Finger der Greifhand abwechselnd aufsetzen oder liegen lassen?

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Ring Lee Owner
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Moin Leude,
mir stellt sich mal wieder ne etwas komische Frage, zu der die SuFu nix brauchbares ausgespuckt hat.

Ich weiß momentan net genau, wie ich einfache Tonfolgen (nur in einer Lage aber über mehrere Saiten) spielen soll.

Also sowas in der Art:

E||--18-17-16-15-------------------------------------||
B||--------------18-17-16-15-------------------------||
G||--------------------------18-17-16-15-------------||
D||--------------------------------------18-17-16-15-||
A||--------------------------------------------------||
E||--------------------------------------------------||

Ich spiele Skalen, Fingerübungen usw. momentan so, dass ich den gerade benutzten Finger vom Griffbrett (leicht) abhebe und dann gleichzeitig den nächsten Finger aufsetze.
In meinem Lehrbuch (Brümmer) und auch im Internet lese ich immer, dass man die Finger so wenig wie möglich und auch erst dann bewegen soll wenn sie wieder an der Reihe sind.
Mir fällt es aber einfach schwer nach einem "Abwärtslauf" z.B. 8-7-6-5 auf der G-Saite alle vier Finger gleichzeitig, rechtzeitig und an den richtigen Platz auf der nächsten Saite (D-Saite) zu bringen, um wieder mit dem kleinen Finger den Lauf 8-7-6-5 zu beginnen.
Beim "Aufwärtslauf" (5-6-7-8) klappt das recht gut, rhythmisch korrekt und auch schnell, die Finger nacheinander aufzusetzen und bis zum Saitenwechsel liegenzulassen.
Aber beim Abwärtsspielen bin ich mit meiner Technik (Finger von der Satie nehmen) einfach schneller und sauberer (außer dass meine Finger noch zu weit und teilweise etwas unkontrolliert in der Luft rumzappeln :redface: )

Ich will mir natürlich die bessere Technik aneignen.
Wie würdet ihr so etwas spielen?
Kann ich später bei schnellen Licks, Soli usw. Probleme mit meiner Technik bekommen oder kann ich meine Fingerhüpferei beibehalten?

Danke schonma.

Greez
Ring Lee
 
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Moin Leude,
Aber beim Abwärtsspielen bin ich mit meiner Technik (Finger von der Satie nehmen) einfach schneller und sauberer

Wenn Du wirklich so schneller und sauberer bist, dann spricht auch nichts dagegen das weiterhin beim Spielen von Songs so zu machen.....ABER-->

(außer dass meine Finger noch zu weit und teilweise etwas unkontrolliert in der Luft rumzappeln :redface: )

Das zeigt, dass Deine "finger independence" also die Unabhängigkeit Deiner Finger voneinander noch nicht so gut ist. Und genau diese fördern solche Lagenübungen bei denen Du die Finger erst bewegen sollst wenn sie gebraucht werden und wo Du die nicht benötigten Finger möglichst nah an ihrem nächsten Einsatzort fixieren sollst.

Also: NATÜRLICH bist Du im Moment schneller und sauberer mit Deiner Methode (die übrigens nicht nur Du anwendest ;) ), aber für die Muskulatur und langfristig auch die Schnelligkeit (-->Effizienz) Deiner Finger sind diese Übungen wirklich wichtig. Das bedeutet nicht, dass Du IMMER diese Technik anwenden musst, irgendwann will man ja auch einfach mal locker rumklampfen, aber wenn Du diese Übungen regelmäßig machst, wirst Du im Laf der Zeit merken, dass Deine Finger automatisch gar nicht mehr so weit weg wollen von ihrem nächsten Einsatzort, Deine Bewegungen werden effizienter und schneller.

Übrigens: Du sagst, dass

Mir fällt es aber einfach schwer nach einem "Abwärtslauf" z.B. 8-7-6-5 auf der G-Saite alle vier Finger gleichzeitig, rechtzeitig und an den richtigen Platz auf der nächsten Saite (D-Saite) zu bringen, um wieder mit dem kleinen Finger den Lauf 8-7-6-5 zu beginnen.

Dieses "rechtzeitig" ist der Knackpunkt. Denn es deutet darauf hin, dass Dein Grundtempo (ich hoffe Du verwendest ein Metronom?) zu hoch ist. Stelle das Metronom ganz niedrig ein, so langsam, dass Du auf jeden Fall den Wechsel rechtzeitig vollziehen kannst. Wenn das klappt ein paar Schläge schneller stellen.....und immer so weiter, bis Du den Punkt gefunden hast an dem Du nicht mehr rechtzeitig wechseln kannst. Jetzt wieder das Metronom verlangsamen bis zu der Geschwindigkeit wo es das letzte Mal gut möglich war rechtzeitig zu wechseln. Das ist dann Deine Übungsgeschwindigkeit. Auf der übst Du erst mal ne Weile. Im Lauf der Zeit erhöhst Du dann das Tempo des Metronoms. Wenn die Übung mit dem höheren Tempo nicht klappt muss Du zurück zum letzten Tempo und noch härter Trainieren. Wenn Du das höhere Tempo gut spielen kannst, dann weiter erhöhen....un immer so fort.
 
Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ein solch geniales Forum hab ich bisher noch net gesehen.
Nach ein paar Minuten hat man meist schon eine freundliche und kompetente Antwort :great:

Auch deine Antwort hat mir mal wieder super weitergeholfen.
Das ist auch genau das , was ich vermutet habe.
Ich muss das Liegenlassen der Finger einfach langsamer als meine "altbewährte" Methode üben, sonst wird's unsauber und hakt beim Saitenübergang.
Mir kommt es bei dieser Technik nur ab und zu vor, als wären meine Finger gelähmt und anstatt dem kleinen hüpft der Ringfinger hoch usw. Die Dinger machen einfach net was ich will.
Hört sich komisch an, aber ich hab da echt noch massive Koordinationsprobleme.
Plausibel klingt für mich auch, dass durch das Liegenlassen der Finger beim späteren "freien" Spielen die Finger nicht mehr so weit und unkontrolliert über die Saiten tanzen weil sich die Muskelkoordination verbessert wurde.

Also werde ich in Zukunft die Übungen auch (laaangsam mit Metronom) mit liegengelassenen Fingern üben (obwohls mir schwerfällt und erstmal nen Rückschritt für mich darstellt:( ), um die Koordination zu trainieren.

Hoffentlich werde ich später mal die Früchte dieser Arbeit bei Soli und schnellen Licks ernten können.

Thanx and Greez
 
Also werde ich in Zukunft die Übungen auch (laaangsam mit Metronom) mit liegengelassenen Fingern üben (obwohls mir schwerfällt und erstmal nen Rückschritt für mich darstellt:( ), um die Koordination zu trainieren.

Das ist kein Rückschritt in dem Sinne. Klar, es kommt einem so vor, aber Du musst Dir immer vor Augen halten dass das, was Du dadurch gewinnen kannst und wirst, nämlich maximale Koordination und Kraft Deiner Finger, sich niemals durch das Überspringen dieses Schritts erreichen ließe.

Hoffentlich werde ich später mal die Früchte dieser Arbeit bei Soli und schnellen Licks ernten können.

Ganz bestimmt wirst Du das! :great:
 
also ich hab gelernt man lässt den zeigefinger immer am griffbrett um so seinen fixpunkt zu haben was auch bedeutet wenn du einen lauf abwärts spielst das dur nur 3 finger wechselst und den zeige finger erst wenn er auf der saite darunter gebraucht wird
 
also ich hab gelernt man lässt den zeigefinger immer am griffbrett um so seinen fixpunkt zu haben was auch bedeutet wenn du einen lauf abwärts spielst das dur nur 3 finger wechselst und den zeige finger erst wenn er auf der saite darunter gebraucht wird

So ungefähr mache ich das auch.
War für mich eher rein intuitiv.... beim Aufwärtsspielen habe ich die Finger immer liegen gelassen und beim Abwärtsspielen nach mehrfachen nicht zufriedenstellenden Anläufen die Technik wie oben angewandt. Ich weiss jetzt zwar nicht ob das "falsch" ist aber für mich ist das angenehm.
 
also ich hab gelernt man lässt den zeigefinger immer am griffbrett um so seinen fixpunkt zu haben was auch bedeutet wenn du einen lauf abwärts spielst das dur nur 3 finger wechselst und den zeige finger erst wenn er auf der saite darunter gebraucht wird

Ich spiele auch so. Mein derzeitiger Gitarrenlehrer, der immerhin jahrelang Studiomusiker war, macht das übrigens genauso. So gaaanz falsch kann diese Methode also nicht sein.

Wenn man wirklich alle 4 Finger gleichzeitig umsetzt, hat man halt - auch wenn man das sehr gut koordiniert bekommt - immer so eine kleine Stelle, wo es ein wenig "hakt". Bei der von Reini beschriebenen Methode umgeht man diesen "Sprung", die ganze Bewegung läuft etwas harmonischer uind "runder" ab.

Um Koordination udn kleine Bewegungen zu üben ist es aber sicher auch nicht schlecht, erstmal stur nach Lehrbuch alle 4 Finger gleichzeitig umzusetzen. Einen guten Übungseffekt hat das sicher, wie Samuel schon geschrieben hat.
 
