Frage: Stimmt meine Gesangstechnik soweit und was kann ich verbessern?

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Ravaging Dragon
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Tach,
ich wollt mal Fragen, ob meine Gesangstechnik für Rock / Metal soweit stimmt. Also normales singen und shouten. Ich hatte nie Gesangsunterricht und schon viel rumprobiert, aber diesmal hab ich irgendwie das Gefühl das es stimmt.

Ich atme ziemlich tief in den Unterbauch (Zwerchfellatmung) und halte meinen Rachen in so einem ähnlichen Zustand wie er ganz am Ende vom Atmen war, als meine Lungen fast vollständig gefüllt waren. Ich hab auch im Spiegel geschaut und mein Gaumen und das Zäpfchen sind schön oben. Den Ton setz ich vorne bei den Schneidezähnen an soweit ich weiß, zumindest spür ichs da vibrieren beim singen und es klingt auch lauter und heller als wenn ich ihn nicht dort ansetze. Die Lippen leg ich auf die Zähne, so dass man die Zähne sieht und zieh die Mundwinkel hoch.
Ich benutz beim singen dann möglichst wenig Luft und aus der Nase kommt auch nix.
Wenn ich dann shouten will, sodass es härter klingt, bring ich einfach druck auf die Stimme, klingt dann lauter und auch rauher je mehr Druck ich bring.

Stimmt das soweit?
Irgendwelche korrekturen oder Verbesserungen?

Falls es soweit einigermaßen stimmt, noch ne Frage:
Wenn ich so singe, muss ich ein bischen abwägen, denn wenn ich zu sehr auf den freien Rachen und Gaumen achte, klingt meine Aussprache ein bissel verschickt und meine Zunge kann ich auch net immer am den unteren Schneidezähnen lassen ohne dass ich ne Trottelartikulation hab.
Tipps?



Hoffe mal auf konstruktive, positive und ausführliche Antworten ^^
 
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........................................
 
Ravaging Dragon schrieb:
Ich atme ziemlich tief in den Unterbauch (Zwerchfellatmung) und halte meinen Rachen in so einem ähnlichen Zustand wie er ganz am Ende vom Atmen war, als meine Lungen fast vollständig gefüllt waren. Ich hab auch im Spiegel geschaut und mein Gaumen und das Zäpfchen sind schön oben.
Klingt schon mal sehr gut. Die Umschreibung gefällt mir auch. Vielleicht ist das sogar besser, als es mit dem "Gähnen" zu erklären.
Ravaging Dragon schrieb:
Den Ton setz ich vorne bei den Schneidezähnen an soweit ich weiß, zumindest spür ichs da vibrieren beim singen und es klingt auch lauter und heller als wenn ich ihn nicht dort ansetze. Die Lippen leg ich auf die Zähne, so dass man die Zähne sieht und zieh die Mundwinkel hoch.
Ich benutz beim singen dann möglichst wenig Luft und aus der Nase kommt auch nix.
Tonsitz vorne an den Schneidezähnen ist gut, solange der Ton dann nicht zu metallisch klingt. Wenn er das tut, dann lieber weiter hinten ansetzen. Da kann man prima mit rumspielen, jenachdem welche Klangfarbe man erzielen möchte. Manchmal ist "metallisch" gut, manchmal brauchts mehr Wärme. Womit wir beim nächsten Punkt wären:
Mit "Lippen an den Zähnen und Mundwinkel hochziehen" wäre ich garnicht einverstanden. (Es kann aber sicher in Einzelfällen sinnvoll sein.) Aber versuch mal Folgendes: Kiefer locker (ohne die Mimik hängen zu lassen), Lippen gespannt, aber nicht breit, Mundwinkel auf keinen Fall nach oben ziehen. Mit der relativ entspannten Kieferhaltung und gespannten Lippen und Wangen sollte der Ton viel mehr Klang bekommen, als in dieser Lächelstellung, die nämlich wieder - wie der extreme Tonsitz vorne an den Schneidezähnen - die hohen Frequenzen eher stützt. Mehr Wärme und Fülle ergibt diese staunende Mimik.

Das mit der Artikulation wird immer ein Kompromiss bleiben. Da mußt du deinen eigenen Weg finden. Daher übt man viele Sachen nur auf Vokalen. Die erlauben die optimalen "Bedingungen" (z.B. o, a, u - e und i sind schon wieder sehr kritisch).

LG
Elisa
 
@ Elisa Day:

Okay danke, das mit der Staunstellung werd ich probieren.
Das problem mit dem "zu Metallisch klingen" hab ich glaub ich abundzu gehabt...



@ Kaddi:

Nee, deine Augen stimmen schon ^^
Ich stell in nächster Zeit ne Aufnahme rein, wollt mich erstmal nur über die Technik erkundigen.



EDIT:
Achja, noch ne Frage:
Wie soll ich die Lippen und Wangen spannen, ohne meine Mundwinkel hochzuziehen?
 
