Betrachten wir mal die Kombination aus Hochtönerimpedanz und Widerstand nicht komplex - also primitv vereinfacht. Jeder Parallelwiderstand verringert den Gesamtwiderstand, jeder Serienwiderstand vergrößert ihn. In jedem Fall verbrät aber der Widerstand einen gewissen Leistungsanteil, d.h. er verringert die Lautstärke (oder anders gesagt: Bei gleichem Eingangssignal bekommt der Hochtöner weniger Leistung ab und lebt auch länger). Für die Dämpfung spielt es also kaum eine Rolle, wie Widerstand und Hochtöner verschaltet sind.
Der Serienkondensator fungiert als Frequenzweiche mit einer Flankensteilheit von 6db/Oktave.
Bei welcher Trennfrequenz welche Kapazität benötigt wird, ist widerstandsabhängig! Bei Verdopplung des Widerstands (okay: Impedanz...) ergibt sich die halbe Kapazität, sofern die Trennfrequenz gleich bleiben soll. Geeignete
Frequenzweichenrechner findest Du überall im Netz.
Bei einer vorgegeben Weiche ist das simple Vorschalten eines Widerstands zwecks Dämpfung aber eine Krücke, weil sich schon rechnerisch eine Verschiebung der Trennfrequenz ergibt. Normalerweise sollten hierfür eine Kombination eines Serien- und eines Parallelwiderstands verwendet werden, die den Gesamtwiderstand nicht verändern (den die Frequenzweiche ja letztendlich sieht). Bei einem 8Ohm-Speaker beispielsweise, der um 5dB abgedämpft werden soll, muss ein 3,5Ohm seriell und ein 10,3Ohm Widerstand parallel geschaltet werden - so ergeben sich insgesamt wieder 8Ohm (vergl. Pegelrechner auf der verlinkten homepage)!
In Deinem Fall ist der Hersteller einen anderen Weg gegangen. Mittels Serienwiderstand ist der Hochtöner abgedämpft worden (um welchen Wert auch immer) und der für die Berechnung der Weiche (des Kondensators) benötigte Widerstand erhöht worden! Ich nehme jetzt also einfach mal an, dass der Hochtöner tatsächlich 8Ohm hat (4 oder 16 wären aber auch denkbar) und komme mit den 15Ohm des Serienwiderstand auf insgesamt 23Ohm! Das ergibt bei einer 6db/Oktave (nach der Theorie von Onkel Butterworth) eine theoretische Trennfrequenz von 3140Hz.
Wenn Du jetzt den Widerstand gegen einen kleineren Wert (z.B. 10Ohm) austauschst, wird der Hochtöner etwas lauter (und höher belastet), die Trennfrequenz verschiebt sich bei 2,2 uF aber nach oben (in diesem Fall auf 4020Hz), was umgekehrt den Hochtöner aber wieder entlastet. Ob die "Lebensdauer" durch diese Maßnahme verkürzt oder verlängert wird, lässt sich aber kaum beantworten.
- Bei einem 8Ohm-Lautsprecher bewirkt ein 15Ohm Serienwiderstand etwa eine Dämpfung um 9,2dB. Bei 10Ohm kämen wir auf etwa -7dB (negatives Vorzeichen bedeutet ja: Dämpfung, im Sinne von Pegelabsenkung). Diese lächerliche Differenz nimmt man übrigends kaum wahr....
- Die ganzen "Berechnungen" gehen davon aus, dass der Lautsprecher keine Impedanz hat, sondern nur einen idealen Gleichstromwiderstand. Die so ermittelten Bauteile sind also nur eine grobe Annäherung an die Realität und stimmen nur tendenziell. Meine Angaben auf 10Hz genau sind so gesehen natürlich Unfug und wirklich nur ein mathematischer Wert. Der Fehler in diesen Berechnungen liegt nämlich darin, dass der Hochtöner auf Grund der Frequenzabhängigkeit seiner Impendanz bei den o.g. 3140Hz sicher nicht 8Ohm, sondern vermutlich einen höheren Wert hat (vielleicht 20Ohm?) - eine korrekte Frequenzweiche muss natürlich diese Frequenzabhängigkeit berücksichtigen. Deshalb ist der Bau einer astreinen Weiche mit dem Taschenrechner gar nicht möglich, sondern erfordert schon wesentlich mehr know-how und Messtechnik!
- Dazu kommen noch Details wie Phasendrehungen, die durch die verwendeten Bauteile entstehen und evtl. kompensiert werden müssen, die Addition des Schalldrucks im Bereich der Trennfrequenz (wird "scharf" getrennt, überträgt sowohl der Tieftöner, als auch der Hochtöner die Trennfrequenz und der Gesamtschalldruck ist - bei gleicher Phase - immer erhöht), unterschiedliche Wirkungsgrade der Chassis usw usw usw.
Ich hoffe, das hat Deine theoretischen Kenntnisse etwas aufpoliert...