Also mit 220€ liegst Du für ein Case in der Größenordnung schon nicht so falsch. Das zahle ich normalerweise auch, ok, bei Kalms vielleicht ein wenig mehr.
"Alu ist stabiler als Sperrholz."
...würde ich so nicht unterschreiben.
"Sperrholz hat 2-3 Millimeter Dicke und Alu hat vier Millimeter Dicke. "
...Also meine Cases sind aus Mulitplex (im Grunde auch Sperrholz) da sind 6-7mm Standard, wenn's leichter sein soll, geht auch noch 4mm, kommt halt auf Stabilität und Größe an.
"Die Statik bei Alucases ist besser, da andere Seitenteile verwendet werden. "
... wie Distance schon geschrieben hat: Im Grunde sind viele Alucases nur von der Optik her Alu, darunter steckt Holz. Mag ja nett aussehen, ist aber nicht wirklich stabiler, eher ziemlich fies, wenn's tatsächlich mal beschädigt wird, denn das Zeug ist messerscharf und damit eine hohe Verletzungsgefahr. Wenn tatsächlich 4mm massives Alu verwendet wird, kann ich mir das für den Preis nicht vorstellen. Warum die Statik besser sein soll, und die Begründung mit "anderen Seitenteilen" kann ich nicht nachvollziehen.
Kurzum:
Ich bin seit 25 Jahren auf Bühnen unterwegs und das nicht nur gelegentlich. Ich schwöre auf Cases aus Holz, üblicherweise mehrschichtverleimtes, wie beschichtetes Sperrholz oder Multiplex. Hochwertige Cases haben sich immer bewährt. Einige meiner Cases sind bereits über 20 Jahre alt, und einige qualitativ hochwertige, die ich gebraucht gekauft, vermutlich schon länger. Man sieht ihnen ihr Alter an, aber sie werden auch noch weitere 20 Jahre im Einsatz bleiben können. Einziges Manko bezgl. Alterungserscheinungen ist der Schaumstoff. Der zersetzt sich zwangsweise irgendwann einmal.
Kleine allgemeine Tipps noch:
Achte auf die Griffe. Meistens werden 2 Butterflies eingebaut, denn man geht davon aus, dass es immer zu zweit getragen wird. Das ist für Dich alleine Käse. Lass Dir einen vernünftig positionierten und stabilen Griff zusätzlich einbauen. Und genau hier trennt sich bei den Casebauern die Spreu vom Weizen!
Überleg Dir, ob Du das Keyboard im Unterteil lassen willst, d.h. abnehmbarer Deckel, und der Boden muss flach sein, sowie hinten alle Anschlüsse erreichbar, oder ob der Deckel zum Hochklappen sein soll, was meist der Fall ist.
Achte dann darauf, dass wenn Du das Keyboard rausnimmst, das Case stehen bleibt und nicht durch das Gewicht des Deckels nach hinten umkippt. Auch hieran kann man einen guten Casebauer identifizieren.
Außerdem muss das Keyboard so im Case sitzen, dass es sich nicht bewegt, d.h. an bestimmten Stellen Schaumstoff als Puffer geklebt ist, aber so, dass keine empfindlichen Teile wie Fader, Potis oder Tasten unter Druck stehen.