"Flow" - Singer/Songwriter mit Progressive Metal-Einflüssen

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Hey Leute,

ich war schon lange nicht mehr aktiv, aber ich bin froh, hier wieder vorbeizuschauen, weil die Atmosphäre so angenehm freundlich und konstruktiv ist.

Ich möchte euch gerne eine Reihe von Songs vorstellen und fragen, was ihr davon haltet. Es handelt sich um einen Zyklus aus geplanten fünf Songs, die thematisch und musikalisch miteinander zusammenhängen. Dabei ist es mir wichtig, die "Singer/Songwriter"-Perspektive so wenig wie möglich zu verlassen, d.h. ich versuche die Songs in einem Rutsch mit der Kamera festzuhalten und verzeihe dabei manche Ungenauigkeiten (das Schrammen der Gitarre ist aber leider nicht zu vermeiden). In einigen Ausnahmen, so wie bei Flow IV, füge ich noch weitere Schichten hinzu, aber die Songs können dann auch ohne sie funktionieren.

Ich würde mich freuen über euer Feedback. Findet ihr, dass die Genre-Kombination funktioniert? Findet ihr die Songs interessant oder kreativ? Hört ihr die Zusammenhänge v.a. zwischen Flow I und II? etc. Schreibt einfach, worauf ihr Bock habt! :D

Wenn ihr nicht so viel Zeit habt, dann empfehle ich euch, bei Flow IV anzufangen, weil das am wohlklingendsten ist. Die anderen beiden sind stilistisch etwas derber, wobei Flow II insgesamt noch etwas abwechslungsreicher ist. ;-)





PS: Ich hoffe, das hier ist die richtige Abteilung, da ich mehr oder weniger zwischen den Stühlen agiere. Wenn ihr anderer Meinung seid: Verschiebt den Thread gern woanders hin!
 
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Hi Dave,

hab bei flow 1 angefangen... grundsätzlicher Eindruck: das ist eine Rohversion vor der Aufnahme zur Demoversion, die irgendwann mal zu einem echt guten Song werden kann... Mal ne generelle Frage: Warum möchtest du dich von dieser Art deine Musik aufzunehmen nicht entfernen? Selbst wenn du unbedingt bei der Instrumentierung bleiben möchtest (wobei ich sagen würde, nimm lieber ein Bandarrangement), nimm dir doch erst mal ganz in Ruhe mithilfe eines Metronoms die Gitarre auf und dann legst du deinen Gesang drüber. Das verhindert die meisten schiefen Töne und die verwirrende Rhythmik. Das fertige Produkt kannste ja dann immer noch auf so ein Video legen.
Nochmal speziell zu flow 1: Watt zum Deubel macht dieser Scream da am Ende?:weird::evil:
Ansonsten gute Gitarren Ideen, die sich aber durch die Art, das aufzunehmen, ein wenig hinter den schiefen Geräuschen verstecken.

Flow 4: Tatsächlich wohlklingender, nur die beiden Harmoniestimmen sind mir zu aufdringlich und durch den starken Hall klingen die ein bisschen unnatürlich. Ansonsten guter Song.

Flow 2: Ganz komischer Rhythmuswechsel vom Intro-Riff zum Rap-Part. Der Rap-Part an sich ist gefährlich, denn irgendwie konnte ich das nicht so ernst nehmen. In Verbindung mit dem Rhythmuswechsel und dem Gitarrenspiel, das viel aufwendiger aussieht als es sich anhört, fand ich den Rap-Teil schon ein bisschen witzig...

Noch gerade zu deinen Fragen:

Funktioniert die Genre-Kombination?
- Für mich nicht
Ist das interessant/kreativ?
- jup, irgendwie ja schon
Zusammenhänge gehört?
- ja, in der zu hektischen Gitarre.

Nimm es mir nicht übel, ich glaube, du bist gar kein schlechter songwriter, aber der Output hier ist irgendwie noch nicht stimmig. Übersetzt in E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Vocals wären das bestimmt 3 kreative, abwechslungsreiche Songs (aber lass den Scream und den Rap weg);)

Liebe Grüße und entschuldige für die Kritik
Janneck:)
 
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Hey Janneck, vielen Dank, ich bin froh über jegliche Art von Feedback! Ausgeglichene Kritik ist immer das beste!

