Flügelaufnahme, wie ist diie Qualität?

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Einen Konzertflügel adäquat aufzunehmen, ist allemal eine große und eher seltene Herausforderung für Homerecordingverhältnisse.

Und der Flügel, um den es hier geht, ist weit über 100 Jahre alt!

Der Wunsch war, die Fülle und Räumlichkeit des Klangs aus direkter Nähe möglichst naturgetreu einzufangen.

Nach mehreren Versuchen mit unterschiedlichen Mikros und -Anordnungen ist folgende Aufnahme entstanden, die subjektiv für uns (den Künstler und mich) klanglich die bisher beste Annäherung an die Wunschvorstellung darstellt:

Eine kurze Ballade, gespielt auf einem Steinwegflügel von 1891, aufgenommen mit 2 Neumann 184 KM (Stereopaar), und nur noch minimal nachbearbeitet:

Ballade 2:11 (mp3 320kb)


Jegliches Feedback ist erwünscht, aber besonders würde uns hier im Recordingforum natürlich interessieren, wie die Aufnahmequalität bei Euch rüberkommt, bestimmt sind einige unter Euch, die wissen, wie sich eine gute Flügelaufnahme anhören muss/soll
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Passt die "Lautheit"? Die Dynamik des Instruments sollte möglichst erhalten bleiben ...

Grüße und schonmal Danke für zahlreiche fundierte Meinungen
MusicIsTheDoctor
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Ja ja der Steinweg Flügel, gell? :D

Also ich vermute mal, die Mics waren ca. 20cm über den Saiten und die Aufteilung war Bass und Diskant, wobei das Diskant mic ziemlich direkt bei den Hämmern positioniert war. Bass kann ich schlecht sagen..
Einsatz von Kompressor geb ich erlich zu, hör ich keinen (was gut ist) wobei man auch dazu sagen muss, dass sich die Dynamik in dem Stück sehr in Grenzen hält. ;)

Ich find es nicht schlecht.
Gerade bei Soloklavier hat man ja sehr viel klangliche Freiheiten. :)

Wir haben am Montag von der Uni aus Klaviersolokonzerte aufgenommen, daher bin ich jetzt ziemlich in diesem Kammermusik-Klang drin bzw. das was ich mir darunter halt vorstelle.

Für rein Klavier, wäre mir deine Aufnahme zu direkt. Wobei es jetzt da nicht nicht nur um den Hallanteil geht.
Okay natürlich, aber primär geht es mir eigentlich um den typischen "Saitenklang" welcher sich eigentlich fast ausschließlich so wie oben beschrieben einfangen lässt.
(..Wenn ihrs also nicht so wie von mir oben vermuten gemacht habts, dann hätt ich mich gerade selbst ins aus geschossen... :redface:)
Diesen direkten Klang und vorallem auch den doch sehr prägnanten Anschlag empfinde ich als unnatürlich.
Vorallem auch, weil dadurch der Höhenanteil ziemlich steigt, und das Klavier für mich jetzt (auch wenns ein Stainway ist) unrealistisch und leicht künstlich zu klingen beginnt.

Aber wie gesagt betrachte ich die ganze Geschichte halt aus einem ziemlich puristischen Blickwinkel.
Welcher nicht umbedingt der einzig wahre sein muss. ;)

Lg Jakob
 
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1) Ich empfinde den Klang ebenfalls als viel zu direkt. Bei klassischen Aufnahmen werden z.b sehr häufig einfach nur zwei Raummikrofone verwendet und ich glaube auch, dass eine solche Mikrofonierung hier gut getan hätte (zumindest wenn das Instrument solistisch ohne Band gespielt wird). Wenn ich Klaviermusik höre, dann möchte ich mich zurücklehnen und mir vorstellen können, ich säße im Konzert. Dafür ist eine so nahe Mikrofonierung nicht hilfreich.

2) Wenn ich bei mir alles richtig verkabelt habe (hab vorhin etwas rumprobiert), dann ist das Panning falsch. Die hohen Töne sollten rechts und die tiefen links sein, weil man beim Klavier gewöhnlich aus der Pianistensicht pannt.

