Frage zu Keystar SX-1

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Hallo liebe Tastengemeinde,

ich bin noch recht neu auf dem Gebiet der Tasten und habe eine gaaanz primitive Frage zum Sampling. Ich habe ein Midi-Keyboard und hierfür eine kleine Box auf der ich nach Belieben Samples laden kann. Nun habe ich die ganze Zeit einen Expander genutzt und kenne mich mit dem Sampling absolut nicht aus. Gerne hätte ich ein paar wenige Sounds wie Rhodes, Hammond und ein akustisches Piano. Die Sounds müssen nicht perfekt sein, aber einigermaßen authentisch. Wo findet man so etwas (nach Möglichkeit für's erste umsonst)?

Vielen Dank schon 'mal im Voraus
Jürgen
 
Eigenschaft
 
nur wav.
 
Es wäre nicht verkehrt, wenn du direkt auf der Produktseite mal nachfragst. Handbücher und nähere Spezifikationen gibt es dazu anscheinend nicht, allerdings wird damit geworben, dass es "kostenlose Sound-Updates via Download" gibt. Der verlinkte Soundcloud-Account zeigt auch einen Hammond-(ähnlichen )Sound und ein Piano, die über das SX-1 gespielt werden. Wenn die zum Download angeboten werden, kannst du sie ja direkt nutzen.

Ansonsten findest du recht viel kostenlose Samples für Instrument X im Internet, wenn du nach "X Soundfont" oder suchst. Das Format Soundfont funktioniert zwar nicht direkt mit deinem Gerät, aber bei den Downloads sind in der Regel die entsprechenden Samples als .wav-Dateien vorhanden, so dass man sie auch für andere Sampler nutzen kann. Multisamples mit unterschiedlichen Tonhöhen und Velocity-Layern werden über die Dateinamen näher beschrieben, ggf. musst du diese etwas umbenennen, damit alles erkannt wird, wie es soll.

Da einige der oben erwähnten Soundcloud-Aufnahmen recht starke Störgeräusche aufweisen, vermute ich, dass nur eine bestimmte Auflösung/Bit-Tiefe bei den .wav-Dateien zulässig ist. Kann also sein, dass du die .wav-Dateien erst konvertieren musst.
 
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Das mit den Samples nachladen kann man pauschal nicht beantworten. Da gibt es immer verschiedene Formate, und es geht nicht nur um darum, ob wav oder aif oder was auch immer. Viel entscheidender ist die Zuordnung, wie Michael schon geschrieben hat.

Nur für den Fall, dass Dir noch nicht klar ist, wie so ein 'Sample' aufgebaut ist, damit Du ihn als quasi Sound von einem Keyboard über die gesamte Tastatur nutzen kannst:
So ein Piano Sound, wenn Du ihn an einem angeschlossenen Masterkeyboard spielen willst, besteht i.d.R. aus mindestens über 100 einzelnen Samples. Man samplet üblicherweise nicht nur einen aufgenommen Ton, sondern mindestens jeden dritten, und dann pro Ton auch nicht nur einen, sondern mindestens drei unterschiedliche Anschlagsstärken. Diese Samples müssen dann wiederum auf die Tastatur verteilt werden, und das geht kaum ohne Editor. Für bestimmte Sampler kann man Sets bekommen, die bestehen dann aus der Anzahl Samples plus einer Datei, die die Zuordnung regelt. Früher gab es mal ein Akai-Format, weil das die eine Zeit lang die gebräuchlichsten Geräte waren. wenn Dein Sampler Akai-kompatibel war, konntest Du neue Samples auf CD kaufen und ohne großes Editieren in Deinen Sampler laden und nutzen.
Heutzutage, wo Speicherplatz keine Rolle mehr spielt, wird häufig sogar jede einzelne Taste aufgenommen, und dies dann nicht nur in drei Velocity Stufen, sondern in 5 oder 7. Dazu kommen dann noch weitere Samples für die Stringresonanz, um noch mehr Authentizität zu schaffen.

