Fragen zum Bau einer Gesangskabine

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Hey liebe Community

Ich habe vor mir eine Gesangskabine zu bauen. Dabei bin ich mir über manche Sachen wie die Innenauskleidung der Kabine oder Maße noch unklar..
Verwendet werden soll die Kabine hauptsächlich für Metalvocals/Gutturalgesang.
Der Hall in der Kabine spielt zunächst nicht die größte Rolle, da ich noch mit einem dynamischen Mic (SM7B) aufnehme, jedoch sollte die Kabine auch für Kondenser taugen.

Meine erste Frage ist: Welche Maße braucht man für eine Gesangskabine ? Die meisten professionellen Kabinen, die ich gesehen habe, waren eher länglich und nicht zu hoch.. habe aber auch schon welche mit quadratischer Grundfläche gesehen.
Interessant wäre hier auch zu wissen, wie die Faktoren wie Verhältnis Länge/Breite/Höhe den Klang beeinflussen.

Zur Innenauskleidung: Eher Holz an die Wand oder eher Schaumstoff ?

Zu guter Letzt: Kennt ihr Tricks oder Tipps um eine Kabine insbesondere für Shouts gut zu machen ? Irgendwelche Materialien, die bestimmte Frequenzen pushen ?

Vielen Dank im Vorraus

Chris
 
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Um keine Nebengeräusche und n klareren Sound zu haben.. Obwohl ich mit nem dynamischen Mic aufnehme höre ich deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Räumen in denen ich aufgenommen hab.
 
Zu guter Letzt: Kennt ihr Tricks oder Tipps um eine Kabine insbesondere für Shouts gut zu machen ? Irgendwelche Materialien, die bestimmte Frequenzen pushen ?

Grade für Shouts ist es schon mehr oder weniger fast egal welches Mikro du in welcher Umgebung nimmst sondern viel interessanter was du nach der Aufnahme des Signals mit selbigem anstellst.
 
Grade für Shouts ist es schon mehr oder weniger fast egal welches Mikro du in welcher Umgebung nimmst sondern viel interessanter was du nach der Aufnahme des Signals mit selbigem anstellst.

Mit Plugins und Hardware setze ich mich schon sehr lange auseinander, aber ich will auf jeden Fall tweaken, was man tweaken kann.. Und ich glaube dass ich mein unbearbeitetes Signal qualitativ mit einem speziell dafuer ausgestattetem Raum noch gut verbessern kann. :/
 
Gesangskabine = Müll. That's it. Was wollen die Leute immer nur mit einer kleinen Sardinenbüchse. Der Sound in so einer Kabine wird entweder dumpf und tot oder total diffus, weil man doch nur 2mm Polyurethanschaum an vier Pressspanplatten tackert.
Raumklang darf schon drauf, es muss halt einer sein, der keine Störgeräusche erzeugt. Aber einen Raum akkustisch zu optimieren ist eben sehr teuer und da bastelt man sich schnell mal eine Box mit 1m² Grundfläche.
 
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Okay eine kleine Kabine die dumpf oder diffus klingt ist Müll, aber was ist mit Kabinen die groß sind ?(Ich hatte ohnehin vor die zu mauern und kann die so groß machen wie ich will)
Habe schon oft gesehen dass Sänger im Studio in Kabinen aufnehmen die locker 2,3 Meter lang sind. Den Raumklang kann man dann ja modulieren wie man will. Von Schaum wollte ich ohnehin die Finger lassen und Kosten scheue ich auch keine.
Also auch falls wer Erfahrung mit Verbesserung von Raumakustik hat (egal ob jetzt in ner Booth oder nicht), immer her damit. ;)
 
Allgemein is für Vocalaufnahmen der Gedanke an die Raumakkustik natürlich alles andere als ne schlechte Idee... da geb ich aber mal keine Ratschläge dazu, weil Raumakkustik nicht grade meine Kernkompetenz ist. Da soll wer was zu sagen, der dir fundiert weiterhelfen kann.
Nur in dem "Sonderfall" von Screams, Shouts, Grunts und was es nicht alles gibt ist eine perfekte Umgebung und ein tolles teueres Großmembranmikro nicht besonders relevant. Die "härteren" Vocals sind ja eh zu 99% in einem extrem dichten Kontext und man komprimiert das ganze noch bis zum Anschlag + Zerre (beigemischt oder auch direkt drauf), sodass um dann "harte" Vocals mit nem SM7 oder SM57 aufzunehmen die Umgebung nicht sonne Rolle spielt, da soundbedingt das Signal eh nicht besonders detailiert ist. Ich würde bei Shouts etc sogar so weit gehen, dass ich mit dem Sänger in nem offenen Raum (z.b. Proberaum) mit Mikro (58 o.ä.) in der Hand aufnehmen würde, damit er ordentlich loslegt anstatt ihn in eine Ecke/Kabine zu zwängen.
 
Sowas ist natürlich eine andere Sache. Die meisten meinen mit Gesangskabine nämlich zusammengedengelte Holzplatten.
Du willst dir also einen Gesangsraum bauen (klingt doch viel besser :)
Vielleicht kannst du hiermit was anfangen: http://www.bobgolds.com/Mode/RoomModes.htm
Das gibt dir schonmal eine !grobe! Übersicht über die möglichen Raummoden. So kannst du vielleicht schon im Vorfeld deinen Raum etwas besser planen.
 
