Fragen Einsteigersynthie // Virus oder Radias oder ?

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Wernaeh
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Hallo !

Nachdem ich hier schon einige Zeit an Board bin, hätte ich jetzt auch erstmals selbst eine Frage, nämlich bezüglich eines kleinen Einsteiger-VA-Synthies.


Seit etwa 10 und noch ein bisschen was an Jahren spiele ich Klavier, habe mir zwecks Bandeinsatz und Transport auch letztes Weihnachten ein Stagepiano zugelegt. Allerdings bräuchte ich nun (seit das mit Band so halbwegs klappt) auch noch ein Tastenteils für ein bisschen "durchsetzungsfähigere" Sounds, nur Klavier und andere Natursounds sind auf Dauer weng wenig, und die paar Synthies die in meinem RD700SX drin sind, entsprechen nicht so ganz meinen Vorstellungen :)

Auf elektronischem Gebiet (bzw. allem was nicht Klavier ist) bin ich allerdings ziemlicher Neuling. Ich habe mich zwar schon fleissig durch Posts gewühlt, würde aber trotzdem gern nochmal Meinungen einholen.


Klanglich, sollte eher in die kaputte / härtere Richtung (insbesondere Leadsounds) gehen. Zusätzlich wärs schön wenn das Ding für elektronische Musik Richtung EBM / Industrial / und ein bisschen Trance gut zu gebrauchen wär (sprich, einfach zu bedienender Arp + Step Sequencer + ausreichende Polyphonie).

Weiter erforderlich wäre mindestens ein 3-Oktaven-Keyboard, und das Ding sollte wesentlich transportierbarer als mein 88er-Brett sein, so dass ich den Synthie mal locker zur Probe oder so zu Freunden etc. auch als einziges Board hinschleppen kann.

Ausgeben kann ich soviel wie nötig (mache deswegen gerade einen Ferienjob), ich will mich auf keinen Fall in ein paar Monaten ärgern :)

Angehört habe ich mir schon recht viel, die meisten analogen sind wegen Minimalpolyphonie ausgeschieden, fand ich auch klanglich nicht so überragend toll (sprich, kein Minimoog, kein Evolver). Ebenso ausgeschieden sind die kleinen Korgs (dabei bricht man sich ja die Finger :) wenn auch super zu transportieren). Einen Andromeda A6 hatte ich auch mal unter den Fingern, der war mir aber zu kompliziert und unübersichtlich irgendwie. Einen Roland SH-201 ebenfalls (Krasses Gegenbeispiel :) ), da schrecken mich allerdings das fehlende Display, und die wenigen Speicherplätze etwas ab...


Den Radias fand ich ziemlich gut, ebenso wie die grosse Virus-TI-Version.

Für den Radias spricht der Preis, der Step Sequencer, sowie das Gewicht, das Keyboard ist
allerdings ein wenig klein, und wirkt labberig. Das kippbare Bedienpanel findet mein Nacken nicht schlecht :) und notfalls kann man daraus auch einen Rack-Synthie basteln.

Den Virus passt klanglich wesentlich besser zu meinen Vorstellungen, kostet dafür mehr, und wiegt mehr. Dimensionsmässig ist er erstaunlicherweise kaum (10 cm) grösser als der Radias. Die Verarbeitung wirkt m.E. auch etwas zwiespältig, einerseits, das Metall und die Holzteile guggen robust aus, aber die Plastikpotis machen keinen guten Eindruck, da ist der Radias besser. Das Keyboard kann dafür Aftertouch, das blinkende Logo find ich auch ganz nett zum Synch mit dem Drummer (falls wir mal einen finden...) Enorme Polyphonie. Einen Step Sequencer habe ich dort allerdings nicht gefunden, und irgendwie bin ich auch in der Anleitung auf nichts gestossen (das kann doch nicht sein, dass der keinen hat ?)



