Frage zum Anfangston

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Zitronenmelisse
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Hallo allerseits!

Wiedermal eine völlige Anfängerfrage von mir. ;)
Folgendes: Ich wollte gerne wissen, warum bei meinem Beispiel von "Ein Prosit der Gemütlichkeit" in F-Dur der erste Ton nach dem Auftakt ein A, und kein F ist?
Grundsätzlich ist mir schon klar, dass man beim ersten Takt mit der Tonika (F-Dur/F-A-C) beginnen soll, aber warum fangen alle Arrangements mit der Terz an? Ist das eine Regel, die man einhalten muss, oder ist das nur Zufall, sprich, würde es ein Fehler sein, wenn ich nicht mit C, A, sondern mit As, F beginnen würde? Mir ist auch klar, dass ich dann mehr Versetzungszeichen benötigen würde, jedoch wäre es wohl auch nicht falsch, oder? Wie agiert man da Grundsätzlich, damit ich weiß, mit welchem Ton ich anfangen soll? Probiert man da, was am besten klingt, oder gibt es da eine Faustregel?

LG, und danke für die Antworten!
 
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Warum glaubst Du, daß es unbedingt ein F sein SOLLTE ... ?

Wenn man davon ausgeht, daß der erste Akkord in diesem Beispiel die Tonika sein soll (was ja auch absolut nicht so sein muß !), dann wäre das also F-Dur, und somit sollte der erste "schwere" Ton irgendein Dreiklangston eines F-Dur-Akkordes sein. Basta. Es gibt keine Regeln, nicht einmal Spielregeln, WELCHER der Dreiklangstöne das sein soll. Das liegt ganz im Ermessen des Komponisten und hängt davon ab, wie´s weitergeht, welchen "Sound" er erzeugen will, usw. ...

LG - Thomas
 
Das ist keine Regel (sonst kommt die Musikpolizei und holt dich ab :D) sondern eher Hörgewohnheiten geschuldet und dem was Komponisten und die meisten Rezipienten einer Zeit von Ton-/Harmoniefolgen halten. Oft kannst du es da erkennen, aber es gibt genügend Beispiele für das Gegenteil.

Die Tonart erkennt man an einer Reihe von Dingen, und insbesondere wenn es nur eine Stimme mit nur einem Ton hat, kannst du nicht einfach nur auf den ersten und letzten Schlag des Liedes schauen. Suche Dominanten und Toniken und schaue nach Akkordbewegungen - insbesondere nach direkten Bewegungen von der Dominante auf die Tonika. Die Dominante ist auflösungsbedürftig und wird eben durch die Tonika aufgelöst.

In deinem konkreten Beispiel sind z.B. die ersten 5 Töne alle aus den Tönen des F-Dur Akkords - der Tonika - und decken diesen auch noch komplett ab. Ähnliches gilt für die letzten 11 Töne (C und F), da fehlt zwar das A, aber das macht nichts, Grundton und Quinte bestimmen den Akkord schon ausreichend, mit der Terz fehlt nur das Tongeschlecht (wie bei einem Power Chord auf der Gitarre). Jetzt kannst du mal bei den anderen Tönen überlegen zu welchen Akkorden die gehören könnten. Tipp, nicht von Übergangstönen irritieren lassen.
 
Viel simpler?:

Ich wollte gerne wissen, warum bei meinem Beispiel von "Ein Prosit der Gemütlichkeit" in F-Dur der erste Ton nach dem Auftakt ein A, und kein F ist?
Weil die Melodie eben so geht. Der, der das Lied gesungen hat, dem hat das gefallen. Aus und Amen. Ein Melodieerfinder darf JEDE Melodie erfinden.

Grundsätzlich ist mir schon klar, dass man beim ersten Takt mit der Tonika (F-Dur/F-A-C) beginnen soll,
Wo hast Du das den her? Du darfst mit allen Tönen Melodien machen - da gibt es kein "soll".
Was stimmt: Wenn Du Dich an bestimmte "Muster" hältst, dann lernen Leute, die nicht so gute Musiker sind - "alle", sozusagen -, die Melodie leichter, und sie wird eher ein Schlager.
Ein solches "Muster" ist: "Zurre die Haupttonart=Tonika in den ersten paar Tönen fest" - und das macht man halt mit Dreiklangstönen aus dem Tonikaakkord, und darunter am einfachsten (primitivsten) dem Tonikaton selber. Aber wenn er "schnell genug kommt" - so wie hier im Prosit, C-A-F! -, dann reicht das auch.

aber warum fangen alle Arrangements mit der Terz an?
Ich nehme an, Du meinst "Alle Arrangements von diesem Lied": Und dann ist die Antwort einfach (siehe Anfang meiner Erklärung): Weil die Melodie eben so geht!
Das hat gar nichts mit "Arrangieren" zu tun: Ein Arrangeur kann nicht an der Melodie herumändern* - dann wär's ja kein Arrangement mehr eben dieser Melodie.

Oder hab ich Deine Frage falsch verstanden?

H.M.

* Edit: Bevor mich alle erschlagen: Er kann schon an der Melodie herumändern - aber dabei muss die Melodie erkennbar bleiben - was wiederum heißt, dass das vom Publikum abhängt. Einem Jazz- und Klassikpublikum kann man da was anderes - und in andere Richtungen - zumuten als einem Durchschnittspublikum. Typischerweise wird ein Arrangeur an der Melodie aber nur "genre-typische" Änderungen machen - im "Jazz-Bereich", aber eher nicht im "Klassik-Bereich" (wenn mir so grobe "Genres" verziehen werden) z.B. den Rhythmus ändern (straight -> swing), umgekehrt eher Verzierungen anbringen oder so ...
Das A am Anfang von Prosit ist aber (schwere Taktzeit, Melodieanfang) so identifizierend, dass da kein Arrangeur sich drantrauen wird, das zu ändern ...
 
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Weltklasse! Danke für eure raschen Erklärungen. Hat mir sehr geholfen. Ein Lob an die Community. ;)
 
D
  • Gelöscht von klaus111
  • Grund: Das wäre ein anderes Thema, für einen anderen Thread - hier offtopic

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