Frage zu Technikübungen

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Hi,

ich hab mir nen persönlichen Übungsplan erstellt.Täglich (bzw.möglichst täglich) feile ich an meiner Technik.Mir geht es um Präzision (Sauberkeit) und Geschwindigkeit.Ich hab Übungen für Wechselschlag,String Skipping,Sweeping,Legato etc. und Kombinationen davon.Skalen hab ich im Moment noch Pentatonik und Modes drin (TuxGuitar).Ich erhöhe das Tempo extrem langsam (1% pro Übungssession),aber ich merke,dass ich unmöglich alle Übungen in drei geschweige denn einem Tag durchmachen könnte.Ich spiele jede Übung so 3min lang durch,hab gelesen,dass das effektiver ist als einmal 15min an einem Ding zu üben.Naja,am Ende gehen die Übungen bis Tempo 200 (16tel),was für manche Übungen eigentlich gar nicht spielbar ist,aber ich kann ja auch bei 150 oder so stoppen,wenn es wirklich physisch etc. nicht gehen sollte.
Meine Frage:Spielt es da überhaupt ne Rolle,ob man wirklich DIE Übung konsequent durchmacht?

Beispiel 1:
Pentatonik (gibt ja 5 Patterns)
Genügt es da,an Tag 1 Pattern 1,an Tag 2 Pattern 2 etc. zu spielen und dann nach 5 Tagen halt erst wieder Pattern 1,wobei die Geschwindigkeit aber schon um 5% (1 pro Tag) gestiegen ist?

Beispiel 2:
Hammer on/Pull off und Pentatonik (alle 5 Patterns)
Soll ich da z.B. jedes Mal alle Patterns hochhämmern und runterpullen oder bei jeder Session nur 1 durchnehmen,dafür aber z.B. String Skipping und Sweeping in die restliche ("gewonnene") Zeit einpacken?Ich hab halt nicht so viel Zeit,deshalb ist mir das sehr wichtig.

Ich hoffe,man versteht,was ich meine.Mir geht es v.a. um den mentalen Lernprozess und die "Fehlerquote" bei dieser Methode.Bitte nicht meckern ("du hast einen an der Klatsche etc.",ist mir egal,üben bringt viel mehr als Come as you are vor dem TV zu dudeln),sondern nur melden,wenn konstruktiv etwas beigetragen werden kann.Tom Hess und co. haben wohl kaum nur Lieder geübt,und nicht umsonst werden Übungen dringlichst empfohlen.Ich merke ja selber,wie sehr ich mich allein dadurch nach ein paar Wochen verbessert habe.Also bitte nix darüber,sondern lediglich zur Frage.
 
Eigenschaft
 
Hi,
da ich ein mehtodischer Mensch bin, mit wenig Musikalität und Kreativität, muss ich viel üben, und das systematisch :(.
Ich habe mir wie Du ein festes Programm über die letzten Jahre gestrickt, dass ich immer wieder modifiziere.
Fängt an mit ein paar Aufwärmübungen, geht über die Tonleitern hin zu Sweeping, Übungen zur Stärkung des kleinen Fingers, Tremolo, Pickingübungen über 3-4 Saiten, Hammerings, Pull offs, Triller, Bending, Vibrato, Tapping usw.. Am Schluss kommt noch ein Set von Standardlicks meiner Guitarheroes (Blackmore, Clapton, Malmsteen, Metallica, Landau, Petrucci...).
Die meisten Sachen spiele ich mit Metronom, wobei ich auf eine Endgeschindigkeit hin steigere, die Endgeschwindigkeit passe ich so alle paar Wochen nach oben an, bis so ein absolutes Limit erreicht ist. Im Monatsvergleich stellen sich da doch einige Fortschritte ein. Besonders mußte ich mich zum langsam und sauber spielen zwingen, statt unsauber auf Speed zu setzen. Bei entsprechender Sauberkeit wird das gesamte Spiel differenzierter und "schöner". Ach, ja und natürlich ein bißchen Improvisation, nicht wegen dem Speed, sondern um Dynamik und Ausdruck zu üben.
Um alles durchzuspielen brauche ich so ca. 2 Std. Ich schaue, dass ich das mindestens 3xmal die Woche mache, manchmal komme ich auch auf 5x die Woche.
Vor Gigs nehme ich dann ein Kurzprogramm zum Warmspielen.
Insgesamt verbringe ich mehr Zeit mit meinem Technikprogramm als mit Songs üben. Wenn ich neue Songs einstudiere, kostet das zwar am Anfang ein paar Stunden, aber dann muss man die Soli nur noch ab und an wiederholen.
Eine Binsenweisheit: Die Konzentration auf die Technik und die dadurch erreichte Verbesserung der Technik hat den Aufwand neue Songs einzustudieren immer mehr reduziert!:D
Gruß
Peter
 
