Feuchtigkeit auf der Tastatur - was tun?

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Es ist mir schon ein paarmal passiert: Der Tag hat sich gut aufgeheizt, dann fängt es an zu regnen oder es wird Abend und kühl oder was auch immer - nicht nur die Luftfeuchtigkeit nimmt zu, sondern anscheinend setzt sich auch ein bisschen von der Feuchtigkeit auf den Tasten ab. Nichts wildes, nichts, worum man sich bei der Technik Sorgen machen müsste - aber meine Finger kommen nicht mehr flüssig über die Tasten des Stage Pianos. "Kleben" will ich es nicht unbedingt nennen, aber man muss die Finger schon jedes Mal von der Tastatur abheben um die nächste Taste anzusteuern.

Ich habe es mit Drüberreiben/-rubbeln probiert vor jedem Stück - es hat genau gar nichts gebracht. Einen Fön beabsichtige ich eigentlich nicht in Zukunft zu jeder Open-Air-Veranstaltung mitzunehmen! Sieht auf der Bühne vermutlich auch nicht so gut aus. Gibt es irgend welche Tricks, die dafür sorgen, dass die Tastatur von ein bisschen Luftfeuchtigkeit nicht gleich ganz stumpf wird? Hände eincremen? Irgend welche Chemikalien über die Tastatur reiben (gefällt mir eigentlich nicht, der Gedanke...)?

Die Behinderung beim Spielen ist jedenfalls enorm. Es geht halbwegs, aber es ist mühsam und hakelig. Ich glaube nicht, dass ich so noch ganz normal klinge.

Wer ist denn schon länger als ich zuhause auf den Brettern, die die Welt bedeuten?
 
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Moin,
bin jetzt kein Keyboarder, kenne das Problem aber aus meiner Zeit, als ich Oldtimer (Autos) hergerichtet habe. Da war dieses Produkt ganz weit vorn:
Die Oberfläche wird wirklich glatt und Feuchtigkeit hat wenig Chancen...
klebrig wird es übrigens nicht, auch wenn das Produkt "Wax" im Namen trägt. ;)

Die Keyboarder hier können mich gern aber korrigieren oder mehr dazu beitragen, ich rufe mal den Kollegen @uro-frank dazu, vielleicht haben er oder andere noch hilfreiche Tipps.

LG
 
@edrumssuck
Da habe ich leider noch keine Erfahrung... hatte das Problem noch nie. Allerdings bisher auch noch nie Open Air gespielt (demnächst das erste Mal...😊, schaun wir mal, wie das Wetter wird...). Vielleicht einen Standventilator auf die Tasten ausrichten?
LG, Frank
 
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Mal paar heiße Songs spielen, dann trocknet das weg. ;)
In den Spielpausen die Tastatur/Keyboard abdecken, damit es nicht auskühlt.
Die Bühnenbeleuchtung wieder auf Halogenstrahler umrüsten, so das das Equipment nicht auskühlt und die Luftfeuchtigkeit darauf kondensiert.
Kondensation von Luftfeuchtigkeit ist ein reines Temperaturproblem.
BDX.
 
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Es gibt Pianisten, die mögen es lieber, wenn man auf der Taste rutschen kann, und es gibt Pianisten, die haben lieber etwas mehr Grip auf der Tastenoberfläche. Ich gehöre zu den Rutschern. Einige von den Weltklassepianisten, die lieber etwas Grip haben, sprühen die Tastatur mit Haarspray ein (AFAIK: Rubinstein). Für mich wäre das kontraproduktiv.

Andere Pianisten schwören auf Nasenfett. 😁 Mit den Fingerspitzen kurz an die Nase fassen und das Nasenfett leicht verreiben.

In der Pandemie haben wir Klavierlehrer gelernt, zwischen zwei Schülern die Tastatur mit einem leicht feuchten Tuch zu reinigen, auf das ein kleiner Tropfen z.B. Spüli aufgetragen wurde. Damit reduziert man die Ansteckungsgefahr, und man kriegt auch sonstigen Schmodder von den Tasten runter.

Meiner Erfahrung nach sind übrigens echte Elfenbeintasten bei solchen Problemen weniger anfällig.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Etwas Ballistol könnte wirken. Das trocknet als Weissöl rückstandslos weg.
 
