Fragen zum Gitarre Mischen (Spuren)

  • Ersteller Thomas4
  • Erstellt am
T
Thomas4
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.03.23
Registriert
11.10.13
Beiträge
103
Kekse
0
Hi,

bei mir sind einige Fragen zum Mischen der Gitarrenspuren aufgetaucht. (Ich nehme Lieder im Metal-Bereich auf)

1)
Ich benutze für die Rhythmus- und die Leadgitarre jeweils zwei Spuren (Links & Rechts) also insg. 4 unterschiedliche Aufnahmen.
Die Leadgitarre sticht natürlich etwas mehr heraus, deshalb möchte ich fragen, ob ich den Regler der Leadgitarre deshalb etwas runterdrehen soll oder ob alle 4 Regler auf gleicher höhe sein können.
Oder ist das Geschmackssacke? Es klingt halt etwas seltsam, wenn die Leadgitarre einmal aussetzt und man nur mehr Rhythmus hört. Der Wechsel ist dann meist etwas abrupt. Deshalb die Frage, ob ich die Lead nicht gleich etwas leiser stellen soll.

2)
Ich nahm auch bereits ein Lied mit einer Akustikgitarre auf. Ebenfalls mit 2 Aufnahmen links und rechts. Oder ist das eher unüblich, dass man Akustikgitarren layert?

3)
Wendet man einen Kompressor bei den einzelnen Spuren schon während des Mischens an oder erst beim EQ-Vorgang?

Danke und freundliche Grüße
 
Eigenschaft
 
Hallo Thomas4

Ich benutze für die Rhythmus- und die Leadgitarre jeweils zwei Spuren (Links & Rechts) also insg. 4 unterschiedliche Aufnahmen.
Für die Rhythmusgitarre ist das ok aber für die Leadgitarre würde ich sagen, reicht eine Spur.
Rhythmusgitarre hart rechts und links pannen. Die Leadgitarre leicht nach rechts oder links pannen.

Die Leadgitarre sticht natürlich etwas mehr heraus, deshalb möchte ich fragen, ob ich den Regler der Leadgitarre deshalb etwas runterdrehen soll oder ob alle 4 Regler auf gleicher höhe sein können.
Soll sie ja auch. Sollte sie aber zuuu Laut sein, kannst du den Fader auch weiter runterschieben.
Beim Aufnehmen belässt du alle Fader auf "0". Beim abmischen schiebst du die Fader logischerweise auf die Lautstärke, die für die jeweilige Spur angemessen ist.
Das ist ja der Sinn des abmischen, das alles auf Lautstärke gebracht wird, so das es zusammenpasst.

Ich nahm auch bereits ein Lied mit einer Akustikgitarre auf. Ebenfalls mit 2 Aufnahmen links und rechts. Oder ist das eher unüblich, dass man Akustikgitarren layert?
Nicht unbedingt. Aber eine Akustikgitarre würde ich nicht hart rechts und links pannen, weil das für eine Akustikgitarre dann sehr unnatürlich klingt.
Auch wieder wie die Leadgitarre ganz leicht nach rechts und links.
Wie nimmst du denn die Akustikgitarre auf ?.

Wendet man einen Kompressor bei den einzelnen Spuren schon während des Mischens an oder erst beim EQ-Vorgang?
Was meinst du mit "EQ-Vorgang" ?.
Den Kompressor wendest du auch schon während es Abmischens an. Aber ganz dezent. Die Kompression sollte auf keinen Fall zu hören b.z.w. zu bemerken sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für die schnelle Antwort!

Was meinst du mit "EQ-Vorgang" ?.
Ups, meinte Mastering-Vorgang.
Verstehe, wenn ich den Kompressor von Live7 (damit arbeite ich) drüberlege, ist die Spur doppelt so laut. Dann werd ich den lieber etwas runterdrehen.

