Frage zu Raum / Effektpedal Reverb aufnehmen

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Gast252951
Guest
Hallo,

ich habe eine bzw. gleich mehrere Fragen zum E-Gitarren Recording.

Im Normalfall nimmt man das Signal je eher trocken auf, es sei denn der Effekt ist ein essentieller Bestandteil des Sounds.
Dadurch ist man beim Mixen flexibler.

Nun ist es aber so, dass es einige Delay und Reverb Pedale gibt, deren Klang ich als sehr eigenständig empfinde und gegenüber den meisten Plugins bevorzuge. Deswegen würde ich diese Effekte gerne mit aufnehmen.

Insbesondere wäre das ein analoges Delay, Spring- und Platereverb.

Wenn ich nun (bisher mit SM57) das Signal am Speaker aufnehme, habe ich den Eindruck dass ich vor dem Amp sitzend den Raumanteil des Reverbs als viel größer empfinde, als später bei der Aufnahme, also der Reverb Anteil im Raum an sich von mir stärker wahrgenommen wird als am Speaker, bzw. bei der Aufnahme.

Kann das sein, oder bilde ich es mir ein ? Schließlich kommt ja das komplette Signal aus dem Speaker ...

Der Gedanke war also, ein Mikro in den Raum zu stellen. Macht das Sinn um den Pedal Effekt Sound aufzunehmen ?
Wenn ja - ich hatte dafür u.a. das C414 oder das TLM102 ins Auge gefasst, da man beide für rund 400 € gebraucht bekommt.
Das 414 wird wohl auch gerne für Gitarre genommen, das 102 eher für Vocals.

Der Raum ist ein ganz normaler Wohnraum, nix eingemessen, nix optimiert. Es geht nur darum, ob ich auf diesem Wege den Pedaleffekt tatsächlich besser oder mehr einfangenkann ...

Danke schon mal
 
Eigenschaft
 
Moin,

ich bin nun weiß Gott nicht sonderlich bewandert im Recording. Aber eine "Idee" oder Gegenfrage hab ich;

hast du denn mal die Spur gedoppelt. (oder mehr)
also einfach 2x oder 4x eingespielt und hart LINKS und hart RECHTS gelegt?
 
Moin,

ich bin nun weiß Gott nicht sonderlich bewandert im Recording. Aber eine "Idee" oder Gegenfrage hab ich;

hast du denn mal die Spur gedoppelt. (oder mehr)
also einfach 2x oder 4x eingespielt und hart LINKS und hart RECHTS gelegt?

ja, idR mache ich das. In verschiedenen Varianten.

Meistens L/R mit 2 verschiedenen Sounds, Amps oder Gitarren, zB links stark verzerrt und rechts leicht verzerrt mit einer anderen Gitarre oder Amp.

Zudem lege ich meistens nur auf ein Signal einen Hall ( bisher nachträglich )
 
Nun ist es aber so, dass es einige Delay und Reverb Pedale gibt, deren Klang ich als sehr eigenständig empfinde und gegenüber den meisten Plugins bevorzuge. Deswegen würde ich diese Effekte gerne mit aufnehmen.

Insbesondere wäre das ein analoges Delay, Spring- und Platereverb.

Dann nimm doch trocken auf und schleif dein analoges Pedal in den Effektweg des Mixers und füge deinen gewünschten Effekt später zur Gitarrenspur hinzu.
 
Dann nimm doch trocken auf und schleif dein analoges Pedal in den Effektweg des Mixers und füge deinen gewünschten Effekt später zur Gitarrenspur hinzu.

das wäre eine Option, ist aber Gefrickel bzw. nur bedingt möglich, da ich als Interface ein kleines Focusrite mit 2 Ein- und Ausgängen nutze, also ohne externes Mischpult
 
ass ich vor dem Amp sitzend den Raumanteil des Reverbs als viel größer empfinde, als später bei der Aufnahme, also der Reverb Anteil im Raum an sich von mir stärker wahrgenommen wird als am Speaker, bzw. bei der Aufnahme.
Das ist eigentlich normal. Im Gegensatz zum einzelnen Mikrofon interpretieren deine beiden Ohren die empfangenen Audio-Signale und bauen daraus ein dreidimensionales Abbild. Außerdem decken beide Ohren quasi den gesamten Raum ab bzw. interpolieren mögliche Lücken.

