Fragen zum Gitarrenanschlag, Schlagmuster, Takt einhalten...

Andreas Fischer
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Fragen zum Gitarrenanschlag, Schlagmuster, Takt einhalten, spielen und dazu singen.

Der Titel dieses Threads, lässt eventuell vermuten, ich will Antworten auf alles, was ein Anfänger lernen muss ;-) Keine Sorge, so ist es nicht.

Und ich bin auch kein Anfänger mehr, das heißt, ich spiele schon seit einigen Jahren.
Aber trotzdem gibt es da das eine oder andere Problem, welches ich habe, wodurch ich immer noch auf Anfängerniveau spiele.
Auch das stimmt nicht ganz denn ich spiele nur eine „normale Begleitung! (Geschrammel) auf Anfängerniveau und deshalb spiele ich lieber „Fingerstyle“ Chord Melody“ oder ähnliches, und singe dann dazu. Obwohl die meisten ja z.B. beim Melodyspiel dann auf den Gesang eher verzichten. …

Worum geht es mir genau? Um 2 Dinge;
1.: „Das passende Schlagmuster finden“
2.: „Spielen und gleichzeitig dazu singen“


Wobei ich das erste Problem noch unterteilen kann in;
1.a: „Welche Muster passen“
1.b: „Wie teile ich den Takt auf“

Also eines nach dem anderen.

1. Das passende Schlagmuster finden
Einfache Muster wie, je 1 Abschlag pro Takt oder 4 Abschläge pro Takt oder auch 2 Abschläge plus 2 x ab und auf (D D DU DU), etc, …. das zu spielen, ist alles kein Problem.

A: Aber Welche Muster passen?

Herrauszufinden welche/s Muster nun wirklich gut zum Song passt, das fällt mir teilweise sehr schwer. Auch raushören (vom Original oder einem Cover das mir gefällt) fällt mir schwer. Ich bin da immer unsicher.

Habe ich mich für ein Mustert entschieden dann kommt meist die nächste Frage.
B: Wie teile ich die Takte auf?
Dieses Problem entsteht bei mir dann, wenn ich z.b. eine Vorlage habe, wie ich sie in den meisten Liederbüchern oder dem Internet finde. Text und darüber die Akkorde.

Das kann ich selbst beantworten: Klar einfach singen und dazu jeweils die Akkorde schrammeln die über dem Text stehen. Ganz einfach! 
Und genau das bekomme ich selten hin. Denn manchmal kommt es mir so vor, dass ein Akkord mal einen ganzen Takt lang gespielt wird, manchmal nur einen halben Takt lang oder gar über mehrere Takte, ohne dann aber auch mehrmals über dem Text zu stehen.
Und ich glaube, manchmal wechsel ich dann sogar in den einzelenen Songs, von einer Taktart zur anderen und zurück ;-)

Ich möchte also letztendlich
2. Spielen und gleichzeitig dazu singen.
Das klappt wie oben geschrieben beim Melodiespiel gut.
Aber Rhythmusspiel und dazu singen, das klappte bei mir für lange Zeit gar nicht.
Dann nur bei einem Song „Blowing in the Wind“ mit D D DU DU

Und dann kaufte ich mir ein Weihnachtsliederbuch von Bernd Brümmer und es klappte bei 3-4 Liedern auf Anhieb, entweder die vorgegebenen Schlagmuster oder eigene zu verwenden und dann auch dazu zu singen.
Ein Jahr später, letztes Weihnachten klappte das schon bei mehreren Liedern aber nicht bei allen. Warum? Ich weiß es nicht.

….. so und ab hier bin ich ratlos. Was kann ich tun?
Besonders wenn ich mal wieder über „Lyrics + Chords“ stolper bei denen nicht immer genau „pro Takt je ein Akkord“ gespielt wird/werden soll.

Wer weiß Rat?

Übrigens: Aktuell ging es mir gerade gestern wieder mal bei einem Song so.
Dies hier: https://tabs.ultimate-guitar.com/v/van_morrison/star_of_the_county_down_crd.htm kann ich einfach nicht spielen und dazu singen. Und es sollte doch eigentlich nach ein paar Jahren möglich sein das ordentlich hinzubekommen.
 
