Frage zu Holz und Blechbläser Zusammenspiel (Klarinette/Sax)

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S1L3
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Also,
Ich habe eine Klarinette die ich auch, meines erachtens nach, relativ gut spielen kann. Klarinette spiele ich seit ca. 1,5 Jahren, davor habe ich 5 Jahre Saxophon gespielt.
Ich möchte jetzt in unseren Posaunenchor mitspielen, bzw. wurde es mir angeboten. Deren Noten sind typischerweise transponiert, also für Bb Instrumente in klingend C, müsste ich transponieren - das stört mich aber nicht. :cool:

Ich überlege schon seit langem mir ein Sopransaxophon zuzulegen.

Jetzt meine Frage:
Hat jemand erfahrung mit Holz in Posaunenchören?
Und ist es vielleicht besser mit einem Sopransax erste Stimme mit Trompeten zu spielen als mit der Klarinette, weil es ja, zum Teil, aus Metall ist und somit ''Blechener'' klingt?
Oder klingen Klarinette und Sopransaxophon, in dem zusammenhang, gleich und wäre eine C-Klarinette (damit ich nicht transponieren muss) schlauer zu kaufen?

Danke schonmal im voraus,
S1L3 ;-)
 
Eigenschaft
 
Deren Noten sind typischerweise transponiert, also für Bb Instrumente in klingend C
Hallo und willkommen im Musiker-Board,

zum Ensembleklang im Posaunenchor werden sich vielleicht noch aktive Spieler äußern.

Zur Notation ein Hinweis, im Posaunenchor werden hohe Blechinstrumente in B wie Kuhlo-Horn oder Trompete in B (dt. Tonbezeichnung) klingend notiert und daher eben nicht transponiert.
Auf einer Klarinette in B müssen Noten aus dem Gesangbuch oder Noten für den Posauenenchor ein Ganzton höher gespielt werden.
Das ist das gleiche wie beim Spielen einer Melodie aus dem Real Book, einem Gitarren- oder Klavierarrangement.
Ein eingestrichenes c in den Posaunenchor-Noten erfordert also, dass Du ein eingestrichenes d greifst, auf der Klarinette in B klingt der Ton dann als c.


Am Rande, "tiefe" Blechinstrumente mit Grunton B wie Tenor-Posaune oder gar Tuba werden bei Notation im Bass-Schlüssel nicht transponiert aufgeschrieben, ein Tenorsaxofon (Holzinstrument) dagegen schon. :weird:

Gruß Claus
 
Ich möchte jetzt in unseren Posaunenchor mitspielen, bzw. wurde es mir angeboten.

Wenn es Dir angeboten wurde, dann ist es ja gut. ;)
Reine Blech-Ensembles klingen eben nach purem Blech - da ist oft jeder Fremdkörper unerwünscht.
Ich kenne einen Fall von Extremisten, da wollten sie sogar eine Tuba aus dem Posaunenchor mobben, "weil sie da ursprünglich nicht hingehört".

Das mit der C-Klarinette würde ich erst einmal sein lassen und ausprobieren, wie es zusammen klingt.
So eine Klarinette oder ein Saxophon sind ja schon deutliche Fremdkörper, vor allem, wenn sie einzeln auftreten. Und wenn sie im Rudel auftreten, klingt es mehr nach Musikverein als nach Posaunenchor. Das muss man eben mögen bzw. akzeptieren.

Flöten "stören" da aufgrund ihres moderaten Obertongehalts noch am wenigsten, gehen aber auch leicht unter.


Am Rande, "tiefe" Blechinstrumente mit Grunton B wie Tenor-Posaune oder gar Tuba werden bei Notation im Bass-Schlüssel nicht transponiert aufgeschrieben, ein Tenorsaxofon (Holzinstrument) dagegen schon. :weird:

Ich habe mal den denkwürdigen Satz gehört: "Die Posaune ist ein unbewusst transponierendes Instrument".
Den möchte ich hier unkommentiert stehenlassen. :)

Wenn man Bariton- oder Altsaxophon spielt, kann man klingende Bassschlüsselnoten so lesen, als stünde da ein Violinschlüssel und sich die Vorzeichen (und beim Alt auch die Oktavlage) zurechtdenken.

1628534180712.png

Geht aber nur beim Bariton richtig gut, Alt klingt schon eine Oktave zu hoch.


Meist ist typische Posaunenchor-Literatur aber eher getragen, so dass das Transponieren im Kopf mit ein wenig Übung auch mit B-Instrumenten relativ gut funktionieren sollte.

Ich würde aber auf jeden Fall zuerst ausprobieren, wie sich der Gesamtklang anhört und ob sich alle damit anfreunden können - das ist nämlich ein wenig heikel.
Falls die Anfrage jedoch aus einer gewissen Besetzungsnot heraus entstanden ist, dann wird man wohl recht tolerant sein - Hauptsache, irgendwie spielfähig.

