Fragen zu Mastering

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Griffo
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Hallo,
ich bin gerade dabei mein Album (Rap) zu Mastern und ich habe ein paar Fragen zu Sachen die mich etwas verwirren:
-Ich mastere hauptsächlich mit Ozone 9 und benutze dazu den Mastering Assistenten welcher wirklich sehr gute Ergebnisse zumindest meinen Ohren nach erzielt. zu Meinen Fragen:
1.) Ich peile derzeit -8 LUFS an. Ich benutze hauptsächlich drei Tools um dies zu erreichen. Einen Softclipper um die Spitzen etwas abzufangen, den Maximizer von Ozone welcher meistens in den Einstellungen von Ozone schon recht gut klingt umd das ganze auf -11 lufs zu bringen (je nach Mix 1-3 db) und zum Schluss noch den Fabfilter L2 weil der für mich am besten klingt und ich mich mit dem am besten auskenne um die restlichen 3 db zu machen. Hoffe das macht so Sinn. Ich merke halt dass die Tracks psychoakustisch recht unterschiedlich laut wirken. Was macht am meisten Sinn: Gleiche LUFS Lautsstärken für alle Tracks anpeilen oder nach Gehör alle Tracks gleich laut machen? Wenn ich das ganze auf CD veröffentliche (wenn überhaupt) macht es ja mehr Sinn dass alles gleich laut wirkt aber wenn ich auf einer Streaming- PLattform veröffentliche werden ja alle Tracks stur auf das gleiche gemessene Level gebracht und dann wirkt das Album in sich total unterschiedlich von der Lautstärke. Oder verstehe ich da was falsch?
2.) Ich höre Referenz mit verschiedensten Tracks und höre auf meinen Boxen, Kopfhörern und einer Monoxbox (Auratone Klon) ab. Mir fällt immer wieder auf wieviel breiter meine Mixe sind als professionelle Produktionen. Ich habe aber keine Phasenauslöschungen oder sonstige Probleme. Auch wirken meine Mixe deutlich lauter bei gleichen LUFS wie professionelle Tracks was mich auch ziemlich verwirrt und wirken höher (dynamischer?). Ich weiß derzeit nicht woran das liegt und was ich "falsch" mache um einen professionellen Sound zu erreichen. Ich schaue mir auch die dynamic range an und da sind meine Tracks ähnlich komprimiert wie professionelle Sachen. Was sind gute Parameter auf die ich noch achten kann? Sind die professionellen Sachen einfach doch noch mehr komprimiert? Oder machen das analoge Geräte dass es so klingt bei denen und das Master mehr in der Mitte fokussiert ist? An sich gefällt mir mein Sound auch teilweise besser aber man will ja auch "professionell" klingen wenn ihr versteht was ich meine.
 
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Hi:hat:

Tja das ist die grosse Kunst des Masterings. Ein Mix richtig einschätzen zu können, warum er leiser oder lauter klingt als der andere. Natürlich kann man nach LUFS-Anzeige gehen, das subektive Empfinden, ist dennoch nochmal was Anderes. Dabei kann ein Masterassistent bestimmt eine gute Unterstützung sein, aber er kann nicht dein Gehör ersetzen. Gewisse Entscheidungen kann er dir nicht abnehmen.
Wenn du deine Mixe selber Mastern willst, und du stellst dabei etwas fest, was du korrigieren willst, empfielt es sich meistens nochmal zurück zum Mix, und das da beheben.
Bezieh doch bereits beim Mixen die Referenzen bei, dann passiert dir das auch nicht, dass dein Mix plötzlich viel breiter ist als die Referenz.

Um mehr sagen zu können, müsste ich mal ein Beispiel hören.
 
Halt Dich an die EBU-Richtlinien und ziele bei CDs und bei SoundCoud auf -8 LUFS, für Broadcast -23 LUFS, für YouTube -11 LUFS, für Spotify -12 LUFS bezogen auf eine eine Integrated-Messung (komplette Nummer). Und Dein Mess-Tool muss immer ganz hinten in die Effektkette. Bestenfalls kannst Du noch einen Brickwall-Limiter dahinter legen, aber sonst nix. Keine EQs oder so. ;) Und wenn Du dann (danach) renderst, bitte immer bis nahezu 0dBFS rendern. Dann sind sämtliche Ziellautstärken korrekt. Wenn Du 0,5 dB drunter bleibst, macht das aber auch nichts, denn das spielt dann nur eine Rolle, wenn ggf. nochmal konvertiert werden muss. Nachfolgende Konvertierungen an Dein Mastering solltest Du aber vermeiden. Deshalb ist es gut, immer das Zielmedium zu kennen (s.o.)
 
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1) Meiner Meinung nach wird in deiner Bearbeitungskette viel zu viel an den Pegelspitzen dezimiert.
Und was Du im Weiteren beobachtest bzw. hier beschreibst liegt an unausgewogenen Frequenzverteilungen deines Mixes.

