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Krakatoa
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Hey...
ich hab da noch ein anliegen...
ich würde so gerne mal improvisieren...
aber irgendwie hab ich keinen plan wo und wie ich da am besten anfangen soll...
obwohl ich jetzt schon fast 7 jahre sax spiele...
improvisieren stellt für mich ein großes hindernis dar!
aber es wäre doch so "geil"...

vielleicht habt ihr ein paar tips oder erfahrungen, die ihr mir schildern könnt!

Mfg
 
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Hallo!

So ein par Gedanken von mir, leider keine konkrete Antwort. Improviasation ist "ein weites Feld", da könntest Du genausogut fragen: "Hey, ich würde mal gerne Komponieren. Was habt ihr so für Tipps?"

- *verwundertfrag* Dein Lehrer hat bis jetzt in dieser Richtung nichts unternommen?

- Welche Richtung? Improvisation braucht einen Rahmen. Ob das nun Mozart, Charlie Parker, Yngwie Malmsteen, marianne & Michael oder das EG ist, ist egal, aber einen Rahmen braucht's. auch der Freejazzer hat einen Rahmen.

- Wenn Du die Richtung kennst: welche Grundlagen hast Du? Verstehst Du, was in der Musik so vor sich geht? Harmonien, Melodien, kleine und große Strukturen? Wenn Du nach Noten oder nach Gehör spielst, weisst Du, was da passiert?

- In der Richtung Rockl/Pop/Jazz ist Blues eigentlich ein guter, weil einfacher Einstieg und ja auch eine Wurzel. Blues-Schema, Pentatonik, Blues-Skala wären dann die ersten Begriffe zu lernen und zu praktizieren.

- grundsätzlicher und wichtiger Tipp: beim Improvisieren immer so langsam spielen, dass man noch nachvollziehen kan, was man da macht. Lieber wenige Töne mit Pausen, rhytmisch gesetzt, dort wo Du sie willst und welche Du willst, als planfrei herumzududeln.

- Hören, Verstehen, Spielen, Verinnerlichen, Verstand, Gefühl sind irgendwie eine große Feedbackschleife. Wenn Du von ihr profitieren willst, dann unterbrich sie nicht! Spiel, was Du verstehst, versteh was Du spielst. Verstehen ist hir: Kopf und Bauch!

- ohne ein Mindestmass an Musiktheorie wirst Du stecken bleiben.

Ja, das mal als unkorrelierter Haufen Gedanken.

Grüße
Roland
 
mein lehrer hat in diesem gebiet noch nichts unternommen? wie man es nimmt...
ich lerne dafür auch andere sachen,... schönes vibrato... oktaven mittels gaumen...
der geile sound der entsteht, wenn man summt und gleichzeitig spielt...*gg*

aber improvisieren...?
nein...
ich würde sagen im blues und jazz bereich!

leider weiß ich nicht, was du mir damit sagen willst?!
was muss ich verstehen oder können... damit ich improvisieren kann?

gibt es irgendwo so ne art anleitung oder hilfe...

Mfg
 
Hallo!

Mein Saxlehrer legt halt auch auf Improvisation wert, da kommt man nicht darum herum. Es gibt Lehrer, die machen Improvisation gar nicht. Der klavierlehrer meiner jüngeren Stieftochter sagt: Ja, wenn Interesse besteht, ist aber kein Muss. Hält also jeder anders.

Ja, Blues, da gibt's ja schon die Stichworte, die ich Dir genannt habe.

Jazz .... es gibt kompaktere Werke als den "Sikora" *). Aber zur Verdeutlichung: der hat nicht umsonst 608 Seiten! Jazz-Harmonielehre ist umfangreich. Und das Buch ist klasse.

leider weiß ich nicht, was du mir damit sagen willst?!
was muss ich verstehen oder können... damit ich improvisieren kann?

Naja, um eine Melodie improvisiern zu können, wäre es vielleicht hilfreich, wenn ich weiss, wie eine Melodie "funktioniert", in welchen Rahmen sie sich bewegt, wie man Spannung/Entspannung produziert, welche Töne "passen" (bewusst in Anführungsstriche), wie ich die Melodie variieren kann, usw.

Sprich: Wenn Du über "Alle meine Entchen" improvisieren willst (als Beispiel): welche Akkorde, welches Tonmaterial, welche Form? Welche Konsequenz ergibt sich z.B. daraus für den Ton H oder C? Passt der allen Takten gleich gut? Oder hat der Ton H eine andere Spannung? Am Ende einer Strophe muss ich zum "Ende" kommen. Wie gestalte ich das?


Ja, ich weiss, wieder keine einfachen Tipps. Es gibt keine einfachen "in Takt 3 ist immer Subdomiante, da vermeide den Leitton"-Tipps.... leider ... oder zum Glück.


Blues als Einstieg kann ich Dir nochmals empfehlen.
Kannst ja googeln oder nachlesen: Blues-Schema (TTTT SSTT DSTD als einfacher Einstieg **)), Blues-Skala bzw. Blues-Tonleiter (beruht auf Pentatonik), hör Dir ein paar Blues mal an, und versuch zu gestalten. Viertaktige, sinnvolle Phrasen, z.B. nach dem Muster "Frage, Frage (evtl. mit Variation), Antwort", also F, F', A.