Nun zu den Fragen:

- Lohnt es sich für mich (als Einsteiger) 2000€ für einen Synth auszugeben ? - Ich meine schon, auf lange Sicht auf jeden Fall, aber wie siehts mit der Einsteigerfreundlichkeit bei professionelleren Sachen aus ? (der Sh-201 ist da wohl nicht zu schlagen...)

- Lohnt sich da der Aufpreis von knapp 600€ zwischen Radias und Virus ?

- Liegt der klangliche Unterschied bei den beiden nur an unterschiedlichen Presets ? (viel gebastelt hab ich nicht, eher ausführlich durchgehört)

- Vom Virus weiss ich, dass er ziemlich kaputte Sounds kann (siehe Presets), beim Radias gibts da weniger in der Richtung. Liegt das nur an den Presets ?

- Wenn Virus, dann eventuell die kleine POLAR-Version ? Oder ärgere ich mich irgendwann mal drüber, dass mir die Tasten fürs Splitten ausgehen ? Machen die 50 cm und 7 kg einen drastischen Unterschied beim gelegentlichen Transport aus (Erfahrungen) ?

- Wie sieht es mit V-Synth und Clavia Nord Lead aus ? Habe keins von beiden anspielen können bislang. Soweit ich aus dem Board weiss sind letztere nicht gerade für kaputte Sounds bekannt, und ersteres, naja ich hab schon ein Roland-Instrument, lasse mich aber gern eines besseren belehren :)

- Weitere Testvorschläge ? Zusätzlicher Input ? Falsche Gedankengänge ?

- Und die Gretchenfrage: Was meint ihr, soll ich mir zulegen ?


Vielen Dank fürs Lesen,
(Ist etwas lang geworden, tut mir sorry :( )
Gruß,
- Wern



(mal der Fragebogen, etwas abgewandelt)
Bisheriges Equipment:
RD700SX, Yamaha Mixer MG 12 C

Budget:
Soviel wie nötig (max etwa 2,5k€, für ein V-Synth-Keyboard reicht es gerade noch, dann wirds allerdings mit zugehörigen Boxen später etwas knapp :) )

Tasten:
mehr als 30, Typ egal

Einsatzzweck:
Elektronische Musik (EBM / Industrial / Trance) und Leadsounds für Band, sprich Liveanwendung

Musikstil:
Eigenes, Düstere Rockmusik (Bass, Git, Keys, evtl. Drums)

Sounds:
Kaputt + Härtere Leadsounds

Typ:
Klangerzeuger + Tastatur, tragbar wär wichtig!

Kandidaten bislang:
Access Virus Ti / Korg Radias
 
Eigenschaft
 
Spontan würde ich zu einem Nord Lead raten. Der ist auch für Einsteiger sehr gut bedienbar, weil es keine Menüs gibt. Dazu noch transportabel und gut verarbeitet.

Das wichtigste ist aber, die Geräte einmal anzuhören und das zu nehmen was Dir klanglich am besten gefällt. Denn die Bedienung ist bei allen sehr ähnlich, der Virus TI ist wegen seinen Menüs etwas komplizierter, aber das ist auch nur minimal. Der Virus ist teurer, weil er wesentlich mehr Rechenleistung besitzt. Die fast 100 Stimmen müssen ja irgendwo herkommen. Dazu kommen einige Extras wie die Wavetable Synthese, für die die Leute auch gerne was bezahlen.

Kaputte Sounds können alle Synthis dieser Richtung.
 
Hallo!

Wir haben einen Synth gesucht, der unsere eigenen Samples spielen kann. Dabei sind wir auf den Roland V-Synth XT gestossen. Kompaktes Ding, passt in jeden Rucksack, und ist auch gleich unser USB Audio IF. Der hat ja auch eine gute, oft unterschätzte VA section. Aber die Vary phrase Samples sind schon crazy, wenn man das Display auf das Touch Pad auf die Controller umschaltet, wo man Parameter verändern kann. Grad der Härte = Auswahl des eigenen Samples.