Jetzt muss ich aber noch genauer nachfragen, wie du das meinst:
Das verhindert die meisten schiefen Töne und die verwirrende Rhythmik. Das fertige Produkt kannste ja dann immer noch auf so ein Video legen.
[...]
Ansonsten gute Gitarren Ideen, die sich aber durch die Art, das aufzunehmen, ein wenig hinter den schiefen Geräuschen verstecken.
Machst du das "Schiefe" am Gesang oder an der Gitarre fest? Könntest du möglicherweise das eigentlich Intendierte als "falsch" interpretieren? Wenn etwas wirklich daneben wäre, hätte ich einen anderen Take (auf)genommen. Ich würde sagen, ich bin hauptsächlich in der ersten Strophe von Flow I etwas unsauber in der Intonation, was aber auch daran liegt, dass ich da absichtlich "geschwächt" singe. Auch die Anfänge der Refrains von Flow I sind bewusst so "schwebend" gehalten. Aber die größten Reibungen sind in der zweiten Strophe, wo ich mit jedem neuen Zielton im Prinzip dissonant zur Gitarre stehe, die selbst dissonant ist, aber jeder Ton soll genau dort sitzen (was nicht einfach war zu üben :dizzy:).

Und zur verwirrenden Rhythmik: Danke für den Hinweis. Zuerst dachte ich, dass das eigentlich passen sollte, weil ja der Hauptrhythmus metrisch nicht in einem 4/4-Takt aufgeht, aber ich habe mir die Strophen nochmal explizit im Hinblick auf die Gitarre angeschaut, und da gibt es tatsächlich Unstimmigkeiten, auf die ich nicht geachtet habe (weil ich zu sehr auf den Gesang konzentriert war). In der ersten und zweiten Strophe habe ich jeweils zur zweiten Verszeile eine falsche Variante der drei Akkorde drin und in der dritten Strophe ist es immer in dieser Variante... *hüstel* eine versteckte Botschaft *hüstel* Flow I ist eindeutig die schlechteste Aufnahme von den dreien, Flow II und IV sind aber genau, wie sie sein sollten.

Flow 4: Tatsächlich wohlklingender, nur die beiden Harmoniestimmen sind mir zu aufdringlich und durch den starken Hall klingen die ein bisschen unnatürlich. Ansonsten guter Song.
Danke! Das finde ich interessant, weil ein anderer meinte, dass er die Stimmen zu leise fand - die Kopfhörer waren aber auch ziemlich basslastig. :D

Flow 2: Ganz komischer Rhythmuswechsel vom Intro-Riff zum Rap-Part. Der Rap-Part an sich ist gefährlich, denn irgendwie konnte ich das nicht so ernst nehmen. In Verbindung mit dem Rhythmuswechsel und dem Gitarrenspiel, das viel aufwendiger aussieht als es sich anhört, fand ich den Rap-Teil schon ein bisschen witzig...
Rhythmuswechsel hab ich gerade in Flow II viele, wobei der erste der heftigste ist, da gebe ich dir recht. Aber vielleicht hilft es, sich an diesem synkopischen Dreitonmotiv zu orientieren, das immer zum Ende vom ersten Riff kommt und jeweils zum Anfang des Rap-Riffs. Das ist ungefähr gleich schnell, nur darum herum ändert sich halt der Groove. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass der Witz durch mein körperliches Mitwippen verstärkt wurde, da konnte ich nicht anders. :D Aber ganz verstehe ich dein Problem noch nicht. Ist es Rap an sich, mein Rap, Rap in dem Kontext oder tatsächlich die Präsentation?
Nochmal speziell zu flow 1: Watt zum Deubel macht dieser Scream da am Ende?:weird::evil:
Was für eine Frage! Das ist der absolute Höhepunkt der Verzweiflung! :D Ich finde, der hat, gerade eben weil er unerwartet kommt, eine ziemlich krasse Wirkung, auch weil der ganze Song sich bis zu diesem Ende hin steigert. Klingt der Scream deiner Meinung nach technisch nicht gut oder findest du, er passt nicht ins Konzept?
Nimm es mir nicht übel, ich glaube, du bist gar kein schlechter songwriter, aber der Output hier ist irgendwie noch nicht stimmig. Übersetzt in E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Vocals wären das bestimmt 3 kreative, abwechslungsreiche Songs ;)
Dann habe ich wohl mein Ziel verfehlt, zumindest für dich :redface: Die Idee ist ja tatsächlich, dass meine Youtube-Videos eher Demos für eine professionelle Aufnahme darstellen. Da würde ich dann auch eine andere Gitarre nehmen und evtl. noch mehr Schichten einfügen, aber ich halte erstmal noch weiterhin daran fest, dass akustischer Metal funktionieren kann, wenn man alle Möglichkeiten nutzt (z.B. indem man auf reine Powerchords weitgehend verzichtet oder die Dynamik voll ausspielt), was ich häufig bei Akustik-Covern von verzerrten Songs schmerzlich vermisse.