Eigenschaft
 
Hmm, bin nicht so der große Sänger. Aber wenn ich meinen "Gesang" begleiten (ah: überdecken?) muss, dann ist der Gesang führend, die Gitarre folgt (ok, hoffentlich nicht im Timing, aber von der Bedeutung her). Dabei spiele ich in der Regel so, wie ich das Stück "von innen heraus höre", da können dann andere Binnenstrukturen im Rhythmus auftreten, die im Original so nicht zu hören sind.
Falls ich früher mal unsere Sängerin in der Gemeindeband begleiten musste, ging das eigentlich gar nicht, die brauchte immer die Orientierung an Ihre Erinnerung des Originals (auch wenn die Noten etwas Anderes aussagten). Da trafen sich zwei Extreme. Mit anderen SängerInnen hält sich das die Waage, ich versuche, mich an die deren Gesang zu halten und evtl. etwas anzureichern.
Ich weiß schon, weshalb ich dann meist Bass spiele.
 
Mal ein paar Ideen/Anregungen/Tipps:

1. Das passende Schlagmuster finden
Einfache Muster wie, je 1 Abschlag pro Takt oder 4 Abschläge pro Takt oder auch 2 Abschläge plus 2 x ab und auf (D D DU DU), etc, …. das zu spielen, ist alles kein Problem.

Je mehr Muster man kann, desto besser.
Letztlich gibt es eine Hundertschaft an verschiedenen Rhythmen, Schlag und Zupfmustern.
Was dir vielleicht hilft ist nach Betonungen zu schauen. In unserer westlichen Welt ist unser Gehör geprägt vom sogenannten Akzentstufen-Takt. Dadurch wird die Takteinteilung erst sinnig:
Ein 4/4 Takt hat eine starke Betonung auf 1 und eine leichtere Betonung auf 3, also wäre dein Muster z.B. eigentlich: D D DU DU.
Solche Betonungen gibt es in allen Taktarten und es ist immer eine Regel.
Jetzt kommt der Witz: Regeln sind da um gebrochen zu werden. manche Lieder haben diese Betonungen verschoben, und so hört unser Ohr andere Rhythmen, obwohl es die selbe Taktart ist.

Mal ein Beispiel: das sind die acht Achtel eines Taktes: x x x x x x x x

Mit regelkonformen Betonungen: X x x x X x x x

Aber auch möglich wäre: X x x X x x X x

Oder auch eher ungewöhnliche Rhythmen wie: X x X x x X x X

Probier einfach mal ganz viel aus. Alleine mit Achteln kommt man auf Dutzende Kombinationsmöglichkeiten. Manche sind spannender, andere sind total komisch. Aber es schult dein Gehör auf solche Betonungen zu hören, wenn du sie selber spielst. Dann fällt es dir leichter bei anderen Stücken zu hören wo die Takte sind. Und dann findest du auch schnell Muster die funktionieren.

A: Aber Welche Muster passen?
Herrauszufinden welche/s Muster nun wirklich gut zum Song passt, das fällt mir teilweise sehr schwer. Auch raushören (vom Original oder einem Cover das mir gefällt) fällt mir schwer. Ich bin da immer unsicher.

Das ist in weiten Teilen eine Geschmacksfrage. Passen tut zunächst einmal jedes Muster, das von der Taktart her aufgeht. Dann muss man aber entscheiden, welches nun gefällt. Meist gibt es ein originales Vorbild an dem man sich orientieren kann. Aber man kann auch vollkommen andere Wege finden. Das verändert dann ein wenig den Song. Was aber durchaus auch eine Bereicherung sein kann.
Raushören lernt man nur durch oft machen und beim selbst Spielen hinhören wie es klingt.

Habe ich mich für ein Mustert entschieden dann kommt meist die nächste Frage.
B: Wie teile ich die Takte auf?
Dieses Problem entsteht bei mir dann, wenn ich z.b. eine Vorlage habe, wie ich sie in den meisten Liederbüchern oder dem Internet finde. Text und darüber die Akkorde.