Bei Keystar gibt es leider keinen Hinweis auf das Format, ob und wie und wenn, welche Sampleformate man dort nachladen kann.
 
Da gibt es immer verschiedene Formate, und es geht nicht nur darum, ob wav oder aif oder was auch immer. Viel entscheidender ist die Zuordnung, wie Michael schon geschrieben hat.
Deshalb erwähnte ich SF2, weil das bei so einer Kiste sinnvoller als WAV wäre. Vielleicht kann sie auch SF2 laden, es gibt nur keine Infos, was für Kiste das überhaupt ist. Nachbau von was? Irgendeine Soundkarte dadrin?
SF2 hat eben sowohl Samples als auch Zuordnung zu den Tasten als auch Hüllkurven- und Filter-Einstellungen alles in einer Datei.
Die Klangbeispiele zum SX-1 klingen nach einer uralten 08/15-Soundkarte mit einem kleinen Sample-ROM dadrin. Von wegen lange Piano-Samples. Klingt nach einem 500 kByte-Piano oder so. Ist es bekannt, wie groß der Speicher für eigene Samples ist?

Früher gab es mal ein Akai-Format, weil das die eine Zeit lang die gebräuchlichsten Geräte waren. wenn Dein Sampler Akai-kompatibel war, konntest Du neue Samples auf CD kaufen und ohne großes Editieren in Deinen Sampler laden und nutzen.
Zumindest Hüllkurven und Filter musste man oft sogar in einem AKAI-Sampler anpassen, weil z.B. S1000 und S3000XL schon mal unterschiedlich waren. Ich habe damals (ca. 1997) einen AKAI-Sampler gekauft, weil ich dachte, ich wäre damit am kompatibelsten. Pustekuchen. Ich hätte auch Kurzweil oder was auch immer nehmen können, weil ich Programme sowieso anpassen musste. Aktuell nutze ich eine MPC5000, lade WAV's darein und erstelle Multisamples selbst.
Mit SF2 habe ich kurze Zeit mal gearbeitet als ich eine SoundBlaster im Rechner hatte. Das tue ich zwar seit langem nicht mehr, wenn man aber fertige Multisamples haben will, ist das halt ein Format, das es ermöglicht und einigermaßen etabliert ist. Und bei guter Kompatibilität passen dann auch Hüllkurven und Filter einigermaßen.


BTW: Wenn es um "Rhodes, Hammond und ein akustisches Piano" geht, könnte man sich evtl. nach einem gebrauchten Rompler umschauen, wo diese Sounds etwas besser implementiert sind als in einer 08/15-Soundkarte. Wobei der Standard-Soundfont mit 3,5 MB bzw. 4 MB für die SoundBlaster schon mal ganz gut war. 8 MB brachte z.B. keine nennenswerte Verbesserung. Und wenn wir schon bei E-mu sind, evtl. E-Mu Vintage Keys als Rompler? Selber habe ich aber keine praktische Erfahrung damit gemacht. Klar, ein Sampler ist flexibler, man sollte aber auch damit umgehen können und die Zeit mitbringen. Alternativ gab es Rompler mit Erweiterungskarten. E-mu, Roland. Bei Korg (Trition Rack) war eigentlich schon ab Werk viel drin und die Expansions waren, glaube ich, etwas speziell. Aber nichts davon habe ich selbst besessen. Nach der KORG X3R habe ich mich für Sampler entschieden und erst viel später den MOX6 ausprobiert. Und danach doch wieder einen Sampler, was dann eine MPC5000 geworden ist.
 
Ich würde mich da Michael anschließen. Schau Dich lieber nach einem Rompler um. Einen EMU Vintage Keys hab ich auch mal gehabt. Klang super, ist aber weniger geeignet, wenn man nach Authentischen Sound sucht. Ganz neu hat kaum noch ein Hersteller einen Expander im Programm, bei Thomann findet man gerade noch eine Handvoll. Der Trend geht da eher zu VSTi.
Vielleicht ein Yamaha MU100R, oder einen Expander aus der Roland JV Serie.

