Flötenkauf

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Mila83
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Hallo zusammen,
ich bräuchte mal eure Hilfe. In der Grundschule hatte ich so typischen Blockflöten-Unterricht und nun, zwanzig Jahre später habe ich wieder angefangen zu flöten. Ohne Lehrer im Amateur-Blindflug, habe mir eine Plastik-Yamaha mit barocken Griffen gekauft und drei Notenhefte mit CD. Macht total Spaß, auch wenn ich selten dazu komme, ein bißchen besser bin ich nun geworden. Seit gestern bring ich einen Ton raus wenn ich das hohe a spiele, freu mich total. Jedenfalls liegt es wohl doch nicht an der Flöte dass es bisher nicht geklappt hat :) war ehr das Loch zu weit offen. Trotzdem hatte ich mir vorgenommen mir irgendwann eine Holzflöte zu kaufen wenn absehbar ist dass ich länger dabei bleibe, und das ist es für mich jetzt.

Nun gefallen mir so kräftig gemaserte total gut, also Olivenholz. Die Mollenhauer Denner Olive finde ich jedenfalls optisch super. Preislich ist damit die Schmerzgrenze erreicht. Meine Fragen: Ich flöte weiterhin so für mich vor mich hin. Vielleicht findet sich ja mal ein Spielpartner, aber ich wechsel nicht in eine Kirchengruppe oder so. Ist Olive da ok? Rosenholz liegt preislich ähnlich und ist auch schön gemasert, wenn auch - jedenfalls laut der Bilder - nicht ganz soo stark. Gibt es eine günstigere Alternative? Wenn die Flöte eingespielt ist, wie oft muss man dann mindestens damit spielen damit sie betriebsbereit bleibt? Ich werde online bestellen, besondere Empfehlungen?
Danke und liebe Grüße
 
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Schön, dass Du so viel Spaß hast beim Wiedereinstieg :)

Was die Flöten angeht, ich hatte gerade kürzlich die Gelegenheit, den Moeck Rottenburgh Sopran in Olive, Palisander, Rosenholz und Buchsbaum parallel zu testen. Hier mal mein persönlicher Eindruck. Wenn es nach der Maserung gegangen wäre, dann hätte ich sofort die Olive oder Rosenholz genommen. Leider konnten mich beide nicht überzeugen. Am Ende machte die - relativ - preiswerte Buchbaum-Flöte das Rennen, welche nur halb so viel gekostet hat wie die wunderschön gemaserte Olivenholz-Flöte. Mein Ziel beim Kauf dieser Holzflöte (meine erste RICHTIGE Flöte, im Gegensatz zu Kunststoff- und Schulmodellen) war es, ein sehr gutes Allround-Talent zu erwerben, dass sowohl in Höhen wie Tiefen ausgewogen und gut spielbar ist und nicht zu viel Eigencharakter mitbringt, so dass sie sich auch im Zusammenspiel mit anderen Flöten gut gebraucht lässt. Die Olivenholzflöte war für mich persönlich auf Platz zwei gelandet, von der Ansprache her. Vom klanglichen Charakter gefiel mir Olive SEHR gut. Sie hatte es rustikales, sehr eigenes. Allerdings muss ich sagen, für den Preis konnte ich mich nicht zum Kauf durchringen. Wenn ich mal Geld über habe, so als Zweitflöte, das wäre sicher was! Liebäugle ja ein bißchen mit einer Altflöte aus Olivenholz, aber da schreckt der Preis doch noch etwas mehr.

Ich versuche, täglich ein bisschen auf meiner Buchs Flöte zu spielen. Nachdem sie anfangs schnell verstopfe merkte man schon nach 2 Wochen eine deutliche Besserung und mittlerweile kann ich schon recht lange auf ihr spielen. Ob es Regeln dazu gibt, eine Flöte eingespielt zu halten weiß ich allerdings gar nicht.
 
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Danke Lily,
also ich verstehe das so dass dich einzig der Preis abgehalten hat?

