Leider bin ich bei Musikequipment immer so der "wenn schon - denn schon" Typ...
Naja, Du hast schon am Mikro gespart und jetzt willst du am Interface sparen. Das einzige, wo du klotzen willst, ist die DAW. Wenn schon, denn schon ist anders
.
Ich stimme dem Dark_Lord zu, Reaper ist nicht zu unterschätzen. Es sieht nicht so hübsch aus, aber von den Funktionen her ist es absolut vollwertig - keine Frage. Ich bin sicher, daß dir auch dir Artist Version von Cubase locker ausreicht. Die unterscheidet sich von der Monsterversion doch nur noch in der 5.1 Unterstützung, oder? Sorry, bin kein Cubase Fachmann. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Artist Version keine volle Midi-Unterstützung hat und externe Instrumente sind auch kein Problem. Beides konnte ich mit meiner Cubase 4 LE Version nutzen
. Informier dich doch einfach mal, wo die genauen Unterschiede zwischen den einzelnen Cubase Versionen liegen und dann entscheide, was du brauchst.
Das Mikro würde ich übrigens behalten. Wenn du eh keinen vernünftigen Preis verlangen kannst, behalt's. Irgendwann kannst du's für irgendwas verwenden. Das sind dann die Momente, in denen die Leute große Augen kriegen "Wow, wie hast'n das gemacht?" "Hab einfach nur ein Kackmikro genommen und es völlig übersteuert"
Mein Tipp wäre, kauf dir 3-6 Sachen:
1. ein Interface in der 2i2-Klasse, welches genau mußt du selbst recherchieren, aber die schenken sich gegenseitig nicht viel. Idealerweise ist schon eine DAW mit bei, wenn auch abgespeckt. Sollte sie dir nicht reichen, kannst du ja immer noch nachlegen, sie kostet dich ja als Beilage erstmal nix.
2. eine DAW. Ist sie bei 1. schon dabei, kannst du diesen Punkt (erstmal) überspringen. Falls du doch eine kaufst, achte nicht nur auf den Namen, du mußt auch damit klarkommen. Ich z.B. kann mit Logic gar nix anfangen, mit Ableton Live auch nicht. Cubase ist eher mein Ding, genau wie Pro Tools, und Reason ist für mich das Paradies. Und dann gibt's noch Digital Performer und Sonar/Cakewalk/wieauchimmerdasheißt und Reaper und sicher noch etliche weitere. Gut sind sie alle, und alle können das was du brauchst. Hier entscheidet einzig der Geschmack und evtl. das Portemonnaie. Übrigens kannst du Reaper einen Monat lang für umme testen.
3. das Buch
"Guerrilla Home Recording" von Karl Coryat, gibt's bei amazon ab ca. 15,- , leider nur auf Englisch, aber ein geniales Buch. Alles, was der Recording Einsteiger braucht, unabhängig vom Equipment - hier geht's ums Know How.
4. eine Abhöre. Wenn du noch nix in der Richtung hast. Und wenn's erstmal nur ein guter Kopfhörer ist. Keine Glaubensdiskussionen bitte, wenn das Geld knapp ist, kommt man bei der Abhöre am wenigsten um eine Kompromiß herum.
5. ein brauchbares Mikro. Auch hier gibt's gutes zum vernünftigen Preis. Zum anfangen macht ein Kondensatormikro wohl den meisten Sinn, ob Klein- oder Großmembran mußt du selbst entscheiden. Möglichst vielseitig sollte es sein. Hierzu gibt es nützliche Podcasts von
delamar. Welche Episoden weiß ich nicht mehr, vielleicht so um die 120 rum. Das waren zwei der Sommerspecials von 2011. Ein Mikro hast du schon, zwingend ist dieser Punkt also nicht um loslegen zu können.
6. der Raum. Den mußt du natürlich nicht kaufen, aber evtl. akustisch behandeln. Auch hier gibt's min. einen guten Podcast von
delamar, ich glaube diesmal ein Sommerspecial von 2010? Egal, wer suchet, der findet. Und auch hier muß es nicht teuer sein, man kann z.B. einfach Möbel umstellen oder günstiges Baumarktzeugs verwenden. Gewußt wie heißt die Devise.
Wenn du all diese Punkte abgefrühstückt hast, hast du ein amtliches Homerecording Studio, mit dem du richtige Aufnahmen machen kannst, die nicht amateurhaft zu klingen brauchen. Heutzutage ist Know How viel wichtiger als teures Equipment. Wenn du alles zusammen nimmst, kannst du trotzdem unter 500,- bleiben. Das ist dann zwar nicht die High End Ausstattung, aber ein sehr vernünftiger Anfang, mit dem du eine ganze Weile arbeiten kannst.
Wow, das war dann doch etwas ausführlicher
. Naja, ich hoffe es hilft...