Das kann ich selbst beantworten: Klar einfach singen und dazu jeweils die Akkorde schrammeln die über dem Text stehen. Ganz einfach! 
Und genau das bekomme ich selten hin. Denn manchmal kommt es mir so vor, dass ein Akkord mal einen ganzen Takt lang gespielt wird, manchmal nur einen halben Takt lang oder gar über mehrere Takte, ohne dann aber auch mehrmals über dem Text zu stehen.
Und ich glaube, manchmal wechsel ich dann sogar in den einzelenen Songs, von einer Taktart zur anderen und zurück ;-)

Mit einem Leadsheet, das nur aus Akkorden und Text besteht ist es nicht möglich einen Song nachzuspielen. Punkt.
Das geht einfach nicht. Man braucht dann mindestens eine akustische Vorlage.
Sonst hat man eben genau das Problem, das du beschreibst: Man weiß nicht, wie lang ein Akkord klingen soll. manche Songbücher (wie die großen "Das Ding mit Noten" Versionen) geben für eine Strophe die Noten mit Takteinteilungen dazu an. Dann kann man das auch nachspielen ohne den Song zu kennen. Aber nur Akkorde + Text ist zuwenig.

Man muss dann hinhören und ggfs mitzählen wann die Akkordwechsel kommen. kann man sich dann dazu schreiben (1Takt, 2Takte, 1/2Takt). Das ist aber auch wieder reine Übungssache.


Ich möchte also letztendlich
2. Spielen und gleichzeitig dazu singen.
Das klappt wie oben geschrieben beim Melodiespiel gut.
Aber Rhythmusspiel und dazu singen, das klappte bei mir für lange Zeit gar nicht.
Dann nur bei einem Song „Blowing in the Wind“ mit D D DU DU

Spielen und Singen ist halt die Königsdisziplin.
Im Grunde setzt es voraus, dass einer der beiden Teile komplett unbewusst und automatisch abläuft, damit man sich auf den Anderen konzentrieren kann.
Selbst viele große Namen im Singer/Songwriter-Bereich, wie Bob Dylan oder modernere Künstler wie The Tallest Man On Earth verwenden als Begleitmuster teils sehr einfache Muster und oftmals auch nur ein einziges Muster pro Song.
Es ist einfach nicht so leicht, zwei Dinge gleichzeitig zu tun. ;-)
Hier hilft ganz viel auswendig spielen. Wenn man dich um 3 Uhr morgens wecken kann und du kannst sofort Star of the County Down singen, dann kannst du auch dazu Gitarre spielen.. (und ich glaube die Akkordwechsel sind da immer entweder auf 1 oder 3. Ganz eventuell noch mal auf der 4, aber ich glaube nicht.)
 
Zuhoeren. Ich hoere dazu immer dem Schlagzeuger zu. Das, was der mit der Hi-Hat macht, mache ich auf der Rhythmusgitarre. Also wenn ich keinen Drummer dabei habe. Ansonsten gilt: durchschlagen und mit den Betonungen und Daempfungen spielen. Ein guter DDDuDu spielt sich eingentlich als DuDuDUDU, wobei die kleinen "u" halt entfeder gedaempft werden oder "vorbei" schlagen.
 
Ersteinmal Danke für eure Tipps
Ausserdem; Sorry, ich hatte gar nicht mehr geantwortet. Das ist sonnst nicht meine Art und sowas passiert halt wenn man, was ich selten mache, denselben Thread gleich in 3 Foren erstellt, da kann es schon mal passieren das man in einem nicht antwortet .... Mea Culpa

Zu meinem Problem, ich übe seit Tagen nun einfache Schlagmuster, bin erst mal zurück zu einfachen Dingen. Und ich übe Songs die ich kenn und kann mit unterschiedlichen Schlagmustern zu spielen. Ich höre mir viele Cover an und versuche viel rauszuhören.
Ich habe immer wieder hier und da gelesen, ein paar Akkorde schrammeln und dazu singen das kann doch jeder nach ein paar Tagen. Und ich konnte es eben nicht …. Ich denke auch mittlerweile das der „normale“ Anfänger das eben nicht nach ein paar Tagen kann und somit ist mein Problem ein ganz normales. Und ich muss nur mehr üben üben üben.