Habe mir heute nacht das ganze Flötenforum durchgelesen :cool: jedenfalls die Themen die mich interessieren und den Monster-Thread von Dora. Danach habe ich mir gleich mal eine Metronom-App runtergeladen und ein Stimmgerät werde ich mir dann zur neuen Flöte wohl auch dazu kaufen, um die richtige Tonhöhe kontrollieren zu können.

Außerdem habe ich Lust bekommen mal ein bißchen Geflöte von mir aufzunehmen, da Unterricht zur Zeit hier nicht zur Debatte steht und ich nicht weiß welche gravierenden Fehler ich bei der Atmung oder Fingerhaltung etc. noch mache. Das vielleicht noch vor der neuen Flöte, sonst wird es noch peinlicher :D
 
Danke Lily,
also ich verstehe das so dass dich einzig der Preis abgehalten hat?

Naja, nicht ganz. Die Olivenflöte sprach in den Höhen (übers hohe G hinaus) nicht ganz so einfach und sicher an wie die Buchs und die Tiefen waren nicht ganz so kräftig. Dafür hatte sie einen sehr schönen, charaktervollen Klang. Irgendwie rauchig, holzig. Die Buchs Klang klarer, reiner. Da ich eine Allroundflöte mit eher neutralem Klang gesucht habe, war für mich die Entscheidung klar. Optisch war die Moeck Buchs in echt auch viel hübscher als auf Bildern - schöner gemasert, ein schöner warmer Gelbton.

Auch wenn Du im Internet bestellst, würde ich zu einer Auswahlbestellung raten. Ich habe z.B. auch schon bei Thomann mehrere Modelle bestellt und dann retourniert. Klappte problemlos.

Viel Spaß beim Reinstürzen ins neue Hobby :D
LG, RedLily
 
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Hallo Mila,
bezüglich Stimmgeraet. Ich nutze die kostenlose App g-strings.
Viel Spaß beim Flötenkauf.
Gruß Norbert
 
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Danke ihr beiden!
Norbert, ich hatte in der Zwischenzeit auch schon ne App ausprobiert, aber deine ist besser, genau das richtige.

Nur, was mache ich dann damit? Ich hab jetzt meine Kunststoffflöte durchprobiert, insgesamt treffe ich die Töne ehr wenn ich beim Zusammenstecken einen winzigen Spalt lasse. Wenn jetzt ein Ton nicht getroffen wird, welche Möglichkeiten habe ich da? Hab schon mit Lippenform und so rumprobiert, da ändert sich gar nichts. Wenn ich sehr kräftig blase und es extrem laut wird verschieben sich die Töne auch, aber das kann man ja nicht in den Liedern machen.

Nächste Woche werde ich dann meine Auswahl bestellen.
LG Mila
 
Hallo Mila,
um die Tonhöhe zu variieren hast du halt die Möglichkeit den Blasdruck zu verändern (mehr Druck = höher, weniger = tiefer) und den Kopf etwas herauszuziehen um tiefer zu stimmen. Geht so bis zu 2mm, danach passt die Intonation nicht mehr.
Wenn es damit nicht klappt, dann liegt es an der Intonation der Flöte. Eine gute Holzflöte kann man an den Hersteller oder Blockflötenbauer einschicken. Der kann noch eine ganze Menge rausholen. Es ist ausserdem normal (oder zumindest bei allen meinen Flöten so), dass man mit dem Blasdruck ein wenig spielen muss, um die Tonhöhe genau zu treffen.
Gruß Norbert
 
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Wenn jetzt ein Ton nicht getroffen wird, welche Möglichkeiten habe ich da? Hab schon mit Lippenform und so rumprobiert, da ändert sich gar nichts.