Heutzutage nutzt doch niemand mehr einen Sampler, um seine Soundvielfalt zu erweitern. Vielleicht gibt es hier und da noch den einen oder anderen Enthusiasten, der irgendein Vintage Keyboard, das er nicht mehr auf die Bühne schleppen möchte, auf Sampler überträgt. Aber der Haupteinsatz von Samplern heutzutage sind Loops, OneShots und andere Soundschnippsel, die man meist sogar über Pad abruft.

Als ich vor knapp 20 Jahren verstärkt von der Gitarre zu Keyboards gewechselt bin, da lief dieses Geschäft so gerade aus. Ich weiß noch, dass ich einen Yamaha A3000 gekauft und in mein Set integrieren wollte, um Piano- und Bläsersounds zu optimieren, weil das damals gerne noch Schwachstellen bei den in Workstations verfügbaren Sounds waren. Eine Sache, die mir viel zu aufwendig und umständlich war, alleine die Ladezeiten, wenn man einen Sound wechseln musste, waren schon nicht livetauglich.

BTW: Dieses Keystar Teil hab ich noch nie gesehen, sieht auch fast ein wenig old-school aus. Hätte es keinen USB-Anschluss, würde ich auf Mitte 80er tippen ;)
 
Heutzutage nutzt doch niemand mehr einen Sampler, um seine Soundvielfalt zu erweitern.
Naja, in Geräten wie Kronos, Motif, Montage, Forte gibt es ja auch die Möglichkeit neue Samples (bei Fertigfutter inkl. zugehörige Programme) nachzuladen, um seine Soundvielfalt zu erweitern. Das sind dann quasi Rompler und Sampler in einem Gerät (bei einigen Geräten plus Synthese oder ohne die Möglichkeit direkt am Gerät selbst zu sampeln). Allerdings werden ganz leere Sampler ohne Werk-Library tatsächlich kaum noch angeboten. AKAI MPC z.B. – kann man auch als klassischen Sampler nutzen. Wer aber viele Standard-Sounds nutzen möchte, greift natürlich eher zu einem Gerät mit umfassender Werk-Library wie eben Kronos, Motif, Montage, Forte, Nord usw. Diese Funktionalität fällt dann aber eher unter den Begriff Rompler, auch wenn die Samples sich nicht mehr im nicht-überschreibbaren ROM befinden müssen. Das kann dann SSD sein oder sonstige Form von Flash-ROM usw. Je nach Gerät kann der Übergang von Rompler zu Sampler mehr oder weniger flüssig sein. Ich bin kein Live-Keyboarder und habe Rompler und Sampler als getrennte Geräte. Wobei mein Rompler mich klanglich nicht ganz zufrieden stellt. Es ist ein MOX6. Der Sampler ist die MPC5000 und gefällt mir klanglich viel besser, es ist aber viel Arbeit da Sounds aufzubereiten. Wenn man aber zu solchen Geräten wie Kronos oder Forte greift, bekommt man wohl alles in einem Gerät in guter Qualität. Ich bleibe erstmal bei meinem Setup. Bei mir zählt nicht die Produktivität, weil ich Musik nicht professionell betreibe.
 
Heutzutage nutzt doch niemand mehr einen Sampler, um seine Soundvielfalt zu erweitern. Vielleicht gibt es hier und da noch den einen oder anderen Enthusiasten, der irgendein Vintage Keyboard, das er nicht mehr auf die Bühne schleppen möchte, auf Sampler überträgt. Aber der Haupteinsatz von Samplern heutzutage sind Loops, OneShots und andere Soundschnippsel, die man meist sogar über Pad abruft.
Och, es gibt noch einiges, was es noch nicht standardmäßig in ROM gegossen gibt, was man aber mal gebrauchen kann.

