Frage zum Lieder nachspielen

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andreas1983
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Hallo,

ich habe mich mal hier neu angemeldet.

Ich spiele seit längerem mit dem Gedanken mit dem Schlagzeug spielen anzufangen.

Hier drin gibt es sehr viele Diskussionen, ob man sich einen Lehrer nehmen soll, oder ob man es sich selbst lernen kann.

Bei Youtube habe ich mal nach Schlagzeug Videos gesucht und dabei Videos von diesem
Cobus entdeckt - z.B sein Bekanntestes von den Black Eyed Peas - Let's Get It Started

Er schreibt, dass er seit 2002 Schlagzeug spielt und nie einen Lehrer hatte, sondern sich das ganze durch Musik hören und Schlagzeugvideos beigebracht hat.

Ist sowas wirklich möglich ? Er spielt also aus meiner Sicht wie ein absoluter Profi das Video könnte ich mir immer wieder anschauen.

Wie kann man eigentlich so Lieder nachspielen ? Muss man sowas einüben, oder kann ein richtiger Schlagzeuger das sofort aus dem Stehgreif mitspielen ?

Hier im Forum gibt es einen Link auf eine Seite mit Schlagzeug Noten zu verschiedenen Liedern. Hat dieser Cobus dann diese Noten einstudiert und kann es so nachspielen ?

Ich kann mir jetzt als Aussenstehender nicht vorstellen, wie man sich soviele Abläufe merken kann, wenn es so sein sollte.

Würde mich über eine Antwort riesig freuen.

Gruß
Andreas
 
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moin und willkommen im forum

möööglich ist das schon, schlagzeug so ganz ohne lehrer zu lernen.
allerdings werden dir wohl weder ich, noch die anderen user dazu raten ;)

ein lehrer ist (vor allem für die ersten schritte) extrem wichtig, finde ich.
wenn man die basics kann, fällt es einem meist auch nicht schwer, sich den rest anzueignen.
ich würde mir zumindest ein paar stunden bei nem lehrer nehmen, um das grundprinzip zu verstehen und vor allem um zu vermeiden, dass ich grundlegende sachen (z.b. stick-/sitzhaltung) von anfang an falsch lerne.

zu cobus:

in der tat ein super drummer, vor allem dafür dass er sich alles selbst beigebracht hat.
du musst allerdings berücksichtigen, dass der kerl mittlerweile halt auch 7-8 jahre spielt. bei fleißigem üben ist in dem zeitraum so einiges möglich ;)

soo anspruchsvoll ist das zeug, das er spielt auch gar nicht, er halt halt ein gutes feeling und nen netten groove.

rein aus dem stehgreif kann wohl keiner ein komplettes lied (beim ersten mal) mitspielen.
nach mehrmaligem hören und einprägen ist das allerdings kein größeres problem für halbwegs erfahrene drummer.

cobus hält sich zum größten teil an die drumline des songs, bringt hin und wieder aber auch seine eigene note mit ein.

das mit den noten ist einfach ne übungssache. irgendwann kann mans einfach :)

gruß
fabi
 
ich habe mir das drummen kompplett selbst beigebracht, also laut einem lehrer den ich kenne kann ich ziemlich gut spielen... aber wie im oberen schon genannt das hat ewig gedauert. zeit ist ziemlich wichtig da dir keiner wirklich sagen kann wie es geht.
also bevor ich alles wiederhole was der dührssen gepostet hat sag ich nur, er hat total recht.
obwohl es gibt einen punkt der ohne lehrer recht gut ist, die eigene note.
man entwickelt in der zeit einfach einen eigenen stiel (schreibt man das so?) da man andere nicht gelernt hat.
aber wie gesagt wenn du umbedingt willst lerns selber aber einfacher, schneller und evtl. gesünder für die gesundheit ist der weg zum lehrer und wieder zurrück :D
lg
das geburtstagskind :D
 
Im Prinzip kann man sich alles selbst beibringen.