Naja, doch, Blasdruck ist das eine. Man muss im Grunde bei jeder Flöte für jeden Ton den optimalen Blasdruck und auch die passende Luftmenge finden. Und dann kann man im Mundraum mit Zunge und Gaumen irre viel machen, was die Töne enorm beeinflusst - mehr Raum, wenig Anspannung, weniger Raum, viel Anspannung usw. Gerade für die hohen Register wichtig. So wird dann aus einem schrillen hohen a plötzlich ein reiner Ton mit wunderbaren Obertönen. Meine Lehrerin leitet mich da regelmäßig durch entsprechende Tonübungen. Ist total spannend und weit komplexer als man so auf den ersten Blick denkt. Das macht super viel Spaß, das alles auszuloten.
 
Heute ist sie angekommen :great::great:
Wollte mich nochmal kurz zurück melden. Mein gutes Stück war heute in der Post.
Ich habe mich gegen eine Auswahlsendung entschieden, einfach weil ich es nicht riskieren wollte dass dann zB die häßlichere besser klingt und ich vor einer qualvollen Wahl stehe :rolleyes: Habe jetzt eine schöne Flöte aus Olive, die ersten 10 Minuten wurden gespielt, und jetzt werde ich brav abwarten.

RedLily, hast du für solche Themen auch ein Buch? Würde mir ja noch eine "Schule" kaufen, aber unter den ganzen "Band 1, Band2" Vorschlägen findet man ja kaum was für "Fortgeschrittene". So darf ich mich eigentlich nicht nennen, aber Griffe kann ich halt auch einfach in der Grifftabelle nachschauen, "Theorie" kann ich das was mich interessiert :engel:, mir fehlt wenn dann etwas für diese Tricks zum Spiel, wie man wirklich schneller, sauberer, usw. spielt.
 
Hallo Mila,
herzlichen Glückwunsch und viel Spass mit der neuen Flöte.
Ist es die Mollenhauer Denner Olive geworden? Ich habe die in europ. Buchsbaum und bin von der Flöte begeistert!
Ich habe ausserdem die Einspielanleitung von Moeck beachtet (auch für die Mollenhauer). Da steht: in der ersten Woche nur 5min/d, in der zweiten 10 min, in der dritten 15 min usw.
Und nicht gleich im oberen Register spielen, ausserdem langanhaltende Töne bevorzugen.
Wenn die Flöte nicht gleich gut klingt, nicht gleich verzweifeln. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bis zur 5 Woche noch Veränderungen möglich sind, vor allem im oberen Register.
Wenn nach 5 Wochen allerdings noch Probleme bestehen, dann schickst du die an den Hersteller ein. Die Arbeiten die kostenlos nach. Meine Tenorflöte habe ich zweimal an Mollenhauer eingeschickt, jetzt bin ich zufrieden.
Gruß Norbert
 
Heute ist sie angekommen :great::great:
Wollte mich nochmal kurz zurück melden. Mein gutes Stück war heute in der Post.
Ich habe mich gegen eine Auswahlsendung entschieden, einfach weil ich es nicht riskieren wollte dass dann zB die häßlichere besser klingt und ich vor einer qualvollen Wahl stehe :rolleyes: Habe jetzt eine schöne Flöte aus Olive, die ersten 10 Minuten wurden gespielt, und jetzt werde ich brav abwarten.

RedLily, hast du für solche Themen auch ein Buch? Würde mir ja noch eine "Schule" kaufen, aber unter den ganzen "Band 1, Band2" Vorschlägen findet man ja kaum was für "Fortgeschrittene". So darf ich mich eigentlich nicht nennen, aber Griffe kann ich halt auch einfach in der Grifftabelle nachschauen, "Theorie" kann ich das was mich interessiert :engel:, mir fehlt wenn dann etwas für diese Tricks zum Spiel, wie man wirklich schneller, sauberer, usw. spielt.

Na dann viel Spaß mit dem schönen Stück :):great:

Bezüglich Büchern habe ich leider nicht so richtig Tipps. Meine Tochter lernt in der Musikschule mit Schott's "Spiel und Spaß" Blockflötenschule. Da schau ich schon mal mit rein für Übungen und Stücke. Das Gute an den Schulen ist in der Regel der strukturierte Aufbau und dass eben Stück für Stück aufgebaut wird und die Spielstücke immer zum Niveau passen - egal welche Schule Du hernimmst.

