Flächen - womit?

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Hi!

Eine geradezu philosophische Frage, die mich seit kurzem beschäftigt - womit spielen professionell ausgestattete Band-Keyboarder eigentlich Flächensounds? Sicher - diejenigen die eine praktische all-in-one-Workstation ihr eigen nennen können, picken sich da ein nettes Preset raus. Aber wo nimmt man sowas ansonsten her? Was selbstgebasteltes auf einem echten Synthie (Presets sind ja schließlich was für Weicheier)? Auf was für einem? VA, subtraktiv, additiv, modular? Gibt es Geräte, die sich speziell auf Flächensounds spezialisiert haben? Sozusagen Flächenexpander? (Bestimmt wunderbar zum Layern geeignet) Oder ist das das eigentliche, heimliche Spezialgebiet der Workstations und All-In-One-Keyboards? Was holt sich ein Mensch, der ein gutes Stagepiano mit allen nötigen (E-)Piano-Sounds hat, dem aber die Pads fehlen?

Hoffe auf Aufklärung. ;)

luc
 
Eigenschaft
 
polyphone Analogsynths sind da die Platzhirsche. Gut, einen OBXa wird Man(n) sich nicht leisten wollen, aber vielleicht einen billigen JX8P oder JX3P. Im Rack gäbs die MKS-Reihe, der MKS-50 ist in etwa der JX3P, aber mit Anschlagdynamik.
Gebraucht billich zu bekommen.
 
Ich denke gerade im Band-Bereich gehen Flächen Live doch öfters mal unter. Da ist es dann wurscht ob du irgendein Preset aus einer Workstation nimmst oder was selbst zurechtbiegst.
Im Studio ist das natürlich ganz was anderes, dort werden auch kleinste Details wahrgenommen.
Ich kenne einige Live-Keyboarder, die für solche Sachen einfach ein XV20.. , 'nen Motif Rack oder ähnliches im Rack hängen haben und gut is.
Sogar mein XP-30 hat einige netten Sachen an Board. Geil finde ich auch manche "morphende " Flächen aus meinem SY-22 (leider funktioniert der nicht mehr :( )

Micha
 
im prinzip isses gleich welche synthese zum einsatz kommt, wenn die sounds nur gut sind.

ein rack-gerät von roland, korg oder yamaha sollte dich eigentlich für relativ wenig geld zufriedenstellen können.

ansonsten gibt es auf ebay ne menge alter 19" geräte, die ebenfalls gute sounds haben und für n appel und n ei über den tisch gehen.
 
Daß Flächen live automatisch untergehen, kann man ganz so absolut nicht behaupten. Dazu sind die Situationen live viel zu unterschiedlich - je nach Bühnenakustik, PA und Bandlautstärke.
Ich suche halt noch irgendwas für Flächen - auf meinem Realpiano Expander sind zwar ein paar gute drauf, aber auf Dauer zu wenig. Diese sollten weder zu sehr nach Plastik-Pop noch zu techno/electronicartig klingen, sondern eher warm, atmosphärisch, stilistisch Richtung Chillout, Lounge.
Dafür könnte ich mir einfach einen ollen JV irgendwas holen - praktisch wär aber, das irgendwie mit dem parallel geplanten Vorhaben "Lead-Synth zum Solieren" zu koppeln. (Dafür wäre ansonsten ein Microkorg Favorit, der sich aber für komlexe Flächenakkorde mit vielen Tensions aufgrund der nur 4-stimmigen Polyphonie nur bedingt eignet.) Da machen mich dann von der Beschreibung her solche Geschichten wie der JD 800 von Roland an. Aber ich befürchte, die Dinger haben einen entsprechenden Preis.
 
Hi

Klar, analoge Synthesizer, besonders Oberheim (Matrix 12) koennen sehr angenehme warme teure :) und trotzdem auch hoerbare Flaechen zaubern.
Deren Durchsetzungskraft ergibt sich wohl aufgrund der Filtercharakteristiken.
Jx3 P wuerde ich als Mittelmaß bezeichnen, die Presets voellig unbrauchbar. Aber mit etwas Programmierarbeit ist da einiges zu holen.