Ich weiß nicht, was du für einen Amp verwendest, es gibt da auch noch den Aspekt, dass offene/halboffene Boxen auch nach hinten abstrahlen und du auch diese Reflektionen im Gesamtsound hörst.
Ein einzelnes Raum-Mikro allein kann das nicht. Wenn müsstest du stereo mikrofonieren.

Aber...bedenke, dass durch die Verarbeitung später im Mix und Kompression die Raum/Hallanteile auch wieder deutlicher raus kommen.
Das ist gar nicht so einfach, den richtigen Hallanteil im Vorfeld eingestellt zu bekommen. Trockene Aufnahmen haben den Vorteil, dass du später in Ruhe damit spielen kannst und den am besten passenden Hall/Delay dazu packen kannst.

Deshalb machen sich separate Hall/Raumspuren auch gut, weil man die nach Belieben zumischen oder wegnehmen kann.

Achso, bei einem einzelnen Raummikrofon auch mal die Phasenlage checken...
 
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Das ist eigentlich normal. Im Gegensatz zum einzelnen Mikrofon interpretieren deine beiden Ohren die empfangenen Audio-Signale und bauen daraus ein dreidimensionales Abbild. Außerdem decken beide Ohren quasi den gesamten Raum ab bzw. interpolieren mögliche Lücken.
Das stimmt natürlich. der Speaker hat ja auch einen gewissen "Beam" und wenn ich im Raum stehe kommen natürlich alle Reflektionen besser zur Geltung

Ich weiß nicht, was du für einen Amp verwendest, es gibt da auch noch den Aspekt, dass offene/halboffene Boxen auch nach hinten abstrahlen und du auch diese Reflektionen im Gesamtsound hörst.

In der Hauptsache wird eine 212er geschlossen oder eine 112 halboffen genutzt

Ein einzelnes Raum-Mikro allein kann das nicht. Wenn müsstest du stereo mikrofonieren.

mmmh. Dass es mit einem Stereopaar räumlicher wird ist klar,
aber wenn ich das SM57 close aufnehme und das Raummikro irgendwo anders platziere, sollte doch, wenn ich die beiden Signale zusammenmische wenigstens der Raumanteil mit stärker wahrnehmbaren Hallanteil gut vorhanden sein.

Dabei wird es natürlich nicht so sein, dass ein einzelnes Raummikro meinen Kopf mit beiden Ohren "simuliert", also Laufzeitunterschiede eine Rolle spielen und man damit einhergehend nicht "hören" kann, ob das Mikropaar zB weiter links oder rechts der Box stand, aber mir geht es um den generellen Hallanteil


Aber...bedenke, dass durch die Verarbeitung später im Mix und Kompression die Raum/Hallanteile auch wieder deutlicher raus kommen.
Das ist gar nicht so einfach, den richtigen Hallanteil im Vorfeld eingestellt zu bekommen. Trockene Aufnahmen haben den Vorteil, dass du später in Ruhe damit spielen kannst und den am besten passenden Hall/Delay dazu packen kannst.
Sicher ... so etwas würde ich auch eher dann machen wollen, wenn es um sehr sparsame Instrumentierung geht, sonst kommt man mit aufgenommenem Hallanteil schnell in Teufels Küche

Deshalb machen sich separate Hall/Raumspuren auch gut, weil man die nach Belieben zumischen oder wegnehmen kann.