Danke nochmal, dass du dir alle drei Songs angehört hast und dass du deine Gedanken geteilt hast. Ich fand es sehr spannend, wie du das Hören empfunden hast!

Ich freue mich weiterhin über weitere Reaktionen! Vor allem, was Flow IV anbelangt, das kam ja bisher am besten weg. ;)
 
Machst du das "Schiefe" am Gesang oder an der Gitarre fest? Könntest du möglicherweise das eigentlich Intendierte als "falsch" interpretieren?

Aber ganz verstehe ich dein Problem noch nicht. Ist es Rap an sich, mein Rap, Rap in dem Kontext oder tatsächlich die Präsentation?

Klingt der Scream deiner Meinung nach technisch nicht gut oder findest du, er passt nicht ins Konzept?

Hab jetzt mal bisschen amateurhaft zitiert, weil ich nicht weiß, wie ihr das immer so schön hinbekommt

Also zwischendurch hab ich schon ein paar schiefe Töne in der Stimme gehört. Ansonsten liegts wahrscheinlich an den Dissonanzen. So offensichtliche Dissonanzen in moderner Musik finde ich gefährlich. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich nicht mit deinen lyrics beschäftigt habe... vielleicht passt die Grundidee mit den Dissonanzen ganz gut zum Inhalt aber für den ersten Höreindruck war es erstmal komisch. Klang teilweise so wie eine ungestimmte Gitarre.

Zum Rap... es ist Rap an sich, Rap in dem Kontext und dein Rap. Also generell mag ich Rap nicht, dadurch alleine wird der aber noch witzig. Da kommt halt ein cooles Gitarrenriff und man erwartet irgendwas rockiges, plötzlich breakdown und du fängst an zu rappen... fühlte sich an wie ne musikalische Gefahrenbremsung die in der Leitplanke endete... kann ich schlecht beschreiben. Darüber hinaus finde ich, dass deine Stimme eher für was melodisches geeignet ist. Kam einfach irgendwie alles zusammen hier:ugly:

Der Scream klingt technisch total gut, aber an der Stelle hat er mich geschockt (wieder so ein Leitplanken-Gefühl;)). Hätte ich auf den Text gehört, hätte ich ihn wahrscheinlich besser nachvollziehen können.

Ich bin wahrscheinlich einfach nicht so gemacht für deine Musik, weil ich immer erst auf die Melodien und auf das Klangbild achte und wenn ich dann feststelle, dass ich das richtig richtig gut finde, erst ab da mache ich mir Gedanken über das, was da gesungen wird. Du lieferst mehr ein Komplettpaket von Athmosphäre, Story und Melodie und das ist recht komplex (klar, progressive...). Mit einer besseren Aufnahme Technik würden diese drei Aspekte bestimmt noch stärker rüberkommen.:great:
 
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Hab jetzt mal bisschen amateurhaft zitiert, weil ich nicht weiß, wie ihr das immer so schön hinbekommt

Guck mal:

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Sobald du einen Text markierst, erscheint rechts diese Sprechblase. Einfach "Zitieren" klicken, und der markierte Text wird automatisch als Zitat in deinen Beitrag eingefügt. Genau die Stelle, wo der Cursor zuletzt war. Oder - bei einem neuen Beitrag - an den Anfang.
 
