Fragen zu Billig-Gitarre

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Waljakov
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Hi @ all,
ich hab mir bei EBay KA eine E-Gitarre für 40€ gekauft. Das man für diesen Preis nichts hochwertiges bekommt, ist mir schon klar. Trotzdem hab ich ein paar Probleme mit dem Teil, die vielleicht mit etwas Handarbeit in den Griff zu bekommen sind.

1. Beim Anschlagen der tiefen E-Saite vibriert der Korpus manchmal, was ein nerviges Sirren zur Folge hat. Das Problem ist nicht, dass die Seite am Bund anschlägt, das Geräusch kommt vom unteren Teil des Korpus' her. Wenn man etwas an den Schrauben auf dem Deck rumdreht, verschwindet es wieder, aber kommt dann nach etwas Zeit immer zurück.
Weiß jemand, was das sein könnte bzw. was man dagegen tun kann?

2. Die Gitarre verstimmt sich sehr leicht. Tlw. ist die Stimmung der zuerst gestimmten Saite nach der zuletzt gestimmten Saite schon wieder falsch. Auch beim Spielen muss man manchmal nachstimmen. Kann man da irgendwas machen?

3. Die Bünde haben keine korrekten Abstände. Sprich: Wenn eine Saite ungegriffen perfekt gestimmt ist, ist die Stimmung bis 1/8 Ton daneben, wenn man sie mit einem gegriffenem Bund anspielt (das variiert je nach Bund und Saite).
Das fällt bei den meisten Effekten nicht so auf, aber wenn man ohne Effekte spielt, ist es schon etwas nervig.
Aber ich schätze mal, da kann man ohne größeren Aufwand nichts machen, aber vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich.

Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand mit einer oder mehreren Fragen weiterhelfen könnte :)

Gruß,
Waljakov
 
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Kann es sein das Du noch nicht sehr lange Gitarre spielst? Hört sich an als ob Du die Saiten zu fest aufs Griffbrett drückst und das verstimmen kommt wahrscheinlich daher weil es sich wohl um eine Strat handelt deren Tremolo zu weich eingestellt ist.
Etwas mehr Infos zu der Gitarre wären hier sehr Hilfreich:great:
 
zu 1.) Sollte es sich um eine Strat-Gitarre handeln, könnte das Sirren von nicht sauber entgrateten Madenschrauben kommen, die keinen deckenden Kontakt zur Platte haben. Lösung: mit feinem Schmirgelpapier nassschleifen.

zu 2.) Wieder wie bei 1. handelt sich um eine Strat-Gitarre ist es normal, wenn das Tremolo freischwebend gelagert ist oder bei flachaufliegendem Tremolo nicht genug Zug von den Tremolo-Federn kommt. Sobald du durch die Stimmung die Saitenspannung änderst, verlagert sich die Grundplatte des Tremolo leicht. Dies wiederum beeinflusst die Spannung der anderen Saiten. Lösung: Tremolo flach aufliegend, mit genügend Spannkraft montieren. Wenn du die Gitarre besser kennen gelernt hast, kannst du bei bedarf wieder freischwebend justieren.

zu 3.) Stell mal die Bundreinheit für die freie Saite und den 12. Bund ein. Dann sag mal an, was die größte Abweichung ist. Perfekte Bundreinheit über das gesamte Griffbrett gibt es leider nicht. Aber 1/8 Ton ist schon hart.
 
Kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen. Klingt so, als müsste deine Gitarre mal neu eingestellt werden. Ich denke, deine Gitarre hat ein Vibratosystem. Wahrscheinlich ist der Zug der Federn für dünnere Saiten justiert gewesen als du jetzt aufgezogen hast und nun Liegt die Grundplatte nicht flach auf der Korpusdecke auf sondern steht schräg aus dem Korpus heraus.
Du musst dazu auf der Rückseite der Gitarre mittig eine Abdeckung entfernen und da siehst dann die Unterseite deines Tremoloblocks und Spiralfedern die noch mit einer Federkralle verbunden sind, die wiederum im Korpus geschraubt ist. Mit diesen Schrauben, die in den Korpus gehen, kannst du den Zug der Federn erhöhen. Das machst du aber am besten bei gelockerten Saiten, da sich sonst ja noch zusätzlich auch der Saitenzug erhöht beim fester Drehen.
Du musst aufpassen, dass du nicht von unten in den Halspickup schraubst, sofern deine Gitarre über einen verfügt.
Alternativ kann man sicher auch noch zusätzlich Federn einsetzen und dann justieren. Bilder wären sehr hilfreich.