Das kann allerdings länger dauern, als es mit einem Lehrer zu versuchen.
Denn ein wichtiger Punkt fehlt: die Kontrolle. Der Mensch ist halt von Natur aus faul und bescheisst sich auch schon mal selbst. Wenn man keine Lust hat macht man halt auch nix.
Wenn man die Stunden für den Lehrer bezahlt hat, geht man halt auch hin.

Ich hatte zwar eigentlich auch nie wirklich einen Lehrer (höchstens anfangs hat mir jemand gezeigt wie ich die Stöcke halten soll ;) ), bereue es aber bis heute. Denn so manche Fehler musste ich mir erst auf meine alten Tage von einem Profi ausmerzen lassen.
Wenn man es gleich richtig lernt, bleibt das einem halt erspart.

Es gibt auch einige Beispiele, die praktisch nie Unterricht hatten, es aber zu einiges gebracht haben.
Spontan fielen mir jetzt Pier Foschi (Drummer von Jovanotti und Adriano Celentano) und Stefan Schwarzmann von Accept ein.
Das sind aber eher Ausnahmen. Und irgendwann waren auch die an einem Punkt, wo sie sich professionelle Hilfe suchten.
 
Hallo,

vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

Nun ich denke ich werde mir mal in der Nähe so einen Lehrer suchen.
Wenigstens um das ganze auch mal auszuprobieren, ob es mir auch wirklich liegt.

Das einzige mal Schlagzeug spielen war damals in der Schule. Naja
und war nicht so der große Erfolg :)

Ich meine der Lehrer setzte jeden ans Schlagzeug spielte ein Lied ab und mal sollte
im Takt mitschlagen. Das war nicht der große Erfolg :)

Aber ich finde es einfach fazinierend, und habe das Gefühl das es großen Spaß macht.


Nochmal eine Frage zu diesem Cobus und dem Lieder nachspielen.

Wann man solche Lieder also nur vom Hören nachspielen kann, ohne Notenblätter oder sonstiges zu benutzen.

Wie weiß man dann wo man überall am Schlagzeug draufschlagen muss, damit es genauso klingt wie das orginal Lied ? Tut mir leid für diese vielleicht blöde Frage, aber das geht mir nicht ganz ein :)
 
Wie weiß man dann wo man überall am Schlagzeug draufschlagen muss, damit es genauso klingt wie das orginal Lied ? Tut mir leid für diese vielleicht blöde Frage, aber das geht mir nicht ganz ein :)
Dafür entwickelst du mit der Zeit ein Gehör. Ist wie überall, bei allen Instrumenten. Selbst ein erfahrener Klavierspieler kann dir ein Lied nachspielen, nachdem er es gehört hat. Das setzt auch voraus, dass er gespieltes sofort erkennt und weiss, wo er drücken muss (ok, der Vergleich hinkt etwas, weil wir keine tonalen Noten haben und somit keine "Melodie" in diesem Sinne spielen können).
Dagegen könnte ich aber den Einwand bringen, dass alle Teile am Schlagzeug so individuell klingen, dass man sofort erkennt, was angeschlagen wurde.
Es wird auch unter uns Forenusern hier keine Seltenheit sein, dass sich hier Leute Stücke anhören und dass dann nachspielen. Wenn etwas mehr oder weniger gut erkennbar ist und die Soundaufnahme von hoher Qualität, hört man praktisch alles raus. Ob's ein China, ein Chinasplash, ein Splash, eine Sidesnare, hohe tiefe Tom, Bassdrum oder Floortom, Crashes, ... ist. Hierfür entwickelt man die Fähigkeiten von alleine.

Alles Liebe,

Limerick

Edit: Viel spannender als die einzelnen Komponenten rauszuhören ist die Tatsache, dass man teilweise sogar hören kann, wie der Drummer spielt, welche Techniken er anwenden muss, dass bestimmte Figuren möglich sind und auch wie er sein Set aufgebaut haben muss, dass sowas möglich ist. Man kann anhand seiner Grooves logisch schliessen, wie er spielt und wie sein Drumset um ihn herum aussieht.
 
Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Ok jetzt kann ich mir schon mehr vorstellen.

Und übt man dann so ein Stück komplett ein, oder macht man das dann wenn das Stück läuft 1:1 mit.

Weil ich meine, bis man überlegt was man in dem Moment schlagen möchte, dann ist ja das Stück schon ein ganzes Stück weiter :)

Gruß
Andreas
 
Weil ich meine, bis man überlegt was man in dem Moment schlagen möchte, dann ist ja das Stück schon ein ganzes Stück weiter :)
Richtig, deshalb ruft man auch (in der Regel) in seinem Verstand keine einzelnen Noten, sondern Schlagfolgen ab die man durch Übung so weit verinnerlicht hat das sie unterbewusst ablaufen und man sich somit auf die Interaktion mit den anderen Musikern und den Sound den man produziert konzentrieren kann. Marco Minnemann benutzt zur Erklärung die Metapher des Unterschieds zwischen Worten und Sätzen.

Wie weit man dies führen kann machen uns insbesondere klassische Schlagwerker vor, die aufgrund ihrer Aufbauten und den Wechseln zwischen den Instrumenten komplette Klassikstücke traumhaft sicher verinnerlichen müssen. Schau dir Steven Schick an, wie er dieses höchst komplizierte 10-Minuten Stück auswendig völlig beherrscht, das hat was mit endlosen Wiederholungen zu tun, also schlicht mit Arbeit.;)
 
Wie sagt Derrick Pope immer so schön? "Let it sink into your muscle-memory".

Genau das ist es. Man muss es solange üben, bis die Bewegungsabläufe automatisiert sind.
Das ist beim Autofahren auch so. Da kuppelst und schaltet man auch ohne bewusst darüber nachzudenken.
 
... und wie sagt es David Silveria: "Don't think, just play!"...

Und genau in die Richtung geht's irgendwann von alleine. Wenn du dein Schlagzeug kennst, und dich musikalisch genug weiterentwickelt hast, kannst du irgendwann mit dem Schlagzeug denken und deine Gedanken und Ideen 1:1 auf's Set übertragen. Das ist dann das, was du vielfach bei Pros auch sehen kannst. Da ist nicht jede Schlagabfolge geplant. Die beherrschen sie, und vieles geht da in totaler Abwesenheit, beinahe Mediation, von alleine. Das ist bei allen Instrumenten so. Frag' mal nen Geiger, wie er seine Stücke spielt... Das sind Gedanken, die ohne Umweg per Bogen auf die Saiten projeziert werden. Genau so ist es beim Drumset auch. Wenn du ein Lied einigermassen kennst und du musikalisch etwas versiert bist, musst du nicht mehr überlegen, um in Time zu bleiben. Durchaus gibt es Figuren, wo du besser nen Fuss zur HiHat nimmst und durchtrittst, dass du im Takt bleibst. Das sind dann auch die experimentellen Dinge, wo jeder für sich pröbelt und einstudiert. Da kann's einen schon mal draus hauen ;)
Im Allgemeinen geht das aber denke ich bei uns allen grösstenteils vollautomatisch. Wenn's nicht überaus kompliziert sein muss, kann dir hier denke ich jeder ein Lied völlig frei improvisiert begleiten.
Auf der anderen Seite kann's aber durchaus, wie von dir angesprochen sein, dass man Lieder so verinnerlicht (weil man sie beispielsweise schon so oft angehört hat), dass jede Schlagabfolge nachgespielt werden kann. Und das definitiv nicht nur bei einfachen Songs. Besonders bei Schlagzeugern, die extrem musikalisch und im Songkontext spielen, fällt das teilweise etwas leichter.

Alles Liebe,

Limerick
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr intressanter thread...:great:

man lernt nie aus...:D

gruaß
qu1r1n
 

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