Frage zum Roland JC-120

[Funkeybrother]

Hallo!

Für mein Rhodes möchte ich mir vielleicht einen Roland Jazz-Chorus 120 besorgen. In der Bucht werden gerade drei exemplare angeboten, auf die anscheinend unterschiedlich geboten wird.
Ich habe leider gar keine Ahnung - auf was muss ich da achten? Baujahr? Irgendwo stand was vom "rauschenden Effektweg" bei neueren Modellen...
Kennt sich hier jemand damit aus?

Gruß, Andreas

 

[Jenzz]

Aloha .-)

Es gibt in der Tat unterschiedliche Versionen... Die älteren Modelle sind komplett konventionell nur mit Transistoren aufgebaut (keine OPs). Diese haben auch in beiden Kanälen den 'Bright'-Schalter und den Chorus/Vibrato-Schalter als Kippschalter.

Die neueren sind grösstenteils mit OPs aufgebaut, haben keinen 'Bright'-Schalter und den Chorus/Tremolo-Schalter als Drehschalter.

Die neueren JCs rauschen in der Tat mehr, weil die Schaltung so ausgelegt ist, als ob der 'Bright'-Schalter (der alten Version) ständig eingeschaltet ist. Dies führt natürlich dazu, daß das Gerausche, das VOR dem Volume-Poti passiert, entsprechend angehoben wird.

Da beide Versionen kein Mastervolume haben ist der JC generell leise gespielt recht rauschig (gerade im Chorusbetrieb...) Ein Noisegate schaltet den Chorus eh bei fehlendem Signal ab.

Wen man aber halbwegs laut spielen kann fällt das nicht mehr so ins Gewicht, da der Rauschpegel fast konstant bleibt, egal wie laut man spielt.

Fazit: Im Zweifelsfalle würde ich zum 'alten' Modell mit den 'Bright'-Schaltern greifen.


Jenzz

 

[dr_rollo]

Ein Jazz Chorus war vor 30 Jahren mein erster "richtiger" Gitarren-Amp, ne alte Kiste mit geilstem Chorus-Effekt (mit dem Tremolo konnte ich zu der Zeit gar nichts anfangen), gutem Hall, einem grottenschlechten Overdrive, den ich mit einem Tubescreamer kompensiert hab. Bei Anschluss einer E-Gitarre war das Hauptproblem die Eingangs-Impedanz. Es spielte sich alles im Bereich bis 9Uhr ab, darüberhinaus passierte nichts mehr. Irgendwer meinte dann mal, ich sollte bessere Speaker einbauen, die würden das kompensieren. Blödsinn! Zwei damals sündhaft teure Celestion 12/80W klangen zwar ein wenig besser, aber der mangelnde Regelweg war derselbe. Hatte mal spaßeshalber ein Keyboard angeschlossen, und plötzlich war der Regelweg des Volumereglers ganz anders. Aber irgendwer hatte mir auch in der Zwischenzeit gesteckt, dass der eher für Keyboards konzipoert wäre als für Gitarre. Da hab ich ihn dann für 400DM - aus heutiger Sicht natürlich viel zu billig - verscherbelt und mir nen ordentlichen Röhrenamp gekauft
Ach, wie gut der sich heute an meinem Rhodes machen würde ...

 

[Funkeybrother]

Ok, danke schon mal! Weiß den jemand, bis wann die reinen Transistor-Modelle gebaut wurden?
Die drei Amps in der Bucht sind gestern für 356, 401 und 452 Euro weggegangen.

Edit:

Im Zweifelsfalle würde ich zum 'alten' Modell mit den 'Bright'-Schaltern greifen.

Das habe ich einer Kleinanzeige entnommen:
Serien-Nr. 564380 (Baujahr vor 1979 !!!)
Der Amp ist demnach rund 30 Jahre alt (also noch ohne Bright-Switch !)

Ohne Bright-Switch? Also haben die Modelle vor 1979 auch keinen Bright-Schalter?

 

[FantomXR]

Wow, das ist ja doch eine deutliche Preisdifferenz von etwa 20%....holla.

Ich selbst (bzw. jetzt mein Vater) hat einen JC160. Der hat mich damals (auch über ebay) auch 400,- gekostet....hat aber eben 4x10 und nicht 2x12".

 

[Jenzz]

Aloha .-)

Ich habe hier eine Schaltunsunterlage vom März 1979, das ist die komplett mit Einzeltransistoren aufgebaute Version mit Bright-Schalter. Der ist vom Rauschverhalten her ganz ok. (Hatte ihn selber einige Jahre)

Den JC 120 kann man auch heute noch in 'Neu' kaufen, da hat er wieder Bright-Schalter und den Chorus/Vibrato-Schalter als Drehschalter. Keine Ahnung, wie der sich verhält.

Wenn man sich umschaut ist es wohl so, daß es bis zu 8 verschiedene Varianten gibt....

Jenzz