Geht man noch etwas in der Zeit zurueck dann waeren Mellotron (ersatzweise Solina) und Hammond die Flaechenkeyboards !
Fender Rhodes ist mehr ne Flaeche die man gar nicht hoehrt.
Ein guter Hammond Clone mit Volume Pedal bei dem man mit den Zugriegeln spielt ist immernoch interessanter als ein statischer UHH Chor aus nem Rompler. Mal abgesehen man benutzt dies bewusst als Stilmittel wie Groenemeyers DX7? Chor bei "Flugzeuge im Bauch." (Das Original)
Oder man creiert den mit Abstand aufwendigsten Layer Sound aller Zeiten.
10 cc "I am not in love" natuerlich.
Ein CMI Fairlight kommt heute wohl auch nicht mehr in Frage. Der war in den 80 ern sehr beliebt fuer moderne Flaechen im Studio.
Live eher selten zu sehen wegen dem Preis (bis zu 1 Million Dollar).

Auch angelehnt an den Fairlight kam dann der Synthesizer, den ich als Urvater der modernen Flaeche bezeichnen wuerde. Roland D50.
Und dann kam eigenlich kaum mehr etwas vergleichbares oder neues.

Und was ist das Konzept ?
Die Mischung aus "pseudo analoger" Klangerzeugung und digitalen Spectren.
"La Synthese mit PW Modulation ! Ob die sinusfoermig angeschnittenen Saegezahnosszilatoren, also genau wie beim Minimoog, zum charakteristischen D 50 Klang beitragen ist dabei schwer zu sagen.

Warum ist die Kombination so guenstig ?
Die Waerme und Breite erzeugte der D50 mittels virtuellen Analogoszillatoren.
Darueber gerne auch kraeftig Chorus Flager Delay fuer die Breite.
Aber auch nicht zu viel Breite, sonst zerfaellt der Sound.

Die Hoerbarkeit und interessanten lebendigen Anteile ueber Spectralsamples oder Loops. Ebenso die Attackphase.
Vielleicht noch ein Aspekt. Fuer meinen Geschmack sollte in einem bestimmten Typ von Layer, Flaeche, auch immer ein Vocal klingender Anteil drin sein.
Der darf auch ruhig Mickymouse maessig oder nasal klingen. So wie bei alten Eros Aufnahmen oder Saga.

Es ist wirklich eine Philosophie.
Entscheidend sind auch die Wandler des Synthesizers.
Schon ein D 10 mit billigeren Wandlern klingt nicht mehr wie ein D 50.
Daran hat sich bis heute auch nicht viel geaendert.
Eine Billigkiste wird nie schoene Flaechen erzeugen.
Dann lieber was etwas gebrauchtes aus der Ex 4000-8000 Dm Klasse.
ciao
 
>
Daß Flächen live automatisch untergehen, kann man ganz so absolut nicht behaupten.
>

Das passiert gerade bei den modernen Kisten sehr schnell. Die ganzen hyperbreiten Triton Flaechen (Appregiator ausgeschaltet) gehen live ohne besondere Maßnahmen live fast alle unter. Selbige Erfahrung hab ich mit analog virtuell gemacht (AN1 x).
Zu D 50 kann man nicht raten wegen der Verarbeitung der Keys, Der Expander D550 waere fuer dein Vorhaben sicherlich vorzueglich.
JV Kisten kann man D50 maessig programmieren. Viele Presets Layer sind auch
D50 maessig. Klingen zwar nicht ganz so warm aber sehr praegnant.
Genauso kann man auf JV Kisten knallharte Solosounds programmieren.
Hat sehr gute Wandler.
ciao
 
Super! :) Kannst du vielleicht noch was zum JD 800 sagen? Ich habe auf so vielen Seiten gehört, der soll der Hammersynth der 90er gewesen sein.

@edit: Hab grad ein paar Demos des JD 800 gehört. Die haben mich absolut vom Hocker gehauen. (Siehe hier: http://www.bluesynths.com/modules.php?name=Sounds&rop=showcontent&id=20 Ihr müßt euch aber vorher bei Bluesynths anmelden) Vor ein paar Stunden ist bei Ebay eines für 400 € über die Theke gegangen. Wird für mich ein immer heißerer Kandidat. Gibt es vielleicht noch ein paar Alternativen zu nennen?
 
Mal ne andere Frage: Sind besagte Instrumente auch am Besten geeignet, wenn es um Flächen / Pads im Bereich Chillout geht oder reicht da Software?
 