Ums kurz zu fassen: Jede richtig gemacht Übung oder sogar nur richtig gespielte Note/richtig gespielter Akkord trägt letzten Endes, wenn auch nur sehr gering, zu deinem Fortschritt und deiner Fertigkeit bei. Das summiert sich dann irgendwann. Wann es das tut merkst du von alleine. Es so eine Sache mit dem schnell spielen. Erzwingen kann man die Geschwindigkeit nicht. Irgendwann kommt dann aber doch der Punkt an dem man merkt dass man seine alten physikalischen Grenzen gesprent hat und plötzlich 10-20 BPM (nur als Beispiel) sauber schneller spielen kann.

Also selbst wenn du beispielsweise die C-Dur Tonleiter nur einmal pro Tag durchhämmerst oder sweepst hilft das. Je mehr desto besser, nur wehtun solltest du dir nicht und kleine Entspannungsphasen sind auch essentiell.

Eine Binsenweisheit: Die Konzentration auf die Technik und die dadurch erreichte Verbesserung der Technik hat den Aufwand neue Songs einzustudieren immer mehr reduziert!
Wahre Geschichte. :)
 
Hallo,
such mal nach John Petruccis Übungsplan. Der hat so eine Mappe mit Übungen, die er je nach dem, wieviel Zeit er hat, kombiniert. Wenn du jetzt rausfindest, wie er das kombiniert, hast du gewonnen.

Ich persönlich hatte keinen fixen Übungsplan, sondern ganz extrem fokusiert geübt. Also ein paar Monate den Fokus voll auf Sweeping, dann wieder den Fokus voll aus Alternate,... Das war dann so: Ich konnte dann Sweepen mit angenommen 70% Punkten. Als ich dann - sagen wir - Stringskipping für mich entdeckte, verlor ich Sweeping nicht wieder auf 0% Punkte, sondern vielleicht auf 60-65% Punkte. Mit ein paar Sweeps in der Woche konnte ich das Niveau auf den hypothetischen 70% Punkten relativ halten.


Grüße, Thomas
 
Grundsätzlich ist zu sagen, dass es effektiver ist, jeden Tag mehrere Themen durchzugehen, als z.B. Montag dieses, Dienstag jenes. Das würde jetzt zum Beispiel auf die Pentatoniken oder andere Skalen angewandt heißen, dass du definitiv jeden Tag das ganze Griffbrett rauf- und runtergehen sollst.
Also als ich die _technische_ Beherrschung der Pentatonik geübt hab, hab ich sie jeden Tag in einer Tonart gespielt, sodass ich nach 12 Tagen durch alle Tonarten durch war. Wenn du also mit diesen klassischen 5 Fingersätzen arbeiten willst, solltest du in der Lage sein, auf jeder Saite von jedem in jeden Fingersatz zu wechseln, d.h. nicht nur vertikal, sondern auch horizontal mögliche Souveränität zu erlangen (vllt. auch mal entlang einzelner Saiten spielen). Also den ersten Fingersatz rauf- und wie runter, dann auf der tiefen E-Saite in den nächsten wechseln usw. Wenn du ganz oben warst und wieder unten bist, geht's wieder hoch und diesmal wird auf der A-Saite gewechselt usw.
Wenn du jeden Tag nur einen Fingersatz hoch und runterspielst, wirst du dann auch beim Improvisieren immer in der gleichen Lage rumhängen, und obendrein schlafen dir die Füße ein.

Der nächste Punkt ist, dass 1% Steigerung jeden Tag nicht extrem langsam, sondern extrem schnell ist. Also zwischen 100 und 200bpm wär das pro Tag ein bpm, was ich langfristig für unmöglich halte. 1 bpm pro Woche scheint mir viel realistischer. Wie du selber sagst, auf 200 kommst du nie...