Check mal.

gruz
schanzy
 
Heyho !

Vielen Dank für die Tips.


Spontan würde ich zu einem Nord Lead raten. Der ist auch für Einsteiger sehr gut bedienbar, weil es keine Menüs gibt. Dazu noch transportabel und gut verarbeitet.

Konnte ich leider noch nirgendwo anspielen, obwohl ich das schonmal gerne machen würde. Kennt jemand zufällig einen Händler im Raum Stuttgart oder Bayreuth (pendle zur Zeit wöchentlich hin und her), der einen zum Probieren ausgestellt hat ?

Soweit ich dem Board entnehmen kann, hat der Nord Lead auch keine Effektsektion - wie bekomme ich aus dem dann Distortion-Effekte und ähnliches heraus ? Geschickte Einstellungen von Filtern + Osc, statt digitale Nachbearbeitung ?

Alternativ: Clavia hält sich scheinbar sehr zurück was Online-Klangbeispiele angeht, eventuell andere (representative) Quellen ?


Das wichtigste ist aber, die Geräte einmal anzuhören und das zu nehmen was Dir klanglich am besten gefällt.
/* ... */
Kaputte Sounds können alle Synthis dieser Richtung.

Wonnach soll ich dabei denn gehen ? Presets finde ich beim Virus klanglich besser :) aber eventuell bekommt man den Radias auch besser programmiert...



Dabei sind wir auf den Roland V-Synth XT gestossen. Kompaktes Ding, passt in jeden Rucksack, und ist auch gleich unser USB Audio IF.

Klingt ja prinzipiell schonmal sehr gut :) "Passt in den Rucksack" - klingt für mich allerdings eher nach der Rack-Version. Konnte ich allerdings auch leider noch nicht anspielen. Insbesondere der Pad-Controller klingt dann allerdings doch sehr interessant.

Hmm... schwierig das Entscheiden :)

Danke nochmal,
Gruß,
- Wern
 
@Wern,

sound of music in Stuttgart (Olgastrasse) hat auf jeden Fall den Nord Lead da, anrufen beim Soundland in Fellbach (laut Web haben sie keinen auf Lager - aber vielleicht im Display) hilft eventuell auch - die haben auf jeden Fall den Virus da und auch den Nord Stage (mit dem Lead vergleichbarer VA-Section)

ciao,
Stefan
 
Danke für die Hinweise,

sound of music in Stuttgart (Olgastrasse) hat auf jeden Fall den Nord Lead da

das Geschäft kannte ich bisher noch nicht, hoffe mal da kommt man mitm Auto hin (auch parkplatzmässig), dann werd ich mir das unter der Woche mal antun.

Soundland in Fellbach

Da war ich schon mal :) Soweit ich mich erinnern kann, hatten die auch keinen Nord Lead da, wobei ich da auch eher mit dem Virus im Display beschäftigt war :redface:)

Nord Stage (mit dem Lead vergleichbarer VA-Section)

Okay, da hab ich gar nicht dran gedacht, mal an der VA-Section von einem Stage rumzutesten. Wobei, ich glaube mich zu erinnern, dass sie den Stage von grundauf neu designt haben ? Klanglich wird er aber dann schon eher nach einem Clavia-Produkt klingen...

Nunja, mal sehen...

Gruß,
- Wern
 
Kleine erklärung zum Nordstage-Synth (damit hier keine allzu großen Hoffnungen auf einen "eingebauen Nordlead" geweckt werden ;) )
Die VA-Sektion im Stage hat mit dem Nordlead nicht so wirklich viel zu tun und stellt ein eigenständiges Produkt dar. der Grundsound ist ähnlich, wobei aber der Nordlead brillianter und knackiger ist.
Der Stage ist sehr simpel gestrickt (Fast keine LFOs, nur 2 AD-Hüllkurven, nur LP-Filter, keine getrennt beeinflussbaren Oszis usw.), nutzt diese Möglichkeiten aber sehr flexibel aus, so daß man unterm Strich auch sounds hinkriegt, die mit keinem Nordlead gehen. Umgekehrt gilt das natürlich auch.

...dürfte aber für den Threadstarter eher nicht in Frage kommen.
Auch wenn mir die Nordleads aufgrund des Grundsounds und des puristischen Konzepts eigentlich sehr zusagen, würde ich hier als rundum-sorglos-Lösung eher den Virus empfehlen - der kann nämlich alles , und das zudem in guter Qualität.
 
Kleines Update, vielleicht interessiert es ja auch andere Leute:

Bei "Sound of Music" in der Stuttgarter Innenstadt war ich Mittwoch abends mal. Parkplätze dort sind scheinbar rar (oder zumindest immer voll), aber sonst macht das Geschäft schon einen guten Eindruck, insbesondere die Keys-Raritätensammlung im obersten Stockwerk ist sehr sehenswert :) Allerdings: Der zuständige Verkäufer war im Urlaub, und daher konnte man auch nichts ausprobieren, etwas ärgerlich, zugegebenermassen...



Kleine erklärung zum Nordstage-Synth /*...*/

Den habe ich gestern mal im Soundland in Fellbach angespielt, muss sagen, so überzeugend fand ich den nicht (eventuell auch eine Preset-geschichte), klang jedenfalls in meinen Ohren weniger modern als der Virus, sondern eher etwas "klassischer" (schwer zu erklärn, ich weiss, ist nicht abwertend gemeint, klang eher nach Switched on Bach, als nach härteren Sachen). Sofern der Nord Lead vom Grundcharakter ähnlich ist, ist der wohl auch nichts für mich :)

Bin nun auch einmal zum Testen an einen V-Synth gekommen, muss sagen, ein paar von den Presets sind echt gut, und das Touchpad macht Spass, aber ich habe das Gefühl, dass doch recht viel in dem Ding über Samples läuft, und während der Bootzeit hat man Brotzeit :)



/* ... */würde ich hier als rundum-sorglos-Lösung eher den Virus empfehlen - der kann nämlich alles , und das zudem in guter Qualität.

Jup, bin mittlerweile auch davon überzeugt, dass das die sinnvollste Investition für mich ist. Nunja, zwei Wochen Praktikum noch *seufz*


Vielen Dank an alle nochmals für die Beratung !

Gruß,
- Wern
 
schau dir doch mal denn MOOG LITTLE PHATTY an.

haben wir hier test-bereit. ..wenn du aus stuttgart kommst, ist aschaffenburg jetzt auch nicht soo weit.
auch VIRUS und RADIAS haben wir momentan als rack und keyboardversion hier.
 
Heyho :)

Danke für den Hinweis mit dem Little Phatty!

Eure Shop-Page und den darauf verlinkten MB-Thread habe ich gelesen. Was allerdings so genau der "Vorteil" von einem analogen, monophonen Synthie im Vergleich zu einem VA sein soll, ist mir zumindest als Synthieneuling trotzdem nicht ganz klar.

Einsteigerfreundlich ist der Little Phatty wohl schon ziemlich (wenige Kontrollen ...), und er wird seinen Preis wohl durchschnittlich etwas länger halten als ein VA, auch wegen Ersatzteilen und angeblich besonders "markantem" Klang.


Andererseits, reicht eine monophone Stimme wirklich für alles aus ?

Ich kann mir vorstellen, dass ich in doch einigen Situationen im Hintergrund gerne ein Arpeggio-Pattern / einen Drumpart / ... laufen lassen möchte, um mit einem anderen Klang eine Melodie drüberzulegen. Die Angelegenheit sähe wohl anders aus, wenn ich das Brett nur ab und an zum Solospiel brauchen würde...


Bezüglich dem Klang selbst (hab den LP schon mal kurz angetestet auch, aber wegen der Polyphoniegeschichte schnell wieder links liegengelassen :) ):
Ich hätte Moogs eigentlich bislang eher in die "funkygere" Ecke eingeordnet, denn in die brachiale, aber nach einem der vorherigen Posts hier ist das nur eine Sache der richtigen Programmierung ?


Würde Euch echt gern ma im Shop besuchen kommen, aber Ihr liegt bei der Strecke Stuttgart - Bayreuth leider genau in der entgegengesetzten Richtung =/

Gruß,
- Wern
 
gude bin erst seit kurzem bei musiker-board. hab mir vor kurzem das korg radias rack gekauft und bin damit noch etwas überfordert erlichgesagt. ich produziere mit dem pc und habe noch keine erfahrung mit sowas wie dem radias rack. habe aber schon meinen spass mit ihm gehabt. eine frage: habe ich da einen guten kauf gemacht aus professioneller sicht? möchte haupsächlich damit töne machen und liedern von mir den endschliff geben.
 
Hey Leute.
Ich hab gerade noch ne kurze Frage zum kürzlich erschienenen Virus TI Snow!
Und zwar kann man sich auf dieser Page:

http://www.access-music.de/snow/

Unter "Downloads" Samples anhören. Bei Sample 2 fangen nach ca. 20-30 Sekunden Drum-samples an. (Ändern sich gegen Ende auch immer wieder) Bedeuted das, das in dem Teil ein eingebauter Drum-computer ist? Sind die Drum-Samples schon beim Kauf draufinstalliert ?

Hoffe, jemand hier hat schon Erfahrungen mit dem (sooo geil aussehenden Teil) gemacht :)
 
Hallöchen :)

Hab mir inzwischen den Virus Ti Keyboard zugelegt, bin aber gar nicht mehr so begeistert wie noch am Anfang, bei Interesse kann ich das gerne ausführen.

Ansonsten, da der Snow ja die selbe Engine wie alle anderen Tis hat, nein, eingebauten Sequencer / Drumcomputer gibt es nicht.

Möglichkeiten, sowas zu simulieren, bieten sich jedoch durch clevere Programmierung über den Multimode und den Arpeggiator:

Beispielsweise im Multimode mehrere Instrumente überlagern, jedes spielt über ein Arpeggio-Pattern einen bestimmten Drumsound. Dann bei allen Arpeggio-Hold einstellen, auf den selben Midi-Kanal und eine Taste der Tastatur einstellen => man hat ein ganzes Drumarrangement zur Verfügung.

Das ganze ist natürlich nicht so komfortabel und intuitiv zu programmieren, wie an einem echten Drumcomputer oder über einen Sequencer.

Prinzipiell kommen bei den Presets jedoch eine ganze Serie an verschiedenen Drumsounds mit, und online gibts sicher einige weitere zum Runterladen.

Bei Interesse einfach mal in den Laden gehen und einen der TIs ausprobieren.

Ahja kleiner Hinweis: Von Drumsamples zu sprechen ist hier nicht ganz korrekt.

Gruß,
- Wern
 
ja nun sag auch warum du nicht mehr so begeistert bist wie am anfang ... :confused: :)
 
ja nun sag auch warum du nicht mehr so begeistert bist wie am anfang...

Juah, sorry, wollt nicht grundlos herummotzen und schlechte Laune stiften :)

Hmm naja, ist aber au nichts Weltbewegendes, eher ein paar Macken, die bei einem Gerät in der Preisklasse nicht auftreten sollten, und die ein bisschen beim Workflow nerven...

Vorweg gesagt: Ich verwende den Ti hauptsächlich live (deswegen auch die Keyboardversion) und nicht als Klangerzeuger für Sequenzersoftware.

- Trotz Update auf die neueste OS-Version hat das Ding ein Überlast-Problem (vermute ich mal, anders kann ich mir das nicht erklären) Insbesondere im Multimode bei Layers/Splits nämlich: Selbst bei geringer Stimmenzahl gibt es zwischendrinnen öfters mal ein komisches Knacken, so als ob man ein weiteres Gerät ans Netz nimmt oder sowas, ist beim Live-Einsatz über PA ziemlich lästig. Scheint allerdings ein bekanntes Problem zu sein, wenn man mal etwas googlet.

- Hängende Noten, ebenfalls im Multimode: Manchmal scheinen, im Zusammenhang mit dem Überlastproblem, auch Note-Off-Nachrichten nicht richtig ausgewertet zu werden, lässt sich zwar durch ein kurzes Hacken auf die beiden Panic-Tasten lösen, aber Live sehr ärgerlich.

- Warum hat man sich die Endlosdrehregler gespart ? Waldorf und DSI können ja scheinbar auch welche einbauen, vermutlich Sparen am letzten Ende. Wieder für Live etwas nervig, es gibt zwar eine Catch/Lock-Funktion, aber da muss man erst mal den vorherigen Poti-Zustand finden...
Spontane Lösung: Kein "Live-Basteln" an den Parametern, ausser über Mod-Wheel und Expressionpedal, und die Klänge entsprechend programmieren.

- Das Programmieren von Layers / Splits ist umständlich: In der Software wird das fast nicht unterstützt, zum Speichern von Multis muss ich wieder zum Keyboard rüberrennen und da Tasten drücken und Zonen einstellen. Am Keyboard auch nicht so angenehm: Hier lassen sich Splitzonen nicht durch Tastendruck festlegen, sondern über die Drehpotis (!), und man muss erst mal durch ein paar Menüs durch. Das geht z.B. bei meinem RD 700SX wesentlich schneller.

Kein Problem wenn man schon im Vorraus weiss was man tun möchte, aber in der Probe Lieder mit dem Rest Band zu basteln wird so für alle ein bisschen zur Geduldsprobe.

Andererseits: Wenn ich nicht splitte, was soll ich dann mit der enormen Stimmenanzahl, ausser alle im Unison verbraten ?

- Kein Ausschalter hinten am Gerät, der Ti läuft im Standby und mit Standbeleuchtung durch, ist auch etwas unpraktisch, immer den Stecker zu ziehen.

- Knöpfe machen einen etwas wabbeligen Eindruck, auch hier der Vergleich zum 700SX, bei dem die Bedienelemente massiver wirken.

- Standardsounds sind zwar interessant, aber finde ich im Bandkontext (melodische bis düster-kaputte Metal-Sachen) etwas wenig durchsetzungsstark => nach ein bisschen rumschrauben passts aber :)

- Der Arp-Hold-Knopf sitzt ungünstig, und ist über die Shift-Taste erstmal zu aktivieren. Im Bandkontext brauchen wir den Arp an einigen Stellen für mechanische Hintergrund"geräusche", es wäre da praktischer, wenn der Knopf in der Nähe vom Mod/Pitch-Wheel sitzen würde, so brauch ich immer eine ganze Hand, und muss mich ein bisschen verrenken um Shift und ArpHold gleichzeitig zu erwischen.

Allerdings, damit das jetzt nicht zu negativ klingt, die positiven Erfahrungen gleich noch mit:

- Der Klang ist (nach etwas schrauben, Effekte rausdrehen, etc) wirklich klasse. Insbesondere die typischen techno-mässigen Hypersaws habens mir angetan, vergleichbare Töne gehen mit der analogen Konkurrenz wohl nicht ganz so.
Ebenso nice: Die verschiedenen Verzerrungseffekte, von digital, über verschiedene analoge Verzerrer, bis hin zu den härteren Geschichten, wer sowas mag. Auch nett: Distortion lässt sich entweder auf die Stimmensumme oder auf einzelne Oszillatoren anwenden, letzteres verhindert matschen, wenn man mehrstimmig spielen möchte.