Ravaging Dragon schrieb:
EDIT:
Achja, noch ne Frage:
Wie soll ich die Lippen und Wangen spannen, ohne meine Mundwinkel hochzuziehen?
Das geht ein bißchen in Richtung Kußmund. Nur wesentlich offener. Stell Dich vor den Spiegel, um es auszuprobieren: Den Mund relativ offen lassen und dabei versuchen einen Kußmund zu machen - dann sind Wangen und Lippen gut gespannt. Sieht erstmal "besch......" aus aber a) kann man sich ja hinter dem Mikro verstecken :D und b) macht man das ja nicht mehr so extrem, wenn man erstmal verstanden hat, wie es funktioniert.
Du mußt nur aufpaßen, daß Dir der Ton dabei nicht irgendwo hinten im Kehlkopf versackt. Den Ton weiterhin so gut es geht vorne / oben im Gaumen halten.
Ungefähr verstanden? Die Erklärung ist nicht die beste, aber eine bessere Fällt mir jetzt nicht ein.
Elisa
 
die Erklärung is schon okay, danke ^^

Also isses okay,wenn die Lippen nach vorne "gewölbt" sind statt an den Schneidezähnen anzuliegen, ja?
 
Ja, genau.
Ich hab gerade mal versucht mit "Lippen an den Schneidezähnen" zu singen. Ohje, das ist ja eine richtige Verrenkung und völlig unnatürlich (bei mir zumindest).
Elisa
 
komisch, ich find's eigentlich ganz komfortabel...
Hab aber noch 2 Fragen:

1. Soll ich die Mundstellung genau so lassen beim singen? Ich hab irgendwo gelesen, dass man ziemlich übertrieben Mimik benutzen soll? Und wenn ich es genauso lasse hört sichs auch irgendwie monotoner an...

2. Ich hab jetzt mal im Spiegel geschaut wegen freiem Rachen und Zäpfchen nach oben geklappt. Ich krieg die Stellung zwar hin aber wenn ich so singen oder sprechen will, hab ich total verkackte Artikulation...
Kann doch net normal sein, oder?
 
Mal eine ganz wichtige Fage.

Atmet "ihr" durch die Nase oder Mund?

Das mit dem lippen nach voren zu "wölben" ist etwas komisch. Bei ist die Stellung wie beim normal sprechen. Vielleicht ist damit ja nur die "Spannung" an den Lippen gemeint die wärend des Singen erzeugt wird.
 
Ravaging Dragon schrieb:
1. Soll ich die Mundstellung genau so lassen beim singen? Ich hab irgendwo gelesen, dass man ziemlich übertrieben Mimik benutzen soll? Und wenn ich es genauso lasse hört sichs auch irgendwie monotoner an...

Nein, die Artikulation etc. erlaubt das ja auch nicht immer. Das sind alles nur "Tipps und Tricks" für einen guten Ton. Dass sich das nicht einen ganzen Song durch umsetzen läßt ist klar. Es soll ja auch nicht immer gleich klingen. Das mit der übertriebenen Mimik stimmt aber.

Ravaging Dragon schrieb:
2. Ich hab jetzt mal im Spiegel geschaut wegen freiem Rachen und Zäpfchen nach oben geklappt. Ich krieg die Stellung zwar hin aber wenn ich so singen oder sprechen will, hab ich total verkackte Artikulation...
Kann doch net normal sein, oder?
Das ist ganz normal. Die Artikulation geht bei der Technik für den "perfekten Ton" absolut den Bach runter. Deshalb macht man beim Singen permanent Kompromisse zwischen Technik, Ausdruck, Gefühl, Text etc....

@ALLE:
Mir scheint, daß die einigen Leuten eins noch nicht ganz klar ist:

Es gibt zwei Welten: 1) das Singenüben, um einen sehr guten Klang zu erzeugen. = Technik 2) Das Umsetzen von Technik in Songs.

Das erste dient dazu aus der Stimme raus zu holen, was möglich ist; eine stimmbandschonende Technik zu entwickeln; Techniken zu erlernen; eine Basis zu legen.
Das andere ist das, was ihr daraus mit in eure Songs nehmen könnt.
Nicht jede Technik paßt zu jedem Musikstil und trotzdem sollte man eine gute Gesangtechnik als Basis haben, von der aus man aufbaut.
Es ist absolut unmöglich, die perfekte Gesangstechnik auf einen kompletten Song umzusetzen, der dann auch noch gut zu verstehen sein soll und Gefühl transportiert.
Singen ist immer ein Kompromis. Und es gibt impo zwei wichtige Dinge dabei:

1) Dass ihr eine Technik habt / erlernt, die "gesundes" Singen erlaubt - also dass ihr euch nicht die Stimmbänder kaputt macht. Das ist die Basis.
2) Dass ihr vor lauter Technik nie den Song vergeßt. Nicht vergeßt, daß Singen auch Gefühl bedeutet.


Ich versuche hier anderen das mit auf den Weg zu geben, was ich über Gesangstechnik weiß und was ich selbst so alles probiert habe (sozusagen meine kleinen "Erfolgsrezepte").
Den Part des Gefühls, des Modulierens dürft ihr aber nie vernachlässigen, sonst wird es doch langweilig.


Beste Grüße
Elisa
 
Okay danke.
Weißt irgendwelche Übungen um die Rachen und Zäpfchen-Geschichte mehr zu automatisieren und zu trainieren?

