Fingerpicking über sechs Saiten

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Ich spiele in letzter Zeit sehr gerne Fingerpicking-Sachen, hab aber praktisch erst begonnen, mir diese Technik anzueignen. Vor kurzem bin ich auf dieses schöne Thema gestoßen (aus Dirge For November von Opeth):

Acoustic Theme

|----------------------------|-------5p0-----------------0-----|
|---------0h1p0----------8---|-----3-----3-------------0---0---|
|-----2---------2--------5---|---2---------2---------2-------2-|
|---2---2---------2---/7-----|-3-------------------3-----------|
|-0-----------------0--------|-------------------3-------------|
|----------------------------|---------------0-1---------------|


Ist eigentlich nicht allzu schwierig, das einzige, wo ich mir nicht sicher bin, wie ich es picken soll, ist die Figur über sechs Saiten im zweiten Takt; wie es die Natur nunmal wollte, bin ich nur mit fünf Fingern an meiner rechten Hand ausgestattet. Soll ich da mit dem Daumen von der E- auf die A-Saite wechseln, dann müsste ich praktisch drei Noten hintereinander mit dem Daumen picken, oder lieber mit dem Daumen zunächst auf der E-Saite bleiben und dann dafür weiter oben wieder ansetzen? Was ist die gebräuchlichste Variante, so etwas zu spielen?

Es wäre ja langsam genug, dass beides funktioniert, aber ich will die Technik halt gleich "richtig" lernen.
 
Eigenschaft
 
Ich würde dir dazu raten die Sache mit dem Daumen zu spielen und frühestens nach dem Anspielen der A-Saite auf deine anderen Finger überzuwechseln.

Als ich noch jünger war hab ich 6 Jahre Akustikgitarrenunterricht genommen und wir haben nur mit den Fingern gespielt (hab bis vor letztem Jahr nie ein Plektrum in der Hand gehabt). Dabei war das eigentlich so aufgeteil, dass der Daumen die Bass-Saiten übernimmt (also E, A, D) und der Rest nur von Zeige- und Mittelfinger gepickt wurde, quasi im Wechselschlag, ab und an wurde natürlich auch der Ringfinger genommen, aber eigentlich nur wenn es hintereinander über drei Saiten ging, den kleinen Finger hab ich noch nie zum picken benutzt, aber das bietet sich hier an.

Ich will jetzt nicht sagen, dass das die absolut richtige Technik dafür ist, aber wie gesagt: So hab ichs von meiner Lehrerin damals beigebracht bekommen und die war sowieso strickt gegen das Spielen mit dem Plek. Wir haben aber auch fast nur Folk-Sachen gespielt, evtl. ist die Technik bei klassischen Liedern etwas anders, aber generell kannst du dich schon an das Prinzip halten. Besonders da der Anschlag mit dem Daumen mehr "Druck" macht und deshalb für die Basssaiten richtig gut passt, vor allem wenn der Basston über den ganzen Takt/mehrere Takte stehen soll.
 
Danke für die Antwort. Hab ich das richtig verstanden, du würdest es also z.B. so spielen:


|----------------------------|-------5p0-----------------0-----|
|---------0h1p0----------8---|-----3-----3-------------0---0---|
|-----2---------2--------5---|---2---------2---------2-------2-|
|---2---2---------2---/7-----|-3-------------------3-----------|
|-0-----------------0--------|-------------------3-------------|
|----------------------------|---------------0-1---------------|

.............................................D.D.DZ.M.R.K......
 
so würde ich den Aufwärtslauf spielen
--D-D-------------
------Z-----------
--------M---------
-----------R------
-------------Z----
---------------M--
 
@Clemens: Jep, so würd ich es machen wenn ich den Ton mit dem kleinen Finger spielen wollte (da du ja sagst, dass das Lied langsam ist, dürfte das ja gehen), aber ich würde auch mal probieren den letzten Ton wieder mit dem Zeigefinger zu spielen.
Ansonsten könntest du aber auch alle Basssaiten mit dem Daumen anspielen, dann hast du ja noch genau drei Finger für die Diskantsaiten übrig.

Aber mach dir da mal nicht so den Kopf drum, wenn du mit dem kleinen Finger klarkommst ist das doch wunderbar! :great:

/Edit: Seh' grad den Post von PhilipH., auch eine gute Möglichkeit, passt hier vielleicht sogar besser wenn die Betonung auf der tiefen E-Saite liegt und die besonders deutlich durschwingen soll. Ich kenn das Lied jetzt leider nicht, da musst du selbst entscheiden was besser passt.

Kleiner Tip noch: Bei Fingerpickingsachen hört es sich meistens viel besser an, wenn du die Töne solange wie möglich liegen lässt und sie ineinander klingen, also genau das Gegenteil vom verzerrten Spielen. Bei dem Lauf geht das ja besonders gut, ist ja quasi nur der F-Dur Griff.
 
MrFair schrieb:
Aber mach dir da mal nicht so den Kopf drum, wenn du mit dem kleinen Finger klarkommst ist das doch wunderbar! :great:
Okay, danke, ich dachte nur da gäb's vielleicht eine kanonische Variante, die man einhalten sollte, aber wenn das nicht so festgelegt ist, dann spiel ich's eben mit dem kleinen Finger. Die Variante von PhilipH. hab ich auch probiert, liegt mir aber nicht ganz so, ich möcht nicht so viel "herumhüpfen" mit der rechten Hand.

Danke nochmal. :great:
 
MrFair schrieb:
Ich würde dir dazu raten die Sache mit dem Daumen zu spielen und frühestens nach dem Anspielen der A-Saite auf deine anderen Finger überzuwechseln.

Als ich noch jünger war hab ich 6 Jahre Akustikgitarrenunterricht genommen und wir haben nur mit den Fingern gespielt (hab bis vor letztem Jahr nie ein Plektrum in der Hand gehabt). Dabei war das eigentlich so aufgeteil, dass der Daumen die Bass-Saiten übernimmt (also E, A, D) und der Rest nur von Zeige- und Mittelfinger gepickt wurde, quasi im Wechselschlag, ab und an wurde natürlich auch der Ringfinger genommen, aber eigentlich nur wenn es hintereinander über drei Saiten ging.


Ich sehe das auch so, denn das ist die gängige und "richtige" Spielweise für solche Sachen (sofern man es nicht komplett mit dem Plek spielt).

In Takt 1 spielt der Daumen nur die A-Saite; D-, G- und H-Saite mit ZMR.

In Takt 2: DDD ZMR
 
Hans_3 schrieb:
In Takt 2: DDD ZMR
Meinst du das auch so, dass dann die hohe E-Saite mit dem kleinen Finger zu spielen wäre?
 
Bei klassischer Gitarre wird der kleine Finger nicht benutzt, deshalb wäre die Methode E, A und D-Saite mit dem Daumen zu spielen korrekt.
 

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