Frage zur Position von Noise Gate in Signalkette

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Gast252951
Guest
Hallo,

üblicher Weise würde man für meinen Fall das Noisegate so schalten:

Tuner -> Overdrives -> Phaser -> Chorus -> Kompressor -> NOISEGATE -> Vibe -> Tremolo -> Delay -> Reverb

Was die meisten Störgeräusche macht, in meinem Fall Overdrives und der Chorus ( verstärkt durch den Kompressor ) gehen in das Gate, und alles was "ausklingt" ( Reverb und Delay ) sind hinter dem Gate. Vibe und Tremolo mal hinten angestellt, um die geht es jetzt nicht.

Problem:

Die SingleCoils die ich nutze sind nicht reversed gewickelt, haben keine Dummyspule o.ä.

Sie brummen wie die Hölle, speziell in verbindung mit dem Carl Martin Plexitone ist es fast unerträglich. Ich wohne in der Einflugschneise des ZDF, vielleicht tun deren Sendemasten und die Tatsache, dass bei mir direkt über der Wohnung noch eine Antenne ist, das Übrige dazu. Es ist auf jeden Fall wirklich laut ! Es ist ein Brummen, was zudem noch etwas moduliert. Das Stromnetz im Haus scheint auch nicht das beste zu sein ... miese Kombi ;-)

Jetzt folgendes: Ich habe mir den EHX Silencer geholt. Der funzt soweit ganz gut, aber die Kombi Carl Martin Plexi und Kompressor ergeben einen so hohen Störpegel, dass ich den Threshold des Gates so hoch stellen müsste, dass bei leisen Passagen immer der erste Ton abgeschnitten ist. Ich habe wirklich mit den Pegeln der einzelnen Geräte rumprobiert, es ist kaum machbar.


Was "lustig ist":

Gate an. Gitarre auf. Overdrive an. kein Ton gespielt -> Ruhe
Spiele ich einen Ton, geht das Gate auf, der Ton klingt aus, aber das Gate macht nicht mehr zu.

Wenn ich dann kurz in die Saiten schlage und stoppe, macht das Gate manchmal zu, manchmal nicht.
Benutze ich ein anderes Pedal, mit weniger Störgeräusch, funktioniert das Gate.

Jetzt die Frage:

Die Overdrives verstärken ja das Brummen, dass Sie von den Pickups bekommen. Das Signal geht in den Kompressor und wird dort nochmals angehoben.

Wenn ich jetzt das Gate direkt nach der Gitarre schalte, dann könnte ich es moderater einstellen, da der Störpegel noch nicht so hoch ist, und in den Spielpausen dürfte erst gar nichts in die nachgeschalteten Pedale laufen und von diesen dürfte man dann ja nur das "Eigenrauschen" hören, oder ? Ich muss es noch ausprobieren, fiel mir nur gerade ein und ich bin nicht zuhause...

Die Stelle für das Gate wäre dann eher ungewöhnlich, aber das Ursprungsbrummen sollte in den Pausen weg sein, was meint ihr ?

btw - das E Fach der Gitarre ist zwar von Werk aus mit Graphitlack ausgepinselt, aber ich werde das Teil jetzt noch mal komplett mit Kuperfolie abschirmen. Spricht etwas dagegen, auch die Innenseite der Pickup Abdeckungen auszukleiden ?
 
Eigenschaft
 
Ich würde das Noise-Gate vor den Kompressor hängen. Vor den Verzerrern (die auch deine Dynamik leicht einschränken) macht das Gate sicher ein besseren Job. Während du spielst bleibt das Gate ja offen, da wird es kein Rauschen entfernen können. Die Position deines Kompressors verschlimmert natürlich alle bis dahin auftretenden Störtgeräusche mit. Falls du mit der Position spielen kannst würde ich den auch weiter vorrücken. Also z.B. erst das Gate, dann den Kompressor, dann alles andere.

Ich habe zuhause vor der Haustür mehrere Straßenbahnen die kräftig einstreuen, meine Gitarren mit Kupferfolie und Graphitlack brummen und sirren exakt gleichlaut.
 
