Floyd Rose stimmen

747er
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Moin!

Eigentlich bin ich ja Bassist, und will es auch bleiben. Aber ich möchte dennoch gern auch E-Gitarre lernen, und habe mir eine schöne ESP LTD M-100 FM gekauft... Sieht gut aus, spielt sich gut, klingt gut, mein Gitarrenlehrer findet sie auch gut, und der ist Profimusiker, der muss es wissen ;)

Aber, das gute Stück hat ein Vibrato von Floyd Rose, Modell Special, und dank diesem, ist es einfach zum verzweifeln, die Gitarre anständig zu stimmen. Ich habe natürlich auch schon Tante Google gefragt, und bekam diverse Tipps, von denen ich einige probiert habe, aber es bleibt dabei, am Schluss sind alle Saiten einen halben Ton zu tief..
Ich stolperte auch über den Tipp, einfach alle gleich einen halben Ton zu hoch zu stimmen, denn dann würde ja wieder alles passen. Das hielt ich aber eher für einen Verzweiflungsschlag, und habe es nicht probiert...
Und von Ratschlägen, wie: "schick das Ding zurück und kauf dir eine ohne dieses Vibratogedöns", halte ich auch nicht viel.

Gibt es irgendeinen wirklich absolut brauchbaren Tipp, wie ich dieses Problem beheben kann?

Danke!
 
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Hallo und willkommen im Board.

Gitarren mit Floyd Rose können am Anfang durchaus überfordern.

Im Prinzip allerdings stimmst du die Gitarre mit offenen Klemmschrauben am Sattel vor. Dann zuschrauben und mit den Finetunern arbeiten. Ich stimme mein Floyd, im Feintunung, meist in einer speziellen Reihenfolge, (tief, hoch, tief usw.) um das schweben der Brücke etwas zu kompensieren.

Es kann durchaus sein, das die Gitarre, bzw. dessen Floyd einfach mies eingestellt ist und ein vernünftiges Stimmen sehr erschwert. Davon sollten wir allerdings nicht ausgehen...
Aus Erfahrung bin ich auch immer etwas skeptisch, wenn es um lizensierte Floyds und deren Stimmeigenschaften/stabilität geht.
Lass Dir das Stimmen doch mal von deinem Lehrer zeigen oder schaue eines der etlichen Youtubevideos.
Falls du mit deinem Floyd partout nicht warm wirst, kannst du es auch sehr einfach blockieren....

Gruß
ReiRo
 
Ich hatte mit meiner Ibanez zu Beginn das gleiche Problem und dabei halt es sich auch nur um ein FR Lizensiertes Teil. Aber nach einer Weile ging es und ich konnte sie sehr gut einstellen. Nach einer Weile lernt man seine Gitarre kennen mit all ihren Eigenheiten und kann darauf reagieren.

Wie gehst du beim Stimmen denn vor? Was benutzt du um fürs Stimmen das FR zu blockieren - also in Korrekter Lage zu halten? Ich habe ein flaches Stück Metall benutzt. Nachdem alle Saiten gestimmt waren, war das schwerste die Blockade so zu lösen, dass das FR tatsächlich in dieser Position bleibt. Ich bin dabei immer sehr genau und fast pingelig vorgegangen. Die Schrauben habe ich maximal (und _immer_ gleich beide !) in viertel Umdrehungen gelöst und geschaut, wie fest oder Locker das Stück Metall noch ist. Wenn ich es rausgezogen habe und ich noch erkennen konnte, dass das FR minimal abgesackt ist, habe ich es wieder blockiert und die Schrauben wieder ein wenig gelöst. Es war Mühsam aber nach einer Weile ging es locker von der Hand und war relativ schnell fertig.
Wenn alle Saiten nur minimal zu hoch waren, habe ich die Schrauben gelöst ohne Blockade. Oft musste dann nur noch eine Saite via Finetuner eingestellt werden.

Aber wie ReiRo sagte kann es auch an den Einstellungen liegen. Meins war ganz zu Beginn auf einer Seite höher als auf der anderen. Dadurch waren die tiefen Saiten immer verstimmt. Erst nachdem ich es genau senkrecht zum Hals eingestellt habe, ging es.
 
tja, eine negativerfahrung kann ich da nicht für ich behalten. Ich hatte früher eine Ibanez RG 370 in Silber-Glitter. Tolle Haptik, fantastischer Sound ... und sie sah wirklich spitze aus. aber dann dieses Tremolo. Es war ein lizenziertes Teil. Und ich habe einfach nicht hingekriegt, das richtig einstellen. Die Gitarre wollte einfach nicht stimmkonstant werden, wenn alle Saiten mal richtig gestimmt waren hat ein Ganztonbend gereicht und das Vibrato hat nachgegeben.
Dann hab ich die Gitarre unserem lokal Dealer übergeben, der hat sie mir für 30 Euro eingestellt. Aber das Problem dabei eher noch verschlimmert. Der einzige der das ganze zum positiven Ändern konnte war mein Gitarrenlehrer. Nach seiner zarten Hand konnte ich die Gitarre wirklich ein halbes Jahr lang live einsetzen. Ich musste trotzdem nach jedem Song nachstimmen, über die Finetuner ging da garnichts mehr, die Blockaden hatte ich dauerhaft gelöst.