... so, wie ich das Stück "von innen heraus höre",....
Genau das klappt bei mir eben nicht.
Zu Anfang dachte ich,"trau deinem Gefühl", das mag oft gut sein aber bei mir ging es nach Hinten los. Und irgendwann traute ich mich nicht mehr, meinem Gefühl zu trauen ;-)
Jetzt beginne ich aber, seit dem ich mich dem Problem endlich stelle, ein neues Gefühl dafür zu entwickeln aber ich denke das dauert und muss sich langsam festigen.

Je mehr Muster man kann, desto besser....
...Probier einfach mal ganz viel aus. Alleine mit Achteln...
Ja eigentlich war es mir immer klar, lerne Schlagmuster“ wenn du Schlagmuster spielen willst J
Das mit den Achteln hat mich aber ganz schön „aus dem Trakt gebracht“

Mit einem Leadsheet, das nur aus Akkorden und Text besteht ist es nicht möglich einen Song nachzuspielen. Punkt.
Das geht einfach nicht. Man braucht dann mindestens eine akustische Vorlage.
Sonst hat man eben genau das Problem, das du beschreibst: Man weiß nicht, wie lang ein Akkord klingen soll. manche Songbücher (wie die großen "Das Ding mit Noten" Versionen) geben für eine Strophe die Noten mit Takteinteilungen dazu an. Dann kann man das auch nachspielen ohne den Song zu kennen. Aber nur Akkorde + Text ist zuwenig.
Ok die Leute die solche Vorlagen nutzen kennen dann die Songs wohl gut.
Ich dachte aber „es sei ganz normal“ z.B. mit einem „Das Ding ohne Noten“ Songs spielen zu können.

Es ist einfach nicht so leicht, zwei Dinge gleichzeitig zu tun. ;-)
Hier hilft ganz viel auswendig spielen. Wenn man dich um 3 Uhr morgens wecken kann und du kannst sofort Star of the County Down singen, dann kannst du auch dazu Gitarre spielen.. (und ich glaube die Akkordwechsel sind da immer entweder auf 1 oder 3. Ganz eventuell noch mal auf der 4, aber ich glaube nicht.)
Und da passiert es mir schon wieder. Zuerst frage ich mich, ist das 4/4, oder 6/8 oder… und dann hab ich das richtig verstanden da wird auf der 3 gewechselt?

Zuhoeren. Ich hoere dazu immer dem Schlagzeuger zu. Das, was der mit der Hi-Hat macht, mache ich auf der Rhythmusgitarre. Also wenn ich keinen Drummer dabei habe. Ansonsten gilt: durchschlagen und mit den Betonungen und Daempfungen spielen. Ein guter DDDuDu spielt sich eingentlich als DuDuDUDU, wobei die kleinen "u" halt entfeder gedaempft werden oder "vorbei" schlagen.
Vieleicht sollte ich mir mal Backingtraqcks oder Schlagzeugspuren suchen. Irgendwo hab ich da mal gelesen (als ich vor 3 jahren wieder anfing) da konnte man einen Song auswählen und fand ein mp3 mit dem "passenden" Schlagzeug.
Aber wichtiger ist mir selbst ein gefühl für Rhythmus zu entwickeln als immer auf einen "Taktgeber" angewiesen zu sein.
 
Und da passiert es mir schon wieder. Zuerst frage ich mich, ist das 4/4, oder 6/8 oder… und dann hab ich das richtig verstanden da wird auf der 3 gewechselt?

Wie gesagt, guckt dir einfach mal was zum Akzentstufentakt an.
Wenn man das verstanden hat, erschließen sich viele Sachen von alleine.

Die Standards:

4/4: X x x x X x x x | X x x x X x x x (in Achteln Aufgeschrieben (zähle 1 + 2 + 3 + 4 +), Betonung auf 1 und (leicht) auf 3)
6/8: X x x X x x | X x x X x x (in Achteln (zähle 1 2 3 4 5 6), Betonung auf 1 und (leicht) auf 4)

Da siehst du schon, dass das nicht soo viel miteinander zu tun hat.
Wobei 4/4 und 6/8 erstmal mehr gemeinsam haben, als etwa 4/4 und 3/4, etwa zwei regelmäßige wiederkehrende Betonungen.
Aber wenn du alleine immer die 1 hören kannst (und das ist meist nicht soo schwer, weil da immer LAUT ist), reicht es, wenn du zählen kannst, wieviele Schläge dazwischen sind, um rauszufinden, welche Taktart es ist.
Bei allen Popstücken geht das recht simpel. Bei so Folk-Sachen, mal mehr, mal weniger.
 
