Frage zu Akkordsymbolen bei Transponierenden instrumenten

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Ich bin gerade dabei für einen Freund einen Song aufzuschreiben. Die Noten sollen für Alt-Saxophon sein. Das Lied klingt in F Dur. Also muss ich ja alles eine große sexte höher notieren, als es kling. Was aber mache ich mit den Akkordsymbolen oben drüber?

Werden die auch transponiert? Das würde ja dem Pianisten, der ihn begleitet nichts bringen.
 
Eigenschaft
 
Der Pianist bekommt klingend geschriebene Noten, der Saxophonist die zu spielenden Noten, also transponiert, auf einer anderen Zeile. Wenn Du jedem ein Lead-Sheet bastelst, dann bekommt das Sax transponierte Akkordsymbole (muss man sich erstmal damit auseinandersetzen, ist aber so Usus. Musste ich als Wechselr von Gesang / Klavier zu Sax auch erst lernen)
 
Ah ok danke.

Ich werd diesen Wahnsinn der Bläser nie kapieren... :) Was soll das für Vorteile haben? Bass- und Violinenschlüssel plus Oktavierung reicht doch beim Klavier auch...
 
Ich werd diesen Wahnsinn der Bläser nie kapieren
Frag mich nicht - bin im September zum Tenorsax gekommen und muss mir das auch erstmal draufschaffen, vor allem, wenn ich mir auf dem Klavier ein Playalong selbst einspielen will. Transponieren im Kopf...
 
Die Transposition ergibt sich als Kompromiss zwischen dem klingenden Tonumfang des Instruments und der Notation im gewohntem Notenschlüssel, soweit möglich auch im gut lesbarem Bereich des Systems.
Bei der Sexte für das Altsaxophon ist gut nachvollziehbar, wenn man die gleichen Töne klingend notiert daneben sieht.

AltsaxNotation.png

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Altsaxophon

Gruß Claus
 
Ich werd diesen Wahnsinn der Bläser nie kapieren... :) Was soll das für Vorteile haben?
Am Beispiel der Blockflöte lässt sie das vielleicht gut nachvollziehen. Ich vereinfache die Darstellung hier bewusst und lasse die "Barocke Griffweise" mal aussen vor, da sie nichts zur Klärung des Sachverhalts beiträgt.

Diese recht verbreitete, kleine Blockflöte, die man oft als Einsteiger-Instrument empfiehlt, ist die Sopranflöte in C. Das bedeutet, dass eine C-Dur Skala erklingt, wenn man ein Loch nach dem anderen öffnet. Nimmt man die nächst tiefere Flöte, erhält man mit den gleichen Flötengriffen eine F-Dur Skala, denn es handelt sich hierbei um eine Alt-Flöte in F. Würde man die Blockflöte nun als transponierendes Instrument behandeln, müsste der Spieler nur eine einzige Variante von Griff-/Tonkombinationen lernen. Für die Flöte in F würde er nur eben andere Noten benötigen. (Bei der Blockflöte ist es aber tatsächlich so, dass man den Zusammenhang zwischen Flötengriffen und geschriebenen Noten für die Altflöte neu lernen muss. Blockflöten werden so notiert, wie sie klingen. Abgesehen von den Oktavlagen, aber das ist wieder ein anderes Thema.)

Bei Saxophonen ist es ebenfalls so, dass es eine "eingebaute" Dur-Skala gibt, die man erhält, wenn man Klappe für Klappe (bzw. Tonloch für Tonloch) öffnet. Es gibt zwar noch so etwas wie eine Tonerweiterung unter den tiefsten Ton der konstruktionsbedingten Skala, aber das ändert nichts am Sachverhalt. Ähnlich wie aus verschiedenen Blockflöten eine C-Dur oder eine F-Dur Skala kommt, erklingt bei Alt- und Bariton-Saxophonen eine Eb-Dur Skala und bei Sopran- und Tenor-Saxophonen eine Bb-Dur Skala.