Beispielsweise glaube ich nicht, daß es einen asiatischen Workstation-Hersteller gibt, der ein Solina String Ensemble tutto kompletto im ROM hat, also wirklich alle Register und dann auch noch mindestens in der Qualität der SONiVOX String Boxes Library.

Oder das häufig kultige Soundmaterial der Urväter aller Sampler. ARR1/SARARR vom Fairlight CMI (Art Of Noise – "Moments In Love", Tears For Fears – "Shout", China Crisis – "Wishful Thinking") ist seit Anno Tobak zumindest bei Roland im ROM, so klingt allerdings auch sonst nix, das geht also durch nichts zu ersetzen. Aber wo ist die Emulator-II-Shakuhachi (Peter Gabriel – "Sledgehammer", Enigma – "Sadeness (Pt. 1)")? Wo ist die Emulator-I-Sitar, die Giorgio Moroder so gerne verwendet hat (Paul Engemann – "Scarface", Limahl – "Never Ending Story")?

Tja, haste Sample-RAM, haste Glück.


Martman
 
Mag ja sein. Und wer braucht das? Das Shakuhachi Sample ist überbewertet, hat fast jede Workstation drin und zwar durchaus brauchbar. Hier bin ich aber ausnahmsweise sogar mal zu faul, und sample den kompletten Lauf ;)
 
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Mag ja sein. Und wer braucht das? Das Shakuhachi Sample ist überbewertet, hat fast jede Workstation drin und zwar durchaus brauchbar.
Ein Shakuhachi-Sample. Irgendein Shakuhachi-Sample, noch dazu ein zeitgemäßes, das wohl erst irgendwann in den letzten Jahren vom akustischen Instrument abgesamplet wurde. Aber nicht dieses ganz spezielle New-Age-Shakuhachi-Sample.

Und ja, da gibt es Unterschiede, bei denen man nicht sagen kann: "Hör ich nicht, hört auch sonst keiner." Lade mal das entsprechende Kurzweil-Programm in die nächstgelegene K2500 und halte mal eine und dieselbe Note über ein paar Sekunden.

Ein "ordentliches", zeitgemäßes generisches Shakuhachi-Sample würde sauber starten und sauber geloopt durchlaufen.

Nicht dieses.

Beim Tastendruck kippt es schon, dann fängt sich der Ton. Der Ton hält für eine gute Sekunde oder so, dann kippt er wieder mit einer Mischung aus Kiekser und Anblasrauschen, dann fängt er sich wieder, und nach einer weiteren knappen Sekunde bricht er komplett in Anblasrauschen zusammen.

Hör dir mal "Sadeness (Part 1)" von Enigma an. Die Shakuhachi-Parts. Da passiert genau das. Der Kiekser in der Mitte. Und das hat Michael Cretu nicht per Hand so eingespielt. Das ist so im Sample drin.

Noch ein Beispiel: "Vogel der Nacht" von Stephan Remmler. Ganz am Anfang. Exakt dasselbe. Da liegt jede Note lange genug, daß der Kiekser in der Mitte bei jeder Note hörbar ist. Exakt derselbe Kiekser, den du auf der K2500 und bei Cretu gehört hast. Auch das ist nicht per Hand so reinphrasiert, sondern Teil des Sample.

Du hast im Prinzip die Wahl:
  • Generischen Shakuhachi-Sound nehmen, Kiekser ignorieren. Ist einfach, und du hast 5% des Originalsounds.
  • Generischen Shakuhachi-Sound nehmen, Kiekser per Hand reinspielen. Ist spielerisch schwieriger, und du hast vielleicht 10% des Originalsounds.
  • Emulator-Shakuhachi-Sound nehmen, Kiekser von ganz alleine kommen lassen. Ist einfach, und du hast 95% des Originalsounds.


Martman
 

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