Für das was Du beschreibst, gehe ich seit Januar aller 2 Wochen zu einer Lehrerin. Ich kann das nur empfehlen. Sie macht mit mir auch gezielt Tonübungen, erarbeitet mit mir Stücke und verbessert Fehler bei Haltung/Bewegungsabläufen, Atmung, Artikulation usw. Das kann man alles nur sehr schlecht aus Büchern lernen.
 
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Ich habe mich gegen eine Auswahlsendung entschieden, einfach weil ich es nicht riskieren wollte dass dann zB die häßlichere besser klingt und ich vor einer qualvollen Wahl stehe :rolleyes: Habe jetzt eine schöne Flöte aus Olive, ...

Interessante Begründung :D
Wie wichtig eine gute Auswahl an Flöten ist, erlebte ich erst Gestern wieder.

Dieses Wochenende war ich auf einer größeren Tour. Unterwegs hatte ich die Möglichkeit, einen Abstecher zum Blockflötenbauer Christoph Hammann zu machen. Ihn hatte ich ja bereits in meinem Stockstadt-Bericht vorgestellt. Ob ich dort eine Blockflöte kaufen würde, war völlig offen. Ich machte es davon abhängig, ob ich etwas finden würde, was zu meinen Händen und zu meiner Spieltechnik passt.
Hammann hat in seinem Verkaufsraum immer eine größere Zahl seiner Blockflöten bereit liegen. Seine Auswahl ist sehr vielfältig. Neugierig war ich vor allem auf seine Garklein-Modelle, seine "Prätorius"-Familie und seine "Wellenflöte".

Die Garklein baut Hammann in verschiedenen Ausführungen, einteilig und zweiteilig. Sie lagen mir völlig verschieden in den Händen. Mit dem ersten Modell kam ich gar nicht zurecht. Die Position des Klein-Finger-Lochs war für mich zu unbequem. Mein Finger landete immer wieder neben dem Loch. :redface: Da ich auf der Frankfurter Musikmesse eine Garklein von Mollenhauer ausprobiert hatte, die ich auf Anhieb gut greifen konnte, war für mich klar, dass ich mir eine Garklein nur kaufen würde, wenn sie zu meinen Händen passt. Nach einigem Probieren landete ich immer wieder bei einer schlichten einteiligen Garklein aus Olivenholz. Mit der kam ich spontan gut zurecht. Äußerlich schien der Unterschied minimal, aber für meine rechte Hand waren es Welten! Außerdem sprechen die verschiedenen Garklein-Flöten unterschiedlich an. Das liegt an Feineinstellungen von Block, Fenster, Grifflochbohrungen. Beim Erproben verschiedener Blockflötenmodelle in anderen Tonlagen fiel mir das ebenfalls auf.
Bei einigen Flöten hatte ich Schwierigkeiten, die obersten Töne der 2. Oktave anzuspielen. Wenn Hammann die Flöten spielte, kamen meine Problemtöne ganz leicht. Also lag es nicht an den Blockflöten sondern an meiner Spieltechnik, die ich an die anderen Flöten erst einmal anpassen muss, bis ich damit auch in den Extremlagen sauber spielen kann.