- Massenweise Presets im Internet, besonders zum Lernen hat mir das geholfen, wenn man eine Soundidee hat, einfach einen ähnlichen Klang suchen, und anschaun, wie es dort gemacht war.

- Sehr gute Tastatur (einer der wesentlichen Gründe), zwar Keyboardtastatur, aber etwas schwerer gewichtet, und mit angenehm weicher Bewegung.

- Bis auf die Knöpfe ist der Ti ziemlich robust gebaut (Metall + Holz), und schaut einfach gut aus, besonders das blinkende Access-Logo hintenauf :)

Die aktuellen Überlegungen gehen dahin, den Ti auf Dauer entweder durch Bandaufnahmen oder durch einen Softsynth zu ersetzen, so dass ich mich ganz auf Klavier konzentrieren kann.

Bei der Gelegenheit, wer Interesse an einem Ti Keyboard hat, kann mir ja mal ne Message zukommen lassen.

Gruß,
- Wern
 
Ach so, ich dachte, du störst dich dran, daß der Virus keine Drumkits unterstützt (noch'n Punkt für Novation), so daß man sich im Multimode 'n Wolf splitten und schon für eine Simmons-Simulation fünf Parts verbraten muß.

Aber die Keyboardversion vom Ti hat keinen Netzschalter? Den hat selbst mein alter b!


Martman
 
Ach so, ich dachte, du störst dich dran, daß der Virus keine Drumkits unterstützt
Ne, weniger ein Problem, live haben wir einen Schlagzeuger, und für spontane Jams hat mein restliches Equipment da genug Möglichkeiten :)

Aber die Keyboardversion vom Ti hat keinen Netzschalter? Den hat selbst mein alter b
Nö, hat sie nicht, Netzschalter gibts seit dem Ti nicht mehr. Weiss au nicht, was der Gedanke dahinter ist...

Gruß,
- Wern
 
Stehe auch gerade vor der Anschaffung eines Virus, aber ich bin nach einigem Überlegen inzwischen ab von der Idee, einen TI zu holen: nach einiger Recherche im Netz kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die TI-Linie irgendwie nicht zuendeentwickelt wurde, obwohl recht häufig Updates erscheinen. Ich habe vor ein paar Tagen den Polar und den Snow im Laden getestet und kann deine Erfahrung mit seltsamen Knacksern bestätigen. Außerdem gab es MIDI-Salat, soll heißen, der Polar, von dem aus ich den Snow ansteuerte, hat ein völliges Noten-Durcheinander produziert, Aussetzer und/oder willkürlich viele ungewollte Noten gleichzeitig. Habe es auch am Waldorf Blofeld (per MIDI vom Polar aus) ausprobiert, derselbe Sch...

Wie gesagt, der TI scheint nicht ausgereift, obwohl er seit Jahren auf dem Markt ist. Scheinbar wollten die Entwickler mehr hineinpacken, als sie technisch zu bewältigen in der Lage waren, aber das ist nur mein Eindruck bzw. eine Vermutung. Vielleicht steigt die Fehlerhäufigkeit aber auch zwingend ab einem bestimmten Grad an Komplexität bzw. je höher man integriert.

Nun wird es wohl ein Virus B oder C werden, die nicht so komplex, dafür aber 'bugfree' sein sollen. Nach einigem Überlegen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich nicht so viele Stimmen/Layer/Effekte etc brauche, da ich eh schon einen Roland V-Synth besitze (wollte ich eigentlich verkaufen), dessen Sounds auch erste Sahne sind. Der Virus (B oderC) und der V-Synth verfügen jeweils für sich schon über sehr charaktervolle Sounds, die man gar nicht übermäßig layern muss/sollte, um geschmackvolle Arrangements hinzukriegen. Klingt abgedroschen, aber weniger ist hier tatsächlich mal mehr..
 

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