Flatwounds für Precision Bass. Bitte um Beratung.

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Hallo liebe Bassistengemeinde.

Da ich mir aktuell einen Fender Vintera II 60's Precision Bass herrichte brauche ich mal etwas Hilfe zum Thema Flatwounds.
Ich habe bereits die D'Addario Chromes und Rotosound 77s probiert. Letztere waren ein Griff ins Klo. Die Chromes sind ganz okay aber noch nicht das was ich wirklich suche. Ich wünsche mir doch etwas mittigeres mit etwas mehr höhen. Ich habe mir da schon viele Soundvergleiche angehört und habe nun die Fender 9050 und Ernie Ball Cobalt Slinky in 45-100 ins Visier genommen. Die Fender scheinen am sichersten das zu liefern was ich suche. Bei den Ernies hab ich etwas die Befürchtung dass es dann doch zu wenig nach Flatwound klingt. Hat hier jemand, mit beiden Sätzen Erfahrung?

Der Plan ist einen schönen Oldschool-Sound zu bekommen, wenn ich die Höhenblende etwas zurück nehme, und bei Bedarf etwas mehr höhen zBs für verzerrte Sounds zugeben kann.
Die Bässe dürfen ruhig etwas weniger sein. Das ganze sollte etwas mittiger betont sein und den Growl und das Knurren unterstützen. Die Chromes sind mir da doch zu zahm.

Das Spielgefühl und die Verarbeitungsquallität der Chromes ist super. So sollte das auch bei den neuen Saiten sein. Die Rotos sind dagegen echt wie Billigsaiten.

Vielleicht hat einer die Saiten gerade drauf und kann mal Bilder machen wo man sieht wie die gewickelt sind und wie die Oberfläche aussieht? Bei den D'Addario Chromes ist wohl nochmal schön gleichmäßig drüber geschliffen. Die Rotos sind dagegen gröber, über die ganze Länge und alle Saiten, ungleichmäßig. Vor allem die D- und G-Saiten sehen komisch aus. Als wären die zwischenräume der Wicklungen versiegelt.
Ich dachte sie wären mit Nickeldraht gewickelt aber sieht eher wie vernickelt aus.

Danke schonmal für die Hilfe.😉
 
Moin,
vielleicht wäre die JF 344 von Thomastik Infeld was für dich? Ich habe die seit ca 15 Jahren auf allen Bässen.
Sogar teils einen Ganzton tiefer gestimmt, obwohl sie doch recht weich sind.
Den Beschreibungstext auf der Hülle kann ich voll bestätigen; auch vom Sound her.

Hier das Produkt

Hier Sound (bei mir)
 
Ich spiele auf meinen Precis die LaBella 760 und bin mit dem Sound (nur Fingeranschlag) sehr zufrieden. Vorher hatte ich D'Addario Flats Saiten drauf, aber die sind richtig rau gegen LaBella.
 
Also noch glatter als die Chromes sollte es nicht sein. Die sind schon sehr seidig aber noch mit ausreichend Grip. Auch was die Steifigkeit angeht sind die schon ziemlich optimal. Lässt sich gut und direkt spielen.
Die Rotos sind dagegen eher schwergängig, klobiger und lassen dynamisches Spiel nicht wirklich zu.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich spiele bevorzugt Fingerpicking zwischen den Pickups. Deshalb hab ich auch die Chromcover montiert. So hab ich immer, auch im getöse, meine bevorzugte Anschlagsposition. Das Plek kommt auch öfter zum Einsatz. Gerade da mag ich Roundwounds nichtmehr, deshalb Flats.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Rot=Rotosound 77, Blau=D'Addario Chromes
IMG_20240114_110512.jpg
IMG_20240114_100143.jpg
 
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@ibanez fan
Bei speziellen Klangvorstellungen empfehle ich, mal mit Martin's Musikkiste (www.martinsmusikkiste.eu) Kontakt aufzunehmen - am besten anrufen.
Die haben echt Ahnung von Saiten und können auch Saiten abseits des Mainstreams liefern. Ausprobieren und beurteilen musst Du sie allerdings selbst... ;)
 