@taster:
Ich atme fast immer durch den Mund ein. Man soll aber glaub ich durch die Nase....
 
Ravaging Dragon schrieb:
Okay danke.
Weißt irgendwelche Übungen um die Rachen und Zäpfchen-Geschichte mehr zu automatisieren und zu trainieren?
Eine Übung dazu weiß ich leider nicht. Es ist eine Frage der Konzentration. Und wenn man vor dem Spiegel singen übt, dann hat man permanent eine Kontrollmöglichkeit. (Und fühlt sich extrem beobachtet.... ;) )

Ravaging Dragon schrieb:
Ich atme fast immer durch den Mund ein. Man soll aber glaub ich durch die Nase....
Hm --- die Luft ist, wenn man durch die Nase einatmet, feuchter. Das ist gut für die Stimmbänder. Aber ehrlich gesagt kenne ich niemanden, der durch die Nase einatmet. Machen das die Klassiker?
Man braucht viel zu lange, um durch die Nase einzuatmen. So viel Zeit bleibt selten. Wenn man die Luft durch den offenen Rachen sozusagen reinfallen läßt, dann ist der Hals auch direkt in optimaler Singposition. Wenn man durch die Nase geatmet hat, muß der Hals erst wieder in diese offene Position gebracht werden. Ich persönlich find durch die Nase atmen zu unpraktisch und es spricht für mich mehr dagegen als dafür.

LG
Elisa
 
Jo, genau deswegen, benutz ich auch immer den Mund
 
Hi !!!!
Also ich singe klassisch und soll eigentlich durch die nase atmen , weil die kalte luft , die man durch den mund einatmet , auf die dauer fuer die stimmbaender nicht allzu gesund sei .... ich halte das aber ein wenig fuer uebertrieben .... jeder mensch ist da anders gestrickt und djeder muss da seinen eigenen weg finden ....

ich muss ja echt sagen , dass sich deine technik wirklich gut anhoert ....
was die mundwinkel angeht , bin ich mir jetzt nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstanden habe , jedenfalls sollte man den mund beim singen immer oval oeffnen und nicht in die breite ziehen .... immer schoen mit dem lippenring arbeiten - sieht so aehnlich aus wie ein geoeffneter kuss mund , damit man nicht dazuneigt , die lippen ueber die vorderzaehne zu ziehen .....

wuerd gern ne hoerprobe von dir hoeren ....

gruss rebellin :rock:
 
Nun, ich empfinde die Mundatmung in der Tat etwas belastend. Nach gesangszeit von ca. 20 min ohne wirkliche großartig viel Pause bekomme ich zumindest, etwas Rachenreiz. Das geht aber innerhalb einer Stunde max. wieder.

Das kommt denke davon, das durch den Mundatemweg die Luft sehr kalt in den Rachen gelangt. Ist auch ziemlich deutlich zu spüren. Aber durch die Nase zu ATmen ist wirklich etwas komisch, es ist einfach nicht ausreichend luft vorhanden...
 
nur übung, ich habe 3 wochen gebraucht um meine mundatmung auf nasenatmung umzustellen, und jetzt merke ich dass ich unendlich lang singen kann ohne rachenreiz.
 
Premium schrieb:
nur übung, ich habe 3 wochen gebraucht um meine mundatmung auf nasenatmung umzustellen, und jetzt merke ich dass ich unendlich lang singen kann ohne rachenreiz.


gut zu wissen das es überhaubt möglich ist und das es dann auch aufjedenfall besser ist.:)

Evt. blöde frage, aber mit welchen übungen genau hast du es gelernt?!

Ich meine, wie das funktioniert. Darf Mundluft eingeatmet werden? Immer wenn mann ein Ton singt, gelangt automatisch luft durch den Mund. Ich weis nicht ob es möglich ist, zu singen und durch die nase gleichzeitig zu Atmen/ausatmen. Ob man z.b nur wärend den Pausen Atmet/Ausatmet......
 
Es gibt 2 Typen von Nasenatmungen, aber nur die Obernasenatmung macht tatsächlich Sinn. Die erste Art der Nasenatmung ist wenn Du extrem viel und schnell im unteren Bereich der Nase einatmest. Dann wird nur ein kleiner Teil der Luft befeuchtet und dann kann man auch durch den Mund atmen.
Die Obernasenatmung wird in der Literatur oft mit dem Riechen an einer Rose verglichen. Man sollte also die Luft bildlich in die Stirn saugen, man merkt auch dass diese Luft nicht so kalt ist.
Gleichzeitig Atmen und singen geht nicht. Die OberNasenatmung geht natürich einher mit einer geübten Bauchatmung und kann demenstprechend nur angewendet werden, wenn man sogut wie keine Luft beim Singen verbraucht, was perfekt wäre. Sozusagen wird nur geatmet wenn man sowieso atmen muss. Der Gesang benötigt so gut wie keinen Atem. Dies zusammen ergibt dann eine gesunde und gute Atmung und ermöglicht auch passagen mit einer entsprechenden länge zu singen ohne Luft zu holen.
 

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