Vollkommen richtig. Leider gefallen mir die Pedale einfach seh gut ... und das Spielen beeinflusst so etwas auch immer etwas
 
aber wenn ich das SM57 close aufnehme und das Raummikro irgendwo anders platziere, sollte doch, wenn ich die beiden Signale zusammenmische wenigstens der Raumanteil mit stärker wahrnehmbaren Hallanteil gut vorhanden sein.
Ja, du bekommst da schon ein Raumsignal. Das macht sich im Mix auch gut, wenn du es z.B. im Panorama abweichend von der Nahspur platzierst.
Wie gesagt, drauf achten, dass die Phasenlage nicht dazu führt, dass sich die beiden Spuren gegenseitig verschlimmbessern.
Vollkommen richtig. Leider gefallen mir die Pedale einfach sehr gut ... und das Spielen beeinflusst so etwas auch immer etwas
Das ist ja auch richtig so. Ich nehme auch so komplett wie möglich auf, eben weil ich auf die Sachen wie Hall usw. nicht verzichten will.
Da muss man immer ein wenig experimentieren, um das richtige Verhältnis hinzubekommen.
Aber vielleicht auch noch mal trennen zwischen Hall als Effekt, da geht es meistens um den Tail, die Hallfahne, den Sound - den kannst du auch mit Mikro direkt am Amp aufnehmen -
und Raum - da geht es vorrangig um Rauminformationen, Reflexionen, Laufzeiten - Das sind zweierlei Sachen.
Ein Delay wiederum ist von der Wirkung her ein Mischmasch aus beidem.

Das Problem ist halt, dass der Hall dann schon Bestandteil des Gitarrensounds ist und du ihn nicht, wie sonst, separat mit einem EQ bearbeiten kannst, ohne dabei das Gitarrensignal auch zu bearbeiten.
 
Ja, du bekommst da schon ein Raumsignal. Das macht sich im Mix auch gut, wenn du es z.B. im Panorama abweichend von der Nahspur platzierst.
Wie gesagt, drauf achten, dass die Phasenlage nicht dazu führt, dass sich die beiden Spuren gegenseitig verschlimmbessern.....

Ja, darauf muss man achten, wobei ich Hardwareseitig die Phase drehen könnte.
In der Praxis verschiebe ich aber die Samples tickweise, so dass der Beginn der Audioaufnahmen immer in Phase liegt.

Theoretisch könnte man auch mit beiden Amps ein Dry / Wet Rig fahren und am Pedal dann auf 100% Wet stellen. Rumprobieren muss ich ohnehin.

Irgendein Vorschlag was das Mikro betrifft ( für den Raum ). Ein Kondensator wäre wohl die beste Wahl und das C414 ist recht universell einsetzbar.

Alternativvorschläge ?
 
Leider gefallen mir die Pedale einfach seh gut ... und das Spielen beeinflusst so etwas auch immer etwas
.....bei meinem Interface (altes M-Audio M-Track) kann ich den Hall im FX Loop des Interface-Eingang legen und mir auf das Kopfhörersignal legen und dennoch dabei trocken aufnehmen. Keine Ahnung ob dies auch andere Interfaces bieten, selbst das aktuelle M-Track bietet es nicht mehr...
 
.....bei meinem Interface (altes M-Audio M-Track) kann ich den Hall im FX Loop des Interface-Eingang legen und mir auf das Kopfhörersignal legen und dennoch dabei trocken aufnehmen. Keine Ahnung ob dies auch andere Interfaces bieten, selbst das aktuelle M-Track bietet es nicht mehr...

ich glaube das Focusrite kann das nicht
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
ich habe eben das C214 Kondensator gesehen ... das ist preislich ja durchaus interessant.
Wie schlägt sich das für E Gitarre ? Erfahrungen ?
 
Ein Kondensator wäre wohl die beste Wahl und das C414 ist recht universell einsetzbar.
Wenn du das schon hast, ist das doch ein prima Kandidat.
Ansonsten gern Bändchen für Raumgeschichten, nicht nur aber auch wegen der 8. Können auch günstigere Kandidaten sein.
Ich habe RB500 längere Zeit als Raummikro in unserem alten Proberaum genommen und finde das ein gutes preiswertes Bändchen. Wenn man die Serienkonstanz etwas außer Acht lässt.