Viele Grüße
Torsten
 
Halo @S1L3 ,

willkommen im Musikerbaord.

Nein, ich kenne mich nicht mit Holz-Bläsern in (kirchlichen) Posaunenchören aus, schlichtweg weil das sehr unüblich ist und ich es noch nicht erlebt habe.

Um ehrlich zu sein, kann ich es mir nicht ansatzweise vorstellen, dass es im Gesamtklangbild gut klingt, schon deswegen weil die Sätze gar nicht drauf ausgelegt sind und weil das Holz immer ein Fremdkörper bleiben wird. Und dass gute Trompeten bei gleicher Stimmführung lauter als Klarinetten sind, dürfte ja klar sein, oder?
Ehrlicherweise muss ich aber auch zugeben, dass letztlich jeder Posaunenchor - sind ja alles Amateur-Chöre mit ganz unterschiedlich begabten Chorleitern und Bläsern - ein eigenes Klangbild / Potential und Profil hat.

Wenn es Dir angeboten wurde, dann ist es ja gut.

Na ja, vielleicht wäre es ja interessant nachzufragen, was der Hintergrund des Angebotes ist.
Wenn der Chor zuwenig erste Stimmen hat, könnte ich das vielleicht nachvollziehen. Oder auch, wenn der Chorleiter überambitioniert ist und für jedes Stück eine extra Oberstimme wünscht.....;)

@S1L3 überleg dir einfach, was dein Ziel ist. Wenn du es einfach mal ausprobieren willst, hast du ja nicht wirklich was zu verlieren sondern kannst interessanter Erfahrungen etc. sammeln.
Ich würde mich im Vorfeld über die Ziele, die Ansprüche, die Kapazitäten, die Leute etc. des Chorses sachkundig machen um urteilen zu können, ob das passt.
Für einen anspruchsvollen kirchlichen Posauenchor würde ich aus klanglichen Gründen Holz explizit ablehnen, es sein denn, sie wollen im Jazz / BigBand-Stil oder größere Konzertbearbeitungen spielen.

Edit:
Also wenn du Lust darauf hast, dann spricht gar nichts gegen ein Ausprobieren, viel eher im Gegenteil.
Schau einfach, ob die Leute nett sind und dich als Holzbläser als gleichwertig akzeptieren, schau, ob dir das Musizier-Level und das musikalische Programm auch zusagt und fühle, ob sich dein Klang gut einfügt.
Ich denke, das wichtigste ist, dass du dich dort wohl fühlst mit allem was dazu beiträgt.

Um das auszuprobieren würde ich aber nicht extra in ein neues Instrument investieren, das kannst du nach einen halben Jahr oder später, wenn alles passt ja immer noch machen.

Und da transponiert zu spielen ja scheinbar kein Problem für dich ist würde ich sagen:
Probieren geht über studieren. ;)
In meinem ehemaligem Posaunenchor waren auch 2 Trompeter, die klassisch in Bb gelernt haben und sich dann die klingenden Griffe in C auch noch angeeignet haben. Das geht also durchaus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus eigenem Empfinden heraus als Posaunenspieler würde ich dir eher davon abraten dort mitzuspielen. Mit einer Posaune könntest du noch gut zusammenspielen, auch wenn es sich vermutlich "ungewohnt" anhören wird. Aber spätestens wenn die Trompeten hinzukommen, dann wirst du einfach untergehen und vermutlich nicht wirklich dazu passen. Mit einer Querflöte wäre es vermutlich sogar noch machbar.

Ich würde dann je nach Umfeld eher Cello und Orgel als Mitspieler wählen. Das sind sehr passende Kombinationen. Aber natürlich kannst du es ausprobieren. Versuch macht klug und vielleicht findest du eine Kombination die einen guten Klang bringt.
 
Danke für die Antworten, ich werde es einfach mal probieren und falls der leiter sagt das es absolut nicht passt hab ich ja nichts zu verlieren gehabt.

Ich denke das Sopransax wird es sowieso irgendwann mal in meiner Sammlung werden :)
Noch eine Frage:
Klingt es noch mehr nach Trompete bzw. kann man es so Spielen (Technik/Mundstück/etc.) das es wie eine Trompete klingt, oder macht es im zusammenspiel gar keinen Unterschied zur Klarinette?
 
Posaunenchöre sind in Klang und Leistungsvermögen der Spieler längst recht unterschiedlich, wie die Beispiele auf YT zeigen.
Ein heterogener Klang mag zwar nicht kuhlojanisch-konventionell sein, hat aber auch seine Reize:

 
Klingt es noch mehr nach Trompete bzw. kann man es so Spielen (Technik/Mundstück/etc.) das es wie eine Trompete klingt, oder macht es im zusammenspiel gar keinen Unterschied zur Klarinette?
Ich würde mal sagen die Unterschiede in der Tonerzeugung machen einen Vergleich schwer. In ein Blechblasinstrument bläst du im Gegensatz zu anderen Instrumenten ja nicht. Du erzeugst mit deinen Lippen einen Ton der im inneren des Instrumentes verstärkt wird. Bei anderen Instrumenten wird der Ton ja durch die Luft die eingeblasen wird erzeugt. Daher wird man dort schon von seinem Instrument eingeschränkt sein.
 