So, nun habe ich auch mal verschiedene Techniken ausprobiert und tatsächlich festgestellt, dass beim Liegenlassen der Finger die Koordination langsam spürbar besser wird. D.h. die Finger bleiben nun beim Abheben um einiges näher an der Saite dran und zappeln nimmer so unkontrolliert durch die Landschaft.
Zum Üben also net schlecht das Ganze, wobei ich bei Skalen etc. dann doch lieber die Finger "fliegen" und net stur liegen lasse, da das Spielgefühl so um einiges besser ist wie ich finde.
Mit der Methode, die in Ginod's Link beschrieben ist komme ich allerdings net ganz klar.
Ich habe die Spinne jetzt so geübt, dass ich auf der tiefen E-Saite 5-6-7-8 spiele und die Finger liegen lasse, nehme dann aber alle Finger weg und spiele den gleichen Lauf auf der A-Saite wobei ich hier auch die Finger nach dem Greifen liegen lasse usw.
Wenn ich immer nur den Finger auf die nächste Saite bringe, der gerade an der Reihe ist, dämpfe ich meistens mit dem kleinen Finger die nächste Saite leicht ab, obwohl ich versuche die Finger so senkrecht wie möglich aufzusetzen :confused:
Naja, ich denke man muss es mit der Technik und dem Perfektionismus net übertreiben und sollte so spielen wie es am leichtesten fällt und trotzdem noch ein guter Lerneffekt vorhanden ist. Immerhin spiele ich erst (allerdings mit großer Begeisterung) seit nem halben Jahr Gitarre und werde mit meinen 29 Jahren bestimmt kein Profi oder Rockstar mehr. Ab und zu mit meinen Kumpels bissl jammen, ein paar Bierchen trinken und Spaß an der Sache haben reicht mir vollkommen aus :great:
 
So, nun habe ich auch mal verschiedene Techniken ausprobiert und tatsächlich festgestellt, dass beim Liegenlassen der Finger die Koordination langsam spürbar besser wird. D.h. die Finger bleiben nun beim Abheben um einiges näher an der Saite dran und zappeln nimmer so unkontrolliert durch die Landschaft.
Zum Üben also net schlecht das Ganze, wobei ich bei Skalen etc. dann doch lieber die Finger "fliegen" und net stur liegen lasse, da das Spielgefühl so um einiges besser ist wie ich finde.
Mit der Methode, die in Ginod's Link beschrieben ist komme ich allerdings net ganz klar.
Ich habe die Spinne jetzt so geübt, dass ich auf der tiefen E-Saite 5-6-7-8 spiele und die Finger liegen lasse, nehme dann aber alle Finger weg und spiele den gleichen Lauf auf der A-Saite wobei ich hier auch die Finger nach dem Greifen liegen lasse usw.
Wenn ich immer nur den Finger auf die nächste Saite bringe, der gerade an der Reihe ist, dämpfe ich meistens mit dem kleinen Finger die nächste Saite leicht ab, obwohl ich versuche die Finger so senkrecht wie möglich aufzusetzen :confused:
Naja, ich denke man muss es mit der Technik und dem Perfektionismus net übertreiben und sollte so spielen wie es am leichtesten fällt und trotzdem noch ein guter Lerneffekt vorhanden ist. Immerhin spiele ich erst (allerdings mit großer Begeisterung) seit nem halben Jahr Gitarre und werde mit meinen 29 Jahren bestimmt kein Profi oder Rockstar mehr. Ab und zu mit meinen Kumpels bissl jammen, ein paar Bierchen trinken und Spaß an der Sache haben reicht mir vollkommen aus :great:


Wie ich da auch sage ist es super super schwer. Man darf nicht erwarten das man gleich am anfang mit dieser Methode Viertelnoten bei 70 Bpm spielen kann udn ich meine Viertelnoten wirklich. Das heisst du bewegst die Finger wirklich in Zeitlupe am anfang. Nur dann ist es möglich dass man mit den anderen Fingern nicht mehr die nächste Saite abdämpft. Positiver Effekt dabei ist, dass man wirklich anfängt sauberer zu greifen, damit eben keine Saite abgedämpft wird. Also ich spiele mittlerweile fast ausschließlich nach dieser Technik und bin wirklich begeistert. Am Anfang hätte ich mich in den Arsch beissen können, habe echt manchmal gedacht ich pack das nie, aber man muss sich in bissl hinsetzen und sich das wirklich so langsam wie möglich zur Gemüte führen. Ist halt frustrierend am anfang.

PS: ich weiß nicht ob du es nach meiner Methode wirklich gemacht hast, bei Aufwärtsläufen werden die Finger niemals gleichzeitig angehoben, so wie von dir beschrieben. Zumindest nach meiner Methode, obwohl es ja nicht meine ist sondern die "klassische Methode".

Aber wie du selber scho ngesagt hast ist das kein Muss. Spiel einfach wie du willst, hauptsache hab Spaß dabei. Wenn du halt wirklich eine schnelle saubere Technik erlangen willst, ist das halt der Musterweg den ich dann immer auf den Weg gebe.
 
Ich lass sie nicht liegen und würde behaupten, dass ich bis 170 bpm recht sicher und sauber bin.

Also wie bei fast allem:
Das was besser geht und sich besser anfühlt, ist auch besser.

Ich würde niemals meine Zeit damit vergeuden, meine Technik zu ändern, nur wiel ich in irgendeinem Buch lese, dass es damit besser gehen soll... Wenn einem die eigene Technik keine Stolpersteine in den Weg legt, sollte man sie nicht ändern.
Never change a running system.
 

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