"Prätorius" und "Wellenflöte" lagen mir leider nicht gut in der Hand. Das ist für mich ein KO-Kriterium. Schade. Dafür fand ich etwas anderes, was ich ebenfalls schon lange suchte. :)

Von den klappenlosen Tenorflöten kann ich mit meinen kleinen Händen am besten die Schul-Studium Flöten greifen. Ich hätte ja gerne ein anderes Flötenmodell gehabt. Aber das war aussichtslos. Die konnte ich nicht greifen. Das Greifen allein reicht aber als Auswahlkriterium nicht aus. Hammann legte mir kommentarlos das Modell "Schul-Studium" in Olive, Buchsbaum und zweimal Kirsche hin. Zu meinem Erstaunen spielten sich diese Instrumente ohne äußerlich erkennbaren Grund völlig unterschiedlich. Das liegt wiederum an der Einrichtung der Blockflöte. Hammann gestaltet die in Handarbeit entstehenden Instrumente ganz bewusst mit kleinen Varianten, die jedem Instrument eine individuelle Charakteristik verleihen. Als Blockflötenspieler habe ich dadurch die Chance, ein Instrument zu finden, das meinen persönlichen Bedürfnissen entspricht. Interessanterweise war es auch bei den Tenor-Blockflöten ein Instrument aus spanischem Olivenholz, die am besten zum meiner Anblastechnik passt. Das ist aber purer Zufall und hat mit dem Holz selbst nichts zu tun.

Fazit:
1. Kein Blockflötenkauf ohne Auswahlmöglichkeiten!
2. Geduldig suchen, bis man überzeugt ist, dass man mit der Blockflöte gut zurecht kommt.
3. Es kann notwendig sein, die Spieltechnik an das neue Blockflötenmodell anzupassen.

Gruß
Lisa
 
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Guten Morgen Lisa :D
ja ich habe auch eine Weile nachgedacht, war ja nicht ganz die billigste. Leider ist in der Nähe kein Laden der sie zur Ansicht und gleichzeitig erträgliche Preise hat, das wäre meine erste Wahl gewesen.
Als Fotografin bin ich auch in einem Kamera-Forum angemeldet, da kommt auch bei jeder Kaufanfrage als Beratung "geh in den Laden, nimm sie in die Hand". Ich gehe da nicht ganz mit. Ich denke aufgrund bisheriger Erfahrungen und alter Modelle hat man ein gewisses geprägtes Gefühl was sich besser anfühlt. Ich glaube aber wenn man nicht immer im Hinterkopf hat "das hat sich besser angefühlt" findet man sich schneller mit den Gegebenheiten ab, gewöhnt sich an etwas und kommt gut damit zurecht. Bei so spezial-Modellen wie du angesehen hast kann das natürlich anders sein, klar.
Das rein zum Anfassen. Bei Flöten kommt dann natürlich der Klang dazu. Ich bedauer es schon ein bißchen gar nicht zu wissen wie groß der Unterschied ist, und ob ich als absoluter Amateur überhaupt einen Unterschied gehört hätte.

Ja und danke euch allen. Unterricht ist für mich leider zur Zeit ehr keine Option, habe "so viele" kleine Kinder die ich schwer mal anderweitig unterbringen kann.
 
... ob ich als absoluter Amateur überhaupt einen Unterschied gehört hätte.

Das ist in der Tat bei jemandem, der erst noch Erfahrung sammeln muss, die Frage. Und (!) der Klang einer Flöte wird nicht nur von Konstruktionsdetails sondern auch von der Spieltechnik beeinflusst.
Da alle Hammann-Blockflöten in der Hand des Meisters sehr gut klingen, stellte sich für mich ausschließlich die Frage, wie sie sich mit meinen Spielgewohnheiten spielen lassen.

