Frage zu Trevor Wye's Practice Books

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Janthinidae
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Hallo Zusammen,

Habe vor etwas mehr als 3 Monaten begonnen Querflöte zu spielen. Zusätzlich zum Unterricht habe ich mir das Buch "Practice Books" von "Trevor Wye" gekauft. Das Buch selber ist in Englisch und enthält 5 Bücher die vorher einzeln auch auf Deutsch erschienen sind. Meine konkrete Frage wäre zum Buch 2: Technik.

Dort steht auf der ersten Seite ungefähr geschrieben dass man Tonleitern IMMER vom Grundton bis zum höchsten Ton (h''') spielen soll (... Scales are essential to this aim, but only when played from tonic or keynote to the top of the compass ...). Wenn man solche Übungen nur über eine Oktave oder über eine Duodezime macht soll man besser gleich aufhören (... One-octave scales, or scales over a twelfth, are not much good, your time would more profitably be spent elsewhere ...). Nachher wird erwähnt dass man aber als Flötenspieler oftmals nur in einer Oktave spielen muss, wegen den anderen Instrumenten u.s.w. Praktisch alle Übungen die nun aber kommen, gehen nur über den Bruchteile einer Oktave, niemals bis weit nach oben.

Gut möglich dass da meine Übersetzung falsch ist. Wenn vielleicht jemand ein deutsches Heft hat würde ich mich freuen wenn er da einen Blick hineinwerfen würde.

Weiter finde ich etwas schade dass hier einfach eine Aussage gemacht wird ohne das etwas zu erklären. Mir ist nicht ganz klar warum es nicht gut sein könnte nur einzelne Oktaven einzeln zu üben und dann zur nächsten zu gehen. Natürlich soll es auch Übungen über mehrere Oktaven geben (wie z.B. in 24 Petites Etudes Melodiques). Wie übt ihr, nur die technische Seite betrachtet?
 
Eigenschaft
 
Also, diese Bücher besitze ich nicht. Deshalb kann ich dir nciht sagen, ob deine Übersetzung komplett richtig ist.

Deine letzte Frage kann cih aber auch so beantworten: Ich übe Tonleitern grundsätzlich nur über 2 Oktaven. So werde, zumindest ich, in allen Oktaven flüssig, da bei der Flöte, gerade in den höheren Lagen, die Griffe ja auch nicht mehr identisch sind mit denen der unteren Oktaven. Ich spiele sie aber auch nicht immer stumpf von oben nach unten durch. So kann man z.B. nach jedem Ton den Grundton spielen. Durch diese Sprünge trainiere ich gleichzeitig meinen Ansatz, der ja je nach Tonhöhe sozusagen verschoben wird. Oder ich spiele vom Grundton aus die nächsten drei Töne, dann vom zweiten usw.
Bei F-Dur dann: FGAGABABCBCDCDEDEFEFGF (auch über zwei oktaven)
 
Hallo!

Gerade das Technikbuch von Trevor Wye habe ich leider nicht vorliegen (kenne aber einige von den anderen Heften, die sind im Grunde sehr ähnlich), kann also nicht mal fix für dich nachlesen. Grundsätzlich macht es in meinen Augen eigentlich schon Sinn, solche Übungen über den kompletten Tonraum zu spielen. In irgendwelchen Musikstücken kommen später auch Läufe und andere Technikstellen vor, die über den angenehmen Tonumfang von zwei Oktaven hinausgehen. Und da sich ja besonders die Griffe in der dritten Oktave teils deutlich unterscheiden, finde ich es wichtig, diese in solchen Übungen mit zu üben um sie gut zu automatisieren. Außerdem übt man so die Übergänge von einer Lage in die nächste mit, die ja auch oft etwas heikel sind. Gerade solche Stellen sind es, die einem in der Realität Schwierigkeiten machen, nicht der simple Tonleiterausschnitt über maximal eine Oktave.

Dass Tonleiterübungen und Ähnliches über nur eine Oktave sinnlos sind, finde ich aber nicht. Damit fängt man naturgemäß erstmal an und steigert sich dann nach und nach. Wenn du erst seit ca.3 Monaten spielst, wirst du ja wohl kaum tatsächlich schon bis zum h3 oder höher spielen. Pass die Übungen einfach an den für dich momentan gut erreichbaren Tonumfang an. Bei Technikübungen sollst du dich ja auf die flüssigen Fingerbewegungen konzentrieren können und nicht noch darum kämpfen müssen, dass die Töne rauskommen.