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Die Idee ist ja tatsächlich, dass meine Youtube-Videos eher Demos für eine professionelle Aufnahme darstellen. Da würde ich dann auch eine andere Gitarre nehmen und evtl. noch mehr Schichten einfügen, aber ich halte erstmal noch weiterhin daran fest, dass akustischer Metal funktionieren kann, wenn man alle Möglichkeiten nutzt (z.B. indem man auf reine Powerchords weitgehend verzichtet oder die Dynamik voll ausspielt), was ich häufig bei Akustik-Covern von verzerrten Songs schmerzlich vermisse.
Hi Dave,
ich nehme das mal, weil es für mich die Kernfrage ist.
Mir ist schon klar, dass Du auf eine andere als die gewohnte singer-songwriter / unplugged-Geschichte aus bist und dass das wenig gängiger Musik zu tun hat und haben soll.
Ich finde auch absolut erstaunlich und gut, was Du da handwerklich ablieferst und ich gehe davon aus, dass Du es genau so haben wolltest/willst, wie wir es hören können - jetzt mal abgesehen von den Einschränkungen, die Du bezüglich FLOW 1 oben im post gemacht hast.

Ich wollte mir dann die songs Deiner (ehemaligen) Metal-Band anhören, um meiner Vermutung nachzugehen, dass sowas akustisch halt doch nur begrenzt geht. War dann auch auf der site, konnte auch eure songs finden, erhielt aber folgende Meldung:
As a result of a server migration project, any photos, videos, and audio files you uploaded more than three years ago may no longer be available on or from Myspace. We apologize for the inconvenience. If you would like more information, please contact our Data Protection Officer at DPO@myspace.com.

Also kann ich meiner Vermutung nicht nachgehen und kann folgendes sagen:
1) Man hört, dass die songs Prog- und Metalelemente haben.
2) Man bekommt eine Ahnung, wie sie in einer "klassischen" Prog-Metal-Band-Umsetzung klingen könnten.

Darüber hinaus was zu sagen, fällt mir schwer, da ich zwar Prog höre, aber nicht metal und da ich so unpugged-Geschichten in den seltensten Fällen gewinnbringend finde.

Klar kann ich mitgehen, wenn Du sagst: das sollen eben demos sein.
Aber demos für wen?
Für andere potenzielle Mitmusiker*innen, um eine Band oder ein Projekt zu gründen, um die songs anders/erweitert aufzunehmen?
Ja - kann ich mir vorstellen. Musiker*innen sollten in der Lage sein, Potenziale zu hören.
Für Produzenten, Geldgeber, ein Fundraising-Projekt oder ähnliches?
Nein - kann ich mir nicht vorstellen. Dazu hat es zu wenig Greifbares und ist in einer Sparte, die eh schon speziell ist. (Glaube ich.)
Für Konsumenten - die scharf darauf werden, Deine ausgereifteren Arrangements kennen zu lernen?
Würde ich eher bezweifeln - aber ich bin ja eh nicht Zielgruppe.

Wenn ich meiner Vermutung nachgehe, sind das, was Du gepostet hast, aufgenommene Ideenskizzen, die schon eine gewisse Tiefe und Struktur haben, aber eigentlich aus einer Situation geboren wurden, wo Du Musik machen willst, gerade keine Mitstreiter*innen hast, aber nicht untätig sein willst und Du mit dem, über das Du verfügst - Aufnahmemöglichkeit, A-Klampfe, Gesang und Klavier - so weit kommen willst, wie es nur eben geht.

Kann sein, es geht noch mehr - aber viel mehr als im letzten Video eher nicht (oder nur über ausgefeiltere Arrangemens, die aber dann eher "unmetalliger" werden).

Interessant auf alle Fälle. Vielleicht sogar was für eine Internet-Projekt (falls Du in einer Gegend wohnst, wo man nicht über Gleichgesinnte stolpert). Oder einen akustischen Abend in der typischen Prog-Metal-Kneipe, die es an jeder Ecke gibt (scherz) - also eher Großstadt mit dementsprechender Szene, die mal gerne was Ausgefalleneres hört.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Uffz. Du machst es uns hier wirklich nicht ganz leicht. Ich überlege ja schon seit du das hier eingestellt hast, was ich davon halte.

Ich höre da Licht aber leider auch reichlich Schatten. Das Konzept so etwas mit der Akustikgitarre zu spielen geht für mich nicht auf. Stellenweise wird es für meine Ohren so dissonant und auch vom Rhythmus her so neben der Spur, dass ich denken würde, da drischt jemand wahllos auf die Gitarre ein, wenn man nicht an anderer Stelle erkennen könnte, dass du dein Instrument durchaus beherrschst. Für mich wäre da an vielen Stellen weniger mehr gewesen, denn teilweise geht dein Gesang mit der Gitarre ja schon eine ganz nette Symbiose ein, aber sobald ich eine wohlklingende Harmonie entdeckt habe, machst du sie schon wieder mit hektischen Prog-Pattern kaputt. Und das liegt nicht daran, dass ich mit Prog nichts anfangen könnte.

