Framus 5/54 - Extremst hohe Saitenlage?

Mr.Tmo
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Hallo,
bin nun neu im Forum und habe gleich direkt mal ein Eingangsproblem zu verkünden.
Ich habe mir vor geraumer Zeit eine Framus 5/54 von 1964 zugelegt.
Sie war im Kaufzustand unbesaitet und hing trocken bei jemanden im Wohnzimmer.

Nun, da ich doch auch gerne mal die Instrumente spiele, die bei mir so rumhängen, habe ich die Gitarre neu besaitet und aufpoliert.

Problem ist nun, dass mir die Saitenlage extremst hoch vorkommt.
Im 12. Bund sind es unberührt knappe 5mm.
Das macht das spielen für mich quasi unmöglich, vorallem in den höheren Lagen, wo das Spielen mehrerer Saiten wirklich nicht machbar ist.

Am Hals habe ich weiter nix rumgedoktert, lediglich an dem unteren "Einstellding", da die hohe E Saite schnarrt. Problematischerweise schnarrt die hohe E Saite in fast jeder Stellung des "Einstelldings".

Im Anhang mal, wie die framus momentan aussieht.

Vielleicht kann mir ja jemand hier Rat geben, was man machen kann bzw was Möglich ist.
 
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Hallo, im Forum!

Im 12. Bund sind es unberührt knappe 5mm.
Ja, so etwa 2 mm im 12. Bund wären angenehm.

Am Hals habe ich weiter nix rumgedoktert, lediglich an dem unteren "Einstellding", da die hohe E Saite schnarrt. Problematischerweise schnarrt die hohe E Saite in fast jeder Stellung des "Einstelldings".
Was meinst du mit "Einstellding"? :nix:

Deine Archtop hat eine Brücke, die sich in der Höhe verstellen lässt, deshalb sind da ja Rädchen dran und sich ggf. auch verschieben lässt, sollte die Bundreinheit nicht passen.

Der Stahlstab des Halses, an den du - sofern vorhanden - oben an der Kopfplatte erreichst, ist für die Halskrümmung verantwortlich und das hat tatsächlich auch was damit zu tun, ob es schnarrt oder nicht.
Ideal ist meistens leicht konkav, nicht ganz gerade.
Dass die hohe E-Saite bei so einer hohen Saitenlage schnarrt, kann ich mir kaum vorstellen, da muss der Hals schon richtig konvex oder konkav sein.

Hast du mal ein Lineal über den Hals gelegt?
 
Mit "Einstellding" meine ich dann diese Brücke. Wusste bisher nicht, dass diese so heißt.
Das verstellen des Rädchen bringt nicht allzu viel. Wenn die Rädchen am höchsten Punkt sind und ich die Brücke weiter in Richtung Hals schiebe, sodasss diese etwa mittig von den Schalllöchern steht (also wie auf dem Bild), dann schnarrt die Saite nicht mehr.

Leider bin ich Gitarrenbautechnisch noch nicht so versiert, wie beim spielen...
Darum bitte Erklärungen für fast "Blödis" wie mich.
 
Keine Panik ...
Die Gitarre sollte einen Hals haben, der mit 4 Schrauben befestigt ist. Man kann ihn abschrauben und durch unterlegen von dünnen Furnierblättchen wieder in den richtigen Winkel bringen. Mach auf jeden Fall die Saiten runter oder lockere sie, weil es beim jetzigen Winkel schlimmer wird. Wenn du den Winkel neu einstellst, dann schraub vorher den Steg wieder etwas hoch, damit Spielraum für Feintuning bleibt. Beim Einschrauben unbedingt darauf achten, dass die Schrauben leicht in ihr altes Gewinde gehen.

PS .. Auf dem 2. Bild sieht es so aus, als könnte der Halsstab zu stark gespannt sein. Ein weit verbreiteter Irrtum besagt, man könne damit die Saitenhöhe einstellen ..

Der Test: wenn man eine Saite am 1. und 12. Bund drückt, sollte in der Mitte noch etwa 0,3 mm Spiel zum Bundstäbchen sei. Ich spekuliere mal, das ist hier nicht der Fall ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, der Hals ist mit 4 Schrauben am Korpus verschraubt.
Diese also mal abschrauben und solche "Furnierplättchen" unterlegen oder wegnehmen ?
Und vorallem: an welcher stelle ? Dort unter dem 22. Bund ?

Habe übrigens gerade die Saiten gelockert:
Zack, die neue G Saite gerissen. Ich glaube ich flippe heute noch aus.
Es wäre ja nicht schlimm, wenn es die erste Saite wäre die in dem Satz gerissen wäre. Nein es ist schon die zweite... Solches Lehrgeld wollte ich mir eigentlich ersparen...
 
Hmm, also die Position der Brücke ist meistens schon etwa so wie auf deinem Foto in der Mitte der F-Löcher.
Der 12. Bund ist ja etwa in der Mitte zw. Sattel und Steg/Brücke - Oktavierung!
Wenn du die Brücke nicht weiter herunterdrehen kannst, muss tatsächlich der Halswinkel oder Halsansatz korrigiert werden.

Zum Theme Halskrümmung kann ich dir folgendes Bildchen geben, das wird aber erst beim Finetuning relevant, wenn die Saitenlage tiefer ist:

Halskrümmung.jpg
 
"Furnierplättchen" unterlegen oder wegnehmen ?
Wenn noch nichts drunter ist, dann einen 5mm breiten Sreifen am Ende unterlegen. Dann kippt der Hals in die richtige Richtung. Ich nehme auch dickes Alu wie es z.B. auf Capuchinodosen drauf ist. Probier mal 3-4 Lagen. die "Übersetzung" ist ziemlich groß ...
 
