Flügel auf/abnehmen

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Ich habe manchmal einen Flügel live aufzunehmen. Die Situationen sind sehr unterschiedlich:

Manchmal ist es ein Liederabend und zwei Meter entfernt steht eine Sopranistin; dann komme ich mit zwei Kleinmembrankondensatoren (Niere) am geöffneten Flügel gut hin. Einstreuungen vom Gesang in die beiden Flügelmikros gibt es kaum.

Manchmal ist es eine Jazzformation und der Deckel fast zu, da habe ich dann schon Schwierigkeiten, mit den Mikros reinzukommen, manchmal ist er ganz zu, dann muss ich von unten mikrofonieren. In beiden Fällen habe ich natürlich auf den beiden Flügelmikros z.T. kräftige Einstreuungen vom Drumset.

Daher bin ich auf der Suche nach Mikrofonen, die einerseits gut sind und auch klassikgewohnten Ohren einen guten Flügelklang liefern und die andererseits so klein sind, dass ich sie auch bei geschlossenem Deckel verwenden kann. Nach einem Splitter könnte man damit dann neben dem Recordinginterface auch eine PA beschicken.

Was könnt ihr da so empfehlen, ohne dass man dabei verarmt?

mfg
 
Eigenschaft
 
Wie wäre es mit Grenzflächen im Flügel?
 
An sowas dachte ich auch schon, ich wollte nur nicht schon in der Frage die Gedanken auf eine bestimmte Richtung lenken.

Ideal wäre natürlich eine Grenzfläche, die auch mal in einer Bassdrum zu gebrauchen wäre.

Es stellt sich mir noch die Frage der Befestigung im Flügel. Welche Tricks gibt es, um eine Grenzfläche zuverlässig am Deckel festzukleben, ohne dass da Rückstände bleiben? Teilweise sind das richtig teure und edle Teile, ich glaube, da mag nicht jeder Eigentümer, wenn ich mit irgendwelchem Klebezeug ankomme. Ganz blöd wäre es natürlich, wenn es mittem im Konzert einen Schlag machte und eine Grenzfläche auf die Saiten runterfiele.

mfg
 
Aus Sennheisers 900er-Serie gibt es zwei Grenzflächen - identische Mikros, hörte ich mal, nur sehr unterschiedlich "vor-EQ'd". Das 901 für die BD soll auch kräftig darauf zugeschnitten sein, d.h. Bass- und Trebleboost sowie Absenkung der Tiefmitten, dagegen das weitgehend lineare 912 - selbes Mikro, nur nicht im Frequenzgang verbogen. Du könntest das 912er nehmen und für die BD einfach selber EQen.

Warnung: Diese Angaben beruhen auf Hörensagen und ein paar Infos, die ich nur kurz bei sennheiser.com gelesen habe, also keine eigenen Erfahrungen! Daher: Ausprobieren, ob das auch gut funktioniert!

Viele Grüße
Jo
 
versuche mal mit den Technik-Leuten vom Karlsruher Jazzclub ( www.jazzclub.de ) in Kontakt zu kommen, die hatten ziemlich lange mit Grenzflächen gearbeitet/probiert und sind davon gänzlich wieder abgekommen, weil das nur unter Idealbedingungen wirklich funktioniert hat.

...da gab es dann so "Horror-Szenen", daß ein Pianist mitten im Stück den Deckel aufgemacht hat, weil er den Flügel nach seinem Geschmack hören wollte... - die Grenzflächen waren nur bei geschlossenen Deckel und strategisch güstigem Standort des Flügels optimal.
Näheres wissen aber die Techniker vor Ort besser als ich.
 
Oha - das klingt gut! Da ginge bei mir auch der Puls hoch!

Vielleicht sollte ich dann doch eher in die Richtung Clip-Mikrofone gehen, die auch unter einen geschlossenen Deckel passen.

mfg
 
guck dich mal bei DPA um. da gibts welche (weiß gerade nicht welche serien, glaub 4060 oder so) die gibts komplett mit magnetischen haltern. die kann man einfach ins innere des flügels "stellen" und sind echt winzig. hab ich auch im profi bereich schon oft gesehen wenn der produktionschef wollte das der flügeldeckel geschlossen sein soll
 
Die DPA kannte ich schon; ungünstig finde ich die Kugelcharakteristik, denn wenn der Deckel doch mal auf ist, dann habe ich jede Menge Schlagzeug mit auf der Spur, darum habe ich das nicht weiter verfolgt.

