Hallo!
Mein Saxlehrer legt halt auch auf Improvisation wert, da kommt man nicht darum herum. Es gibt Lehrer, die machen Improvisation gar nicht. Der klavierlehrer meiner jüngeren Stieftochter sagt: Ja, wenn Interesse besteht, ist aber kein Muss. Hält also jeder anders.
Ja, Blues, da gibt's ja schon die Stichworte, die ich Dir genannt habe.
Jazz .... es gibt kompaktere Werke als den "Sikora" *). Aber zur Verdeutlichung: der hat nicht umsonst 608 Seiten! Jazz-Harmonielehre ist umfangreich. Und das Buch ist klasse.
leider weiß ich nicht, was du mir damit sagen willst?!
was muss ich verstehen oder können... damit ich improvisieren kann?
Naja, um eine Melodie improvisiern zu können, wäre es vielleicht hilfreich, wenn ich weiss, wie eine Melodie "funktioniert", in welchen Rahmen sie sich bewegt, wie man Spannung/Entspannung produziert, welche Töne "passen" (bewusst in Anführungsstriche), wie ich die Melodie variieren kann, usw.
Sprich: Wenn Du über "Alle meine Entchen" improvisieren willst (als Beispiel): welche Akkorde, welches Tonmaterial, welche Form? Welche Konsequenz ergibt sich z.B. daraus für den Ton H oder C? Passt der allen Takten gleich gut? Oder hat der Ton H eine andere Spannung? Am Ende einer Strophe muss ich zum "Ende" kommen. Wie gestalte ich das?
Ja, ich weiss, wieder keine einfachen Tipps. Es gibt keine einfachen "in Takt 3 ist immer Subdomiante, da vermeide den Leitton"-Tipps.... leider ... oder zum Glück.
Blues als Einstieg kann ich Dir nochmals empfehlen.
Kannst ja googeln oder nachlesen: Blues-Schema (TTTT SSTT DSTD als einfacher Einstieg **)), Blues-Skala bzw. Blues-Tonleiter (beruht auf Pentatonik), hör Dir ein paar Blues mal an, und versuch zu gestalten. Viertaktige, sinnvolle Phrasen, z.B. nach dem Muster "Frage, Frage (evtl. mit Variation), Antwort", also F, F', A.
Vielleicht kannst Du Dich einfach mal mit jemanden treffen, der Dir ein paar Anstösse gibt. Sollte es Dich mal in den tiefen Westen (Aachen) verschlagen, können wir uns gerne treffen. Frag einfach mal Musiker in Deiner Gegend.
Grüße
Roland
*)
Frank Sikora
"Die neue Jazz-Harmonielehre: Verstehen, Hören, Spielen"
**)
T = Tonika, S = Subsominante, D = Dominante