Frage an die Bassisten, Dreiklänge

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Hallo an die Bassisten unter Euch.

Ist es eigentlich üblich, das Bassisten die Dreiklangsumkehrungen entlang des Griffbretts bzw. entlang von drei-Saiten-Bündeln auf und ab lernen?

Grüße
 
Eigenschaft
 
Also ich hab damals Griffmuster für ganze Skalen gelernt. Daraus kannst du Dreiklänge und Umkehrungen ja dann nach Belieben bilden.

(...oder versteh ich die Frage falsch?)
 
Hi, mich interessiert wie Bassisten ihr Griffbrett verstehen, sich darauf orientieren oder auswendig lernen oder wie Basslehrer/Bücher etc. das Thema Bass-Griffbrett behandeln. Gibt es unterschiedliche Herangehensweisen? Ich wollte die Frage aber erstmal einfach halten.

Auf der E-Gitarre gibt es zwei gängige Lehrmethoden. Das historische Lagenspiel und seit den 80er Jahren das moderne 3-Noten-pro-Saite-System.
Wobei das Lagenspiel (das vom vom-Blatt-spielen kommt) seit Jahrzehnten eine vereinfachte Version hat. Das berühmte Caged-System mit verrückbaren Barree-Akkorden als Basisgesrüst.

Grundsätzlich kann man ja entweder Tonleitermuster und anschließend darin die Akkordtöne lernen oder man lernt zuerst Akkordgriffe und hinterher wo drum herum die Intervalltöne liegen.

Und das mit den Dreiklangsumkehrungen funktioniert etwa so:
Innerhalb und entlang von drei neben einander liegenden Saiten sind alle drei Umkehrungen der Dreiklänge. Die kann man auf und ab spielen. Manche Gitarristen üben das so. Andere nicht. Und manche Lehrer unterrichten sowas und andere nicht.

Eigentlich sollte das auf dem Bass gut funktionieren - trotz weiterer Bundabstände.

Hier mal der Versuch einer Anleitung:
Die drei höchsten Basssaiten sind (4-Saiter und von höchster zur zweittiefsten) D, A und E. Das sind genau so auch die drei tiefsten Gitarrensaiten. Im Netz gibts Griffbrettdiagramme für die Dreiklangsumkehrungen entlang dieser drei Gitarrensaiten.
Wenn man die C-Dur-Dreiklangs-Akkordgriffe auf und ab spielt und dann ohne Pause dazwischen die Fis/Ges-Dur-Dreiklangs-Akkordgriffe dann klingt das nach Star Trek.
Und wenn man dann noch lernt wo links und rechts von diesen Griffen die #4 (übermäßige Quarte) ist dann klingts so richtig nach Star Trek.
Also abwechselnd Cmaj plus die #4 und dann F#maj plus die #4.
 
Ganz anders: Ich weiß, wo die Töne sind und ich kann Harmonielehre. Ich lerne keine "Skalen" als Griffmuster, sondern überlege, wo die Töne sind. Das geht mittlerweile in Fast-Echtzeit.
 
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Ganz anders: Ich weiß, wo die Töne sind und ich kann Harmonielehre. Ich lerne keine "Skalen" als Griffmuster, sondern überlege, wo die Töne sind. Das geht mittlerweile in Fast-Echtzeit.

Wenn ich Dich also richtig verstanden habe, dann denkst Du in Notennamen. Und hast zum Beispiel jeweils die vier Noten aller zwölf Dominantseptakkorde (und deren Funktion in der Tonart) im Kopf und siehst diese auch so auf dem Bass-Griffbrett.
D7 = D - F# - A - C
G7 = G - B - D - F
usw.

Grüße
 
Ja, fast genau so. Fast, weil ich letztendlich gerade in nicht so gängigen Tonarten (ok, ich spiele selten in Cis- oder Des-Dur) auch erst die Töne "errechnen" muss, "die große Terz auf Des ist F, die kleine Terz drauf ist As". Natürlich weiß man, von wo vom Grundton aus die kleine oder die große Terz, die Quinte oder Septime liegt. Aber gespielt werden Töne, keine Skalen(ausschnitte).
 
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Ist es eigentlich üblich, das Bassisten die Dreiklangsumkehrungen entlang des Griffbretts bzw. entlang von drei-Saiten-Bündeln auf und ab lernen?

Ich bin ja konvertierter Gitarrist, da kannst Du die Akkorde sowieso. Und die dann auf den Bass zu übertragen, ist nicht schwer. Eine zeitlang habe ich in einem Duo gespielt - ich am Bass, meine (damals noch nicht Ex-)Frau am Gesang. Damals habe ich eine Menge Akkorde benutzt, wodurch sich das dann noch verfestigt hat. Dann habe ich sechs Jahre lang in einer Rock/Hardrock-Coverband gespielt und in der Zeit nicht einen einzigen Akkord benötigt - da ging die Routine in dieser Disziplin wieder flöten. Auch in meiner jetzigen Band brauche ich keine Akkorde, so dass das wohl noch mehr in Vergessenheit geraten wird. Aber kein Problem, wenn ich das tatsächlich mal wieder brauchen sollte, eigne ich es mir einfach wieder an - ich kann die Töne und Skalen über das gesamte Griffbrett spielen, habe meine bevorzugten Verbindungen zwischen den einzelnen Lagen entwickelt (die drei Töne pro Saite sind nicht so mein Ding), so dass ich mir die Akkorde und Umkehrungen ohne Probleme wieder zusammensuchen könnte.
 
Cool. Ich werde Deine Methode gleich mal ausprobieren.

Der Plan: eine a-moll #VII°7 - Im (also G#FullDim - Am) Verindung. Dazu lerne ich entlang der vier höchsten Gitarrensaiten (jeweils entlang einer einzelnen Saite) die Akkordtöne in Notennamen und kombiniere das mit den Akkordvoicings entlang der vier höchsten Saiten. Dazu könnte ich entlang der einzelnen Saiten a-moll und -HM lernen. Dazu das theoretische Wissen darüber, welcher Notenname welches Intervall ist (1,b3,b5,bb7 - 1,b3,5)).

Dann melde ich mich in ein, zwei Tagen und berichte mal.
 
Hallo,
echt, ich spiele seit fast 40 Jahren Saiteninstrumente und ich kapiere immer noch nicht, um was es Dir geht :confused:
 
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Hallo,
echt, ich spiele seit fast 40 Jahren Saiteninstrumente und ich kapiere immer noch nicht, um was es Dir geht :confused:

Ich habe oben eine eindeutige Frage gestellt und diese dann noch etwas ausführlicher nachgestellt.

Dieser Thread lädt inzwischen auch herzlich dazu ein, das Bassisten (und Gitarristen) hier einmal ihre unterschiedlichen Herangehensweisen darüber verraten, was sie auf dem Griffbrett sehen, was sie auf dem Griffrett denken, wiesie sich orientieren und lernen oder unterrichrten. Ein freundlicher Austausch. Vielleicht kann der ein oder andere Interessierte hier auch etwas neues lernen. Einige Leute haben bereits interessante Antworten gegeben.

Der tiefere Sinn dahinter (nach dem Du möglicherweise fragen wolltest, also echt jetzt so :confused:) ist allgemeines Interesse darüber was die Bass-Kollegen machen, Interesse nach neuen Griffbrettmethodiken und musikdidaktische Lehrkonzepte. Das ergibt sich auch so aus meinen Fragen. Musikalische Gedankengänge, die Du möglicherweise nach 40 Jahren noch nicht entwickelt hast. Das hier ist ein Musikforum!

Meine Frage danach, ob Bassisten ebenfalls Dreiklangsumkehrungen lernen ist eindeutig, berechtigt und sinnvoll. Wenn Du wissen möchtest um was es mir dabei genauer geht, dann stell die Frage auch so. Zwei Leuten gefiel Deine Antwort...
 
Nach der Diskussion verstehe ich Deine Frage so:

Dieses sind einige von vielen möglichen Lernwegen ...

Grundsätzlich kann man ja entweder Tonleitermuster und anschließend darin die Akkordtöne lernen oder man lernt zuerst Akkordgriffe und hinterher wo drum herum die Intervalltöne liegen.

Manche Gitarristen üben das so. Andere nicht. Und manche Lehrer unterrichten sowas und andere nicht.

... und am Ende ist es sowieso egal, denn
  • Note(n)
  • Klanganmutung
  • Fingerpositionen und -Aktionen
  • Visuelles (Notenblatt, Tabs, Akkordpiktogramme)
  • usw.
... sind eh' zu einer Handlungseinheit verschmolzen, wie manche ja auch mitteilen. Als Analogie: Wir buchstabieren ja auch nicht mehr mühsam, sondern drücken ganze Gedanken in Sprache aus ;)

Also würde sich für mich die Frage stellen: Was ist für mich der praktikabelste Weg zum jeweiligen Ziel? Und der sieht für Jede/n anders aus.


P.S.: Zum dauerhaften Behalten gibt's dann noch ein sehr effektives Hilfsmittel.
 
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Nein, nein, es soll ja gerade ein Erfahrungsausstausch im Detail sein:hat:
Damit es auch mal so einen Thread gibt.

Denkt Ihr in Noten oder Intervallen? Oder seht Ihr nur Muster?
Was seht Ihr zuerst: den Grundton, ein Tonleitermuster, einen Akkordgriff oder ein Arpeggiomuster.
Seht Ihr zwei oder drei Dinge gleichzeitig? Etwa ein Arpeggiomuster innerhalb eines Skalenpatterns.
Wer spielt eher horizontal entlang einer Saite, vertikal in einer Lage oder diagonal über das Griffbrett.

Und dann erst die spannenden Folgefragen:
Was sind die Vor- und Nachteile?
Hat schonmal jemand seine Methodik (wie mix4munich oben) geändert?
Gibt es ein oder zwei alles überschattende Bassmethoden die gelehrt werden?
Unterschiedliche Herangehensweisen bei verschiedenen Genres oder Anzahl der Basssaiten?
Was macht auf dem Bass besonders oder überhaupt keinen Sinn?

Oder einfach nur: Gibt´s hier auch einen Bassisten, der die Dreiklangsumkehrungen gelernt hat und benutzt?

Grüße :m_dblbass:
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt´s hier auch einen Bassisten, der die Dreiklangsumkehrungen gelernt hat und benutzt?
Ja, gelernt aber nicht als Griffmuster, sondern im Rahmen der Harmonielehre. Ich versuche eher, Lines zu spielen, mit Durchgängen, Vorhalten, ... dabei kann natürlich auch mal - als Beispiel - das g als "Orgelpunkt" liegen bleiben, auch wenn ich dann akkordmäßig vom G zum C als Subdominante gehe, das wäre dann eben die 2. Umkehrung
 
Dreiklänge spiele ich in der Lage über zwei Saiten, bei den Umkehrungen - die 1. Umkehrung spiele ich öfters, die 2. nur selten - ebenfalls. Auf nur einer Saite ist mir der Weg einfach zu lang, da mag ich keinen Sinn in dieser Spielweise erkennen. Da steckt aber kein Lehrer dahinter, das sind simple eigene Erfahrungen, aber da mache ich keine Weltanschauung draus.
 
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Hängt immer von der Situation ab.

Je nach Song denke ich eher in Skalen die Saiten hoch und runter. Manchmal eher im klassischen "3-Noten-pro-Saite". Manchmal leg ich den Fokus auf einen bestimmten Ton und bastel mir die Akkord-Intervalle drum herum. In höheren Lagen "denke" ich auch in Akkord-Mustern.

Wenn es mal einfach vor sich hin- und her rumpeln soll, dann bleib ich einfach mit der Greifhand in einer Lage und guck, wohin es mich verschlägt.

Gerade wenn es in die härtere Richtung geht denk ich auch nur von einem Ton zum nächsten - auch wenn das eher seltener geworden ist.

Mir ist auf jeden Fall aufgefallen, dass mit steigender Kenntnis von Skalen, Akkorden, etc die Tendenz bei mir gestiegen ist auch nur in diesen zu bleiben. Die "happy little accidents" sind doch seltener geworden! :x
 
Hi,
Bassisten, der die Dreiklangsumkehrungen gelernt hat

ich bin noch dabei. In der Vereinfachung dreht sich alles im Kreis , also nach ABCDEFG folgt wieder ABCDEFG . Grundton und Oktave haben das 2:1 Frequenzverhältnis. Somit wird aus A2, A3, A4 ein einfaches A. Damit folgt , dass auch die Terzschichtungen ein Kreis bilden, genauso wie die Umkehrungen dann letztendlich im Kreis führen.

Es macht mir von der Komplexität mal weggehört, zur Zeit Spass Alternativen auszuprobieren. Das alles aber nur hobbymäßig und ohne Anspruch auf Professionalität.

das sind simple eigene Erfahrungen
+1

:)
 

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