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Vielen Dank ColdDayMemory. ;)

@monsy Das SM7B das ich verwende ist nicht unbedingt mit Stagemics wie SM58/57 vergleichbar... trotz starker compression und equalizing hoere ich Unterschiede in der Stimme wenn ich zB nicht im Wohnzimmer sondern im Proberaum aufnehme. Würde ich mit SM58 aufnehmen wollen, wäre mir der Raum auch egal... aber das klingt mir nicht mehr gut genug. ^^
 
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Mir ist schon klar, dass die Mikros schon sehr verschieden sind (ich hab auch beide).... das SM7 nimmt in der Tat weitaus mehr Informationen auf. Die Frage ist allerdings ob das im Kontext dann eben ne entscheidende Rolle spielt und da bleib ich schon dabei, dass das bei "gebölkten" Vocals alles nicht so wichtig ist.

Ich hab dafür mal spaßeshalber nen kleinen Vergleich zusammengeschnitten.



... sind Ausschnitte aus 3 Quatschsongs von mir die ich alle auf die schnelle hingeklatscht hab... 3 Punksongs (auch die einzigen 3 die ich jemals gemacht hab :D )... 3 verschiedene Mics.... T.Bone SC400, SM58 und SM7....
Jetz kanns du ja mal raten welches Mic du wann hörst....
Ich hab die Klamotten mal genommen, weil mir daran immerhin die "Rechte" gehören.

Nicht dass wir uns da missverstehen: Nen Gesangsraum ist auf jeden Fall ne gute Sache... wollte nur nochmal darauf eingehen, dass die Umstände für gewisse Ergebnisse eine untergeordnete Rolle spielen.
 
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Hallo


Aus rein akustischer Sicht behaupte ich mal folgendes:

Jeder Raum ist ganz individuell besser modellierbar, als die Kabine, die in diesen Raum reingestellt werden soll.


:D


lg Bert
 
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Erstmal finde ich nicht dass ein dynamisches Mikro weniger Raumklang einfängt. Die wirklich problematischen Bereiche eines Raumes liegen ja nicht in den Höhen, sondern den Mitten und Tiefmitten. Jeglicher Nachhall in diesen Bereichen wird von einem dynamischen Mikro genauso aufgenommen wie von einem Kondenser.

Zweitens werden diese Probleme gerade bei starkem EQing und harter Kompression zutage treten. Besonders die Kompression hebt die leiseren Raumanteile in der Lautstärke an. Hier würde ich mir deshalb viel Mühe geben die Stimme gut zu gaten. Das macht die Stimme deutlich trockener.

Wenn du einen Raum behandeln willst, dann musst du dich um mehrere Dinge Kümmern: Frühe Reflektionen von den Wänden, den diffusen Nachhall und vor allem Raumresonanzen (sog. Raummoden). In kleinen Räumen hat man logischerweise sehr laute frühe Reflektionen von den Wänden. Außerdem liegen die Raumresonanzen ungünstig hoch und färben das Signal.

Günstig ist, einen großen Raum als Ganzes zu behandeln. Stichworte "Superchunks" und "Breitbandabsorber". Es gibt haufenweise Anleitungen im Netz. Mit solchen Mineralwoll-Absorbern in den Raumecken kann man Raummoden bedämpfen und so für definiertere Tiefmitten sorgen. Für Gesangsaufnahmen kann man sich dann getrost in die Raummitte stellen und mobile Absorber-Stellwände um sich herum aufstellen um die frühen Reflekionen abzufangen.
 
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Hey, erstmal vielen Dank für die Antworten. :)
Das Problem ist, dass der Raum, in den ich die Gesangskabine bzw. den Gesangsraum reinmauern will, zu groß ist um gut behandelt zu werden. (Dazu kommt, dass er viele große Fenster hat und ich dort laufende PCs habe deren Lüftung ich nicht zu gern in meinen Aufnahmen haben wollte. :D)
Daher denke ich, dass ich die Kabine selbst einfach groß genug machen muss um frühe Reflektionen zu vermeiden..
@chaos.klaus Meine erste Frage wäre: Was genau meinst du mit "Stimme gaten" ?
und zweitens: Welche Sorte Breitbandabsorber würdest du empfehlen ? Bzw. welche Frequenzen müssten eingefangen werden um für definiertere Tiefmitten zu sorgen ? :gruebel:
 
gaten bedeutet ein "Gate" benutzen.

Ein Gate ist ein Dynamikprozessor ... ähnlich wie ein Kompressor, nur umgekehrt. Sobald das Signal unter einen bestimmten Grenzpegel fällt, schaltet das Gate das Signal stumm. So kann man zB störendes Rauschen vermeiden, oder eben eine Stimme bereinigen. Die Stimme selbst liegt dann über dem Grenzwert (Threshold) und wird vom Gate "durchgelassen" wohingegen der Nachhall am Ende jedes Wortes unterhalb des Grenzwertes liegt und stummgeschalten wird. Dadurch wirkt das Vocal deutlich trockener.

Breitbandabsorber wirken wie der Name schon sagt über sehr viele Frequenzen. Sie werden aus porösem Material wie Steinwolle, Basotec oder Akustikschaumstoffen gemacht. Steinwolle (Aus dem Baumarkt) ist dabei die kostengünstigste und praktikabelste Lösung. Je dicker so ein Absorber ist, desto weiter reicht sein Absorbtionsvermögen in die tieferen Frequenzbereiche. Es geht also darum möglichst dicke Absorber zu konstruieren um nicht nur Höhen, sonderen auch Mitten bedämpfen zu können. 10-20cm sind ein guter Start. Weil das nun relativ viel Material ist, fallen Basotec und Akustikschaum für großflächige Behandlunge aus.

Such doch mal ein bisschen nach "Poröse Absorber" und "Superchunks". Es gibt hier etliche Threads in denen das diskutiert wurde.
 
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