Vielleicht kannst Du Dich einfach mal mit jemanden treffen, der Dir ein paar Anstösse gibt. Sollte es Dich mal in den tiefen Westen (Aachen) verschlagen, können wir uns gerne treffen. Frag einfach mal Musiker in Deiner Gegend.

Grüße
Roland


*)
Frank Sikora
"Die neue Jazz-Harmonielehre: Verstehen, Hören, Spielen"


**)
T = Tonika, S = Subsominante, D = Dominante
 
@IcePrincess:
super kommentar! ... zzz
wenn ich nicht weiß, wie was... ach egal!

@Roland:
Ich möchte dir recht herzlich danken!
das war sehr aufschlussreich!
ich weiß doch dass ich dazu viel theorie benötige...
aber jetzt noch eine frage...
gibt es vielleicht ein buch zu kaufen wo man das improvisieren von blues erlernen kann?
oder wo eventuell auch etwas musiktheorie dabei ist...
wenn ja, wo gibt es sowas?

und danke für das angebot aber mich wird es höchst wahrscheinlich nicht nach aachen verschlagen *gg*
da ich leider nicht aus deutschland bin!

aja wie wär es mit dem buch?

http://www.ama-verlag.de/verlag/product_info.php?info=p292_Alto-Sax---Improvisations-Concepts.html

ist das zuetwas?

mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
gibt es vielleicht ein buch zu kaufen wo man das improvisieren von blues erlernen kann?
oder wo eventuell auch etwas musiktheorie dabei ist...
wenn ja, wo gibt es sowas?

Ledier kann ich Dir das "aus dem Kopf" heraus nicht sagen ... das Blues-Schema "an sich" und die Grundlagen kenne ich noch aus meinem Musikunterricht in der Schule. Irgendwann habe ich auch ein Jahr "just for fun" in einer Blues-Band gespielt, meistens Tenorsax, manchmal E-Piano. Ist aber schon 17 Jahre her.

Die Theorie für den Blues ist extrem übersichtlich .... und Bücher darüber, ja, da würde ich mal in der lokalen Stadtbücherei schauen. Nächste Woche sehe ich auch meinen Lehrer, da kann ich ihn mal fragen, ob er einen besonderen Tipp hat. Auf Anhieb fällt mir nur der "Klassiker" ein: "Volume 42 - Blues in All Keys" von Jamey Aebersold.


Grüße
Roland



PS:
Das Buch kenne ich nicht. ich kenne allerdings zwei andere Bücher vom gleichen Autor, die mir sehr gut gefallen haben.
 
Generell ist Aebersold zu empfehlen. Als Einstieg am besten einfache playalongs im Bluesschema.

Ich habe z.B. dieses Heft hier:
Aebersold - Maiden Voyage

Ist mit 30 Euro schon relativ teuer allerdings auch in C, Bb, Eb und ich glaube auch im Bassschlüssel. Watermelon ist z.B. ziemlich einfache und auch relativ bekannt.

Wenn du willst kann ich dir die Melodie und Akkorde zuschicken. Ich glaube eine "Hörprobe" wäre auch machbar ;-)
 
ich sag wieder mal danke für die infos...

@roland:
ja wär nett wenn du deinen lehrer mal fragen könntest!
aber sind eh schon recht gute tips die du mir gegeben hast...
ich werde mir wohl ein buch kaufen, und werde mich weiter informieren!
dann wird das schon irgendwann klappen!

momentan bin ich wieder auf einem maximum...
ich spiele momentan wieder so gerne und mit leidenschaft und probiere alles mögliche aus.
immer hab ich ja nicht die zeit dazu!

mfg
 
@iceprincess: Improvisation im allgemein kommt auch sehr gut ohne Theorie aus.
Wer allerdings im jazz gut improvieren können will, kommt um umfangreiches theoriewissen nicht rum.

Am besten ist ein betreuender Lehrer um die improvisation zu lernen. Wenn dein lehrer das nicht, macht, dann frag ihn, wenn er das nciht kann, suche dir einen anderen oder zweiten.
 
Ich würde sagen es kommt aufs Stück an. Die Moritat ist bestimmt ach für Jemanden solierbar, der nicht Theorie gebüffelt hat.
 
in eigentlich jeder volkstümlichen und natürlichen musik wird improvisiert. Nur in der abendländischen E-Musik ist dies zunehmend gewichen. Iprovisationsparte wurden ausgeschrieben und Klassiker verpöhnen das als rumgedudel. Dabei soll Bach ein meister der Improvisation gewesen sein und Zeitgenossen meinten, dass sein freies spiel beeindruckender war als seine auskomponierten werke.
 
Nur in der abendländischen E-Musik

mit Ausnahme der Kirchenmusik ... Orgel-Improvisation gehört da quasi zum guten Ton. Ich kann aber nicht sagen, ob's zum Pflicht oder Kür ist. Aber die Organisten, die ich kenne, können alle Improvisieren.

Grüße
Roland
 

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