Fragen zum Einstieg ins Homerecording (v.a. Mikro und Interface)

  • Ersteller Shixian
  • Erstellt am
S
Shixian
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.05.15
Registriert
09.09.11
Beiträge
2
Kekse
0
Hallo zusammen,

ich möchte in nächster Zeit damit beginnen, zuhause Aufnahmen zu machen. Und zwar zum einen Hörbuch-/Hörspielaufnahmen zum anderen Musik, wobei Gesang, Akustikgitarre und E-Gitarre zu berücksichtigen sind. Hinzu kommen vielleicht noch Mundharmonika und Klavier oder Synthesizer.
Ich brauche also recht flexibles Equipment, was eine möglichst große Bandbreite abdeckt. Dass alles perfekt abgedeckt wird erwarte ich nicht, aber es sollten schon brauchbare Ergebnisse herauskommen.

Was das Recording angeht bin ich absoluter Neuling und habe in den vergangenen Tagen viel im Netz und verschiedenen Foren recherchiert. Ich hoffe jetzt die Grundsätze des Ganzen einigermaßen verstanden zu haben und habe auch einige Empfehlungen gefunden die mir auf Anhieb für meine Ansprüche geeignet scheinen.

Ich zähle zunächst einmal auf, was ich meines Wissens benötige. Sollte ich hier falsch liegen oder etwas vergessen haben, bitte ich um Korrektur:

- Computer (natürlich, hab ich schon)
- DAW-Software
- Interface und/oder Mixer
- Mikrofon

Was das Mikro angeht hat sich mir beim Recherchieren ein Favorit aufgedrängt: das Rode NT1-A. Es soll sowohl für Sprachaufnahmen, als auch für Gesang sehr gut sein. Auch habe ich verschiedentlich gelesen, dass Gitarren damit abgenommen wurden und das wohl auch funktioniert. Es liegt auch gerade noch in meinem Budget (bis 200 €).
Was ich allerdings noch nicht ganz verstanden habe ist die Sache mit der Richtcharakteristik. Das NT1-A hat ja "nur" die Niere, während das NT2-A (das mir eigentlich zu teuer ist) da verschiedene Einstellungen erlaubt. Für welche Situationen braucht man nun welche Richtcharakteristik? Und bin ich mit der Niere für meine Anforderungen gut bedient?

Nun zum Interface/Mixer, was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet... Also zunächst, welche Anforderungen stellen sich hier?
- ich werde zuhause wohl nur alleine aufnehmen (maximal zu zweit bei einem spontanen Jam oder so). Ich brauche also wohl nicht so viele Eingänge. Zwei sollten reichen (etwa Gesang/Gitarre in Kombination).
- welche Eingänge brauche ich:
- Zwei Mikroeingänge sollten sein, auch wenn ich erstmal nur mit einem Arbeiten werde. Phantomspeisung ist beim Rode und vermutlich auch den meisten anderen in Frage kommenden Mikros notwendig.
- Für die Zukunft wäre auch ein Midi-Eingang wünschenswert
- Ich möchte meine E-Gitarre anschließen können, welchen Eingang brauche ich dafür?
- Das ganze soll dann natürlich mit dem PC verbunden werden können. Einen Firewireanschluss habe ich da nicht, weshalb wohl nur USB infrage kommt, oder?
- Es wäre dann auch schön, wenn ich kein extra Netzteil brauche, sondern die Stromversorgung über USB erfolgen würde.
- die Soundqualität soll natürlich stimmen
- das Budget geht bis maximal 200 €, weniger wäre aber auch gut ;)

Mir stellt sich dabei erst einmal die Frage, ob ich ein Interface oder gleich ein Mischpult mit integriertem Interface anschaffen sollte. Nach dem was ich bisher weiß, würde ein Interface durchaus für meine derzeitigen Ansprüche reichen. Aber es gibt ja auch in dieser Preisklasse Mischpulte, die recht gut besprochen sind. Was spräche also gegen ein Mischpult? Sind die Soundunterschiede da signifikant?