Wie nimmst du denn die Akustikgitarre auf ?
Ich nehme alles mit meiner E-gitarre über ein Interface auf. Genau genommen stimmt ja "Akustikgitarre" nicht, da ich der E-Gitarre nur ein akustisches Preset von GTR3 zuweise. Also die E-Gitarre ohne Verzerrung.
Jedenfalls nehme ich davon nur eine Spur auf, wenn diese von der Rhytmusgitarre begleitet wird. Wie du schon ewähnt hast, kommt diese leicht von links.
In einem Lied, wo ich komplett auf Verzerrer verzichte, nahm ich zwei Spuren mit akustischem Preset auf, und mmn. klingt das recht gut. Voluminöser und Voller.

Was die verzerrten Lead-Gitarren angeht, layere ich die auch gerne, mir gefällt das sehr gut. Aber das ist wohl Geschmackssache.
 
Verstehe, wenn ich den Kompressor von Live7 (damit arbeite ich) drüberlege, ist die Spur doppelt so laut.
Wenn das so ist, machste was falsch b.z.w. solltest du dir die Einstellungen des Kompressors genauer anschauen.

upload_2016-1-24_10-20-39.png


Der "Output" Regler sollte erstmal auf "0" sein und der Button "Makeup" deaktivieren.
"Attack" und "Release" Zeiten sind individuell einzustellen.
Die "Ratio" stelle ich meist auf "4". Ist aber auch individuell.
Der "Threshold", "sagt" dem Kompressor, ab welcher Signalstärke er einschreiten soll.
Hier kann man auch keine allgemeine Aussage treffen. Musst du selber hören und einstellen.

Haste nun die zu hohe Dynamik mit dem Kompressor im Griff, sollte das Signal leiser sein.
Diese komprimierte Lautstärke wird jetzt mit dem "Makeup" Gain ausgeglichen, so das die Lautstärke des ursprünglichen Signals wieder hergestellt wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Da verzerrte Egitarren bereits durch die Verzerrung eine eingeschränkte Dynamik besitzen, würde ich hier erstmal keinen Kompressor benutzen. Zumindest nicht, um die Dynamik zu bearbeiten. Wenn es um die Veränderung der Klangfarbe der Gitarre geht, ist das wieder etwas anderes. Den Ableton Kompressor kenne ich nicht, ich vermute aber mal, dass er eher zu den nicht färbenden Plugins zählt.

Zu 1) Klar, wenn eine der Gitarren wegfällt, wird es erstmal leiser. Das ist ja aber vielleicht vom Arrangement her ja auch so gewollt. Beispielsweise spielen im Refrain alle Gitarren, in der Strophe soll der Energie-Level des Songs aber etwas zurückgehen, weswegen dann hier eine Spur wegfällt.
Such dir doch als Beispiel einen Referenzmix, der das auch so macht und hör dir die entsprechende Stelle an. Dann versuch, deinen Mix von der Lautstärke her in die gleiche Richtung zu führen.

Zu 2) Bei Akustikgitarren ist der Anschlags-Sound sehr viel ausgeprägter als bei verzerrten Gitarren, auch aufgrund der oben angesprochenen niedrigeren Dynamik der EGit Spuren. Deshalb ist hier besonders darauf zu achten, bei Dopplungen sehr präzise zu spielen, damit die Anschläge wirklich gleichzeitig kommen.
Eine Andere Möglichkeit (die ich persönlich bevorzugen würde) wäre, die Gitarre mit einem Stereo-Verfahren, also zwei Mics gleichzeitig auf die Gitarre gerichtet) aufzunehmen und die beiden einzelspuren dann links und rechts zu pannen.

Zu 3) Jein. Das musst du und deine Ohren entscheiden. Eine generelle Antwort kann man da nicht geben, da das stark vom Eingangssignal abhängt. Der "richtige" Ansatz ist, die Ohren zu spitzen und zu hören, was die Spur ( sowohl solo als auch im Songkontext) an Bearbeitung braucht.

So Far...
Laguna
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Danke euch beiden, ihr habt mir sehr geholfen!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben