Ich meinte Kondensatoren und nicht Transistoren!
Ah, jetzt ergibt das Ganze auch Sinn.
Kannst Du mal schauen welche Spannungsfestigkeit die verbauten Kondensatoren aufweisen?
Gibt es einen Unterschied wenn ich dann mit einem 120 HZ Signal auf den Weg ohne Weiche gehe oder über den Anschluss mit der Weiche (da sie ja eh erst bei 130 trennen würde und nur 120 kriegt kommt es ja garnicht erst an die Weiche ran das Signal)?
Ja.
1.) Oberhalb von 130Hz verhält sich das System anders, da Du zu einem aktiven Filter vor der Endstufe bei 120Hz mit z.B. 24dB/oct. ein weiteres passives Filter hinzufügst, das wiederum mit 6 bzw. 12dB/oct. arbeitet.
Rein vom Frequenzgang dürfte das förderlich sein - das gleiche kann man aber auch mit einem aktiven Tiefpassfilter höherer Ordnung im Controller erreichen -> Interne Weiche sinnlos
2.) Der Phasengang des Systems verändert sich in Abhängigkeit vom verwendeten Filter. Das kann im dümmsten Fall dazu führen, dass Du beim Betrieb eines Subs mit Weiche zusammen mit einem ohne Weiche eine Auslöschung produzierst, weil das passive Filter in der Box die Phase verändert.
Ein Linkwitz-Riley Filter 2. Ordnung (12dB/oct.) liefert z.B. 180° Phasendifferenz, womit sich eine Auslöschung ergibt wenn eine so ausgestattete Box mit einer Box ohne Weiche am gleichen Controllerkanal (ohne Phasenanpassung) betrieben wird.
3.) Die maximal zuführbare Leistung sinkt beim Betrieb mit passiver Weiche.
Begrenzt wird sie allein schon durch die Spannungsfestigkeit der verbauten Kondensatoren. Wird deren zulässige Betriebsspannung überschritten, ergeben sich Durchschläge im Kondensator. Die heilen zwar idR. von selbst aus bzw. passivieren sich, so dass kein Kurzschluß entsteht - irgendwann ist der Kondensator aber hin. Im Zweifelsfall leben die Dinger recht spektakulär ab...
Davon abgesehen klaut eine passive Weiche immer Leistung, so dass gerade bei Subs ein aktiv getrennter Betrieb sinnvoller ist.
Dass die Weiche bei entsprechender Leistung abraucht, hast Du ja selbst erlebt.
Achtung: Gebrückte Endstufen liefern die doppelte Betriebsspannung eines einzelnen Kanals! Das kann bei Verwendung von billigen Kondensatoren dazu führen, dass deren Spannungsfestigkeit drastisch überschritten wird.
Eine Peavey CS-3000G z.B. liefert an einem Kanal maximal 63V was ziemlich genau der Gleichspannungsfestigkeit eines rauhen Elkos entspricht.
MKTs können idR. ca. 250V DC, bei Wechselstrom sinkt das aber schon wieder auf gut ein Drittel, also 83V. Das ist mit der ungebrückten Peavey noch ok - im Brückenbetrieb kommen da aber schon über 120V raus, womit auch ein normaler MKT am Ende ist. In dem Fall sollte man also schon über Q4 (oder bessere) Kondensatoren mit 400V DC Spannungsfestigkeit nachdenken, sofern man eine passive Weiche bauen will die auch im Dauerbetrieb halbwegs haltbar ist...