Bislang sind in diesem Bereich die Favoriten:
- Tascam US-144 MK 2
- Focusrite Saffire 6 USB

Das Tascam hat USB 2.0 während das Focusrite 1.1 hat, das scheint ein Vorteil zu sein, aber macht sich dieser Unterschied in der Praxis überhaupt bemerkbar? Das Tascam liefert außerdem Cubase LE 5 mit, was wohl ein Standartprogramm unter den DAWs ist, beim Focusrite liegt die "Focusrite Plug-in Suite" und "Xcite+ Bundle" bei, von den Produkten habe ich noch nichts gehört, was machen die und taugen die was? Der Vorteil beim Focusrite könnte in den Klangeigenschaften zu liegen, die mitunter ja regelrecht angepriesen werden.

Mischpulte hab ich mir noch nicht so genau angesehen. Welches Interface würdet ihr empfehlen? Oder doch ein Mischpult?
Und was hat es eigentlich mit PreAmps auf sich? Sind die da generell schon integriert?

Die DAWs lasse ich jetzt mal beiseite, haben sich ja schon genug Fragen angesammelt. Abschließend nur noch eine konkrete: Kann ich meine Gitarre in so ein Interface einstöpseln, am Computer (z.B. mit Guitar Rig oder so) Effekte, Verzerrung etc. dadrauf legen und das Ganze dann über meine normalen Lautsprecherboxen am PC wiedergeben? Funktioniert das überhaupt? Oder bekommt man dabei Probleme mit der Latenz?

Ich hoffe das war jetzt nicht zuviel auf einmal... Jedem der hier ein bisschen Licht ins Dunkel bringen kann, schonmal Vorab ein großes Dankeschön!

Viele Grüße,

Shixian
 
Eigenschaft
 
Bei zwei Spuren reicht USB 1.1 vollkommen aus! Rode ist in Ordnung.
 
Bei zwei Spuren reicht USB 1.1 vollkommen aus!
Oder um es noch deutlicher zu sagen: Du würdest gar keinen Unterschied merken, wenn das Focusrite USB 2.0 hätte, es würde sich genauso verhalten. Denn der einzige unterschied zwischen USB 1.1 und 2.0 ist die Datenübertragungsrate. Die ist aber im Grunde beim Recording irellevant, weil ja immer in Echtzeit (und nicht schneller) aufgenommen und abgespielt wird. Sie muss also nur ausreichen schnell sein, und das ist beim Focusrite der Fall, sonst würde es das Gerät ja gar nicht geben, weil wohl keiner ein Interface auf den Markt bringt, was gar nicht funktioniert wie es soll :) Wobei es wohl eben wegen USB1.1 auf "nur" 48KHz beschränkt ist (kann mir vorstellen, dass der Wandler durchaus mehr kann), für 96KHz würde USB 1.1 eben nicht reichen bei einem 2in/4out-Interface. Das Tascam kann man übrigens wohl auch an einem USB 1.1-Anschluss betrieben, aber kann dann eben die digitalen Kanäle nicht nutzen bzw. könnte dann auch die Abtastrate eingeschränkt sein. Die 48KHz sind aber kein Problem, ich würde eh empfehlen einfach direkt in CD-Qualität (also 44.1KHz) aufzunehmen.

Wenn du nicht gerade auch ein Mischpult für irgendwelche anderen Zwecke benötigst, würde ich mir keine Gedanken um ein Mischpult mit integriertem Interface als Alternative Gedanken machen. In dem Preisbereich gibt es da halt so ein paar Kleine, aber ich denke da ist das integrierte Interface in der Regel schlechter.

Du scheinst dich ja hier schon sehr gut informiert zu haben (vorbildlich!), so dass es zu deinem Beitrag gar nichts viel zu sagen gibt. Weil du hast das alles soweit richtig erfasst und dir ja auch schon die üblichen Empfehlungen rausgesucht hast.