Dass die Übungen alle nur über den Bruchteil einer Oktave aufgeschrieben sind, hat - wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe - nichts zu sagen. Normalerweise ist es so, dass damit das Schema vorgestellt wird, nach dem man üben soll und das setzt man dann in der Regel auswendig fort, überträgt es auch mal in andere Tonarten usw.

Viele Grüße
Fluty
 
Danke schon mal für die Antworten. Bis zu h''' geht so halbwegs zuverlässig (danach ist aber Schluss, wobei ich manchmal das Gefühl habe die Fensterscheiben könnten bald zerspringen, selbst wenn ich das leise versuche).

Es gibt für jede Tonart fast eine eigene Seite. Die Übungen sind praktisch alle so dass es ein paar Halbtöne nach oben geht und wieder nach unten. Ich könnte das sicher auch in einer anderen Oktave spielen, aber dann spiele ich diese Oktave ja wieder nur für sich alleine.

Ich finde alles was ihr schreibt ist nachvollziehbar, ich war mir etwas unsicher ob jetzt Übungen über eine Oktave wirklich so sinnlos sind wie das soweit ich das lese geschrieben steht.
 
Danke schon mal für die Antworten. Bis zu h''' geht so halbwegs zuverlässig (danach ist aber Schluss, wobei ich manchmal das Gefühl habe die Fensterscheiben könnten bald zerspringen, selbst wenn ich das leise versuche).
Lass dir Zeit, ich will dir nicht zu nahe treten, aber ehrlich gesagt würde es mich schon sehr wundern, wenn du nach so kurzer Zeit deinen Ansatz so weit entwickelt hast, dass du diese extremen Lagen wirklich problemlos spielen kannst. Damit will ich nicht in Frage stellen, dass die Töne irgendwie rauskommen, aber es geht darum, wie man das schafft. Der Ansatz muss halt trotz allem noch möglichst locker sein, Ton, Intonation , Dynamik usw. sollen kontrollierbar bleiben ... In den meisten Fällen macht es mehr Sinn, sich zunächst einmal auf die erste und zweite Oktave (meinetwegen bis einschließlich d3) zu konzentrieren und da eine vernünftige Grundlage aufzubauen, bevor man sich an die höheren Töne wagt. Wer zu schnell meint, mit Gewalt über den kompletten Tonraum der Flöte spielen zu wollen, tut sich meiner Erfahrung nach selten einen Gefallen damit.

Es gibt für jede Tonart fast eine eigene Seite. Die Übungen sind praktisch alle so dass es ein paar Halbtöne nach oben geht und wieder nach unten. Ich könnte das sicher auch in einer anderen Oktave spielen, aber dann spiele ich diese Oktave ja wieder nur für sich alleine.
Das ist völlig okay. Es geht hier ja darum, die Fingertechnik zu entwickeln und die Greifbewegungen weitestgehend zu automatisieren. Fang damit in einem kleinen Tonumfang an. Achte auf absolute Gleichmäßigkeit, saubere Tonwechsel, gute Hand- und Fingerhaltung (auswendig vor dem Spiegel üben), Tonqualität. Wenn das im langsamen Tempo klappt, nimm das Metronom dabei und versuch dich nach und nach zu steigern. Zur Abwechslung ruhig auch mal mit anderen Artikulationsmustern (stoßen, binden, Staccato, in lustigem Wechsel, mit Akzenten an verschiedenen Stellen ...) oder in wechselner Dynamik (sämtliche Abstufungen für sich, abwechselnd, mit Crescendo oder Diminuendo, ...) und Rhythmisierung (z.B. anstatt Achtel oder Sechzehntel mal mit Punktierungen) spielen. Und erst wenn alle diese Dinge im kleinen Tonumfang quasi im Schlaf laufen, dann überträgt man das auf größere Tonumfänge und nimmt z.B. auch mal eine Tonleiter über zwei oder später drei Oktaven.

Letztlich handelt es sich bei diesen ganzen Heften ja nur um Übungsanregungen. Man muss die nicht zwingend bis in letzte Detail genau so ausführen, sondern Variationen und das Anpassen an die eigenen Spielfähigkeiten und momentanen Bedürfnisse sind absolut erlaubt.
 