Nachdem nichtmal die Profis mit dem Ding umgehen konnten hab ich die Gitarre verkauft. Hat alles nichts genützt und um sie an der Wand hängen zu lassen hatte ich zu große studentische Geldsorgen.

Dass die Teile von Natur aus schlecht eingestellt sind ist wohl auch nicht so selten, also solltest du damit nicht klar kommen bring sie ruhig mal zum Fachmann. Vielleicht kann eine zusätzliche Feder da helfen.
 
Ich glaube, dein Problem ist einfach dass du die Saiten in einem Durchgang stimmen willst - das klappt aber bei einem schwebenden Vibrato nicht. Du musst die Saiten laufend nachstimmen, da die restlichen Saiten tiefer werden wenn du eine Saite anziehst.

Das Stimmen ist also beim Floyd Rose ein Annäherungsprozess - es sei denn du blockierst das Trem in der richtigen Haltung, stimmst und stellst dann die Federn so ein dass das Vibrato genauso wie vorher im blockierten Zustand schwebt.

Siehe auch http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/guitar-fix-up-1.html


PS: Da fallen mir auch noch n' paar Bassisten-Witze ein :D:evil:, aber hier ist ja das E-Gitarren-Forum :engel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ist das Video, das ich benutzt habe um mein Floyd das erste mal zu stimmen, nachdem Saiten gewechselt wurden.


Nur als kleiner TIp, falls du danach gehen willst: der Mensch in dem Video blockiert das FR mit einem Löffel nur auf einer Saite. Ich empfehle etwas unter die gesamte Breite des FR zu legen. Sonst sackt es auf einer Seite runter und wird auch nie passen.
 
Erstmal danke für die Tipps, ich werde mich durchtesten. Worst case fahr ich mit dem Ding nach Flensburg in den Laden, und frage, ob die sich das mal ansehen können..

Mein Gitarrenlehrer kennt das FR leider gar nicht....
 
Erstmal von mir auch herzlich willkommen im Board,

Mein Gitarrenlehrer kennt das FR leider gar nicht....
Dein Lehrer kennt das spezielle FR nicht, oder kennt sich gar nicht mit FR-Systemen aus, weil er nur Fixed-Bridge-Klampfen spielt?
Weil eigtl. sind alle FR-Systeme von der Funktion und vom Aufbau sehr ähnlich und unterscheiden sich idR. nur an Details.

Wobei man leider sagen muss, das im Preissegment deiner Gitarre die lizensierten FR-Systeme ganz schöne Krücken sein können, von
zumindest fragwürdiger Qualität. Immerhin kostet ein neues Original FR-Kit den Endkunden hierzulande deutlich über 200,- Euro.
Selbst lizensierte Markenhardware anderer Hersteller (Schaller, Gotoh, Ibanez,etc.) liegt bei >140,- Euro.