@ luc

Vor Jahren hab ich mal im Laden den noch letzten neuen JD 800 anspielen können. Und was soll ich sagen - so einen "Aha-Effekt" hab ich seither bei keinem anderen Synth mehr gehabt. Ist freilich Geschmackssache, aber vor allem die Padsounds fand ich "galaktisch" :)D).
Und was mir auch noch ganz gut in Erinnerung geblieben ist: man kann vier verschiedene Sounds übereinander legen und jeden davon direkt und live editieren.

400,- € ist wohl ein üblicher Preis für das Gerät - und Mensch, hätt ich doch nur ein bisschen Kies übrig... hihi!

Schöne Grüße
 
Na jetzt hatte ich so ne schoene Abhandlung ueber Synthesizer ende der 80 er geschrieben: Jupiter 8, Prophet, Matrix 12 ... Emu, Synclavier, Fairlight ...
Polysix, JX3p, DX7 D50, DW 8000, D70=>JD 800
Mit einem click alles weg. Aber ok.
Anfang der 90 er haben sich die Klangerzeugungsverfahren verzweigt.

- FM , andere spezielle Syntheseverfahren (DX7)
- virtuelle analoge Klangerzeugung ( JD 800)
- Rompelplayer (M1)
- Hybride (D50)

Die Roland JD Serie ist wohl einer der gelungenster Prototypen der virtuellen Klangerzeugung.Ich kann mich daran erinnern wie ich Anfang der 90 er mal einen JD 800 getestet habe. Wow sehr nah am Matrix 12. Stinkt mein echter analoger Jx3p ab. Aber der Preis !
Ende der 80 er stand Samling im Vordergrund.
Die Roland JD Serie war daher eher ein Exot, der die virtuelle analoge Klangerzeugung vorweg nahm. Die der D50 schon angedeutet hatte.
Fuer mich unverstaendlich, dass aktuelle Romple Player oder virtuelle nicht
mal an das Niveau eines D50 oder JD 800 ranreichen.
Das Flagship der virtuellen Roland analog Linie heisst nicht umsonst JD8000.
Ich denke nicht dass ein JD8000 an einen JD 800 heranreichen kann.

Der Geschmack fuer Layer Sounds hat sich auch gewandelt. Ein moderner Layer muss auch in der Lage sein nicht nur rein typische analog Layer
Sounds wiederzugeben.

Neben Roland sollte man hier auch mal die Meinung von Waldorf oder Benutzern aehnlicher Synthies befragen, die nicht nur die gerade Linie verfolgen.
ciao
 
zu Chillout:
Da wurde ich nen alten Rumpeldrumcompter nehmen.
Bestenfalls ne RX8 mit einschlaeferndem Beat.
Dazu paar altbackene DX7 Sounds, entspricht ja dem Alter der
Zielgruppe. Fuer Bass auch etwas der Altersgruppe angepasstes.
Fretless Bass aus dem GM Katalog sicherlich keine schleche Wahl.
Das ganze peppen wir auf mit einem mittelmaessigen Saxophonisten.
Moderene Layer Sounds passen da aber net rein .
Vielleicht ein Fender Rhodes.
ciao
 
also die jv-serie von roland bietet auch sehr gute sounds zum mässigen preis. wenn warme und softe flächen gefordert sind, dann eignen sich roland-synth glaube ich mal besonders gut.
 
Mit einem JV Modul ist jeder Sound im professioneller Qualitatet programmierbar.
Dies impliziert ja auch dessen Ruf als charekterlos.
JV Module sind geredezu penetrant neutronal.
Man kann mit diesen Modulen jeden Sound in etwa annaehern.
Auch D50, Waldorf, Fairlightsounds.
Das ist eine relativ leichte Uebung.
JV Module besitzen relativ wenige aber dafuer ausreichend lange Samples fuer fast alle Problemstellungen.
Etwas schwerer ist die Uebung Sounds ueber ein modernes Geraet der Marke Korg wiederzugeben. Z.b auf einen Triton Le:
Eine voellige Verarschung
Ein LE stinkt hier aufgrund der kurzen Samples gegenueber einem Roland Modul voellig ab. Weiterhin :
Die D/A Wandler des KORG LE sind einfach scheisse.
Die Samplelaengen im Vergleich zu Romplern von Roland
auch alter Baureihen ein totaler Witz.
Viel zu kurz. Man kann rumschrauben wie man will.
Ein Triton Le wird stets schlechter klingen als jedes beliebige JV Modul. Jede Muehe im Prinzip im voraus vergebends.
Die kurzen Korg Triton Le Samples ne prinzipielle Schweinerei.
Na warum klingt das Klavier im Le so sehr scheisse ?
Damit wir und das naechstbessere Modell kaufen ?
Der Triton LE klingt klasse, aber er ist total ueberbewertet.
Jedes Roland Teil aus den 90 ern bietet mehr Samplelange.
Wie fuer doof haelt uns Korg ?
Stelle auch gerne hier in Form graphischer Darstellung der Rom Sample Laengen hier rein.
Da wird sich macher Triton User an die Muetze langen :)
Zu recht !!!
Allgemein. Wir Synthesizer User sollten man anfangen zu unterstreichen, dass wir keine Deppen der Musikindustrie sind !
 