2) Ähnliche Antwort wie zum ersten Punkt, nur jetzt halt Vergleich zu anderen Mixes.
 
Ja ich kenne die Ziellautstärken aber normale Alben werden doch auch nur einmal gemastert und nicht seperat für Streaming etc. oder? Da gibt es ja nicht 5 verschiedene Versionen. Ich versuche immer bei -0,3 db True peak zu bleiben und dither das ganze nur runter auf 16 Bit. DAW intern arbeite ich mit 32 bit.
@Zelo01 : Ich schicke dir gerne mal was wenn ich durch bin. Sollte morgen soweit sein. Ich dachte halt, dass die Tracks eh nochmal durch die Komprimierung an Breite einbüßen. Mir ist beim Mixen klar schon aufgefallen dass meine Mixe sehr breit sind. An sich ist es auch kein Problem die MIxe nochmal zu bouncen und die Stereoverbreiterung zu verringern da ich das eigentlich immer mit einem Tool mache. Mir hat es aber damals so gefallen und tut es immer noch. Jetzt frage ich mich aber ob es meine Sachen eben unprofessioneller klingen lässt.
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@Signalschwarz : Naja Ozone 9 ist da schon recht gut tonale Balance herzustellen und ich benutze auch beim Mixen immer schon Tonal Balance controll von Ozone um meine Mixe zu checken. Da ist eigentlich immer alles im grünen Bereich. Würde die Mixe durchaus als ausbalanciert bezeichnen.
Die Tracks sind halt auch im Laufe eines Jahres entstanden und alleine durch veränderte Arbeitsweise etc. klingen Sie auch unterschiedlich. Ich versuche sie auch untereinader mit Hilfe von EQ koherenter zu gestalten. Ich denke mein Gehör ist ganz ok was das ausfindig machen von Frequenzen angeht.
Wie gesagt sind mir eigentlich zwei Fragen wichtig:
- Wie schaffe ich es die Produktionen einheitlicher (gleich laut) klingen zu lassen
- Wie erkenne ich ob meine Mixe zu breit sind bzw. ab wann es zu viel ist
 
Naja Ozone 9 ist da schon recht gut tonale Balance herzustellen und ich benutze auch beim Mixen immer schon Tonal Balance controll von Ozone um meine Mixe zu checken.

Na dann gibt's ja keine Probleme und alles ist super. Oder halt doch nicht.


- Wie schaffe ich es die Produktionen einheitlicher (gleich laut) klingen zu lassen
- Wie erkenne ich ob meine Mixe zu breit sind bzw. ab wann es zu viel ist

Hatte ich ja geschrieben, wurde aber nicht angenommen.
 
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Ozone 9 ist da schon recht gut tonale Balance herzustellen und ich benutze auch beim Mixen immer schon Tonal Balance controll von Ozone um meine Mixe zu checken. Da ist eigentlich immer alles im grünen Bereich. Würde die Mixe durchaus als ausbalanciert bezeichnen.
hättest du evtl irgendein Beispiel (unabhängig vom Kontext dieses threads) ?
weil ich mir absolut nicht vorstellen kann, dass derartige Software 'musikalische' Ergebnisse produziert.
(zumindest war das mein Eindruck in sämtlichen Videos, die ich davon gesehen habe und auch beim persönlichen Arbeiten mit ähnlich aufgestellter Software)
Ist reine Neugier und du kannst mir den link als PM schicken, damit hier nichts vom Thema abdriftet.
 
Ja ich kenne die Ziellautstärken aber normale Alben werden doch auch nur einmal gemastert und nicht seperat für Streaming etc. oder?
Das sind doch unterschiedliche Zielmedien, oder etwa nicht? CD und Streaming-Dienste? Und was habe ich oben geschrieben? - Es gibt ja noch mehr Anwendungsfälle, so z.B. einen Club-Mix. Der wird auch anders gemastert. Ja stimmt schon, dass es nervig ist, für jedes Zielmedium ein eigenes Master herstellen zu müssen oder zu wollen, aber die EBU-Richtlinie für Broadcast wird eben nicht konsequent von den kommerziellen Anbietern (Apple sowie praktisch allen anderen) umgesetzt. Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Und je lauter ein Mix erscheint, umso attraktiver wird er vom Konsumenten wahrgenommen. (klassische Musik ist hier aber die Ausnahme). Das nutzen die Geschäftemacher und gehen halt über -23 dBFS hinaus. Wenn Du solch einen (korrekten) Mix/Master an eine Streaming-Plattform hochlädst, dann fällt er gegenüber "konkurrierenden" Beiträgen ab - und wirkt deshalb nicht sonderlich attraktiv oder lahm. Überleg doch mal, wenn Du RAP aufnehmen willst, was ist Deine Zielgruppe? Und welches Medium nutzen die? Und wenn Du das weißt, dann masterst Du eben für besagtes Zielmedium.

