Fragen zu Live-Recording Chor

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Dauphin
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Hallo Allerseits,

nach dem ich nun schon viel gelesen habe und ich meine Gedanken so langsam nicht mehr ordnen kann, würde ich Euch gerne mal um eine Meinung bitten:

Ich bin - als Einäugiger unter den Blinden - bei unserem Gospel-Chor für die Technik zuständig. Wir sind um die 40 Personen und treten neben kleineren Veranstaltungen ca. zweimal im Jahr mit großer Technik in Kirchen vor 200-400 Leuten auf. Dabei haben wir als Mischpult ein Soundcraft MFXi20 an dem unsere vier Solo-Gesangsmikros (Kondensator, Sennheiser e865 und AKG C900), sowie vier Kleinmembran-Stützmikros (2x Rode NT5, 2x Oktava Mk012) für die Stimmen hängen, sowie das EPiano. Percussion (Cajon, Congas etc.)ist unverstärkt. Die Solo-Mikros hängen an Kompressoren und für Raumanpassung und Feedbackvermeidung sind im Main-Mix und den Monitoren EQs drin.

Natürlich möchten unsere Sänger und Sängerinnen immer gerne eine Aufnahme vom Konzert haben. Jetzt haben wir da bisher schon verschiedene Wege ausprobiert:
Zum einen eine 4-Spur-Aufnahme mit einem Fieldrecorder Zoom H5N vor dem Chor mit den eingebauten Stereo-Mikros und zusätzlicher Einspeisung des Main-Mix aus dem Mischpult. Klappte eigentlich ganz gut und gibt vor allem die Live-Situation schön wieder. Nachteil ist aber, dass man im nachhinein keine Möglichkeit hat, einzelne Stimmen oder Solisten nochmal nachzubearbeiten.
Daher haben wir auch schon mal mit einem angemietenen Tontechniker inklusive Behringer X32 gearbeitet, der alle Spuren aufgezeichnet hat und uns hinterher einen Mixdown auf CD gemacht hat. Qualitativ sicherlich gut, aber das Leihen des Equipments plus Tontechniker geht schon ganz schön ins Geld. Dann fehlte mir persönlich auch ein wenig das Ambiente bei den Aufnahmen (keine Ahnung, ob das so heisst), also das, was ich mit dem H5 über die eingebauten Stereo-Miks auch mit eingefangen habe. Es klingt alles recht steril.

Daher jetzt meine erste Frage: Wäre es deshalb grundsätzlich sinnvoll, zusätzlich zu den schon genannten Mikrofonen tatsächlich noch ein Stereo-Pärchen für das Ambiente mitlaufen zu lassen und der Aufnahme hinterher beizumischen?

Und gleich die nächste Frage: Um uns unabhängiger von Leihmaterial zu machen und ggf. auch selber bessere Recordings machen zu können, suche ich noch nach Möglichkeiten. Eine davon wäre sicherlich, uns ein X32 selber zu kaufen. Hat sicherlich den Vorteil, dass dieses Teil alles kann (und noch viel mehr), was wir brauchen. Aber auch den Nachteil, dass damit wirklich kein Noob mehr umgehen kann, ein analoges Mischpult ist da einfach selbsterklärender. Daher würde ich lieber analog bleiben und soweit wie möglich das vorhandene Equipment nutzen. Jetzt bin ich auf den Recorder Cymatic LR-16 gestossen, der ganz interessant klingt. Was sagt Ihr dazu?

Dritte Frage: Der LR-16 hat gemäß Betriebsanleitung TRS-Eingangsbuchsen, die als Insert-Anschlüsse verkabelt sind. D.h. ich schliesse jeden Kanal über ein symmetrisches Klinkenkabel am jeweiligen Insert des Mischpultes an. Aber wie müsste ich den LR-16 bei gleichzeitigem Einsatz der Kompressoren verkabeln? Hab ja leider keine Direct-Outs am Mischpult, nur die Inserts. Aufnehmen möchte ich nach Kompressor. D.h. ich gehe mit einem Insertkabel aus dem Mischpult, mit dem Insert-Send in den Kompressor, vom Kompressor-Ausgang dann zum LR-16 und aus dem LR-16 wieder zurück ins Mischpult. Das mache ich dann praktisch am Besten mit einem zweiten Insertkabel, also TRS am LR-16, dessen Send-Kabel ich am Kompressor-Out anschliesse. Dann brauche ich noch eine Mono-Klinken-Kupplung, um Insert-Return vom LR-16 mit dem Insert-Return vom Mischpult zu verbinden. Passt das so?

Ich hoffe, ich konnte mich halbwegs verständlich ausdrücken und bin schon gespannt, was Ihr mir noch für Inputs geben werdet. Vielen Dank schonmal im Voraus.

Bernd
 
Eigenschaft
 
Ich glaube, ich würde da schon eher in Richtung Digitalpult denken. Ich bin öfter mal in einer ähnlichen Situation wie du (Chormitglied, das sich gleichzeitig um die Technik kümmern muss). Wenn dir das X32 tatsächlich zu kompliziert ist, könntest du dir auch mal die StudioLive-Serie von Presonus anschauen. Damit sollte man auch als Digitalneuling recht schnell arbeiten können, wenn man mit analogen Pulten einigermaßen vertraut ist, und man kann notfalls auch einen Noob zum Faderschubsen davor setzen.;) Mischpult, Outboard und Recorder rumzuschleppen, aufzubauen und zu verkabeln ist doch schon ein beträchtlicher Aufwand. Allein schon die Insertverdopplung scheint mir sehr fehleranfällig, auch wenn ich im Moment nicht sagen kann, ob dein Konstrukt so funktionieren würde.

Unter Umständen könntet ihr dann sogar Kompressoren und EQs verticken und so noch ein bisschen was sparen.
 

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