Das 214 mag ich nicht, ist aber meine persönliche Abneigung. Das Mikro hat auch nichts wirklich mit dem 414 zu tun.
 
Wenn du das schon hast, ist das doch ein prima Kandidat.
Ansonsten gern Bändchen für Raumgeschichten, nicht nur aber auch wegen der 8.....

Tja, leider hab ich das C414 nicht :)
Bändchen ... habe ich eines, ein günstiges, von tBone. Das ist auch ganz ok, nur direkt am Amp nicht wirklich zu gebrauchen, weil der Nahbesprechungseffekt SEHR groß ist. Im Raum habe ich es noch gar nicht probiert - da aber bei Bändchen bei ca 4-5kHz Schluss ist, weiß ich nicht wie gut es dann geeignet ist. Wobei ... so viel mehr ist im Gitarrensignal ohnehin nicht da. Ich kanns mal probieren, aber insgesamt ist es mir fast ein bisschen dumpf. Ist halt kein Royer ;-)
 
Wobei ... so viel mehr ist im Gitarrensignal ohnehin nicht da
Eben. Außerdem möchte man das Raumsignal gern warm/weich wasauchimmer, aber auf keinen Falsch harsch.
Man könnte durchaus noch ordentlich Hishelf drauf packen, wenn man möchte.
 
Man könnte durchaus noch ordentlich Hishelf drauf packen, wenn man möchte.
bringt ja nur was, wenn der Anteil im Signal da ist. Sonst verstärkt man "Luft" oder Rauschen. Naja, ich werd mal probieren.

Vielleicht kommt ja hinsichtlich des Mics noch mal ein Tipp oder Erfahrungswert von irgendjemand
 
Naja gut, aber dass bei Bändchen zwischen 4 und 5k Schluss ist, ist nicht normal. Schon gar nicht allgemein. Bei keinem meiner Bändchen und ich kenne auch sonst keins, was so früh zu macht.
 
ok, das stimmt. bei 6-7k hört es i.d.R. auf.
 
Zu einem Frequenzgang gehören immer auch die Grenzen der Angabe, zB +/- 3dB, 6dB, 10dB.
Das heisst aber nicht, dass die Werte jenseits der Grenze schlagartig in's bodenlose fallen, der Messwert liegt lediglich unter (oder über) der Grenze.
http://www.coutant.org/shure330/
Ein wahllos herausgegriffener Frequenzschrieb, der anscheinend von -6dB Toleranz ausgeht, die bei 15 khz erreicht werden. Das Mikro liefert aber auch noch bei 18khz ein Signal, nur liegt das dann bei -10dB.
 
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Zu einem Frequenzgang gehören immer auch die Grenzen der Angabe, zB +/- 3dB, 6dB, 10dB.
Das heisst aber nicht, dass die Werte jenseits der Grenze schlagartig in's bodenlose fallen, der Messwert liegt lediglich unter (oder über) der Grenze.
http://www.coutant.org/shure330/
Ein wahllos herausgegriffener Frequenzschrieb, der anscheinend von -6dB Toleranz ausgeht, die bei 15 khz erreicht werden. Das Mikro liefert aber auch noch bei 18khz ein Signal, nur liegt das dann bei -10dB.

ja, ist ja kein 96dB Filter ... die Kurve geht dann ja schon eher flacher nach unten.

Aber wenn du gerade hier bist :)

Erfahrungenmit dem AKG C214 oder Neumann TLM 102 für diese Zwecke ?
 
aber wenn ich das SM57 close aufnehme und das Raummikro irgendwo anders platziere, sollte doch, wenn ich die beiden Signale zusammenmische wenigstens der Raumanteil mit stärker wahrnehmbaren Hallanteil gut vorhanden sein.
Ja, das ist dann aber der Raumanteil des Aufnahmeraums, nicht das Pedal was du ja eigentlich ausgeprägter aufnehmen willst.
 
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