Framus/Warwick in Markneukirchen ... der hack_meck Bericht ...

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Hallo ...

Es gibt wieder was zu berichten .... diesmal vom Besuch bei Framus/Warwick in Markneukirchen

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Montag gegen 11.00 Uhr sind alle Teilnehmer im Alpenhof angekommen und wurden von Johannes (Warwick Official hier im Board) in Empfang genommen. Von dort ging es in die Firma, um dem Schwerpunkt des ersten Tages zu Laibe zu rücken. Die Produktion !!

Hier ein Bild aus dem Foyer - da fühlten wir uns direkt zuhause !!

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Nach einer kleinen Vorbesprechung - und Stärkung - hat uns Marcus mit auf die Reise durch das Werksgelände genommen. Logisch, dass bei Gitarren und Bässen der erste Stop im Holzlager stattfindet.

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Marcus ist durch seine Tätigkeit im Holzeinkauf "vorbelastet" und kennt dort die Abläufe, Chancen und Risiken. Er hat mal ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert und wir durften erfahren, dass es bestimmte Produkte gibt, von denen nur in größeren Abständen was auf dem Markt erscheint. Ist dies der Fall, so ist man fast gezwungen "zuzuschlagen" ... Hier im Video zeigt er uns einen Bubinga Baum von 2009 - und seit dem war auch kein weiterer (aus dem Herstellungsland) auf dem Markt erhältlich.

Warwick/Framus kauft in der Regel Bäume am Stück, umso wichtiger ist die Kompetenz von Marcus, da man ja vom äusseren Erscheinungsbild nur bedingt Rückschlüsse auf die "inneren" Werte machen kann.



Um Euch erst mal Appetit auf Holz zu machen, erlaube ich mir einen Sprung ans andere Ende der Tour ... Holz für Gourmets !! Aber auch im hinteren Teil des Videos eine kleine Erläuterung, anhand von Ahorn, welche "äusseren Merkmale" auf welche "inneren Werte" schließen lassen.



Das Holzlager ist ein großer offener (überdachter) Bereich auf dem Gelände. Dort wird das Holz für mehrere Jahre eingelagert/getrocknet und hat in der Regel 15-20% Restfeuchte. Selbst in der feuchten Jahreszeit werden die Hallen nicht geschlossen, da die Umluft - trotz kurzzeitiger hohen Luftfeuchte - den Trocknungs-Prozess voran treibt. Was jedoch beachtet wird, ist die Position der Holzsorten in der Halle und damit die Menge Umluft die das Holz erreicht.

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In die Produktion geht das Holz mit +/- 8 % Feuchte, die dann vor dem Produktionsstart durch gezielte Trocknung erreicht wird. Da jedoch nur noch ein vergleichsweise kurzer Weg (15 ==> 8 % ) zurück zu legen ist, stellt dies keinen großen Schock mehr für das Holz dar. Es ist "in sich stabil" - ein Qualitätsmerkmal, auf das bei Framus/Warwick großen Wert gelegt wird.

Trockenkammer am Hallentor ... 10 Sensoren messen an unterschiedlichen Punkten die Feuchtigkeit ... und wer hätte es erwartet - die Trocknung beginnt, in dem Feuchtigkeit hinzu geführt wird. Logisch, dass diese Aussage ein klein wenig "Schulterzucken" verursacht hat ... aber es gibt einen guten Grund. Würde man direkt Feuchtigkeit "entziehen", dann verschließt sich das Holz an der Oberfläche (jeder der schon mal ein Steak auf dem Grill hatte, kann erahnen in welche Richtung die Aussage geht :D ) und man kommt an die tieferen Schichten nicht mehr ran, um auch dort die Feuchtigkeit zu regulieren.

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Wir werden dann noch ein paar Stops einlegen, die ich hier im Thread dann anfügen werde. Aber jetzt seid ihr schon mal auf dem Weg !!

Gruß
Martin
 
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Das Framus/Warwick Holzlager Markneukirchen gilt unter Holzwürmern sicherlich als ein Gourmet-Tempel. Ein wirklich interessanter Bericht, nicht nur für Würmchen. Wenn ich mir vorstelle für wie viele tolle Gitarren so ein Bubinga Bäumchen ausreicht. :D
 
Hallo Armin, leider sind es sovield gar nicht. Uns wurde auch erklärt, dass eben auch viel Ausschuss dabei ist. Den sieht man nur vorher leider nicht! Für Gitarrendecken gibt es dann bestimmte Kriterien, sind diese nicht erfüllt, Hit das Holz eigentlich Abfall!
Bei framus wird es dann zur Innenausstattung genutzt:-D Stichwort: Bubinga-Bühne!

