Frage an die alten Hasen: Gitarre aufnehmen mit analogem oder digitalem Amp?

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saschaa
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Hallo,

ich möchte E-Gitarre aufnehmen. Mein Interface ist das Audient ID22. Also schon ein solides Teil zum aufnehmen. Meine Idee war digital, also per Anschluss der Gitarre an das Interface aufnehmen. Leider finde ich keinen guten VST Marshall Amp. Alle die ich bis jetzt getestet habe, haben mir nicht gefallen und kommen an das original nicht an. Guitar Rig auch nicht. Is schon toll mMn. aber zum professionellen mischen ungeeignet.

Was mir aber am digitalem Aufnehmen gefällt ist, dass ich den Sound der Gitarre clean aufnehmen kann und später im DAW belieblig nachändern kann. Also Hall, Distortion einfügen usw. Den Sound komplett neu kreieren. Die Nicht-distruktive Bearbeitung beim digitalen Aufnehmen gefällt mir. Möchte es nicht missen. Beim analogen aufnehmen mit der echten Amp und Mikrofon fällt diese Möglichkeit.

Jetzt weiß ich nicht mehr, wie ich vorgehen soll. Ob die Anschaffung einer echten Amp und Mikrofon es Wert ist. Oder vielleicht sollte ich lieber warten bis dieser neu entwickelter digitaler Marshall Amp frei für alle Interfaces verfügbar wird, der bis jetzt nur mit einem bestimmten Interface kompatibel ist? Soll angeblich real klingen, wie sein echtes Vorbild.

Mich würde interessieren, wie Profis und Semi-Profis ihre Gitarren aufnehmen und warum sie sich für dieses Vorgehen entschieden haben.
 
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Guitar Rig ist tatsächlich nicht so prall... vom Ton her.
Aber mit S-Gear solltest du perfekt bedient sein - der Entwickler (Mike Scuffham) war früher bei Marshall tätig. Kostet um $100 iirc und hat inzwischen eine kleine, aber sehr gute Auswahl an Amps.
Demo lohnt.
Ich habe selbst ein ID22, der Instrumenteneingang ist erstklassig und auch die Monitorsektion ist top.
Imho bestes Preis/Leistungsverhältnis.

cheers, Tom
 
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Einen versuch ist es sicherlich auch mal wert, das bx_rockrack anzusehen. Die aktuelle Version kenne ich gar nicht, fand das Teil damals aber recht überzeugend. Es gibt auch noch den Player dazu, da kann man an den Sounds nicht schrauben aber ist kostenlos, zum testen bestimmt super.

Was mir aber am digitalem Aufnehmen gefällt ist, dass ich den Sound der Gitarre clean aufnehmen kann und später im DAW belieblig nachändern kann. Also Hall, Distortion einfügen usw. Den Sound komplett neu kreieren. Die Nicht-distruktive Bearbeitung beim digitalen Aufnehmen gefällt mir.

Das schreit für mich eigentlich geradezu nach dem Kemper Profiling Amplifier. Nicht ganz günstig, aber wäre für dich doch perfekt?
 
Was mir aber am digitalem Aufnehmen gefällt ist, dass ich den Sound der Gitarre clean aufnehmen kann und später im DAW belieblig nachändern kann. Also Hall, Distortion einfügen usw. Den Sound komplett neu kreieren. Die Nicht-distruktive Bearbeitung beim digitalen Aufnehmen gefällt mir. Möchte es nicht missen. Beim analogen aufnehmen mit der echten Amp und Mikrofon fällt diese Möglichkeit.
Ja, das ist ein gutes Argument. Zusätzlich entfallen auch noch weitere lästige Randbedingungen.
Das plus an Dynamik und Sound, was man an einer echten Amp-Abnahme erhalten kann(!), erkauft man sich mit allerlei Unbequemlichkeiten.
So muss man unter Umständen eine separate Räumlichkeit aufsuchen (u.U. vorher x Kilometer fahren), wo man ampen kann, ohne jemanden zu stören.
Die Mikrofonierung nimmt immer etwas Zeit in Anspruch. Macht man es falsch, kann man sich die Aufnahme direkt versauen oder zumindest suboptimal einfangen. Probleme wie Störgeräusche, Röhrenverschleiss etc. noch gar nicht mitgerechnet.

