Fragen zu EQ und Multiband-Compressor

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Hallo liebes Board,
mich quälen schon des längeren folgende Fragen:

1) Ich lese so oft von verschiedenen Arten von Equalizer (Software Plugins) aber kenne den Unterschied nicht was denn der Unterschied zwischen Folgenden sein soll: Parametric, Harmonic (overtone), Parallell, Dynamic, Linear Phase.
Sind die verschiedenen Namen nur Lautmalereien oder steckt da ein anderes System hinter jedem EQ? Voxengo EQ verwende ja gerne viele Namen (Gliss EQ, was kann der anders als alle Anderen???)

2) Nun, wozu brauche ich wirklich einen graphischen EQ? Ich weiß zwar wie er aussieht (also die Frequenzbänder sind nicht verstellbar), weiß jedoch nicht bei welchem Instrument, oder wo auch immer, der als Plugin nützlich sein soll

3) Wann wäre es klug, einen Multiband Kompressor einem normalen Compressor vorzuziehen? Also mir ist schon klar, dass der Multiband verschiedene Bänder hat und dass ich ja praktisch jedes einzelne Frequenzband anders bearbeiten kann, aber wann wäre es angebracht? Nur beim Mastering oder schon bei einzelnen Instrumenten (Snare, Gitarre,...)
Gibt es da wesentliche Vorteile?


Ich hoffe es ist verständlich geschrieben und ihr wisst was ich meine. ;)
 
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Hallo Main Event,

Zu 1.
Ein parametrischer EQ erlaubt dir im gegensatz zum rein graphischen EQ das einstellen der Frequenzen sowie der Filtergüte(Steilheit des Filters) stufenlos. Auch bietet ein parametrischer EQ mehrerer Filtermodelle (Shelf, Hipass, Lowpass, peak uws.)
Bei einem Harmonic EQ werden die Harmonischen Obertöne mit angehoben bzw gesenkt. Das hat einen colorierenden Charakter.

Bei einem Parallenen EQ sind die Filter nicht miteinander verbunden. Benutzt du z.b. 2 Banden im selben Frequenzbereich, werden diese bei einem Herkömmlichen EQ aufsummiert. Bei einem Parallenen EQ sind alle Banden völlig unabhängig und kommen sich in keiner Weise in die Quere.

Der GlissEQ gehört zu der Gruppe der dynamsichen EQs. Normalerweise wird bei einem EQ ein fester und unveränderlicher WErt eingestellt. Ein Dynamischer EQ ändert z.B. den Gain einer BAnde in Abhängigkeit des dargebotenen Signals. Das kann z.B. heisen, dass der EQ mit weniger GAin auf einer Bande arbeitet, als du eigentlich eingestellt hast.

Ein nicht linar phase EQ verschiebt beim Filtern die Phase. Je stärker der Filter eingesetzt wird, desto mehr führt dies zur Phasenverschiebung. Das ist auf einem einzelnen Instrument, welches nicht noch parallel auf einem anderen Bus läuft prinzipiell erstmal kein Problem.
Ein linear phase EQ verhindert diese Phasenverschiebung. Wann ist das wichtig? Denke mal an die parallele Kompression. Du hast deine Drumgruppe Parallel noch auf einem 2ten Bus laufen. Dort führst du jetzt ein EQing durch, durch die Phasenverschiebung auf dem parallelen Bus kann es jetzt zur Frequenzauslöschung kommen. Somit wäre ein linear phase EQ hier die bessere Alternative

Sicher ist da auch viel Augenwäscherei, aber es handelt sich da wirklich um unterschiedliche Arten von EQs.

zu 2.
Wann man ihn anwendent, ist natürlich jedem Selber überlassen. Ich denke er eignet sich am meisten auf der Summe, Wo man eventuell keine Chirugischen Eingriffe mehr machen muss.

Zu. 3.

Stell dir vor, du hast eine Gesangsspur und bei einem bestimmten Frequenzbereich bricht die STimme ziemlich aus. Würde man jetzt einen normalen Compressor nehmen, würde man unter umständen das Signal an dieser Stelle ganzheitlich runterdrücken und die STimme fängt vielleicht dadurch an sehr dünn zu klingen. Mit einem Multibandkompressor kann man jetzt genau diesen Frequenzbereich dynamisch bearbeiten, ohne Einfluss auf die anderen Frequenzen zu nehmen und die STimme verliert nicht so viel an Kraft.
Allerdings muss man mit einem MB Komressor auch natürlich bedenken, dass wir durch das unabhängige Regeln der Frequenzen das Klangspektrum drastisch verändern können.
 
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zu den equalizern hat novik schon alles wichtige gesagt. zu multibandkompressoren fällt mir noch ein dass man die prima auf verzerrten gitarren verwenden kann, damit kann man sehr radikal in den sound eingreifen, ist allerdings auch nicht immer zu empfehlen (habe ich bei einigen metalproduktionen verwendet). multibandkomps werden auch von rundfunkstationen dafür benutzt, gänzlich unterschiedliche songs soundlich aneinander anzupassen, sodass die verschiedenen frequenzbänder bei verschiedenen songs durch die kompression gleichlaut wahrgenommen werden.
 
wow, das habt ihr gut erklärt. Danke :)
 
@Novik

Bei einem Parallenen EQ sind die Filter nicht miteinander verbunden. Benutzt du z.b. 2 Banden im selben Frequenzbereich, werden diese bei einem Herkömmlichen EQ aufsummiert. Bei einem Parallenen EQ sind alle Banden völlig unabhängig und kommen sich in keiner Weise in die Quere.
Wie kann man sich das vorstellen? werden die anstatt seriell parallel zusammengeschalten oder wie?
Dann würden aber Absenkungen recht wenig Effekt haben..

LG Jakob
 

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