Trotz alternativer Möglichkeiten spiele ich seit langem am liebsten meine alten Moeck-Rottenburgh-Blockflöten. Diese Modelltreue über Jahrzehnte bewirkt, dass man die dazu passende Spieltechnik (Blasdruck, Artikulation, Fingerlage, Daumentechnik) so stark verinnerlicht, dass man sie unbewusst auf jedes fremde Modell überträgt und dabei dann unter Umständen spürt, dass Gewohntes plötzlich nicht mehr passt. Da mir das klar ist, beginne ich sofort zu experimentieren, wenn eine Blockflöte nicht wie gewohnt anspricht und lasse mir gegebenenfalls von jemandem, bei dem sie funktioniert zeigen, wie er es macht. Deshalb ist es so wichtig, dass ein Blockflötenbauer seine Flöten selbst gut spielen kann (das ist bei Hammann der Fall) oder dass der Musikalienhändler Ahnung von den Instrumenten hat. Bei den Tönen an der obersten Tonraumgrenze fiel mir auf, dass sie bei den getesteten Tenor-Blockflöten entweder gar nicht kamen oder viel zu hoch sprangen. Letzteres hatte ich noch nie erlebt. Ersteres konnte ich durch Änderung der Daumenposition + Verstärkung des Blasdrucks in den Griff bekommen. Das Zweite Problem konnte durch Minderung des Blasdrucks behoben werden. Diese Erfahrungen waren für mich sehr spannend. Die für mich daraus resultierende Frage: Auf welche Umstellung der Spieltechnik will ich mich einlassen? Welche geht mir "gegen den Strich" und welche kommt mir entgegen? Ich entschied mich dann für die Tenor-Blockflöte, die mir beim Anblasen keinen Widerstand leistet, weich und geschmeidig in die Höhe geht, dort sogar mit dem für mich gewohnten Blasdruck weiter nach oben überblasen werden kann und deren gesuchte Töne ich durch Blasdruckminderung finde.
Für einen Einsteiger, der sich noch nicht an eine Spieltechnik gewöhnt hat und dadurch keine "eingefleischten" Gewohnheiten überwinden muss, stellen sich die Fragen aus einer anderen Perspektive. Auch er wird beim Vergleich verschiedener Blockflötenmodelle unter Umständen mehr oder weniger deutlich spüren, dass er beim Anspielen der Extremlagen unterschiedlich zurecht kommt. Was spricht dagegen, die zu wählen, mit der man sich wohler fühlt?

Leider ist in der Nähe kein Laden der sie zur Ansicht und gleichzeitig erträgliche Preise hat, das wäre meine erste Wahl gewesen.
Hammann hat seine Werkstatt in Taunusstein und ich wohne in der Nähe von Bonn. Das sind schon ein paar Kilometer. Aber so etwas ist auch ein spannender Ausflug. Und ob ich nun irgendwo hin fahre, um zu wandern oder irgendetwas Interessantes zu besichtigen oder halt eben eine Werkstatt zu bestaunen, Blockflöten auszuprobieren und eine alte Blockflöte, die nicht so funktioniert wie sie soll, mal prüfen und korrigieren zu lassen ... Früher hätte ich das auch nicht gemacht, mit einer Familie im Schlepptau, die sich für so etwas nicht interessiert.

Da Dir Deine neue Blockflöte gefällt, hast Du ja das richtige "Näschen" gehabt. Das ist doch prima. :great: Wenn Sie Dir nicht zugesagt hätte, hättest Du sie doch sicher zurückschicken können. Oder?

Gruß
Lisa
 
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Dieses Wochenende war ich auf einer größeren Tour. Unterwegs hatte ich die Möglichkeit, einen Abstecher zum Blockflötenbauer Christoph Hammann zu machen. Ihn hatte ich ja bereits in meinem Stockstadt-Bericht vorgestellt. Ob ich dort eine Blockflöte kaufen würde, war völlig offen. Ich machte es davon abhängig, ob ich etwas finden würde, was zu meinen Händen und zu meiner Spieltechnik passt.
Vielen Dank für Deinen interessanten Bericht. Ich habe keine kleinen Hände, trotzdem merke ich schon bei Altflöten deutliche Unterschiede. Ich habe eine alte Moeck Rottenburg und eine billige Yamaha Altflöte welche auf den ersten Blick identisch fast aussehen. Und trotzdem kann ich die Yamaha mit der rechten Hand deutlich einfacher greifen. Es kann sich hier nur um minimale Abweichungen in der Positionierung der Löcher handeln. Da kann ich mir gut vorstellen, welchen Unterschied das bei kleineren Händen oder bei Einschränkungen in der Mobilität gibt.
 

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