Dass die gestimmten Leersaiten bei nem gegriffenen Ton verstimmt klingen hört sich nach ner verkorksten Oktavreinheit an. Kann man aber auch alles einstellen. Am besten mal die Seite hier durchlesen und als Anleitung nutzen. Stehen viele hilfreiche Sachen drin :) http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Setup
 
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Hi,
vielen Dank für die schnellen Antworten, insbesondere an FuriousG, da tatsächlich die Platte, die mit den Federn verbunden ist, total schief und schepp festgeschraubt war bzw. sich die Schrauben schon ein gutes Stück aus dem Holz gezogen haben. Nachdem das korrigiert war, ist kein nerviges Sirren mehr zu hören, also allerbesten Dank für diesen Tipp.
Auch der Link ist sehr hilfreich, wenngleich ich noch nicht dazu gekommen bin, die Oktav- und Bundreinheit einzustellen. Aber ich denke, das werde ich mit der Anleitung schon hinbekommen.

Trotzdem noch eine kurze Frage zum Tremolo:
Die Federn sind jetzt folgendermaßen angeordnet (vor meinem Eingriff haben diese auch nicht an gegenüberliegenden Punkten angesetzt, was die Schieflage der Platte wahrscheinlich noch begünstigt hat):
tremolo.jpg
Meiner Überlegung nach, wäre es noch günstiger, wenn die äußeren Federn an den Punkten ganz außen ansetzen würden. Jedoch müsste ich dafür das Pickup-Kabel entfernen und dann wieder anlöten.
Ich habe keinen Tremolohebel und in absehbarer Zeit auch nicht vor, mir einen zuzulegen. Könnte das dennoch irgendeine Verbesserung mir sich bringen oder lohnt sich der Aufwand nicht?

Gruß,
Waljakov


edit: Infos zur Gitarre habe ich leider keine, auf dem Ding ist kein Aufdruck oder Sticker vorhanden. In der Kaufbeschreibung war nur von einer »Stratocoaster-Gitarre« die Rede.
 
Da du dein Tremolo aufliegend einstellst und es auch nicht benutzen willst, spielt es keine Rolle, wie du die Federn anordnen willst. Die einzige Funktion der Federn ist jetzt ja nur, zu verhindern, dass sich das Tremolo aus dem Korpus hebt.

Schön, dass auch das Sirren verschwunden ist. :)
 
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann waren die äußeren Federn vorher schief angebracht? Das ist nicht verkehrt und durchaus üblich. So wird die Federspannung über den Weg gleichmäßiger verteilt.

Wenn du nicht vor hast das Tremolo zu nutzen, dann blockiere es vollständig, bspw. durch einen Holzkeil. Gerade bei günstigen Gitarre kann das Tremolo eine echte Plage sein.
 
[...] da tatsächlich die Platte, die mit den Federn verbunden ist, total schief und schepp festgeschraubt war bzw. sich die Schrauben schon ein gutes Stück aus dem Holz gezogen haben.[...]
Das die Platte nicht komplett und schief angeschraubt ist, ist nicht ungewöhnlich. Dadurch regulierst du zusätzlich die Spannung. Wenn du das Tremolo nutzt, muss die Spannung ausgewogen sein. Das heißt einerseits, dass das Tremolo in Grundstellung grade ist und du gleichzeitig nicht zuviel Kraft aufwenden musst um es zu betätigen. Wenn Du die schrauben ganz eindrehst, wirst du nämlich sehr viel Kraft benötigen, um das Tremolo zu betätigen. Das es schief angeschraubt wird ist der unterschiedlichen Stärke und damit dem Zug der Saiten geschuldet. Daher ist die Platte bei den dünnen Saiten tiefer eingeschraubt als bei den dicken und somit hast du einen ausgewogenen Zug auf allen Saiten.
 

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