Aber auch Schlangenholz und die Tücken bei der Verarbeitung und späteren Nutzung sind nicht ohne...

Es waren 2 Tage vollgestopft mit Informationen und positiven Eindrücken.
Der Hauptlackierer hat extra für mich eine Gitarre lackiert! Nur weil ich ein paar bestimmte Fragen hatte und die am Beispiel am besten erklärbar waren...
Das fand ich echt krass! Die lackiererei war für den Tag an sich schon fertig...

Man hatte auch an anderen Stellen das Gefühl, das da absolut keine GeheimnissKrämerei betrieben wird. Ich hatte jede Menge spezielle Fragen zum Gitarrenbau und alle! wurden mir beantwortet.

Wirklich, Hut ab vor dieser Firma! Und es gab keine Gehirnwäsche. War auch gar nicht nötig!:-D

Viele grüße matze



Gesendet von meinem ST18i mit Tapatalk 2
 
Boaah, dass Holz im zweiten Video ab 1:30 is ja mal der Oberknaller. Sieht absolut genial aus!

Bis hierhin schon mal vielen Dank für den Bericht, und das was da noch kommen mag!
 
... und das was da noch kommen mag!

Es lädt gerade eine knappe 1/2 Stunde Video aus der Produktion ... und ich nehme an, die anderen Teilnehmer sind auch schwer am Basteln und Sortieren der Bilder ... Da waren einige "Großkaliber Kameras" am Start ...

Gruß
Martin
 
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Super Bericht, mr hack_meck - mir hat's gestern und vorgestern einen Heidenspaß mit Euch gemacht! :great:

Auf das "King Size-Video" bin ich wirklich wirklich gespannt, und natürlich auch auf dass, was die anderen noch beisteuern werden!

Viele Grüße
Johannes Schaack
Warwick/Framus Social Media-Team
 
N´Abend ...

Was ihr mir beim folgenden Video etwas verzeihen müsst ist die Tatsache, dass da in der Gruppe unheimlich viel Bewegung drin war und sich die Position des Mikro nur schwer "halten" lies ... Ich war jetzt gefühlte 2 Stunden in der Tonspur und ich würde sagen - für alle Musik Boardler südlich des Weißwurst Äquators :evil: - sollte das gut verständlich sein ...

Nein, im ernst ... es lohnt sich da genau hin zu hören, denn Marcus hat uns da wirklich komprimiertes Wissen kredenzt und die vielen Anschauungsobjekte machen das ganze sehr gut verständlich. Ich durfte ja im Januar schon bei Fender im Werk "schnuppern" und die beiden Produktionen liegen überraschend weit auseinander. Das Fender Werk ist gewachsen und produziert "Output" am Kapazitätslimit. Auch erinnert ihr Euch sicher an die Bilder der "alten Haudegen" (Maschinen die schon im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden) und heute noch ihren Zweck erfüllen. Während Fender über mehrere Jahrzehnte gewachsen ist, hat Framus die Chance gehabt die Produktion vollständig "neu" aufzubauen. Mit der "deutschen" Gründlichkeit und Ingenieurskunst haben sie - aus meiner Sicht - eine "Machbarkeits-Studie" moderner Produktion auf die Beine gestellt.

Dies bedeutet natürlich nicht automatisch, dass die Instrumente "besser" (was bedeutet das eigentlich in der Verallgemeinerung ???) sind. Es kann aber sicher gestellt werden, das alle fertigen Produkte innerhalb sehr enger Toleranzen liegen und die sicher noch vorhandenen Unterschiede im wesentlichen von den - selbst vom gleichen Baum - leicht unterschiedlichen Holzstrukturen herrühren. In Summe wird durch den betriebenen Aufwand das Ergebnis "vorhersehbarer" ... (P.S. von ca. 2500 in 1959 hergestellten LesPaul, waren ca. 10 % sehr gut, davon ca. 30 % mit dem entsprechenden "späten" Ruhm durch die Künstler "gesegnet" ... und diese kleine Zahl stellt heute den Holy Grail dar ... )