3 min ist viel zu kurz für eine Übung. Wie viele Übung hast du denn? Die oben genannte Variante zur systematischen technischen Erschließung der Pentatonik dauert pro Tonart in einem lockeren Tempo 20 min, was ich für eine technische Übung für angemessen halte.
Und danach musst du natürlich Musik damit machen! Was nützen die unfassbarsten technischen Fähigkeiten, wenn man nichts damit anzufangen weiß. Also wenn du eben zum Beispiel Pentatoniken übst, dann improvisier dann auch damit z.B. über einen kurzen Vamp mit 1 oder 2 verschiedenen Harmonien und später auch über eine längere Akkordfolge. Üb die gängigsten Modulationen. Check die Intervalle, die Drei- und Vierklänge aus, die sich in der Pentatonik verstecken.
Allein dieses eine ist ein Riesenthema und die Beschränkung auf einen Fingersatz pro ist vor allem deshalb so falsch, weil sie den Gesetzen des Instrument folgt und nicht denen des Tonmaterials, dass du dir erschließen willst.
 
@ thomas.h: Du hast was von "John Petruccis Übungsplan" gesagt, aber ich hab per Google/Sufu nichts gescheides gefunden. Kannst du mir bitte sagen wo ich diese "Mappe" herbekomme? Denn ich bin auch gerade dabei mir einen Übungsplan zusammen zu basteln :rolleyes:

keep rocking!:rock:
 
@ Reeder:Ja,ich habe vor mich in den nächsten Monaten (bin seit fast 2 Monaten damit beschäftigt) täglich (bzw.halt möglichst täglich) mit Tonleitern (Modes,Pentatonik),Hammer-on/Pull-off (und zwar 1-2-4,1-3-4,1-3-5 hoch und runter),String Skipping in verschiedenen Varianten und Wirtschaftlichkeit der Technik (alle Übungen mit Pick ~parallel zu den Saiten und Fingerabstand möglichst gering,zurzeit bei so 2mm) zu beschäftigen.Ich mache auch Übungen auf einzelnen Saiten,wobei ich aber meist auf den dickeren übe,weil ich merke,dass ich da deutlich mehr Mühe habe als auf den hohen.
Und naja,man muss das so sehen:Ich war vorher bei 100BPM-16teln,dann bin ich auf 20 (!) runter und bin jetzt bei fast 50 BPM.Am Anfang hatte ich noch Mühe richtig sauber (also Fingerabstand etc.) zu üben,weil ich das vorher noch nie gemacht hatte,aber als es bei 20 klappte,ging es auch bei 21 etc.Bei 47 hatte ich leichte Probleme,bin daher runter auf 40 und bin jetzt wieder auf 45 und es klappt sehr gut.Bis 100 oder 120 sollte das eigentlich kein Problem sein,alles darüber,naja,da hast du wohl recht,das dauert halt wesentlich länger...Mir geht's im Moment vor allem um die Ausmerzung der vorhandenen Fehler bis 100 BPM.Sooo schlimm sind die eigentlich nicht,die meisten (ich sage mal nicht virtuosen/erfahrenen,also so Standard "Ride the lightning solo cover") Gitarristen auf Youtube etc. spielen auch mit eingeknicktem Pinky etc.,aber mich stört das halt schon sehr,darum gehe ich recht intensiv dagegen vor.
Wegen der Dauer pro Übung...Es kommt halt auf die Übung an,aber ich hab aus verschiedenen Quellen erfahren,dass das Hirn effektiv nur kurz richtig konzentriert bei der Sache ist.Peter Fischer (Rock Guitar Secrets) empfiehlt z.B. 2min/Übung.
Ich hab mir die Übungen selber zusammengestellt.Für Chromatik sind's insgesamt 9 (verschiedene Fingersätze,einsaitig etc.),Pentatonik 16 etc.,ich mach auch nicht immer alle Übungen,weil einige dieselben Sachen trainieren.

Insgesamt brauche ich dafür ca.2-2,5h.Da ich nicht mehr Zeit habe,übe ich abwechselnd an einem Tag Modes und am anderen Pentatoniken (mit den zugehörigen Legatoübungen etc.)
 

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