Grund: Antwort auf die Frage nach Kupferfolie
Zuletzt bearbeitet:
Das Gate kann man ja noch zusätzlich in den Effektloop des Verstärkers schalten, würde in unbedingt empfehlen.

Scheinbar hast du ja viele negative Einflüsse, gefühlsmäßig würde ich das Gate somit als erstes direkt hinter die Gitarre schalten, wenn das nicht funktioniert muss man wohl experimentieren.
 
Direkt nach der Gitarre und vor allen anderen Effekten ist auch die einzige Stelle in deiner Signalkette wo du den Threshold vernünftig einstellen kannst. Versuch mal zwischen Clean und Verzerrung einen optimalen Arbeitspunkt für das Gate zu finden. Vermutlich unmöglich, bestenfalls ein Kompromiss.

Im FX-Loop des Amps (falls vorhanden) dann natürlich nur mit den Hall- und Echoeffekten nach dem Gate. Im Loop ist hier meiner Meinung nach aber falsch.
 
Das Gate kann man ja noch zusätzlich in den Effektloop des Verstärkers schalten....
Der Amp hat keinen FX Loop, deswegen fällt das aus.
Ich muss heute abend noch etwas probieren, aber direkt nach der Gitarre klingt für mich auch am sinnvollsten, da dann zwar die Overdrives trotzdem rauschen, aber eben das Grundbrummen der Gitarre in den Pausen nicht mehr übernehmen und verstärken.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Direkt nach der Gitarre und vor allen anderen Effekten ist auch die einzige Stelle in deiner Signalkette wo du .....

ok, dann lag ich ja nicht falsch. Wie ich schrieb: Wenn in den Pausen bekämen dann die folgenden Pedale das Grundbrummen der Single Coils nicht mehr in den Input und würden es nicht mehr verstärken. Mit dem Grundrauschen der Overdrives kann ich vermutlich gut leben, im schlimmsten Fall müsste ich mit 2 Gates arbeiten.
Eines nach der Gitarre, welches dann moderat eingestellt werden kann und verhindert dass das Brummen weiter gegeben wird und das zweite ggbf. nach den Overdrives, falls mich deren Rauschen stören würde. Das kann ich allerdings erst beurteilen wenn ich sie mal ohne den Input des Gitarrenbrummens gehört habe
 
Grund: Vollzitat gekürzt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, deine Wohnung (bzw. deren Umgebung oder Stromnetz) ist hier das eigentliche Problem und ein Gate ist nur ein Workaround.

Ich kenne das leider und habe sogar schon über entsprechende Maßnahmen für das Musikzimmer nachgedacht. Für "unsauberen" Strom gibt es Power Conditioner und Filter. Wenn die Störgeräusche nur dann auftreten wenn du dich in eine bestimmte Richtung drehst, dann ist das Problem weit schwerer zu lösen. Es gibt spezielle Tapeten, Gardinen und Fenster für diese Fälle.

Bei mir sind die Einstreuungen so stark das selbst Humbucker noch sirren wenn ich mich zur Straßenbahnlinie drehe. Ich habe deshalb vor Jahren schon alle Singlecoils durch Noiseless Singlecoils getauscht was eine enorme Verbesserung gebracht hat. Ich bin Pragmatiker, mir ist es egal ob da echte Singlecoils oder gestackte Humbucker arbeiten. Gut klingen tut es trotzdem und ich höre vielleicht nur noch 10% vom Sirren.
 
Zuletzt bearbeitet:
*edit: Vollzitat gelöscht - Bezugspost direkt vorangehend*


Wenn ich die Gitarre Richtung Boden drehe, nehmen die Störgeräusche ab, ansonsten sind sie überall, auch in anderen Zimmern hörbar. Aber jetzt wo du es sagst - ich habe auch eine Straßenbahnlinie ca. 100 Meter Luftlinie entfernt.

Da habe ich wohl alle Negativfaktoren, die möglich sind auf einmal.
Ich hatte moch schon gewundert, denn SO ein Brummen hatte ich noch nie.