Ich würde mal sagen die Unterschiede in der Tonerzeugung machen einen Vergleich schwer. In ein Blechblasinstrument bläst du im Gegensatz zu anderen Instrumenten ja nicht. Du erzeugst mit deinen Lippen einen Ton der im inneren des Instrumentes verstärkt wird. Bei anderen Instrumenten wird der Ton ja durch die Luft die eingeblasen wird erzeugt. Daher wird man dort schon von seinem Instrument eingeschränkt sein.
Ich meine ob ein Sopran Saophon mehr nach einer Trompete klingt als eine Klarinette, wenn sie zusammen mit Trompeten spielen. Oder ob es da kaum/keine Unterschiede gibt?
 
ob ein Sopran Saophon mehr nach einer Trompete klingt als eine Klarinette, wenn sie zusammen mit Trompeten spielen.
Die Frage ist eigentlich schon falsch. Ein Sopran Saxophon welches mit einer Trompete zusammenspielt klingt nicht wie eine Klarinette mit Trompete, sondern wie ein Saxophon mit Trompete :)
 
Klingt es noch mehr nach Trompete bzw. kann man es so Spielen (Technik/Mundstück/etc.) das es wie eine Trompete klingt, oder macht es im zusammenspiel gar keinen Unterschied zur Klarinette?

Ein Sopransax klingt wesentlich anders als eine Klarinette - allein schon, weil eine Klarinette durch ihre Bauform nur ungeradzahlige Obertöne erzeugt (und deshalb auch in die Duodezime überbläst).

Wie ein Sopransax klingt, hängt außerdem wesentlich vom Register ab.
Sollte man aber in jedem Fall deutlich aus den Trompeten raushören und zudem ist die Intonation bei Sopransaxophonen nicht gerade unproblematisch.

Wenn Du sowieso immer ein Sopransax haben wolltest, dann: nur zu.
Wie es sich mit dem Posaunenchor mischt bzw. ob der Fremdkörper toleriert wird, wäre wie gesagt auszuprobieren.

Der Begriff "Chor" beinhaltet ja eigentlich, dass nur gleichartige Instrumenten vorhanden sind.

Viele Grüße
Torsten
 
Ich meine ob ein Sopran Saophon mehr nach einer Trompete klingt als eine Klarinette, wenn sie zusammen mit Trompeten spielen.
Nein.
Der unterschiedliche Klang von Instrumenten liegt wesentlich an ihren Formanten. Das sind Obertonbereiche, die hervortreten und ein charakteristisches Klangprofil bilden.
Nachdem Trompete und Sopransaxofon verschieden konstruiert sind und eine verschiedene Tonerzeugung haben ist eigentluch schon klar, das sie gut unterscheidbar klingen.

Gruß Claus
 
Nun, dass du mit seinem Soporan-Sax nicht wie eine Trompete klingen kannst, dürfte ja schon klar geworden sein.
Und letztlich hängt der Klang auch vom Ansatz, von der Lautstärke, von der Atmung, vom Register, vom Instrument, von der Spieltechnik, vom Mundstück, von der Raumakustik etc. ab.
D.h. solch pauschalen Klangbewertungen sind eh sehr schwierig und eher subjektiv.

Aber ich denke, das ist schlichtweg die falsche Intention, mit einem Sopran-Sax. wie eine Trompete klingen zu wollen, bloß weil du in einem Posaunenchor mitspielen willst.
Saxophone haben eine enorme klangliche Bandbreite, die sich sowohl durch das Instrument, das Mundstück und auch die Spieletechnik etc. realisieren lässt.
Hör die mal ganz verschiedene Sopran-Sax.-Spieler z.B. aus dem Jazz an, dann bekommst du vielleicht eine Ahnung von der Bandbreite.
Und wenn du ein Sopran-Sax. suchst, ist es hilfreich, schon mal eine Klangvorstellung zu haben, eher nasal oder eher weich oder...
Letztlich muss du deinen eigenen Ton finden. Und dass das Sopran-Sax. eher schwierig aus der Sax-Familie ist, hat @Be-3 ja schon angedeutet.

Letztlich spielt der Posaunenchor ja überwiegend 4-stimmige SATB-Sätze, und wenn du in deiner Stimmgruppe (Sopran) mit einer Trompete parallel spielst, bist du als Holz-Bläser halt eine zusätzliche Klangfarbe, die man mögen kann oder nicht.
Wenn alles passt, ist das super, aber versuche bitte nicht, dich klanglich zu verbiegen sondern finde deinen eigenen Ton und lass ihn strahlen!
 
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