Cool
Ich habe gerade einen 4/4 Takt bei "Dance Me to the End of Love" und einen 3/4 (ok es ist ein 6/8 aber ich war nah dran) bei "if it be your will", beide von leonard cohen, rausgehört
Ich habe das noch nie bewusst irgendwo rausgehört.
Die standardmässigen Betonungen bei 4/4, 3/4 und 6/8 kenn ich sogar .... aber bewusst raushören klappte nicht. Ich habe mich immer gefragt wie andere das machen.
Ich werde das üben, Danke!
 
Dabei spiele ich in der Regel so, wie ich das Stück "von innen heraus höre",
Genau das klappt bei mir eben nicht.<...> Aber wichtiger ist mir selbst ein gefühl für Rhythmus zu entwickeln als immer auf einen "Taktgeber" angewiesen zu sein.

Ja, richtig. Vielleicht etwas konkreter: Wenn Du singst, hat Dein Gesang ja nicht nur eine Melodie, sondern auch einen Rhythmus. Und Du wirst auch betont singen, Du hast ja das Vorbild im Ohr. (Falls nicht, hast Du eigentlich keine Chance, der Rhythmus ist für das Erkennen eines Musikstücks wesentlich bedeutsamer als die Harmonie oder die Melodie.) Da ist es dann wichtig, erst einmal die regelmäßigen Strukturen aufzunehmen. Weniger ist dabei (deutlich) mehr. Erstmal "die 1" finden, dann nach und nach sehen, wie der Rest gefüllt wird (darauf bezog sich meine Aussage des "von innen Hörens"; ich hatte angenommen, dass die Basics klar seien). Notfalls die Gitarre beiseite legen und ein paar Wochen sich intensiv mit Rhythmik beschäftigen. Viel Musik hören, Metrum mitklopfen/mitwippen, analysieren.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich habe gerade einen 4/4 Takt bei "Dance Me to the End of Love" <...> rausgehört

Ich habe dies Zitat noch einmal aufgenommen, um auf die Subjektivität des Hörens zu verweisen. Ich habe keine Noten vorliegen, kenne auch nur eine (etwas schleppende) Live-Version - und würde es aus der Erinnerung selbst als 2/2 (MM=72) notieren...
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider passiert es mir, wenn ich den Rhythmus noch nicht locker spielen kann, das ich auf einmal anders singe ....mein Spiel beeinflusst also den Gesang nicht andersrum.
Bei den wenigen Stücken die ich locker spielen kann (und dabei den Rhythmus halten kann) da kann ich mich dann auf den Gesang konzentrieren und daran arbeiten.
Ich scheine das Pferd also andersrum aufzuzäumen als du.

2/2 anstatt 4/4 .... Ich werde es lernen, .... was sich zeigt ist dass all meine Fragen, meine Probleme mit dem Rhythmus zu tun haben.
Ich werde weiterhin daran arbeiten durch, Schlagmuster verinnerlichen, Versuchen rauszuhören ,.... und mal googlen ob ich nicht irgendwo Lehrnmaterial zum Thema finde.
 
Heute habe ich noch mal etwas gefunden, das für mich ganz schön illustriert, was ich meinte: Der gleiche Song, drei Versionen, zweimal der gleiche Sänger, einmal seine Ehefrau nebst deren Schwester, alles live:
In der Version hier: ist das Stück recht geradeheraus gespielt - klar, der "andere Gitarrist" soll auch irgendwie dabei sein, die Sängerin auch (alles sehr, sehr hochkarätig besetzt...).
Die Version der Schwestern - - ist ebenfalls recht geradeheraus, durch die anderen Instrumente aber nicht wirklich vergleichbar.
Bleibt noch "das Original": , da geht er freier mit Betonungen und dem Metrum um, durch (deutliche) Zusatztöne zu Akkorden wird auch die einfache Harmoniestruktur (also Tonika, Sub-/Dominante) evtl. etwas verwischt. Unsere Sängerin mag so etwas beispielsweise gar nicht, mit der ersten Version würde sie deutlich besser klar kommen, da sind die Akzentuierungen regelmäßiger und klarer.
 