Hallo Janthinidae!
Ich habe habe das Technik-Heft auf Deutsch. Der von Dir angeführte Absatz liest sich auf Deutsch folgendermaßen: "Tonleiterübungen über eine Oktave oder Duodezime sind weniger geeignet; man kann seine Zeit nützlicher verbringen. Auch Anfängern sind Tonleitern über den gesamten Tonumfang - langsam ausgeführt - durchaus zugänglich. Zugegeben: Meist werden nur Oktav- oder Duodezim-Tonleitern verlangt - wie bei anderen Instrumenten auch. Aber die Flöten-Fingertechnik ist nun einmal unkomplizierter als die der Klarinette, Oboe oder des Fagotts, und auf der Flöte kann man in allen Tonarten von Anfang an schneller spielen. Deshalb kann der Flötist es sich leisten, seine Finger - und das Gehirn- von allem Anfang an über den ganzen Umfang zu trainieren - vom tiefen C bis zum ganz hohen H. Die folgenden Übungen sind deshalb unerläßlich als Vorbereitung. Vorher empfiehlt es sich jedoch, die schwächsten Finger zu üben - z.B. den rechten Ring- und den kleinen Finger..."
Wenn Du Dir nun die Täglichen Übungen - 1 anschaust (die gehen ja schon über zwei Oktaven), hast Du bei einer Zeile ein Sternchen; ab diesem Sternchen sollst Du alle Übungen auch eine Oktave höher spielen.
Ich für meinen Teil finde die Täglichen Übungen super und nehme sie gerne zum Einspielen. Regelmäßig geübt schulen sie den Ton ungemein und die Handmuskulatur gleich mit.
Gruß, Klangträumer
 
@Fluty

Neine problemlos gehen diese hohen Töne nicht. Ich mach das mehr zum Spass, habe generell auch gar keine speziellen Ambitionen und freue mich wenn irgend etwas klappt :) Es ist eher die Flötenlehrerin die mir Noten mitgibt, obwohl mir mehr daran gelegen wäre das der Ton etwas schöner (mir fehlen da die Worte um das besser zu beschreiben) wäre.

@Klangträumer

Vielen Dank fürs Nachgucken. Das mit dem Sternchen habe ich gesehen aber falsch interpretiert. Ich habe gemeint jede Zeile sei für sich allein, nicht das man das alles am Stück spielt. Danke dafür. Ich find den Satz mit dem "Zeit nützlicher verbringen" irgendwie etwas zu hart formuliert (oder ich bin zu pingelig), vor allem beim Sternchen hinten dann wieder erwähnt wird, dass wenn in der zweiten Oktave nicht alle Töne erreicht jede Woche etwas mehr versuchen soll.
 
Wie Du mit den Täglichen Übungen verfährst ist ganz individuell. Wenn Du Zeit und Lust hast, kannst Du die erste Serie am Stück spielen, doch erscheint mir das für jemanden, der seit drei Monaten spielt etwas heftig. Lieber gezielt ein paar Zeilen rauspicken und die dann sauber spielen ("bemühe dich um einen einwandfreien Ton").
Die Übungen würde ich erst dann um das Sternchen erweitern, wenn der Rest wirklich gut läuft. Ein guter Ton in der ersten Oktave ist meiner Meinung nach die Voraussetzung dafür, daß man sich mit der zweiten und dritten Oktave beschäftigen kann.
Wenn Dir daran gelegen ist einen guten Ton zu bekommen, dann sind die Übungen in Heft 1: Ton sehr hilfreich!
Gruß, Klangträumer
 
@Fluty

Neine problemlos gehen diese hohen Töne nicht. Ich mach das mehr zum Spass, habe generell auch gar keine speziellen Ambitionen und freue mich wenn irgend etwas klappt :) Es ist eher die Flötenlehrerin die mir Noten mitgibt, obwohl mir mehr daran gelegen wäre das der Ton etwas schöner (mir fehlen da die Worte um das besser zu beschreiben) wäre.

Willkommen im Club ;) ... die Suche nach dem "schöneren" Ton ist eigentlich eine Lebensaufgabe für jeden Flötisten. Nein, ich verstehe schon, was du meinst. Aber nach drei Monaten ist es völlig normal, dass sich das noch sehr nach Anfänger anhört. Deshalb finde ich es ja auch gerade so wichtig, sich genug Zeit für die Ansatzentwicklung zu nehmen. Und das geht nur über eine gute Grundlage in den unteren Oktaven, wie klangträumer schon geschrieben hat. Ich vergleiche das immer mit einem Hausbau: da würde man ja auch nicht mit dem Dach anfangen, sondern zuerst ein stabiles Fundament legen, damit später nicht alles zusammenbricht.

Eine ausführliche Beschreibung zum Ansatz und zur Tonbildung würde in diesem Thema sicher zu weit führen. Aber wenn du konkrete Probleme hast oder einige Tipps brauchst, kannst du dich ja mal melden.
 

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