Habe übrigens gerade die Saiten gelockert: Zack, die neue G Saite gerissen..
Habe ich das richtig verstanden: Die Saiten wurden gelockert, und dabei oder danach ist eine gerissen?
 
Habe ich das richtig verstanden: Die Saiten wurden gelockert, und dabei oder danach ist eine gerissen?

Richtig, beim locker machen ist die saite gerissen. Vermutlich hab ich eine Umdrehung zu viel drauf gezogen.


Wenn noch nichts drunter ist, dann einen 5mm breiten Sreifen am Ende unterlegen.
Doch, es ist schon etwas drunter. Bloß die dicke kann ich schlecht schätzen...




Ich werde nachher mal in Halle anfragen, ob dort das Musikhaus auch Gitarrenreparatur/-einstellung anbietet.
Bevor ich mir im nachhinein dann beim Stahlstab einstellen den Hals sprenge, lasse ich das lieber jemanden machen, der etwas Ahnung hat.
Sicherlich ist es interessant, wenn man so etwas selber macht, doch ich habe keine Lust bei so einer "teureren" Gitarre ein Haufen Lehrgeld zu zahlen.
Rumprobieren kann man, wenn man mal ne ranzige Western extrem günstig schiesst.

Es hätte ja sein können, dass es eine ziemlich einfache schnelle Lösung des Problems gibt.
Außerdem interessiert mich das theoretische dahinter ja auch.
Außerdem steht man dann im Ladengeschäft nicht ganz so doof da, wie wenn man überhaupt keine Ahnung hat und dann sagt "Mach ma".
 
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@GEH

Eine Frage zu der Grafik. In welche Richtung muss ich den Inbusschlüssel bei einem über das Schallloch zugänglichen Halsstab bewegen, um die "Schnarrzone im hinteren Bereich" zu korrigieren?

Gruß Hermanson
 
Ich werde nachher mal in Halle anfragen, ob dort das Musikhaus auch Gitarrenreparatur/-einstellung anbietet.

Würde ich in dem Fall auch empfehlen. Das Zusammenspiel zwischen Halswinkel, Halskrümmung, Steghöhe und -position ist in diesem Fall imho schon etwas zu komplex, als dass man es eben schnall erklären könnte.
 
Ideal ist meistens leicht konvex, nicht ganz gerade.

Konkav müsste es richtig heißen - lateinisch con cavus - mit Höhle / ausgehöhlt. Kann man leicht verwechseln.

In welche Richtung muss ich den Inbusschlüssel bei einem über das Schallloch zugänglichen Halsstab bewegen, um die "Schnarrzone im hinteren Bereich" zu korrigieren?

Um den Hals gerader, also weniger konkav zu machen müsstest Du die Trussrodmutter im Uhrzeigersinn anziehen. Bitte mit Gefühl und in kleinen Schritten - eine Vierteldrehung kann schon viel bewirken...
 
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Konkav müsste es richtig heißen - lateinisch con cavus - mit Höhle / ausgehöhlt. Kann man leicht verwechseln.
Danke, hab es oben in meinem Text korrigiert.
In Latein war ich schon immer ein totaler Versager. :redface:
 
Danke. Werde an meiner neuen Gebrauchten erst die Saiten (notwendig) und die Pins (Optik) wechseln. Wenn es dann noch schnarrt, werde ich mal vorsichtig anziehen.
Diese Grafik ist wunderschön aber sie suggeriert, dass eine falsch eingestellte Halskrümmung zu Schnarren führt. Das ist aber normalerweise nicht der Fall. Damit es bei zu starker Krümmung schnarrt, müssten die Saiten beim Übergang zum Korpus praktisch wieder den Hals berühren. Das kann eigentlich nicht passieren, weil selbst bei gebrochenem Halsstab die Saitenhöhe hochgeht und die Saiten weit über dem Hals liegen. Für Schnarren sind eine zu geringe Saitenhöhe oder ungleich hohe Bünde verantwortlich. Die leichte Krümmung verbessert lediglich die Spielbarkeit in hohen Lagen. Wenn die Krümmung das von mir oben genannte Kriterium halbwegs erfüllt, sollte man den Halsstab in Ruhe lassen:
Der Test: wenn man eine Saite am 1. und 12. Bund drückt, sollte in der Mitte noch etwa 0,3 mm Spiel zum Bundstäbchen sei.
Nur weil man etwas einstellen kann, heißt das noch lange nicht, dass man es einstellen muss !!!
 
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Gitarre ist nun beim Gitarrenbauer gewesen.
Es wurde eine neue Brücke eingeschliffen, da bei der alten die Gewinde im Plaste tot waren.
Ebenso wurde der Hals neu ausgewinkelt.
Auch mussten ein zwei Bundstäbe nachgeschliffen werden, da der Vorgänger sich dem Anschein nach schonmal selber dran versucht hatte und das ganze ein wenig verhunzt hatte.

Gitarre werden ich dann morgen abholen.
Bin mal gespannt, wie sie sich dann spielen lassen wird.
 
Wir würden uns dann über Bilder freuen ... :)
 
Heute habe ich sie abgeholt. Lässt sich wieder normal spielen.
Top Arbeit vom Gitarrenbauer.


saitenlage framus normal.jpeg

Framus danach.jpeg
 
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Ich freu mich immer, wenn so alte Schätzchen restauriert und wieder spielbar gemacht werden :great:
 

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