Das lebt auch extrem davon, dass die Dinge da auf den Punkt kommen, einen Sound mitbringen, der Gefühle auslöst, und da wo notwendig sich knüppelhart in die Gehörgänge winden. Mit einer Akustikgitarre geht das schlicht nicht. Selbst der eigentlich ruhigere Einstieg zu Flow IV musst du mit Upstrokes spielen und spästestens bei dem schiefen "positivity" (0:32) bin ich raus.

Du scheiterst meines Erachtens trotz erkennbaren Fähigkeiten und Talent an einer Überambitioniertheit unter der du sowohl Komposition wie Ausführung mit allem vollknallst, was du so kennst und kannst. Mich als Hörer überforderst du damit aber bei weitem. Weniger wäre mehr.
 
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Danke zuerst einmal für die weiteren Antworten!
Also zwischendurch hab ich schon ein paar schiefe Töne in der Stimme gehört. Ansonsten liegts wahrscheinlich an den Dissonanzen. So offensichtliche Dissonanzen in moderner Musik finde ich gefährlich. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich nicht mit deinen lyrics beschäftigt habe...
Ist wahrscheinlich beides, ich bin manchmal ganz leicht daneben und dann wirkt's besonders komisch, wenn das ganze Klangbild dissonant ist. Das ist aber auch einfach ein Stil, den ich bevorzuge. Schöne Songs gibt es doch zu genüge!
Da kommt halt ein cooles Gitarrenriff und man erwartet irgendwas rockiges, plötzlich breakdown und du fängst an zu rappen... fühlte sich an wie ne musikalische Gefahrenbremsung die in der Leitplanke endete... kann ich schlecht beschreiben. Darüber hinaus finde ich, dass deine Stimme eher für was melodisches geeignet ist. Kam einfach irgendwie alles zusammen hier:ugly:
Das erklärt einiges. Im Prinzip ist das auch meiner dunklen Vergangenheit als Nu Metal-Hörer geschuldet. :engel: Aber besonders der letzter Satz hier hat mich gefreut, weil ich meine Rap-Stimme je nach Stimmung eigentlich eher mag als meine Gesangsstimme.
Der Scream klingt technisch total gut, aber an der Stelle hat er mich geschockt (wieder so ein Leitplanken-Gefühl;)).
Gut, dann hat der Scream ja seine volle Funktion erfüllt!
Ich wollte mir dann die songs Deiner (ehemaligen) Metal-Band anhören, um meiner Vermutung nachzugehen, dass sowas akustisch halt doch nur begrenzt geht. War dann auch auf der site, konnte auch eure songs finden, erhielt aber folgende Meldung:
Das ist ein Problem, an dem myspace seit gefühlt Jahren arbeitet. Ist aber auch (genau wie die Seite selbst) nicht mehr aktuell. Das war ein reines Studioprojekt zu Schulzeiten, in dem wir Nu Metal gemacht haben. Später wollte ich mehr als nur mich den Konventionen des Genres zu beugen, aber ich hatte als Sänger und seltener Riff-Lieferant nicht das letzte Wort. Weil wir dann in unterschiedliche Städte gefahren sind, habe ich das Singer/Songwriter-Ding ausprobiert, die kompositorische Vollmacht als Ausgleich.
Klar kann ich mitgehen, wenn Du sagst: das sollen eben demos sein.
Aber demos für wen?
[...]
Wenn ich meiner Vermutung nachgehe, sind das, was Du gepostet hast, aufgenommene Ideenskizzen, die schon eine gewisse Tiefe und Struktur haben, aber eigentlich aus einer Situation geboren wurden, wo Du Musik machen willst, gerade keine Mitstreiter*innen hast, aber nicht untätig sein willst und Du mit dem, über das Du verfügst - Aufnahmemöglichkeit, A-Klampfe, Gesang und Klavier - so weit kommen willst, wie es nur eben geht.
Das erste ist eine sehr gute Frage, die ich mir so eigentlich selten gestellt habe. Es ist mehr so, dass die Videos als Demos angesehen werden können, weil ich nicht weiß, ob daraus mehr entsteht als das. Eigentlich bin ich auch zufrieden mit dieser Art der Aufnahme (auch wenn ich weiß, dass potenziell Besseres möglich ist), weil ich die Konzepte ausprobiert und archiviert habe. Live-Aufzeichnungen in der reduktionistischen Art mit Gitarre und Gesang finden ja schon auch ihre Anhänger. Klar ist dann die Musik auch etwas anders. :tongue:

