"Fly me to the moon" Analyse

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Hallo zusammen,

ich muss für morgen einen Unterricht vorbereiten und würde gerne funktionsharmonisch "Fly me to the moon" analysieren. Singe den Song mit den Schülern und würde nun gern ein wenig Theorie mit einfließen lassen.

Nun meine Frage, ob jemand eine gute Analyse von dem Stück von Bart Howard (4/4 Version), oder einen Link zu einer solchen, parat hat?

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich zu einer solchen Analyse durchaus fähig bin. Jedoch ist, meiner Meinung nach allein schon die Bestimmung der Tonart hybrid. Man kann es durchaus in C-Dur und somit eine VI-II-V-I Kadenz sehen. Allerdings gibt es auch Meinungen die in Richtung a-moll tendieren.
Da ich zeitlich ein wenig knapp bemessen bin würden mir einige Tipps/Meinungen/Links bestimmt weiterhelfen.

Viele Grüße,

Lue Key :great:
 
Eigenschaft
 
Hallo Lue Key,

ich würde "Fly me to the moon" (Strophe) als ein anschauliches Beispiel einer Quintfallsequenz (Barocksequenz, Sechter-Kadenz) sehen.

Auf eine schöne Weise werden hier alle sieben Stufenakkorde miteinander verbunden (die V als Dominante verdurt).
Wie man an der Akkordfolge des Stückes sieht (Howard und Sinatra) liegt im wesentlichen die Quintfallsequenz in Moll mit Septimenerweiterung vor.

Zahlreiche Werke verwenden seit 300 Jahren diese Harmoniefolge, die auch öfter für Hits in der populären Musik gut war.

Das Beispiel "Fly me to the moon" ist sogar in Wikipedia explizit erwähnt:

Quintfallsequenzen sind ein prägendes Element auch in der Jazz-Harmonik und finden sich in vielen Jazz-Standards wieder, wie beispielsweise "Autumn Leaves" und "Fly me to the moon" sowie in Popmusik, beispielsweise in "Still Got The Blues" von Gary Moore und "I Will Survive" von Gloria Gaynor (Akkordfolge für beide d - G - Cj7 - Fj7 - h b5 - E 7 - a), oder bei Santana in "Europa" (f - Bb - Ebj7 - Abj7 ...). Taizé-Lieder mit Quintfallsequenzen sind "Nada te turbe" und "Miserere domini". Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus Liedern und Songs aller Gattungen seit dem Barock. In dem Jazz-Standard "Fly me to the moon" findet sich die Quintfallsequenz mit Septakkorden, hier in der Tonart a-Moll, gleich zum Beginn.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quintfallsequenz
Der Jazz-Musiker/Musiktheoretiker/Mathematiker "Guerino Mazzola" hat sich ausführlich mit dieser Harmoniefolge beschäftigt und ihr die Struktur des Möbius-Bandes zugewiesen (Abb. hier auf S. 24 oder in seinem Buch "The Topos of Music", S. 549).

Ich denke, es bieten sich viele interessante Ansätze für den Musikunterrricht.

Viele Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank an Dich Klaus. Ich konnte mit deinem Stoff was anfangen. Hat alles prima funktioniert.

Gruß,

Lue Key
 

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