Und wenn Du einen korrekt gemasterten Track hast und er klingt Dir zu breit, ja dann stimmt tatsächlich die Frequenzverteilung von rechts und links nicht. Naja, "stimmen" ist vielleicht der falsche Ausdruck, der Track klingt dann evt. nicht homogen. Da hat unser werter Kollege @Signalschwarz recht. Diese Homogenität ist aber auch eine subjektive Geschmackssache. Dafür gibt es Tools, aber einen EQ würde ich hierfür nicht nehmen, sondern einen Multibandkompressor, bei dem Du die problembelasteten Frequenzbänder wählen und begrenzen kannst. Dann klingt das Ergebnis ausgewogener ohne frequenztechnisch kastriert worden zu sein. Aber wie Kollege @Zelo01 schon sagte, "das ist die große Kunst des Masterings". Weise Worte. :gruebel:
 
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@rbschu : Ja damit hast du bedingt recht. Zielgruppe wird wohl zu 99% Spotify sein und ein junge Hörerschaft. Aber ich habe vor einiger Zeit einen Artikel dazu gelesen der ziemlich interessant war. Vielleicht für einige auch was neues deswegen fasse ich das kurz zusammen: Spotify hat leider in der Software eine Hintertüre aufgelassen mit der man die automatische Anpassung ausschalten kann. Dies tun wohl extrem viele Jugendliche wohl auch da gerade günstigere Handies nicht so laut spielen, lauter ja immer als besser empfunden wird und man auf dem Pausenhof auch gerne die anderen übertönen will. Ergo ist der Loudnesswar noch lange nicht vorbei. Relativer Standart ist weiterhin CD mit zwischen 8 und 9 LUfs.
Weiteres Problem ist, dass wenn ich das Lied, was ich tun werde über einen Distributor vertreibe wie z. Bspl. in meinem Fall Distrokid dann kann man denen nur ein File schicken welches dann überall angeboten wird oder man müsste für jedes Release einzelne Mixe machen die man dann immer nur auf einer Plattform hochlädt was ein enormer Aufwand wäre. Es macht also durchaus Sinn mindestens -9 LUFS anzupeilen.
Zu der Breitensache: Ich werde wohl in den sauren Apfel beißen und die Stereoverbreiterung in allen Mixen zurück nehmen und entsprechend auch die Balance des Mixes etwas neu anpassen. Ich habe das einfach falsch eingeschätzt in der Mixingphase. Sind ja auch alles Erfahrungswerte die man da sammelt. Ich hatte damals mal ein Video mit Andrew Scheps gesehen wo der das Plugin wohl immer auf dem Mixbus hat welches eine Stereoverbreiterung von 141% macht. KLang für mich auch immer gut und ich war auch beeindruckt dass meine Mixe so breit klingen aber es scheint wohl leider nicht normal zu sein dass Mixe so Stereo klingen.
 
Ich hatte damals mal ein Video mit Andrew Scheps gesehen wo der das Plugin wohl immer auf dem Mixbus hat welches eine Stereoverbreiterung von 141% macht. KLang für mich auch immer gut und ich war auch beeindruckt dass meine Mixe so breit klingen aber es scheint wohl leider nicht normal zu sein dass Mixe so Stereo klingen.
Ah, verstehe, Du hast also bereits im Mix mit einem PlugIn die Breite erhöht. Na dann ist das ja nicht so kompliziert. Raus damit oder nicht so weit aufreißen (Gibt`s auch von "Infected Mushroom"). Ob Andrew Scheps das nutzt oder nicht, ist nicht so wesentlich. Vermutlich hat er mit WAVES (Hersteller) einen Deal gemacht und dafür ein paar Kröten eingestrichen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. ;)
 
Ist ein plugin in brainworx aber gut möglich dass er da Kohle gekriegt hat. Ja passe jetzt die Mixe nochmal einfach alle an.
 
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Hey Griffo :hat:
Vielleicht auch einfach Deine Mixe jemand geben zum "harmonisieren". Ich meine nicht Mastering.
Ich hatte vor einer Weile mal das Experiment gemacht, weil mir verschiedene Tracks aus unterschiedlichen "Schaffensphasen" :) zu wenig aus einem Guss waren.
Das Ergebnis war sehr interessant und ein PlugIn hätte das niemals hinbekommen.
Vier Ohren hören mehr als zwei. Sechs Ohren mehr als vier. usw. Vor allem aber wäre ich gar nicht in der Lage den Wald vor lauter Bäumen zu sehen.
 
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Hey, habe natürlich die Mixbussachen nachträglich alle angepasst. Ist auch eher schwierig bei den Sachen die ich mache da eben alles ansich sehr unterschiedlich ist und jeder Song da auch einen anderen Grundvibe hat. Aber versuche mich dem gerade anzunähren.
Hab jetzt mal ein Probemaster fertig gemacht. Hatte das jetzt mal bei der alten Stereobreite belassen. Wenn man mal reinhören will einfach bescheid geben und ich würde den Dropboxlink dann per PN mal schicken. Besonders was halt die Stereobreite angeht würde ich mich über Feedback freuen
 

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