werfe mal den access virus B in die Runde. Ist das einzige Gerät meines Keyboardsetups, das ich seit fünf Jahren noch nicht ausgetauscht habe und dessen Sound mich beim spielen von Flächen und Leadsounds jedes mal wieder von neuem umhaut. Klingt einfach unglaublich edel, fett und warm und ist durchaus erschwinglich.
 
Das meinte ich:
Sicherlich gibt es neben Korg oder Roland noch weitere Herstellen die Ende der der 90 sich noch einem anderen Konzept verschrieben haben.
Um Roland kommt man als Normalkeyboarder kaum herum.
 
Gefragt war doch der "amtliche" Teppichleger. Ich bleib immer noch bei meinen Analogen, z.B. die MKS80/Mpg80 Kombi kann sowas. Und dazu deutlich mehr, abgrundtiefe Bässe, abgefahrene Solosounds etc. Ich bin immer wieder überrascht, was da hinten rauskommt. 8 Stimmen mit je 2 Oszis, bei Bedarf Unisono. Damit bringt man Wände zum beben.
Wenn man sein Setup sinnvoll erweitern will, dann doch mit einem Synth der ehemaligen Oberklasse. Die Dinger rocken...
 
@richy:

zu Chillout:
Da wurde ich nen alten Rumpeldrumcompter nehmen.
Bestenfalls ne RX8 mit einschlaeferndem Beat.
Dazu paar altbackene DX7 Sounds, entspricht ja dem Alter der
Zielgruppe. Fuer Bass auch etwas der Altersgruppe angepasstes.
Fretless Bass aus dem GM Katalog sicherlich keine schleche Wahl.
Das ganze peppen wir auf mit einem mittelmaessigen Saxophonisten.
Moderene Layer Sounds passen da aber net rein .
Vielleicht ein Fender Rhodes.
ciao

Chillout, nicht Fahrstuhlmusik! Sagen dir Namen wie Lemongrass, Blackfish, Monodeluxe was? Ich denke, sowas meinte derLouis. (Und ich orientiere mich bei der Soundwahl etwas daran) Da paßt 80er Jahre-Popmusik-Style in etwa so wenig rein wie ein Lastwagen in einen Briefkasten. ;) Sondern tatsächlich eher modernere Geschichten. Aber Recht hast du - das Fender Rhodes ist das Chillout-Instrument überhaupt.

Deine Informationen über gewisse Synths sind aber immer wieder interessant zu lesen.

edit:
Ums anschaulicher (-hörlicher) zu machen - das ist Chillout:
http://wma1.phononet.de/jpc//d2/313/802/LOZAXYGHEBPCZRWLOKMAPRECKXGY.wma
und das:
http://wma1.phononet.de/jpc//d2/185/628/LOEZCPKMRXEAWCKMOPYGBREHLZCW.wma
 
@Luc:
Vielen Dank:), Ich dachte schon, richy will mich auf den Arm nehmen...
Ich habe da schon in etwa die Musik hinter den Links im Ohr, allerdings noch Atmosphärischer bzw mit mehr Hall und mehr Pads.
Aber mir fällt selbst gerade ein, dass ich die Presets vom Nord Lead 3 ziemlich gut.
(Man höre sich jenes an:
)
 
derLouis schrieb:
Aber mir fällt selbst gerade ein, dass ich die Presets vom Nord Lead 3 ziemlich gut.
(Man höre sich jenes an:
)
ich bezweifle zwar dass das presets sind (ich glaube du meintest "demos" ;)), aber die find ich auch SEHR genial! :cool:
 

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