Ich finde den Hang zur Originalität immer sehr .... humoristisch.
Ja, man kann das Stück original so, mit allen Betonungen und Fehlern der "Originalaufnahme" spielen, aber damit macht man sich doch zum Sklaven. Ich war mal - lang' ist's her - in einer Beatles-Revival Band. Herrgott hat man sich angemotzt, wenn das Solo - obwohl tonal identisch - halt nicht in der "originalen" Lage gespielt wurde. Da wurden alte Filmaufnahmen hervorgekramt um zu beweisen, dass Paulchen das "B" im VII Bund der E-Saite gespielt hat und nicht im II Bund der A-Saite.
Wenn ich als Solist oder in einer Duett-Struktur ohnehin das Stück umschreiben muss, damit ich das wiedergeben kann, was in der "Originalaufnahme" mit einem halben Orchester und aufwendigster Tricktechnik realisiert wurde, dann nehme ich mir auch die Freiheit, das Stück so zu interpretierem, wie ich das für richtig halte.
Auf meiner Hochzeit habe ich nur mich und meinen besten Freund als "Band" und zwei akustische Gitarren. Dennoch sollten dabei auch so Sachen wie "Stainsby Girls" von Chris Rea, "Love is all around" in der REM Version, etliches von Jean Jacques Goldman und sogar ein paar polnische Sachen von Perfect (Nie Placz Ewka und Kolysanka dla nieznajomei) und Lady Pank gespielt werden. Nicht unbedingt alles Sachen für 2 Akustikgitarren und für vieles gibt es gar keine "offizielle" Notation für das, was wir machen. Aber what shall's. Wenn man sich das zu Eigen macht, dann kann auch mal was geändert werden.
 
Ich war mal - lang' ist's her - in einer Beatles-Revival Band. Herrgott hat man sich angemotzt, wenn das Solo - obwohl tonal identisch - halt nicht in der "originalen" Lage gespielt wurde. Da wurden alte Filmaufnahmen hervorgekramt um zu beweisen, dass Paulchen das "B" im VII Bund der E-Saite gespielt hat und nicht im II Bund der A-Saite.
Witzige Story :D
Wobei eine Revival-Band noch so eine Sache ist, wo es klar ist, dass die Fans wünschen, dass das Original nachgeäfft wird. Das mit der gleichen Lage ist natürlich Quatsch.
Eine Mix-Cover-Band sollte das lockerer sehen, zumal du ja sowieso stimmlich nicht jedes Stück in der Originaltonart hinbekommst.
Bei einer Band mit eigenen Stücken, die ein paar fremde Songs ins Repertoire aufgenommen hat, erwarte ich geradezu, dass die es nicht 1:1 covern, sondern eine eigene Version draus machen.
 
Ich fürchte, das führt aber ein bisschen von den Problemen des TE weg. Natürlich ist es legitim, Songs zu variieren, indem man Schlagrhythmus, Betonungen etc. verändert, aber dazu muss man eben das Grundmuster des Songs perfekt intus haben. "Love is all around" würde im 6/8-Takt wohl eher weniger funtionieren, insbesondere nicht, wenn daraus auch mal 5/8 oder 7/8 werden.

Der in meinen Augen wichtigste Punkt zu Schlagrhythmen wurde weiter oben schonmal erwähnt:

Ansonsten gilt: durchschlagen und mit den Betonungen und Daempfungen spielen. Ein guter DDDuDu spielt sich eingentlich als DuDuDUDU, wobei die kleinen "u" halt entfeder gedaempft werden oder "vorbei" schlagen.

Wenn sich die Schlaghand regelmäßig auf und ab bewegt, hat man eigentlich schon gewonnen, man muss man dann nur noch die Saiten entweder berühren oder eben nicht, und schon hat man jede Menge Schlagmuster, die man dann auch nach belieben variieren kann.
 
...

Vieleicht sollte ich mir mal Backingtraqcks oder Schlagzeugspuren suchen. Irgendwo hab ich da mal gelesen (als ich vor 3 jahren wieder anfing) da konnte man einen Song auswählen und fand ein mp3 mit dem "passenden" Schlagzeug.
Aber wichtiger ist mir selbst ein gefühl für Rhythmus zu entwickeln als immer auf einen "Taktgeber" angewiesen zu sein.