Ich könnte einigermaßen damit leben, aber der Carl Martin Plexitone ( mid Gain ) und das EHX Glove ( High Gain ) sind wirklich derbe, zumal wenn ich sie noch booste. Auf das Boosten möchte ich ungerne verzichten, weil es einfach besser klingt. Naja - ich probiere mal das Gate am Anfang. Danach bin ich schlauer
 
Grund: siehe Edit im Text (grün) - C_Lenny
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Noisegate hat doch Send und Return, und das nicht umsonst... Schließ es richtig an, dann "ließt" er die Töne, die aus der Gitarre kommen (In) und lässt sie durch (send). Dann kommen Verzerrer und Kompressor, zurück ins Noisegate (return). Dort werden die Signale beschnitten, je nachdem, was am Anfang der Kette passiert. Weiter gehts mit Out, Hall und Echo, dann Verstärker.
 
Wenn ich jetzt das Gate direkt nach der Gitarre schalte, dann könnte ich es moderater einstellen, da der Störpegel noch nicht so hoch ist, und in den Spielpausen dürfte erst gar nichts in die nachgeschalteten Pedale laufen und von diesen dürfte man dann ja nur das "Eigenrauschen" hören, oder ?

Ja, genau. Ich hatte mein Noisgate auch erst "klassisch" zwischen Distortion und Delay/Chorus und dann das Problem, dass die für High Gain / Distortion notwendige Einstellung bei Clean kaum noch etwas durch ließ. Da müsste man das Noisegate dauernd mitschalten oder in deinem Fall sogar zwischen mehreren hin und her schalten. Jetzt habe ich das Noisegate genau wie du vorschlägst ganz am Anfang und eine Einstellung reicht für alle Sound. Das Rauschen aus den Pickups wird unterdrückt, aber das leichte Rauschen der Pedal ist zu hören. Das sind aber nur ca. 20% vom Rauschen - bei Humbuckern, bei dir dürfte es vermutlich noch weniger sein. Mein Pedalboard im Detail siehe Zeigt her eure Effektboards! Part III

Das Noisegate hat doch Send und Return, und das nicht umsonst... Schließ es richtig an, dann "ließt" er die Töne, die aus der Gitarre kommen (In) und lässt sie durch (send).

Stimmt. Hatte gar nicht gesehen, dass dein Noisegate das kann. Du machst es an den Anfang der Signalkette und legst deine Booster und Zerrer in die FX-Schleife des Noisegate. Dann reagiert es auf das Signal am Anfang der Kette, schaltet aber hinter den eingeschleiften Booster etc. und du solltest es wirklich ruhig haben. :)
 
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Ja, genau. Ich hatte mein Noisgate auch erst "klassisch" zwischen Distortion und Delay/Chorus und dann das Problem, dass die für High Gain / Distortion notwendige Einstellung bei Clean kaum noch etwas durch ließ. Da müsste man das Noisegate dauernd mitschalten oder in deinem Fall sogar zwischen mehreren hin und her schalten. Jetzt habe ich das Noisegate genau wie du vorschlägst ganz am Anfang und eine Einstellung reicht für alle Sound. Das Rauschen aus den Pickups wird unterdrückt, aber das leichte Rauschen der Pedal ist zu hören. Das sind aber nur ca. 20% vom Rauschen - bei Humbuckern, bei dir dürfte es vermutlich noch weniger sein. Mein Pedalboard im Detail siehe Zeigt her eure Effektboards! Part III



Stimmt. Hatte gar nicht gesehen, dass dein Noisegate das kann. Du machst es an den Anfang der Signalkette und legst deine Booster und Zerrer in die FX-Schleife des Noisegate. Dann reagiert es auf das Signal am Anfang der Kette, schaltet aber hinter den eingeschleiften Booster etc. und du solltest es wirklich ruhig haben. :)


Danke, dann probiere ich das mal
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Das Noisegate hat doch Send und Return, und das nicht umsonst... Schließ es richtig an, dann "ließt" er die Töne, die aus der Gitarre kommen (In) und lässt sie durch (send). Dann kommen Verzerrer und Kompressor, zurück ins Noisegate (return). Dort werden die Signale beschnitten, je nachdem, was am Anfang der Kette passiert. Weiter gehts mit Out, Hall und Echo, dann Verstärker.

das hatte ich noch nicht in Betracht gezogen, weil ich es eher als Send / Retirn für den FX Loop betrachtet hatte. Werde ich mal probieren
 
so, war eben kurz zuhause. Der Weg, das gate als erstes in der Kette zu nutzen in Verbindung von Send / Return funktioniert sehr gut.
Ich kann den Threshold relativ weit unten lassen, so dass leise Signale durchgehen und trotzdem werden die Störgeräusche durch die Verbindung Single Coil / Overdrives weggefiltert.

Schön, Brummfrei :)

Jetzt muss ich nur alles noch neu verkabeln, was ich aber sowieso machen muss, weil das Board umgestaltet wird. Ich warte nur noch auf den Vibronaut ... hätte eigentlich heute da sein müssen :-(
 
Aber ganz blöd gefragt, Noiseless-Singlecoils wären keine Option? Noiseless-Tonabnehmer und richtig gute Abschirmung in der Gitarre machen schon einen riesigen Unterschied.

Edit: Posts haben sich überschnitten. Cool!
 
kleines Update:
Ich werde das Gate leider nicht mit Send/Return nutzen können, da ich das Pedal sonst wegen der blöden Buchsenanordnung anders auf dem Board platzieren müsste - was platztechnisch nicht geht. Aber wenn ich es einfach an den Anfang setze und dann ganz normal mit In und Out arbeite, hilft es auch schon enorm weiter. Das Eigenrauschen der Overdrives hält sich nämlich in den Spielpausen absolut in einem vertretbaren Rahmen ( kaum wahrnehmbar ), solange das Brummen der SingleCoils durch das Gate am Anfang unterdrückt ist.

Ich werde die Gitarren demnächst noch mal komplett neu shielden, Folie ist schon bestellt und vielleicht bestelle ich mir auch noch mal ein paar konfektionierbare Kabel mit entsprechend kleinen Steckern. Momentan habe ich diese Z Stecker, die aber leider für manche Verbindungen nicht funktionieren, weil sie dann entweder die Eingangsbuchse der Stromversorgung abdecken, oder wie im Falle des Gates die sehr eng aneinander liegenden Buchsen.
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Aber ganz blöd gefragt, Noiseless-Singlecoils wären keine Option? Noiseless-Tonabnehmer und richtig gute Abschirmung in der Gitarre machen schon einen riesigen Unterschied.

Edit: Posts haben sich überschnitten. Cool!

Siehe Post vorher. Durch die Nutzung des Gates ist es nicht mehr nötig andere Pickups in Betracht zu ziehen. Zudem bin ich mit den aktuell verbauten Pickups sehr zufrieden, insofern wäre ich auch eher sehr widerwillig auf andere umgestiegen.
 
Der Weg, das gate als erstes in der Kette zu nutzen in Verbindung von Send / Return funktioniert sehr gut.
Ich kann den Threshold relativ weit unten lassen, so dass leise Signale durchgehen und trotzdem werden die Störgeräusche durch die Verbindung Single Coil / Overdrives weggefiltert.

Schön, Brummfrei :)

Das ist auch die richtige Art der Verwendung. Send und Return des Noisegates sind genau dafür gemacht, mit dem FX-Loop des Amps hat das nicht direkt was zu tun.
So ist das "reine" Gitarrensignal die Referenz für das Gate und es schließt hinter den Störern (Zerrer oder Vorstufe des Amps).

Ich würde da lieber die Anordnung auf dem Board umstellen und das Gate so nutzen.
 
*edit: Vollzitat gelöscht - Bezug steht doch direkt darüber*

Ich habe es inzwischen auch über Send Return angeschlossen, nachdem ich entspr. Winkelstecker gelötet habe
 
Grund: siehe Edit im Text (grün) - C_Lenny
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