Also ich muss schon sagen dass in bisher jedem Video was ich mir bisher angeschaut/angehört habe, die Fender 9050 am besten klingen. Natürlich ist das immer schwierig zu bewerten weil doch oft über Plug ins gespielt wird. Aber beim Querhören verschiedener Videos kommen eigentlich immer die selben Charakteristiken der jeweiligen Saiten raus.
Ich weiß leider nicht wie und ob man hier YouTube Videos verlinken kann aber ich hab einfach mal einen Screenshot von einem gemacht welches, wie ich finde Recht gut ist.
Screenshot_2024_0116_124906.jpg

Nett finde ich dass die Fender Saiten mit grüner Seide umsponnen sind. Die alten Squier und Fendersaiten hatten das auch in der Farbe. Aber die Optik ist ja nur nice to have. Die Ernies mit violetter umspinnung sehen ja auch schick aus😅

Ich denke ich werde die Fender 9050 auf jeden Fall bestellen aber noch ein anderer Satz zum vergleichen wäre auch noch ganz gut. Wenn ich meinen 73er Jazzy fertiggebaut habe braucht der ja auch einen passenden Satz Saiten. Ich will aber auch nicht alles mögliche bestellen und durcharbeiten denn Flatwounds sind ja nun nicht gerade Preisgünstig.
 
Die Saiten-Vergleiche sind insofern mit Vorsicht zu geniessen, als es durchaus auch auf Instrument und PUs ankommt, nicht zu vergessen: die Verstärkung muss es auch hergeben, überhaupt einen Unterschied zu hören.
Anders ausgedrückt: es ist eine sehr individuelle Angelegenheit.

Spätestens wenn du den JB dazu bekommst, wirst du vermutlich ähnliche Erfahrungen machen. Zumindest lassen sich dieselben Saiten auf beide Bässen aufziehen.
Mit etwas Sorgfalt kann man relativ oft „wechseln“, was zusammen mit der Haltbarkeit den hohen Preis (guter) Flats etwas relativiert.
Ich hatte/habe Chromes, LaBella 760, Thomastik JF344 und als Rounds DR Sunbeams.

Während mir die Chromes auf dem Preci nie gefallen haben, waren sie genau das Mittel der Wahl um ein Japan JB mit Lindekorpus zumindest halbwegs „klassisch“ klingen zu lassen. (das war mir sonst einfach zu viel Fundament)
Mein Mexico Preci brauchte die „schlaffen“ JF344 (extra schlanker Hals, separat gekauft, Zufall) und war ideal mit SDP 2 Pickups.
Aber dieselben JF344 auf meinem aktuellen Preci (non Fender) sind komplett over the top „bassig“.
Auf selbigem Bass habe ich den speziellen metallischen Unterton in den LaBellas das erste Mal überhaupt wahrgenommen. So deutlich, dass ich wohl noch so einen brauche... :eek:

Aktuell sind DR Sunbeams drauf, die nach 3 Monaten ihren „Anfangsglanz“ endlich verloren haben.
Ich habe immer Flats bevorzugt, aber der Sound ist derart „typisch vintage“, dass sie wohl drauf bleiben. PUs sind 57er Japan reissues.

Da musst du jetzt nichts drauf geben... aber so (oder ähnlich) kann sich die Suche nach den Saiten für einen Preci abspielen. Traue deinen Ohren... :D
 
Hier bei Bonedo findest du einen gut gemachten Vergleichstest zu Flatwounds.
 
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Ich habe die Cobalt Flats auf einem meiner Bässe drauf. Für Pop. Rock etc. super geeignet. Slappen geht allerdings nur bedingt, da fehlt's doch das "Zing" in den Höhen.

Mir ging es um ein glatteres Spielgefühl für Slides und schnelles Spielen à la z.B. Iron Maiden. Und das geht richtig gut.