Ich bin mir nicht ganz sicher ob du wirklich verstanden hast was dir Corkonian geschrieben hat...

"Ansonsten gilt: durchschlagen und mit den Betonungen und Daempfungen spielen. Ein guter DDDuDu spielt sich eingentlich als DuDuDUDU, wobei die kleinen "u" halt entfeder gedaempft werden oder "vorbei" schlagen."
Durchschlagen bedeutet hier, deine rechte Hand bewegt sich im regelmäßigen Rhythmus auf und ab. Dies ist dein ureigener "Körpermetronom". Das kannst Du auch mechanisch üben, auf und ab. Der Rhythmus kommt dann aus der linken Hand indem du dämpfst/nicht dämpfst oder auch aus der rechten Hand durch vorbei schlagen und treffen. Die Auf- und Ab-Bewegung bleibt dabei jedoch immer gleich.

Ich habe selber - aus Unwissenheit - lange versucht Rhythmus durch verschiedene Geschwindigkeit der Anschlagshand zu erzeugen. Das klappt auch manchmal weil einem ein Rhythmus zufällig liegt. Besser ist es jedoch m.E. das eigene Körpermetronom anzuschmeißen und genau zu wissen wann angeschlagen werden muss. Nochmal: gleichmäßiger Anschlag und Koordination mit der der linken Hand halte ich für sehr konkrete und erreichbare Ziele. Das hat Nichts mit Gefühl für Rhythmus zu tun. Der kommt dann schon von alleine wenn die Grundlage stimmt.

Sorry, vielleicht ist dir das alles bewusst - dann vergiss meinen Text. Ich hatte aufgrund deiner Zeilen jedoch einen anderen Eindruck.

Edit: Ups, da war jemand schneller...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde den Hang zur Originalität immer sehr .... humoristisch. <...> und für vieles gibt es gar keine "offizielle" Notation für das, was wir machen. Aber what shall's. Wenn man sich das zu Eigen macht, dann kann auch mal was geändert werden.

Genau darum ging's ja am Anfang in dem Thread (ich spiele, wie ich "von innen höre"). Ein "Original" bei LWIII wird es wohl nie gegeben haben und man merkt, wie er im Trio mit Thompson und Vega anders spielt, als alleine. Wer damit ebenfalls immer überrascht hat (oder gerade eben nicht mehr), war und ist natürlich Dylan.
Die Story mit der Revivalband finde ich sehr bezeichnend... War das noch in Deutschland?:)
 
sollten dabei auch so Sachen wie "Stainsby Girls" von Chris Rea, "Love is all around" in der REM Version, etliches von Jean Jacques Goldman und sogar ein paar polnische Sachen
Interessant. Das Fehlen deutschsprachiger Titel für mich eher weniger als JJG. Oder hat das mit Wurzeln in der Gegend zu tun?
 
die hochzeit ist eine deutsch/polnische. das liedgut ist daher eher international mit leicht intellektuellem einschlag, was in polen fast zwangsläufig auf französisch hinausläuft. die meisten polnischen intellektuellen wanderten nach frankreich(paris!) aus. chopin z.b.
daher kein deutsches liedgut. wird aber auch einiges auf englisch gespielt, weil mittlerweile. 2 mio polen in UK/IRL leben und auch Monikas verwandtschaft z.t. von da anreist. Die anwesenden deutschen legen keinen gesteigerten wert auf deutsche musik. ich wüßte auch nicht, was....

die coverband ist 35 jahre her und in deutschland. ich befürchte mal, daß man aber auch woanders so analfixiert ist. insbesondere bei den beatles-revival (nicht cover!) bands. da gibt es schonmal diskussionen um die schlipsbreite und dann wird eruiert, welches micro bei ed sullivan verwendet wurde und dann mit strahlensatz die schlipsbreite berechnet.....

jjg weil ich seit entre gris clair ein fan bin...

und weil das zum thema gehört: wie oben schon esagt - von mir und anderen - am besten das eigene metronom verwenden. schlaghand gleichmaessig auf und ab führen, betonung durch dämpfen und an- respektive vorbeischlagen. so kann man jeden beliebigen takt halten.
 
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