Es ist aber auch mehr eine Entwicklung hin zu mehr Metal-Einflüssen gewesen. Am Anfang habe ich den Singer/Songwriter-Ton eher getroffen. Implizit durch die Griffe waren die Metal-Einflüsse zwar schon da und mit der Zeit kamen hier und da mal Riffs rein, aber so richtig explizit wurden sie erst mit Flow. Mein erster, sieben Jahre alter Song zum Vergleich:

Mich spornt auch die Herausforderung immer wieder an, meine Ideen in Songs so zu verpacken, dass man nicht mehr braucht als Gitarre und Gesang. Wenn du willst, kann man meinen Kanal echt als Werkstatt betrachten, bei der ich verschiedene Konzepte (letzten Endes mehr für mich) ausprobiere - ein kreativer Katalysator. Ob ich dafür ein Publikum über meinen Bekanntenkreis hinaus finde, frage ich mich immer wieder und bezweifle es.

Außer bei Flow IV. Ich finde, der Song hat Mainstream-Potenzial, aber dazu hab ich privat bisher am wenigsten Rückmeldung erhalten. Deswegen habe ich mich auch wieder an dieses Board gewendet, um noch vielfältigere Meinungen einzuholen.

Daher nochmal danke für eure Beiträge, die Reflektionen helfen mir enorm!

EDIT:
Wow, jetzt kommen aber die Posts rein! Da kam doch gerade ein neuer Beitrag, während ich eine Antwort verfasst habe. Es macht mich gerade sehr glücklich, so ehrliche und ausführlich Eindrücke zu lesen.

@Abendspaziergang Ich hab mir vor dem Erstellen des Threads noch überlegt, ob ich den Zusatz des Prog dazuschreiben soll oder nicht, weil ich den Eindruck hatte, dass trotz mancher vertrackter Rhythmik oder wegen der motivischen Einheit die einzelnen Songs selbst mir gar nicht soo proggig vorkamen. Vielleicht ist mein Maßstab für Prog Metal über Between the Buried And Me zu hoch, deren älteres Material eine ziemlich lange Eingewöhnungszeit erfordert. Der Prog mit vielen Klangflächen und nur langsam sich verändernden Texturen (wie bei Tool) reizt mich nicht so sehr. Da kommt auch ein weiterer Punkt rein, dass ich als Singer/Songwriter eher kurz und bündig bleiben und keine 10-Minuten-Epen abliefern will. :D

Aber es ist auf jeden Fall eine Überlegung wert, ob ich mir insgesamt nicht mehr Zeit nehme, um die Ideen zu etablieren oder gegebenenfalls zu brechen. Danke!
 
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Hi Dave,

Aber es ist auf jeden Fall eine Überlegung wert, ob ich mir insgesamt nicht mehr Zeit nehme, um die Ideen zu etablieren oder gegebenenfalls zu brechen.
Ich finde, du überlegst zu viel und versuchst das ganze Thema zu abstrakt zu lösen. Als "unbeteiligter" Zuschauer/-hörer kann ich dir sagen, dass deine Überlegungen nicht nötig sind, da deren Ergebnisse nicht bei mir ankommen.
Du hast Talent und die nötige freakness, daran scheitert es schon mal nicht.
Was dir meiner Meinung nach fehlt, ist schlicht rhythmisches Handwerk und ja....ein Metronom.
Der Rest kommt von selbst, wenn du daran arbeitest.
Wenn ich mir dein Video von vor 7 Jahren anschaue und mit den aktuellen vergleiche, ist an dieser Baustelle nicht viel passiert.
Aus meiner Sicht ist genau das aber deine größte.
Suboptimale Intonation kann man verschmerzen, suboptimale Rhythmik und Timing nicht.
 

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