Titan-Jan
Fa. Dosengitarre
Hallo zusammen,
ich habe vor einigen Jahren eine alte Framus von einem Kollegen geschenkt bekommen:
Das Original müsste dieses hier gewesen sein:
http://www.framus-vintage.de/modules/modells/instruments.php?modellID=480&katID=4627&cl=DE
Mir hat die Gitarre so nicht gefallen. Sah mir zu provisorisch aus. Der Sound und zwar vor allem trocken gespielt gefiel mir aber sehr gut. Sie ist nämlich deutlich lauter als Solidbody-E-Gitarren aber dennoch nicht so laut und auch angenehmer zu spielen als eine Western-Gitarre. Also optimal zum spätabends bissl klimpern
Die Gitarre (vor allem die Decke) ist so verbastelt gewesen, dass eine Holz-Optik auf der Vorderseite nicht in Frage kam. Ich habe also einfach versucht, das Beste draus zu machen und ein bisschen meinen eigenen Fingerabdruck zu hinterlassen
- Löcher gestopft
- Aufkleber entfernt
- echtes Schallloch gesägt
- echtes Binding angebracht
- Decke lackiert
- neues Schlagbrett aus alter Schallplatte gefräst (da war ein riesiges Loch in der Decke)
- Schaltung passiv gemacht
- Platik-Dots im Griffbrett durch Abalone ersetzt
- Kopfplatte verkleinert (ich mag diese Riesen-Paddel nicht)
- alle mechanischen Bauteile erneuert
Die Rückseite ist (bis auf die Kopfplatte) unverändert geblieben.
So jetzt erstmal Bilder und dann unten noch ein paar Details zum Umbau:
Was man zum Umbau noch sagen könnte:
- Die Locking-Mechaniken sind billig-Teile von ebay. Sie funktionieren sehr gut, sind allerdings nicht vergleichbar mit den Locking-Mechaniken von Schaller in Qualität und Technik
- Das Bigsby-Clon ist von guitarfetish.com . Es tut seinen Job ganz gut aber mit Versand und Zoll ist es auch nicht mehr so viel günstiger als der Düsenberg-Nachbau, den ich zumindest optisch wesentlich anspruchsvoller finde. Nächstes Mal probiere ich lieber Düsenberg (wobei mir bei diesem der Hebel besser gefällt
- Die Lackierung habe ich mit Molotow-Dosen gemacht. Ich bin nicht wirklich stolz darauf, aus der Nähe ist die Lackierung von schlechter Qualität. Das liegt aber eher daran, dass ich die Oberfläche nicht gut genug vorbereitet hatte. Ansonsten gefielen Anwendung und Farbe des Lackes richtig gut.
- Den Kanal für das Binding habe ich nicht mit der Fräse (habe keine passenden Fräser und keine passende Vorrichtung) sondern von Hand mit einem Binding-Cutter geschnitten. Ist eine Sau-Arbeit und hat einige Kratzer in der Zarge hinterlassen. Mit etwas mehr Übung geht das aber sicherlich auch ganz sauber und problemlos.
- Der Hals ist aus vielen Furnieren laminiert. Ich habe versucht ihn in einem ähnlchen Farbton zu beizen wie Boden und Zargen des Korpusses. Hat auch mehr oder weniger gut geklappt es fordert einfach viel Zeit und Geduld
- Das Schallloch würde ich heute fräsen, habe damals nur jeweils die Löcher an den Enden gebohrt und dann die Schlitze gesägt. Ging auch, ist nur schwer sauber nachzubearbeiten (hässliche Schnittkanten...)