Man sollte aber zumindest auch anmerken, dass sich Framus/Warwick bei der Produktion entsprechende Ruhe gönnt. Können sie auch, da die deutsche Produktion durchgängig Custom Shop ist. Unabhängig davon ob Framus per Katalog ein Modell vorgeschlagen hat, oder der Kunde im Rahmen einer individuellen Bestellung "sein" Instrument spezifiziert hat. Um jetzt wieder den Vergleich zu Fender zu schlagen. Auch dort ist der Custom Shop eine "eigene Welt" mit weniger Hektik als in der Großserienproduktion nebenan. Hier (Framus) wie dort (Fender) bekommen die Instrumente des Custom Shop viel Aufmerksamkeit. Der gewählte Weg mag ein anderer sein, aber zum Schluss stehen zwei - mit unterschiedlicher Herangehensweise hergestellte - tolle Produkte. Uns als Gitarristen soll es nur recht sein ... auch wenn die Wahl unseres Trauminstrumentes nicht gerade einfacher wird :rolleyes:

Jetzt aber erst mal viel Spaß mit dem Video !!!



Gruß
Martin

P.S. nicht nur ich war fleißig ... auch Framus hat seine Hausaufgaben gemacht !!!

 
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Sehr schönes Video, ein großes Lob an dieser Stelle, Martin!
Auch als Nicht-Teilnehmer erfährt 'ne Menge über den Betrieb, vor allem spannend finde ich die Lackierungsabteilung.
Aus der Sicht von Warwick lässt sich da jedenfalls sicher Eines feststellen: die beste Werbung seit langem. :)

Die Hölzer hätte ich gerne mal in Natura gesehen, die sind der reinste Wahnsinn... Da ärgert man sich echt, dass das zeitlich und von der Entfernung her nicht passt.
Ich warte jedenfalls gespannt auf weitere Berichte!

Viele Grüße
Jannick
 
Super, da habt Ihr wirklich ganze Arbeit geleistet - klasse Bericht, und klasse Video, da hat sich das aufwändige von Martin eingesetzte Equipment wirklich gelohnt! :great:

Beste Grüße
Johannes Schaack
Warwick/Framus Social Media-Team
 
Keine Ahnung was du mit "aufwändig" meinst ... das "Reportage Besteck" passt plus Laptop (der zur Not auch mal als Ladestation dient) in die kleine orangene Tasche ...

Anregungen gibt es hier ... https://www.musiker-board.de/board-...die-namm-show-2013-anaheim-4.html#post6248564

Bei vollem Programm (2x Mikro, 2 x iRig Pre, 2 x Kabel, 2 x iPhone, Stativ, Stereoschiene, Laptop und Ladegeräte) liege ich bei 4,5 kg ... für 2 Perspektiven ...

Und wie auf der Messe in Frankfurt festgestellt, kann ich sogar direkt an einem XLR Out Sound "klauen", falls es eine Instrumenten Demo gibt ... (und man mich lässt ...)



Gruß
Martin
 
Mein lieber Mann, ich möchte nicht wissen wie lange es dauert, einen solch komplexen Maschinenpark zu entwerfen, zu programmieren, zu bauen und dann einzufahren bis er halbwegs "funktioniert" (das trotzdem ab und zu mal eine Maschine "Nö!" sagt, haben wir ja gesehen :D). Beeindruckende Bilder das!
Das wäre ja was für Papas Sohn. Da könnte ich Stunden vor den Scheiben verbringen und die Abläufe analysieren. :redface:
 
Hallo, Rockin'Daddy - die Planungsphase für unsere Produktion, wie Du sie hier sehen kannst, dauerte von 2000 bis 2008. 2007 haben wir dann die letzten großen Bestellungen ausgelöst, wie zum Beispiel für unsere Halsmaschine und unsere neue Lackiererei. Auch unsere neue Endproduktionshalle und unsere Erdwärmefußbodenheizung sind während dieser Zeit entstanden.

Ja, Du hast richtig gelesen - es war ein wirklich langwieriger, intensiver Prozess, der sich auch heute immer noch fortsetzt, denn auf unseren Lorbeeren ausruhen wollen wir uns auch nicht. Und wie Du sehen kannst, hat sich unsere Strategie wirklich gelohnt!

Und übrigens - wir können gerne organisieren, dass Ihr dieses Jahr noch einmal vorbeikommen könnt, so dass auch diejenigen, die den Termin nicht wahrnehmen konnten, zum Zuge kommen.

Beste Grüße
Johannes Schaack
Warwick/Framus Social Media-Team
 
Super Bericht! Fast als wäre man selber dabeigewesen. Was mich noch interessieren würde: Wieviele Leute arbeiten denn in der Produktion, bei dem hohen Automatisierungsgrad ? Vertriebler und Büro mal außen vor gelassen.
 
Ich bin mir nicht hunderprozentig sicher, aber glaube es war was um die 16 Leute. Alter und Geschlecht sind bunt gemischt.
 
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Ätsch ... das haben selbst die Anwesenden so nicht gesehen :evil: ...

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Framus Vintage

Frisch dem Flux Kompensator entstiegen ...



Darf ich Euch mal kurz aus dem Alltag der modernen Produktion, in die Wirren der Zeit nach dem "2. Weltkrieg" und der Entstehungszeit des "verstärkten Gitarrenspieles" entführen. Dafür brauchen wir diesmal noch nicht mal über den "großen Teich", wir bleiben einfach bei "Made in Germany" ...

Framus ist das "Kürzel" für "fränkische Musikinstrumentenerzeugung" ... und die Label im inneren der Gitarren ziert der Spruch "Build in the heart of Bavaria" ... das Museum steht jedoch in Markneukirchen im Vogtland. Habt ihr den Fehler "gefunden" ?? ... der jedoch gar keiner ist. Framus wurde 1946 in Bubenreuth von Fred Wilfer gegründet, der aber in Waltersgrün bei Schönbach - ca. 5 km von Markneukirchen in der (heute) Tschechischen Republik - geboren wurde und dann zum Ende des 2. Weltkrieges aus dem für Saiten-Instrumente bekannten Gebiet Rund um Schönbach angefangen hat - in diversen "Nacht und Nebel Aktionen" - Produktionsmaschinen in die amerikanisch besetzte Zone zu "retten". (An der Stelle sollte man wissen, das Markneukirchen zwar von den "Amerikanern" erobert war, im Rahmen der Verhandlungen um West-Berlin aber als "Ausgleichsfläche" in die sowjetische Besatzungszone gelangte. (wiki: Entsprechend der Erklärung von Jalta zogen die USA und Großbritannien ihre Truppen in der Zeit vom 1. bis 4. Juli aus den als SBZ bestimmten Gebieten ab (westliches Mecklenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, westliches Sachsen) und rückten im Gegenzug in die für sie reservierten Westsektoren Berlins ein.))

Auf diese Weise gelang es Fred Wilfer (Vater von Hans Peter Wilfer - Warwick (Hersteller) / Framus (in der "Neuzeit" letztendlich eine Vertriebsmarke von Warwick)) recht zügig nach dem Ende des Krieges die Herstellung von Instrumenten wieder aufzubauen. Da die Welt zu dieser Zeit noch deutlich "größer" war als Heute und sich der deutsche bzw. europäische Markt aus lokal hergestellten Instrumenten versorgen musste, wurde von den deutschen Herstellern der Aufschwung auch voll mitgenommen. Stars wie Billy Lorento, Bill Wyman (Stones), Jan Akkermann (Focus), die Jazz Szene um Jim Hall, Attila Zoller ... oder Schlagerstar Peter Kraus sorgten für einen hohen Bekanntheitsgrad der Marke Framus in Europa ....

An dieser Stelle beginnen wir vielleicht erst mal mit einem Rundgang durch das Museum, damit die Sache nicht zu "trocken" wird ...

Das Haus, in dem sich das Museum befindet, steht in Markneukirchen .. Dies nicht ohne Grund, denn Markneukirchen war seit jeher der Umschlagplatz für die im Musikwinkel (Bezeichnung der Region) entstandenen Instrumente. Hans Peter Wilfer hat es zwar für "relativ kleines Geld" erworben, dann aber einen sieben stelligen Betrag in das Gebäude investiert. Aus meiner Sicht eine Investition, die sich gelohnt hat. (P.S. das Haus steht unter Denkmalschutz)

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Die Zeitreise im Museum beginnt vor dem Gründungsjahr von Framus und zeigt einige Instrumente die im "Musikwinkel" entstanden sind, sowie einige persönliche Dokumente zur Person Fred Wilfer und zur Firmengründung/Ansiedlung in Bubenreuth.