3) Dafür kannst du nichts: Der gute Steinweg hätte aber vorher ruhig mal gestimmt werden dürfen.
 
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Das mit der Panoramisierung sehe ich nicht zwingend so..
Zumal du davor doch von der Konzertbesucheratmosphäre sprachst. :p

Lg Jakob
 
Ja, wenn man aber an Klavierkonzerte denkt, sitzt der Pianist meist seitlich zum Publikum, oder halb rückwärts. Ich habe aber noch nie gesehen, dass der Pianist in Richtung Publikum schaut, was aus Zuhörersicht die tiefen Töne rechts und die hohen links bedeuten würde. Es gibt für mich also keinen Grund, ein derartiges Panning vorzunehmen. Gerade, wenn man selbst Klavier spielt, dreht sich da im Kopf alles um :)
 
:D
Ja okay, aus dieser Sicht kann ichs verstehen. Ist realtiv änlich dem Drum-panning..
Ich muss zugeben, im mittleren Tonbereich höre ich beim Klaiver/Flügel eigentlich garkeine Richtung.
Bei den ganz hohen Tönen schon, einfach weils dann beinahe schon einen perkussiven Charakter bekommt.
Im Bassbereich hab ich noch nie drauf geachtet (passiert ja auch recht selten was unterm C)
Zwischen c und c''' resoniert einfach soviel, das die Richtung mMn überhaupt nicht feststellbar ist (in Pianistenposition).

Lg Jakob
 
Danke Euch erstmal fürs reinhören und kommentieren :)

Die Mikrofone waren auf einer Stereoschiene angeordnet, leicht nach aussen gewinkelt und etwas über der Hörposition des Pianisten.

Umso peinlicher das mit dem L/R-Dreher ;) Danke für den Hinweis, das war natürlich ein Versehen ...

Der Höreindruck ist also auf jeden Fall ein anderer, als der Eindruck eines Zuhörers im Konzertsaal :D oder bei einer Aufnahme, die diesen Eindruck wiedergeben soll, und kommt deswegen sicher ungewohnt, aber nicht unbedingt unrealistisch (zumindest für den Musiker) ...

Beim Drumpanning mache ich es aber auch immer so, dass es aus Zuhörersicht realistisch ist, zumindest im Zusammenhang mit einer Band.

Wir werden da noch weiter experimentieren, auch mit der "klassischen" Aufnahmerichtung von rechts.
Die Mikrofone erscheinen uns als wirklich sehr geeignet, obwohl ich weiss, dass für Flügel auch oft Kugelcharakteristik gewählt wird. Da wird aber der Einfluss der Raumakustik noch stärker, und es ist halt kein Konzertsaal sondern ein eher kleiner und akustisch nicht besonders optimierter Raum, in dem der Flügel steht.

Es ist meine erste Erfahrung mit Neumann, und ich bin schon begeistert von der Auflösung und der Natürlichkeit.

Und der Flügel wird auch gestimmt werden, daran solls nicht scheitern ;) ich denke, in ein paar Wochen werden wir hier eine neue Aufnahme zur Diskussion stellen können, und hoffe, wir können dann diesen Thread noch etwas fortsetzen ;)
 
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okay dann war ich ja recht weit weg, mit meiner Vermutung..
peinlich, peinlich :redface:
Aber interessant, dass man dort diesen Sound herkriegt.
Ich hab schon gehört das manche ihren Flügel so aufnehmen, besonders weils für den Pianisten am natürlichsten klingt (der kennt das Instrument ja primär so) aber dass dort die Anschläge so heftig raus kommen, vorallem diese "Nähe" wundert mich.. :gruebel:

Lg Jakob
 
Das mit dem Links/Rechts-Dreher ärgert mich, deshalb hier noch mal ein Update aus dem gleichen Rohmaterial (also auch immer noch leicht verstimmt ;)), L/R-vertauscht und mit dem Versuch, dem Ganzen etwas die Direktheit zu nehmen:


Ballade Mix 2



Grüße :)
 

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