Und was hat es eigentlich mit PreAmps auf sich? Sind die da generell schon integriert?
Wenn hier von "integrierten PreAmp" die Rede ist, heißt das ja einfach nur, dass das Gerät einen Mikrofoneingang hat. Also wenn du ein Interface oder Mischpult hast, was einen Eingang für Mikrofone hat (ist in der Regel XLR) dann sitzt hinter diesem Eingang ein PreAmp, der eben das Mikrofonsignal vorverstärkt.

beim Focusrite liegt die "Focusrite Plug-in Suite" und "Xcite+ Bundle" bei, von den Produkten habe ich noch nichts gehört, was machen die und taugen die was?
Die Focusrite PLuginSuite sind halt ein paar Effekt-PlugIns, die wahrscheinlich auch gut sind. Hab aber bisher von noch keinem Saffire-Besitzer (von denen es hier mittlerweile glaube ich einige gibt) gehört, dass er davon begeistert erzählt hat oder sie als KAufgrund angegeben hat. Vielleicht wissen auch einige gar nichts davon :D Letztlich muss man gerade bei Anfängern auch sagen, dass das Hauptproblem meist zunächst ist, dass man z.B. überhaupt wissen muss, wie man mit einem Kompressor umgeht - und es erstmal zweitrangig ist, ob das nun in der DAW mitgelieferte oder ein toller von Focusrite ist. Zumal es auch gute Freeware PLugIns gibt.

Das XCIte-Bundle besteht laut Focsurite-Website aus Ableton Live Lite (also einer DAW; allerdings ist Abeloton wohl konzeptionell etwas anders als die üblichen, und die Lite-Version soll stark abgespeckt sein), Novations Software-Synthesizer Bass Station und 1 Gigabyte an "Royalty-free"-Samples von Loopmasters und "Mike the Drummer".

Seit ich REAPER kenne bzw. das wirklich gut geworden ist relativiert sich die Frage nach einem beiligienden Sequenzer für mich auch immer etwas, weil man da halt für 60$ was wirklich professionelles bekommt.

Zu den Gitarrenaufnahmen: Ja, das funktioniert so. Das Interface muss dazu übrigens einen speziellen hochohmigen Instrumenten Eingang haben, den haben aber sowohl Tascam wie auch Focusrite (und eigentlich alle anderen auch). Bzw. kann man da dann den Klinken-Eingang zwischen "Line" und "Instrument" umschalten. Latenz ist dann natürlich ein Thema, die ist auf jeden Fall da, die Frage ist halt, ob man es schafft, sie so niedrig einzustellen, dass man sie nicht hört.

Ich kenne weder das Tascam noch das Focusrite, würde aber nach allem was ich so gelesen habe auch eher zum Focusrite tendieren, ist aber auch mehr ein Bacuhgefühl. Wobei man sagen muss, dass die Unterschiede in der Audioqualität gar nicht so relevant sind, gerade bei USB-Interface sind in der Praxis wohl eher die Qualitäöt der Treiber und damit Stabilität, niedrige Latenz usw. wichtig.
 
Danke für die ausführlich Antwort, die meisten Fragen sind damit mittlerweile geklärt. Ich werde mir wohl das Focusrite bestellen.

Ich habe allerdings nun schon mehrfach gelesen und gehört, dass es mit den Treibern teilweise Probleme gibt. Hat jemand Erfahrungen mit der Kombination Focusrite saffire 6 USB und Windows Vista gemacht?
 
Ja, eigentlich sind alle Fragen beanrtwortet.

Ich kenne wiederum das Focusrite nicht aus eigener Erfahrung, dagegen aber Tascam. Die Qualität der Wandler und Preamps bei Tascam finde ich preisklassenbezogen immer sehr gut.
 
Bei mir funzt das Focusrite wunderbar, allerdings unter Win7.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben