GeminiElf schrieb:
Dann würde mich noch interessieren, ob jmd erfahrungen mit dem VOX AD 100 VT gemacht hat???
Die Amps der AD-Reihe sind alle in etwa gleich gut in Sachen Sound, unterscheiden sich aber in der Lautstärke und dem Wumms (bedingt durch mehr Power (*grunz*) und andere Speakerbestückung).
Aber du brauchst nicht glauben, dass man 100 Watt braucht, um im Proberaum zu überleben. Es kommt immer drauf an...
100 Watt sind nicht doppelt so laut wie 50 Watt, sondern man braucht eine Verzehnfachung, um eine Verdoppelung zu erreichen. Gleiche Speaker und gleiche Ampkonstruktion etc. vorrausgesetzt. Demnach sind 10 W gerade mal halb so laut wie 100 W.
Transitoramps brauchen über den Daumen doppelte Leistung als ein Röhrenamp um die gleiche Lautstärke zu produzieren, also 100 W Transe ~ 50 W Röhre. Allerdings stimmt das auch nicht immer.
Spielt man um so verzerrter in der Vorstufe, um so mehr Leistung braucht die Endstufe, um aus dem Matsch noch die nötige Differenziertheit/Klarheit zu machen. Bei Endstufenzerre erledigt sich das logischerweise.
Ganz wichtig ist die Konstruktion des Amps und die Verwendeten Teile. Mein Hughes und Kettner Edition Tube (20 W Vollröhre, Celestion Vintage 30 = sehr guter Speaker) konnte sich kaum durchsetzen. Ein Fender Blues Junior (15 W, 12" Speaker) hat den ohne weiteres platt gemacht. Und mein Hughes und Kettner Edition Blue 60 R (60 W, Volltransistor) konnte noch nicht mal mit einem Fender Pro Junior (10 W, 10" Speaker) mithalten. Er war zwar lauter, konnte sich aber kaum durchsetzen.
Du siehst also, dass man nur durch die Angaben keine genauen Rückschlüsse auf die Durchsetzungsfähigkeit und Lautstärke ziehen kann. Natürlich ist ein Crate 300 W Topteil an einer 4 x 12" Box heftiger als ein 15 W Fender, aber man sollte die Amps immer vorher hören und/oder auf jemanden hören, der Erfahrung mit denen hat.
Die Laustärke macht (neben dem Speaker) die Endstufe. Es ist also gleich, ob man in der Vorstufe einen Transistor, einen Modellingprozessor oder eine Röhre hat - wenn die Endstufe schwach ist, bekommt man troztdem Druck. Bei der Vorstufe sollte einem nur der Sound gefallen. Genau den Gedanken verfolgte Vox bei der AD- und VR-Serie. Die Modelingtechnologie habe sie aus den Korg Toneworks-Geräten geklaut und die ist verdammt gut! Und die Endstufe(n), auch wenn sie nur klein ist/sind, macht richtig Dampf. Und dabei sind sie erheblich günstiger als vgl.b. Vollröhrenamps. Deswegen empfehle ich die dir so.
Auch empfehlen kann ich dir den Line6 Felxtone III (
https://www.thomann.de/de/line6_flextoneiii_egitarrencombo.htm ). Line 6 sind ja quasi die Meister in Sachen Modelling und der Sound ist wirklich der Hammer! Das Gerät hat z.B. eine Transistorendstufe, aber irgendwie einen schweren Metallkern dadrin, der dem Gerät unglaublich Keule gibt. Das schwere und gute Netzteil tut auch seinen Anteil dazu. Dafür ist das Ding auch ein bischen schwerer...
Was du unbedingt wissen solltest ist, dass alle Amps, egal ob Transe, Valve oder Hybrid, ein gewisses Level bzgl. der Endstufe brauchen, um genügend Klarheit und Wumms zu produzieren. Meistens muss man den Master etwas über der Hälfte haben; zwei drittel haben sich i.d.R. als Standard erwiesen. Ist aber bei jedem Amp anders.
Konsequenterweise ist der Amp relativ laut und man hat wenig Reserven. Deshalb ist es besonders schwierig, den passenden Amp zu wählen, vor allem, wenn man wie bei der AD-Serie die Qual der Wahl hat. Mir z.B. reicht der VR 30 R, aber der AD 15 VT würde es genauso tun, weil ich nur wenig verzerrt spiele, kaum Cleanreserven braucht und die Bühnen recht klein sind. Außerdem wird der Amp sowieso immer abgenommen und für uns auf der Bühne reicht der allemal. Mein Fender Hotrod Deluxe mit 40 W ist übrigens zu laut. Wenn du den haben möchtest, schick mir mal ne PM, denn ich überlege gerade, ihn zu verkaufen.
Du hast als Richtung Rock/Metal angegeben. Das ist nicht wirklich präzise, weil zw. AC/DC und Arch Enemy ist doch ein kleiner Unterschied. Ich schließe daraus einfach mal, dass du noch recht flexibel bleiben möchtest. Ob die Vöxe das richtige für dich sind, musst du allerdings testen, weil es nicht gerade die Metalwummsen sind. Aber es kann dir durchaus eine gute Wahl sein. 50 Watt oder mehr können aber je nach Zerrgrad und Lautstärke der Band sinnvoll sein, aber denke daran, dass man lautere Amps weniger aufdrehen kann! Dummerweise kenne ich mich in Sachen Metalamps nicht gut aus, aber der Flextone und die Vöxe kann ich auch für Rock gut empfehlen und sie sind halt sehr vielseitig. Die können auch Metal!
Von den Marshall-, Peavey- und Hughes und Kettner-Transen in der Preisklasse halte ich persönlich nicht so viel, weil die meiner Meinung nach nur matschen und wenig Klarheit und Druck haben. Es gibt aber viele, die die gern haben!
Der Fender Hotrod Deluxe überzeugt übrigens vor allem durch seinen Cleankanal, den Druck und die Lauttärke, auch schon bei gemäßigter Bandlautstärke. Er bietet also eine gute Grundlage für Zerrmienen aller Art und Multieffektgeräte.
So, ich hoffe ich konnte etwas Licht darein bringen. Wenn du noch Fragen hast, dann frag. Vielleicht hilft dir das hier auch weiter:
http://www.piller.at/music/valve-faq/
Nicht durch das Bild am Anfang irritieren lassen - ist ne seriöse Seite!
Mörk
PS: Schenk mir Anerkennung durch Bewertungen!