Und trotzdem würde ich sie nicht ohne weiteres empfehlen. Warum? Weil's, wie bereits in anderen Posts erwähnt, auf das Gesamtpaket ankommt. Ich hatte die Ernies auch auf einem Ibanez BTB700DX (mit EMG40 PUs drauf), und da haben mir interessanterweise Elixir-Saiten besser gefallen als die Cobalt Flats. Vom Sound her, wohlgemerkt. Die Elixirs sind mittlerweile Bogarts Besten Drähten gewichen, aber das ist eine andere Geschichte. Auf meinem Hauptbass, einem Human Base BaseX.oc4. sind die Cobalt Flats schon seit mehreren Jahren meine absolute Nummer 1. Für mich die Flats, die am wenigsten nach Flats klingen. Und so blöd das klingen mag, das hatte ich auch gesucht: einen Sound nahe an Roundwounds, kombiniert mit dem glatten Spielgefühl von Flats. Gefunden!

Ums Ausprobieren wirst Du aber wohl leider nicht drumherum kommen, von wegen Gesamtpaket.
 
@MrC Ok. Also sind die Ernie Ball Cobald Flats wohl am wenigsten für Oldschoolsounds geeignet?
 
Genau. Wurde in dem Test ja auch genannt, dass die soundmäßig eher an Roundwounds erinnern. Wer sich einen "typischen" Flat-Sound erhofft, wird bei den Cobalts eher enttäuscht werden.
 
Ich werde auf jeden Fall erstmal die Fender 9050's testen. Die erscheinen mir am vielversprechendsten. Der Preci ist von der Basis her komplett auf "Vintätsch" getrimmt. Auch die Elektronik hab ich entsprechend umgerüstet. Auch mit den D'Addario Chromes klingt er nicht dumpf. Ich wünsche mir einfach dass die Mittenbetonung die eh schon da ist noch besser unterstrichen wird und ein klein bisschen mehr Obertöne von den Saiten. Wums hat er genug. Da kann's gern auch weniger sein. Die Bässe hab ich ja schon, über die Abstimmung der Potis, ausgedünnt. Hauptziel ist eben dass er von vornherein schon gut im Mix sitz, ohne große EQ-Schrauberei.
 
So liebe Leute.
Ich bin fleißig am Testen. Am Donnerstag kam mein Paket von Thomann, mit den Fender 9050's und Ernie Ball Cobalt Flats.
Ich habe als erstes die EB Flats draufgezogen und jetzt die Tage eingespielt.
Der erste Eindruck war das wovor ich etwas Angst hatte, also dass sie nicht richtig nach Flats klingen. Das hat sich aber erstaunlich schnell und stark gewandelt. Am Anfang fühlen sie sich etwas "klebrig" an aber das spielt sich schon nach ein paar Stunden ab und im selben Zug wandelt sich der Sound. Wo sie vorher roundwoundmäßige höhen hatten wird es schön rund und der mittige Charakter der Saiten kommt in den Vordergrund. Sie klingen definitiv nicht wie Roundwounds sondern wie Flats denen der Mittengrowl verpasst wurde, den man von den normalen Slinkys kennt. Etwas mehr Obertöne, als man es von Flats erwartet haben sie schon aber das ist mit einem dezenten Dreh an der Höhenblende schnell behoben und es klingt astrein Oldschool.

Die Verarbeitung der Saiten ist erste Sahne. Besser geht's nicht. Der Satz ist auch sehr schön abgestimmt und alle Saiten sind gleichermaßen präsent.
Was besonderes ist, dass sie haptisch sehr flexibel sind, wesentlich weniger steif als normale Flats und sie haben ein sehr viel Sustain.

Eigentlich sind diese Drähte schon echt ultimativ. Man darf sich nur nicht vom Sound, direkt nach dem aufziehen, schicken lassen. Der Wandel ist drastisch. Ich will sie eigentlich garnicht wieder runternehmen aber die Fender Flats müssen definitiv noch getestet werden.

Ein Fazit gibt es allerdings schon. Die D'Addario Chromes klingen gegen die Ernies echt wie der Billigste sh**😅, kalt, weniger musikalisch und irgendwie, im Vergleich doch leicht modern. Ich schätze das liegt am zu hohen Chromanteil in der Legierung. Man sieht's auch wenn man die Saiten nebeneinander hält. Die D'Addario's haben eine "kältere" Farbe. Ich würde sie nichtmehr kaufen.
 
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