Bin jetzt seit zwei Monaten Besitzer des Teils und habe damit auch schon zwei kleinere Auftritte hinter mir. An der Verarbeitung gibt es von meiner Seite aus nichts auszusetzen - die ist super! Alles wertig und funktional ausgelegt. Prima Ergonomie. Das Stimmgerät ist ebenfalls in Ordnung, aber mit einem an der Kopfplatte angebrachten Billigteil fahre ich doch etwas besser.
Zum Sound:
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Setup 1: ich gehe mit einer Furch oder einer Ibanez Artwood (Beides Dreadnoughts) jeweils mit Shadow Nanoflex Piezo-Tonabnehmer in die Aura Spectrum. Von dort geht es dann in einen SR Jam 150. Von den Presets benutze ich bislang vor allem die Dreadnought-Presets. Insgesamt bin ich aber noch am suchen welche 2-3 Simulationen am Besten passen zu Picking, Strumming, Flat und zur jeweiligen Gitarre.
Eindruck und Handling: verstärkt klingen die Gitarren mit Aura auf jeden Fall deutlich besser als ohne. Ich habe das Aura-Signal zu ca 50% zugemischt und ca. 25% Kompressor drin. Das nervige Quäken des Piezos wird deutlich gedämpft. Der Sound ist insgesamt aber doch recht steril und "dgital". Über ein wenig Dämpfung bestimmter Höhenfrequenzen müsste sich das noch verbessern lassen. Dazu bräuchte ich aber eine parametrischen EQ, den ich nicht habe. Aber mit der Höhenblende vom Amp habe ich das "Digitalknuspern" etwas abmildern können. (Vielleicht könnte man auch eine Röhrenstufe dahinter hängen?!?)
Fazit: Für Live viel besser als direkt mit der Klampfe in die übliche DI-Box. Gerade wenn man nicht abmikrofonieren möchte/kann. Auch für Aufnahmen gut geeignet. Der Preis ist hoch, aber der Qualität angemessen (Netzteil hätten der Hersteller noch dazu packen können...). Aber: ein Ersatz für eine Abnahme über Mikro ist das Teil nicht. Es ist nur zumindest beim alleinigen Einsatz von Piezos soundmäßig die beste mir bekannte Lösung. Damit lässt sich auf jeden Fall gut arbeiten. Und mit den Presets und eigenen Soundimages muss man sich Zeit nehmen. Ich werde sicher noch 3-4 Monate brauchen um den Sound für meine Gitarren weiter zu optimieren.
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Setup 2: (etwas exotisch) Ich gehe mit einer Yamaha Silent Guitar (Steelstring) in die Arua Spectrum und von dort in eine POD XT, bei welchem ich die Ampsimulation abgeschaltet habe. Von dort geht es in den Kopfhörer oder den Rechner via USB.
Eindruck und Handling: ohne Aura war der Output des Pickups/Preamps der Gitarre für mich kaum zu ertragen - die Piezo-Quäks haben einem quasi die Nerven zerschnitten. Mit der Aura DI geht hier die Sonne auf. Ich kann nun wirklich gut nachts per Kopfhörer üben und der Sound macht Spaß bzw. klingt ziemlich nach echter Akustikgitarre. Aber klar: es klingt halt schon irgendwie nach Digitalsimulation und nicht nach Holz, wobei ich damit eigentlich keine Schwierigkeiten habe. Zusammen mit den Effekten des POD bekommt man auf jeden Fall abgefahrene Sounds hin
Fazit: Kauf hat sich auch hier gelohnt, wobei der Preis natürlich stolz ist für einen "Übungsamp".
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Kaufempfehlung????
Gute Frage. Ich brauchte eine Möglichkeit mit möglichst geringem Transport- und Aufbauaufwand einen brauchbaren Akustiksound für ein Akustikduo zu bekommen. Daneben sollte für das Homerecording eine einfache Lösung her, um ohne Mikro doch einen brauchbaren Sound zu erreichen. Beides liefert die Specrum DI Box und für diesen Einsatz kann ich sie empfehlen.
Jedoch würde ich mir wünschen, dass die Sounds künftig noch deutlich natürlicher klingen. Das sollte sich mit modernerer Technik ja eigentlich hinkriegen lassen.....