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Weiter geht es mit den "Versuchen" - alle Hersteller hatten die gleiche Aufgabenstellung - "bringe die Gitarre auf den Lautstärke Level der anderen Instrumente einer Band" ... deren Lösungsansätze uns bis Heute noch begeistern. Schließlich haben sie uns von "leicht verschnupften Jazz Ton" über "glockig hellem Country Clean" über "cremige Zerre des Blues" bis "volle Attacke des Rock" alles gebracht, was wir an Soundwelten kennen und schätzen.

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(das Werkzeug von Billy Lorento ... aka Willi Lorenz Stich geb. in Köln ... aka Bill Lawrence - Entwickler für PickUps und Berater von Fender ... )

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Auch die Entwicklung von Verstärkern gehört dazu - nicht auszudenken was (nicht) passiert wäre, wenn die Verstärker von vorne herein das gemacht hätten, wonach der Entwickler gesucht hat ... "Mache ein Signal "zerrfrei" LAUT". Das man einen Verstärker "übersteuert" - und dabei Klänge erzeugt die für uns mittlerweile dazu gehören - stand so nicht im Drehbuch ... aber es war nötig sie bis an die Grenzen aufzudrehen, da sie sonst zu leise gewesen wären ...

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Nach dem Konkurs ist es einem Mitarbeiter zu verdanken, der alte Kataloge und Faltblätter aus dem Müllcontainer gerettet hat ... Papier, welches für den an Zahlen interessierten Konkursverwalter wertlos war :whistle:

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Hier auf der Gitarre findet man auch das Firmenlogo ... "Geige vor Weltkugel"

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Und in dieser Vitrine kann man gut erkennen, dass es in der Musik-Welt einen Aufschwung gab und die Künstler "internationaler" wurden ... (So schön dieser Trend war, aus meiner Sicht war er aber auch ein wenig der "Anfang vom Ende" ... dazu später mehr) Künstler reisen im modernen Verkehrsmittel um die Welt und diese "Mobilität" wird teil der Werbung. Siehe oben links im Bild die Folge ... "Schlagzeug aufgebaut, Schlagzeug handlich verpackt, ... und wo ist mein Flugzeug ???"

Hier nun mein Lieblingsbild ... mit "genialen" Produktbezeichnungen ... "Fret Jet" ... und ... "New Sound" ... (ja, am Anfang der Fliegerei empfand die Bevölkerung den Klang eines Jets noch als "sexy", da man von der Ferne träumen konnte. Heute ist der Lärm für die meisten Menschen einfach nur eine Belastung - obwohl sie nicht mehr von der Ferne träumen, sondern 3 x pro Jahr in der Ferne sind ... aber das ist eine andere Geschichte ... )

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Mit dem "Düsenzeitalter" wurde die Welt auch ein wenig kleiner und die Menschen mobiler. Der Einfluss "amerikanisch geprägter" Musik wurde größer und damit auch der Wunsch der europäischen Künstler die originalen Instrumente aus den USA zu verwenden. Auch wenn diese für die meisten weder erschwinglich, noch erreichbar waren, wurde die Luft für europäische Hersteller immer dünner. Aus meiner Sicht gab es natürlich reichlich gute Instrumente die mit den Gitarren aus Übersee hätten mithalten können, aber sie haben das positive Image des "Aufbruchs" nicht transportieren können. Zu amerikanischer Musik, gehörte auch zwangsläufig ein amerikanisches Instrument - so zumindest die landläufige Meinung ... und man kann da diverse Biographien europäischer Künstler lesen - die Stelle an der sie das erste mal das "real thing" besessen haben (Gitarre von Fender, Gretsch, Gibson ...) wird immer hervorgehoben.

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Designs von Anfang der 60´ ... noch recht eigenständig, aber schon ein wenig "angelehnt" an die "modernen" Formen aus Übersee ...

Etwas später dann der Versuch einfach nur "hinterher" zu bauen ...

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Am Headstock der S-Style kann man recht gut das verwendete Schichtholz erkennen ...