Was wäre von den ATM 350 von Audio Technica zu halten?

mfg
 
und was wäre mit der methode 2 kleinmembraner (schoepse oder neumänner) normal auf 2 stativen , den flügel aufs erste loch auf gemacht und dann den spalt mit molton zugeklebt? das hab ich auch schon öfter gesehen die methode
 
Guter Tip - danke!

Was wäre vom Opus 51 zu halten?

mfg

moin, moin!
opus51 geht im fluegel ziemlich gut, zwei davon auf den rahmen gelegt koennen sehr schoen toenen. in ner bassdrum mag ichs persoenlich nicht - aber ich konnte mich bisher auch noch fuer kein grenzflaechenmikrofon in ner bassdrum begeistern :)
inzwischen ein klassiker duerften auch zwei akg c414 b-uls (oder vermutlich auch deren nachfolger) mit klammern an den streben ueber den saiten sein....
frohes suchen!
klaus
 
Live bei geschlossenem Flügel verwende ich meist Grenzflächen (2 Shure Beta91), bei offenem Flügel Kleinmembraner (Rode NT-5 oder Shure KSM 109). Im Studio Großmembraner + Raummikrofone. Hab damit schon ein paar Jazz Bands gemacht und bin damit sehr gut gefahren, wobei vorher die Kommunikation mit der Band wichtig ist. Flügel mal zwischendurch aufmachen kann zu unschönen Ergebnissen führen :)
 
hallo alle zusammen,
wir legen einfach 2x opus 51 (jeweils eins in den Bass- und Diskantbereich) unter die saiten. das ist für flügel solo mit gesang etc. ganz gut geeignet (toller sound), wenn man aber noch ne band oder ne backline hat, hört man schon die einstreuungen.

grüße aus christianlands
 
Hi,

zuerst muss man sich die Frage stellen. Was will man überhaupt? Möchte man den Sound des Flügels so gut wie möglich verstärken? Möchte man, dass sich der Flügel "durchsetzt". Dann fangen die Kompromisse schon an. Geht man dann dafür näher an die Hammeranschlagslinie, um das "perkusive" mitzuverstärken? All die genannten Möglichkeiten funktioniern. Ich würde nichtsdestotrotz abraten etwas unter den Deckel, oder - noch schlimmer - auf dem Resonanzboden zu befestigen. Ich kann euch aus Erfahrung sagen. Das gibt in den meisten Fällen Ärger!
Ich habe schon die kuriosesten Abnahmeaufstellungen gesehen. Und jeder der Tontechniker behauptete, dass seine die "amtliche" sei.
Ich kann euch nur den Tipp geben verschiedenes zu probieren und offen für fast alles zu sein. Die Mikros dürfen und sollten keine Schäden am Gehäuse oder Resonanzboden verursachen und keine Geräusche produzieren. Ihr werdet feststellen, dass die eine Abnahmetechnik bei Flügel X anders wirkt als bei Flügel Y.

Einen anderen Tipp kann ich euch geben, wenn der Flügel zusätzlich auf irgendwelche Monitore gelegt werden soll. Zusätzlich ein billiges Mikro postieren, was nur für den Monitorsound benutzt wird. Die Musiker werden´s euch danken.

Gruß,

Paul
 
Hi,
ich hätte vielleicht noch sagen sollen, dass die Mikros nur zum Verstärken des Flügels benutzt werden, nicht zur hochqualitativen Aufnahme.
Befestigt wird am Flügel nichts, es werden die zwei Grenzflächen nur vorsichtig (mit Schutz unter dem Mic!) unter den Flügel geschoben. Ich hoffe ich konnte die Missverständnisse meines Vorposters beseitigen.

Christianlands
 
O Menschen!!! Immer neue Vorschläge, und immer komplizierter...

Ich habe gute Ergebnisse von Flügel, allein und mit Solisten, ganz einfach: zwei Kleinmembran-Kugel, Base 50-60 cm, parallel, die Höhe etwa 2 - 2,5 Meter. Von dem Instrument - das hängt von dem Raum, 2 bis 4 Meter... Wenn mit Solisten, dann eher 4 als zwei. Und alles wird OK!
 

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