Da Saxophone als transponierende Instrumente behandelt werden, tut man so, als wäre es in beiden Fällen eine C-Dur Skala. Dadurch muss sich der Saxophonist nur eine Griff-/Tonkombination einprägen, selbst wenn er auf Saxophonen verschiedener Stimmlagen spielt. Er greift also z.B. ein "C", und auf dem Alt erklingt ein "Eb", während auf dem Tenor ein "Bb" zu hören ist. Die entsprechend transponierten Noten sorgen dafür, dass alle beteiligten Instrumente zusammenpassen. (Wenn es keine Noten gibt, muss der Saxophonist in einer anderen Tonart "denken" als z.B. ein beteiligter Pianist oder Gitarrist.

Es gibt übrigens auch ein Saxophon in C. Hier erklingt tatsächlich als natürliche, Klappe für Klappe aufwärts gespielte Skala die C-Dur Tonleiter. Vom Klang und von der Größe her liegt das Instrument zwischen Alt und Tenor. Der Vorteil transponierender Instrumente liegt jedenfalls darin, dass der Spieler nur eine Griff-/Tonkombination lernen muss und damit mehr oder weniger die ganze Instrumentenfamilie spielen könnte (von den Anforderungen, die das Instrument selbst mit sich bringt, mal abgesehen).
 
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Es gibt übrigens auch ein Saxophon in C. Hier erklingt tatsächlich als natürliche, Klappe für Klappe aufwärts gespielte Skala die C-Dur Tonleiter.
Aber es ist interessant, dass sich diese "C-Melody" genannten Dinger nicht am Markt durchgesetzt haben. "Der Markt" hat sich - vermutlich auch aufgrund des großen Literaturangebots - daran gewöhnt, dass Bläser eben transponieren (von der Blödflocke in C mal abgesehen). Wenn man selbst das Instrument lernt, bekommt man das auch recht schnell drauf. Wenn Du allerdings als Arrangeur "neu" bist und selbst das Instrument nicht spielst hast Du genau die Probleme, die @Multimax hier treffend beschreibt...
 
Aber es ist interessant, dass sich diese "C-Melody" genannten Dinger nicht am Markt durchgesetzt haben.
Bei den Saxophonen gibt es ja z.B. die Formation des Quartetts, die sich wohl auch in Big Bands wiederfindet. Und da passt das Sax in C nicht rein. Man hätte natürlich das Saxophon in C als Tenor anlegen und das Alt entsprechend höher stimmen können, aber soweit ich das mal gelesen habe, hatte man sich seinerzeit eher am Bedarf der Militärblaskapellen orientiert, die bereits Blechblasinstrumente in B-Tonarten verwendeten. (Das aber nur aus der Erinnerung, ich habe das nicht extra recherchiert.)

Ich muss doch sehr bitten. :)

Übrigens, Tinwhistles gibt es in vielen verschiedenen Stimmungen (D, Eb, E, F, G, A, Bb, C), wobei hier das Instrument in D das Standardinstrument ist. Spielt man die anderen, tut man einfach so, als wären sie alle in D. Es wäre eine Qual, lernen zu müssen, welche Töne bei den diversen Flöten tatsächlich erklingen.

Wenn Du allerdings als Arrangeur "neu" bist und selbst das Instrument nicht spielst hast Du genau die Probleme, die @Multimax hier treffend beschreibt...
Ja, das ist klar. Aber Komponisten und Arrangeure müssen sich nunmal auch mit den Eigenheiten der Instrumente auseinandersetzen, die sie verwenden wollen.
 
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Bei den Saxophonen gibt es ja z.B. die Formation des Quartetts, die sich wohl auch in Big Bands wiederfindet. Und da passt das Sax in C nicht rein. Man hätte natürlich das Saxophon in C als Tenor anlegen und das Alt entsprechend höher stimmen können, aber soweit ich das mal gelesen habe, hatte man sich seinerzeit eher am Bedarf der Militärblaskapellen orientiert, die bereits Blechblasinstrumente in B-Tonarten verwendeten
Ja, sowas in der Richtung hab ich auch gehört. Mich wundert halt nur, dass die Rock- und Blues Musik nicht auf die C-Instrumente geradezu "gesprungen" ist. Stattdessen Jammen die Tenoristen wie ich lieber mit den Gitarristen, indem sie ne F#-basierende Skala lernen... damit die Gitarre und der Bass auf E bleiben können...
 
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