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Zwar wurde 1971 die 1 Millionste Framus Gitarre hergestellt, aber bereits seit Mitte der Sechziger war das Geschäft rückläufig (z.B. Gewerbeaufkommen Bubenreuth 1967 auf 1968 = Rückgang um 60 %). Laut dem von Dr. Christian Hoyer veröffentlichtem Buch "Framus - Built in the Heart of Bavaria", prallte die Krise von 67/68 auf falsche Unternehmensentscheidungen im Vorfeld und eine etwas "zu fette" und "träge" Management Etage (Prokuristen). Fred Wilfer gelang es zwar die nötigen Schritte einzuleiten, aber in letzter Konsequenz war man mit den "Verpflichtungen" (Zulieferer, Finanzamt, AOK ...) zu weit hinten, um das Ruder herum reissen zu können. Die veränderten Marktbedingungen, Produkte aus Asien die die gleiche Zielgruppe ansprachen wie die Produkte von Framus - waren dann der endgültige Todesstoß. Bis 1977 wurde dann in mehreren Schritten der Konkurs "abgewickelt" ... Zuletzt wurde 1983 das 1954 - als modernstes Werk Europas - gebaute Werk in Bubenreuth gesprengt - heute stehen an dieser Stelle Reihenhäuser.

So weit diese kleine Zeitreise ... das im Text erwähnte Buch von Dr. Christian Hoyer darf ich jedem ans Herz legen, der über die Wirren nach dem Weltkrieg, über die Zeit des Aufschwunges, über die Wandlungen im Markt ... etwas lesen möchte. Und dies nicht nur als Vita von Framus und Fred Wilfer, sondern als wirklich unterhaltsame Lektüre zur Zeitgeschichte ... :great: ISBN: 978-3-940448-00-2 ...

Alternativ bietet sich natürlich ein Besuch in Markneukirchen an. Dort trefft ihr im Museum auf Andreas Egelkraut (so ist er auch hier im Board angemeldet), der Euch sehr fachkundig und extrem engagiert durch die Räumlichkeiten führt und immer wieder eine nette Anekdote einstreut.

Beenden möchte ich mit dem Bild einer Gitarre, die für die "Reisegruppe" (Martin Hofmann, UweGraf, TheMystery und hack_meck) Kultstatus verdient hätte ... und sich auch ein wenig als Basis der modernen Framus Entwürfe zu erkennen gibt ... (man lässt das obere "Cut" weg = Panthera ... man verlängert beide Hörner = Diablo ... das obere Horn wird länger = Strato ... )

Die Hollywood ...

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Gruß
Martin
 
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Hallo Schwarzblut,
in der Manufaktur sind wir aktuell 18 Mitarbeiter (ohne Marcus) ! Alles sehr gut oder Top ausgebildete Kräfte die Ihre Arbeit auch mit Überzeugung durch führen. Wünsche noch eine schöne Woche..
HPW
 
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Wow, hack_meck, wirklich ein klasse "virtueller Museumsrundgang", Du hast meinen absoluten Respekt für die superdetaillierte Berichterstattung! :great:

Beste Grüße
Johannes Schaack
Warwick/Framus Social Media-Team
 
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Moin Johannes .... dies ist Andreas zu verdanken, der beim Besuch des Museums mein Interesse geweckt hat ... in den ruhigen Momenten des Nachtdienstes lese ich jetzt Euer Buch komplett (habe aber auch schon die Wheeler´s zu F... gelesen), nachdem ich für den Bericht oben nur Anfang und Ende durchgeblättert habe, interessiert mich jetzt auch das " .. wie war das doch gleich im Mittelteil ? " :)

Gruß
Martin
 
Ich hätte dich für den Museumsbericht gerne nochmal bekekst, Martin, aber "Du musst erst einige Beiträge anderer Benutzer bewertet haben, bevor du hack_meck erneut bewerten kannst." verhindert das ... :rolleyes:
Daher möchte ich hier nochmals nachdrücklich meine Bewunderung deiner Berichterstattung zum Ausdruck bringen. Leider geil !!!

:hat: Gruß, Michael

€dit: Danke auch an Herrn Wilfer für die Mitarbeiter-Info.
 
Kein Thema ... ich nehme auch - wie du es gemacht hast :great: - geschriebenes Lob ...

Schön wenn es gefällt !!!

Gruß
Martin
 

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