Spricht schon viel für eine gute Software. Seit es den Fender Tweed als UAD-Version gibt, entscheide ich mich auch immer häufiger für die bequemere Variante.
Trotzdem macht es mir auch wieder Spaß, den Amp selbst aufzunehmen. Irgendwie kommt mir das "richtiger" vor, ich bin dabei ernsthafter und konzentrierter. Den Software-Sachen haftet immer etwas dieses "wenn's nichts wird, mach ich's halt nochmal" an.
 
meine Meinung dazu ist, wenn man nicht über das nötige Know How verfügt eine Gitarrenbox vernünftig aufzunehmen ist man mit einer Simulations Software a la Guitar Rig oder Magix Vandal besser bedient.
 
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Software a la Guitar Rig oder Magix Vandal

Gerade diese beiden empfinde ich als ziemlich beschissen klingend. GR selbst vor einigen Jahren getestet (vielleicht mag sich der Klang gebessert haben, würde ich trotzdem nicht kaufen/empfehlen, weil NI) und mit Vandal geampte Tracks habe ich gerade im Rahmen einer EP-Produktion vorliegen, klingt mMn auch nach Plastik. Cleane Sounds können mittlerweile fast alle akzeptabel bis gut, einige auch sehr gut, sobald Zerre ins Spiel kommt trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.
 
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Cleane Sounds können mittlerweile fast alle akzeptabel bis gut, einige auch sehr gut, sobald Zerre ins Spiel kommt trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.

kannst du irgendwelche VSTs empfehlen Also an dem Weizen bin ich interessiert :)?
 
Ich nehme meine Gitarren über Amplitube auf, da ich die Orange Amps sehr schätze. Sie haben auch diverse Marshalls am Start. Du kannst alle testweise runterladen bevor Du kaufst.
 
Hallo,
für mich ist Deine Überlegung auch eine Frage der Philosophie. Die Vorteile von VST-Amps und IRs sind schon beeindruckend und der Sound zB von Scuffham schon echt nicht übel, auch ein Kemper hat durchaus seine Berechtigung. Aber ....
Gerade habe ich, bzw. bin noch dabei, Aufnahmen zu machen und wenn ich höre wie geil der JTM60 an einer 1x12"V30 mit Bändchenmikro klingt, kommt in mir erst gar nicht der Wunsch auf, irgendeinen virtuellen Amp zu laden - trotz Brummen und Rauschen oder vielleicht gerade deswegen :gruebel:
Mit Marshallsound ist ja auch nicht so ganz klar, was damit gemeint ist - da gibt es ja schon echte Unterschiede.
Grüße
Markus
 
Ich nutze sowohl die analoge als auch die digitale Variante. Manchmal gefällt mir das eine, dann das andere besser :nix:.
Das beste Ergebnis hatte ich bisher mit der Abnahme eines Fender Amps (sowohl Clean als auch mit Overdrive-Pedal, mit etwas Federhall). Mit der Abnahme eines alten Marshalls tue ich mich aber schwerer: den kriege ich nicht ohne weiteres so aufgenommen, wie ich ihn höre(n will). DIe Ausrichtung des Mikrofons spielt eine sehr empfindliche Rolle und er bringt keinen Raumklang mit. Die Aufnahmen klingen nackt zu spröde und ähneln schon den digitalen Simus. Da nehme ich dann IRs zur Hilfe, wobei ich dann schon fast bei der digitalen Variante bin.
 
Ich habe (für mich) das Thema Aufnehmen der Gitarre an sich dadurch entschärft, dass ich immer auch das Eingangssignal des des Amps auf eine Spur packe - sprich die cleane Version auf einem Track habe - und dann per re-amping (ich benutze den Kemper) beliebig am Sound schrauben kann.
VSTs im Bereich Crunch haben mir alle nicht gefallen - da geb ich @Signalschwarz absolut recht.
 
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und dann per re-amping (ich benutze den Kemper) beliebig am Sound schrauben kann.
Ja das ist die professionelle Version sehr gut aber ein Anfänger der mal gerade ein Interface und ne DAW mit Plugins bezahlen kann sind 1600€ doch ein wenig zu viel
 
Naja - Reamping wäre auf jeden Fall eine Option - dann muss man nicht jedesmal neu aufnehmen, wenn einem das Ergebnis nicht gefällt.
Gitarrenspur "clean" einspielen (wenn das Karma den Sound braucht halt vor dem Amp splitten - da , wo das Signal noch nicht verbogen ist) - und dann durch wasweissichwieviele Effekte und Amp-Sims jagen.
das muss nicht der Kemper sein - das geht (eigentlich) mit jedem Modelling / Sim / ...
 
kannst du irgendwelche VSTs empfehlen Also an dem Weizen bin ich interessiert :)?

IK Multimedia AmpliTube: reichhaltige Auswahl an emulierten Geräten, übersichtliche Bedienung, Klang ist gut, wenn man nicht gerade ein nerdiger Gitarrist ist (was aber letztlich für jede Amp/Box-Simulation gilt)

Positive Grid BIAS Desktop: reichhaltige Auswahl an emulierten Geräten, die Möglichkeiten sind nahezu unendlich aufgrund des Konzepts, was aber auch leicht dazu führt, dass man sich leicht in diesen verliert und nur noch am Soundbasteln ist und keine Musik mehr macht

Abhängig davon welchen Sound Du anstrebst ist die verwendung von IRs auch eine Alternative.

Oder eben auch Hardware-Reamping, der Einstieg ist relativ günstig und man lernt halt wirklich eine Menge, wenn man darauf überhaupt Lust hat.
 
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Hallo,
der Thread ist ja jetzt nicht mehr so ganz taufrisch, einen Gedanken will ich aber doch noch äussern zu einem Aspekt, der mir in den letzten Wochen noch mal deutlicher geworden ist.
Es geht um Arrangements.

Signalschwarz hat es in seinem letzten Post kurz angesprochen: Viele Möglichkeiten bergen die "Gefahr", sich in Soundtüfteleien zu verlieren und dabei auch das Arrangement aus dem Auge zu verlieren. Vor den aktuellen Aufnahmen war ich auf der Suche nach bestimmten Gitarrensounds.
Klar, zuerst die Frage, welche Gitarre den prinzipiell liefern kann. Das ist meist recht schnell geklärt (für zB einen Tele-Sound bietet sich halt auch eine Tele an).
Und dann steht auch schon die Frage an, mit welchem Amp + Speaker/Box + Mikrofonierung ich mit der betreffenden Gitarre den Sound dann wirklich umsetzen kann. Und hier bin ich in die "VST-Falle" getappt. Geil, was es da alles gibt - geschraubt, diverse Sachen ausprobiert und am Ende hatte ich einen Sound, der gar nicht mehr ins Arrangement passte. Der war in allem weit über das Ziel hinaus geschossen. Für sich isoliert betrachtet war der aber schon richtig gut.
Seither habe ich keine Ampsims mehr ernsthaft ins Auge gefasst :)
Das will ich nicht als generelles Statement gegen Ampsims & Co. verstanden wissen.

Viel bessere Erfahrungen habe ich dagegen mit 4 - 5 Amps und ein paar Boxen und im Grunde 1 Mikrofon (und ein paar weitere für speziellere Anwendungen). Damit bekomme ich alle Sounds hin, die ich möchte und muss auch nicht ewig rumschrauben. Das ist eine eher schlichte Signalkette und am Ende kommt genau der Sound heraus, den ich will. Der Vergleich hinkt "ein wenig": Rührkuchen ausm Aldi oder selbstgebacken - man schmeckt den Unterschied :hat:
Grüße
Markus
 

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