Fazit:
Einiges ist schief gegangen und das Projekt hat sich rein finanziell natürlich überhaupt nicht "rentiert" (weil immer alle fragen, ob sich sowas "lohnen" könnte). Aber ich habe sehr viel gelernt, sehr viel Spaß gehabt und habe jetzt eine einzigartige Gitarre, die mir optisch und klanglich SEHR gut gefällt Habe über ungefähr 3 Jahre immer wieder daran gearbeitet, wie viele Arbeitsstunden da drin stecken, kann ich leider gar nicht mehr sagen....
ich habe vor einigen Jahren eine alte Framus von einem Kollegen geschenkt bekommen:
Das Original müsste dieses hier gewesen sein:
http://www.framus-vintage.de/modules/modells/instruments.php?modellID=480&katID=4627&cl=DE
Mir hat die Gitarre so nicht gefallen. Sah mir zu provisorisch aus. Der Sound und zwar vor allem trocken gespielt gefiel mir aber sehr gut. Sie ist nämlich deutlich lauter als Solidbody-E-Gitarren aber dennoch nicht so laut und auch angenehmer zu spielen als eine Western-Gitarre. Also optimal zum spätabends bissl klimpern
Die Gitarre (vor allem die Decke) ist so verbastelt gewesen, dass eine Holz-Optik auf der Vorderseite nicht in Frage kam. Ich habe also einfach versucht, das Beste draus zu machen und ein bisschen meinen eigenen Fingerabdruck zu hinterlassen
- Löcher gestopft
- Aufkleber entfernt
- echtes Schallloch gesägt
- echtes Binding angebracht
- Decke lackiert
- neues Schlagbrett aus alter Schallplatte gefräst (da war ein riesiges Loch in der Decke)
- Schaltung passiv gemacht
- Platik-Dots im Griffbrett durch Abalone ersetzt
- Kopfplatte verkleinert (ich mag diese Riesen-Paddel nicht)
- alle mechanischen Bauteile erneuert
Die Rückseite ist (bis auf die Kopfplatte) unverändert geblieben.
So jetzt erstmal Bilder und dann unten noch ein paar Details zum Umbau:
Was man zum Umbau noch sagen könnte:
- Die Locking-Mechaniken sind billig-Teile von ebay. Sie funktionieren sehr gut, sind allerdings nicht vergleichbar mit den Locking-Mechaniken von Schaller in Qualität und Technik
- Das Bigsby-Clon ist von guitarfetish.com . Es tut seinen Job ganz gut aber mit Versand und Zoll ist es auch nicht mehr so viel günstiger als der Düsenberg-Nachbau, den ich zumindest optisch wesentlich anspruchsvoller finde. Nächstes Mal probiere ich lieber Düsenberg (wobei mir bei diesem der Hebel besser gefällt
- Die Lackierung habe ich mit Molotow-Dosen gemacht. Ich bin nicht wirklich stolz darauf, aus der Nähe ist die Lackierung von schlechter Qualität. Das liegt aber eher daran, dass ich die Oberfläche nicht gut genug vorbereitet hatte. Ansonsten gefielen Anwendung und Farbe des Lackes richtig gut.
- Den Kanal für das Binding habe ich nicht mit der Fräse (habe keine passenden Fräser und keine passende Vorrichtung) sondern von Hand mit einem Binding-Cutter geschnitten. Ist eine Sau-Arbeit und hat einige Kratzer in der Zarge hinterlassen. Mit etwas mehr Übung geht das aber sicherlich auch ganz sauber und problemlos.
- Der Hals ist aus vielen Furnieren laminiert. Ich habe versucht ihn in einem ähnlchen Farbton zu beizen wie Boden und Zargen des Korpusses. Hat auch mehr oder weniger gut geklappt es fordert einfach viel Zeit und Geduld
- Das Schallloch würde ich heute fräsen, habe damals nur jeweils die Löcher an den Enden gebohrt und dann die Schlitze gesägt. Ging auch, ist nur schwer sauber nachzubearbeiten (hässliche Schnittkanten...)
Fazit:
Einiges ist schief gegangen und das Projekt hat sich rein finanziell natürlich überhaupt nicht "rentiert" (weil immer alle fragen, ob sich sowas "lohnen" könnte). Aber ich habe sehr viel gelernt, sehr viel Spaß gehabt und habe jetzt eine einzigartige Gitarre, die mir optisch und klanglich SEHR gut gefällt Habe über ungefähr 3 Jahre immer wieder daran gearbeitet, wie viele Arbeitsstunden da drin stecken, kann ich leider gar nicht mehr sagen....
- Eigenschaft