Meine Vorgehensweise wäre:
  • Egal was der Verkäufer gesagt hat, wie alt oder neu die vorhandene Bespannung ist: Runter mit den zumeist billigen Showroom-/Original-Drähten! Und zwar alle gleichzeitig! (Standard-Empfehlung: Eine Saite nach der anderen tauschen, um das FR besser in der Schwebe zu halten, aber ich mach bei neuen Instrumenten lieber eine komplette Neueinstellung) Wichtig: Vorhandene Saitenstärke, Saitenlage, Oktavreinheit, Halskrümmung und Stellung des FR im Verhältnis zum Body(Anstellwinkel) prüfen, merken/notieren.
  • Bevor du die alten Saiten runternimmst, das FR in der aktuellen Stellung fixieren. Einige FR haben dazu eine Einstellschraube (mein Ibanez z.B.) andere nicht. Also entweder von der Rückseite (der Deckel muss eh runter, um später evt. die Federspannung zu justieren) mit Holzklötzen/Keilen den Sustainblock (da hängen die Spannfedern dran) fixieren, oder von der Oberseite etwas stabiles unter das FR schieben, das es nicht in den Body "abtauchen" kann.
  • Da du ja schon Bass spielst, hast du sicherlich mittlerweile ne präferierte Saitenmarke (ich spiel am liebesten Elixir Nanoweb, die muss man nicht so häufig wechseln, die fehlende Brillianz nichtpolymerisierter Saiten geht mir am Poppes vorbei). Was die Saitenstärke angeht, würd ich erstmal bei dem bleiben, was vorher drauf war, ob das deinen Vorstellungen entspricht, wirst du mit zunehmender Spielerfahrung selbst entscheiden können.
  • Also: Arbeitsplatz eingerichtet; Werkzeug, Pflegemittel und neue Saiten parat(lieber nen Satz zuviel, bei FR-Systemen kann beim Neubesaiten/Dehnen gerne mal was reissen), Bridge fixiert, Klemmsattel aufgeschraubt, alte Saiten runter.
  • Griffbrettpflege: Neue Instrumente dürsten geradezu nach einem guten Griffbrettöl (außer lackierte natürlich). Bei Showroom-Modellen/Gebrauchten entsorgst du so auch den Schmand ehemaliger Tester/Vorbesitzer.
  • Die Feintuner am FR so einstellen, daß du ca. 1/3 Regelweg nach unten und 2/3 nach oben hast.
  • Neue Saiten aufziehen: Ballends abknipsen, am Saitenhalter des FR einfädeln und festziehen. (dran denken: nach ganz fest kommt ganz ab, das sind Feinmechaniken) Saite stramm ziehen und so in die Mechaniken einfädeln, daß du 1,5 bis 2,5 Wicklungen auf dem Stimmwirbel hast (tiefe E-Saite 1,5; b- und e-Saite eher 2,5) Stegklemmen noch nicht wieder festziehen!
  • Saiten dehnen! Wenn alle Saiten drauf sind ganz grob stimmen (FR immer noch blockiert) und Saiten dehnen was das Zeug hergibt ohne zu reißen. Gelegentlich nachstimmen und dehnen bis die Stimmung annähernd stabil bleibt. Jetzt die Blockierung des FR entfernen und ein paar ordentliche Upbends machen (dehnt auch nochmal). Stimmen: E -> e -> A -> b -> D -> G Also von außen nach innen! Das ganze mehrmals wiederholen bis es annähernd passt.
  • Lage des FR kontrollieren! Wenn es jetzt vom Winkel so steht wie im Originalzustand (Grundplatte des FR parallel zur Korpusoberfläche) dann Gratulation ;) und Klemmsattel zuschrauben (auch hier: nach fest kommt ab, bzw. Saitenriss oder unschöne Kerbe im Klemmsattel) Wenn nicht:
  • Spannung der Federn ändern! Steht das FR zu hoch müssen die Federn stärker gespannt werden, taucht es in Grundstellung in den den Korpus ab, müssen die Federn etwas entspannt werden. Auch hier ist Geduld gefragt. Immer nur kleine Änderungen und die Stimmung kontrollieren/nachjustieren bis das FR schön parallel zum Body schwebt und die Stimmung bis auf wenige Cents passt. Jetzt auch hier Klemmsattel fixieren und den rückseitigen Deckel wieder draufschrauben.
  • Optimalerweise dem Hals ne Nacht Gewöhnungszeit geben, sich mit den neuen Saiten anzufreunden und am nächsten Tag Halskrümmung kontrollieren/korrigieren und das Feintuning machen:
  • Halskrümmung, Saitenhöhe und Bundreinheit einstellen, evt. nochmal die Stegklemmen lösen, Saiten nachdehnen, und mit den Mechaniken grob stimmen. Stegklemmen wieder zuschrauben und mit den Feintunern die Stimmung einstellen.
Wenn du jetzt bei der Saitenmarke und -Stärke bleibst, verlaufen die zukünftigen Saitenwechsel deutlich entspannter:
Einfach jede Saite einzeln wechseln, dabei die neue Saite gut dehnen bevor du zur nächsten übergehst, dann sollte sich an der Lage des FR nichts ändern und mit etwas Übung hast du die neu besaitete Klampfe in 30 Min. spielbereit.

Guten Rutsch und viel Spaß mit 6 dünnen Saiten wünscht,
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Er kennt die ganzen FR Systeme nicht... Ok, ich werd mir nen Satz neue Saiten besorgen. Beim Bass komme ich mit DR Strings gut klar, dann werd ich die für die Klampfe auch holen... Und dann nehm ich mir mal nen Nachmittag Zeit, um das in Ruhe zu machen. Ich hoffe, ich kriege es hin....
 
Aber am besten einen Satz mit 9-46, oder 10-46 holen, das sind etwa die Saitenstärken, wie sie auf der Gitarre im Original waren, sonst musst Du es ggf. noch mehr umstimmen/umstellen.
 

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