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Einen Fön beabsichtige ich eigentlich nicht in Zukunft zu jeder Open-Air-Veranstaltung mitzunehmen!
Das ist physikalisch schon die richtige Richtung:
  • Wärme verdunstet
  • Wind entfernt
Mir scheint die Tastentemperatur dabei entscheidend zu sein: sie sind oder bleiben kalt genug für Kondensat (Spritzwasser entnehme ich Deiner Beschreibung nicht).

Wie könnte man die Tastentemperatur erhöhen?
  • heizen von Innen, etwa mit Abluft (nun ja ... nicht unbedingt elektronikschonend)
  • Infrarotstrahlung (über Tastaturbreite)
Ich glaube nicht, dass man den IR-Strahler glühend-rot betreiben muss (ergäbe ja auch Grill-Händchen :D ) . Für den Wohnbereich gibt es beispielsweise Flächenstrahler, die man an die Wand hängt und die gefühlte (strahlungsbedingte) Temperatur verbessern).

In diese Richtung würde ich einmal gucken.

Nebenbei: Bühnenscheinwerfer (sollen ja auch eine gewisse Wärmestrahlung abgeben) Richtung Tastatur als Rechteckspot könnten bereits ausreichen. Mal ausprobieren.

P.S.: Mit Chance kennen Eure Beleuchter einen Farbfilter, der uns dunkel erscheint (Absorption), aber für IR transparent ist. Dann wird die Tastatur warm genug und keiner sieht's.
 
Irgend welche Chemikalien über die Tastatur reiben (gefällt mir eigentlich nicht, der Gedanke...)?
Ich benutze schon wegen der Trompeten gerne "ganz feine" Mikrofasertücher und habe die in jeder Instrumententasche. Sie haben eine vergleichbare Beschaffenheit wie Brillenputztücher und sind z.B. bei Edeka oder Rewe erhältlich.
Besser keinen Weichspüler in die Wäsche, von Hause aus sind sie robust und sehr saugfähig.

Wenn's rutschiger werden soll und die Haut zu trocken ist, würde ich nicht die Tasten behandeln, sondern eine geeignete Handcreme benutzen (für mehr Feuchtigkei in der Haut, schnell einziehend und nicht fettend).
.
feines_Mikrofasertuch.jpg
Gruß Claus
 
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Es gibt auch zwei Produkte aus dem Fachhandel:

Klavierreiniger auf Molkebasis von Jahn Pianoteile:


Cory Key-Brite Tastenreiniger, z.B. hier:

Viele Grüße,
McCoy
 
Eine Menge Ideen ist schon zusammengekommen - vielen Dank!

Und ich höre heraus: Das bisschen Kondensat auf den Tasten ist nur ein Problem, weil ich kein Weltklassespieler bin. Damit ist meine Hoffnung eigentlich gestorben, denn ich dachte, da müssten doch Leute, die unterm Jahr Dutzende Termine Open-Air haben, schon Erfahrungen mit diesem oder jenem Mittelchen gesammelt haben, wenn es draußen feucht wird. Nasenfett, mhm: Wenn ich auf der Bühne bin, dürfte das ziemlich salzig sein, weil sich da schon beim Aufbauen der Schweiß sammelt. Nicht nur kein Weltklassespieler, dazu auch keine Roadies. Dilettant eben.

Die Idee mit dem Camping-Heizlüfterchen wäre ja nicht schlecht, aber die minimale Stufe auf 400 W finde ich im Moment noch ein bisschen übertrieben - so groß ist der Leidensdruck noch nicht, dass ich ca. 1 kWh pro Auftritt für die Tasten-Klimatisierung aufwende (Ich weiß: Vermutlich verbrauchen meine beiden Monitore mehr).

Bin gespannt, ob nicht noch jemand kommt, der sagt: Ich habe mal ...
 
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Wie wäre es die Tastatur mit einem Wollschal (echte Wolle) und evtl. zusätzlich einer Kunststoffabdeckung des Stagepianos in der Pause. abzudecken? Keine Stromkosten, nur eventuell anfallende Anschaffungskosten. Der Schal saugt evtl. entstehende Feuchtigkeit auf.

Meine Blockflöten habe ich vor einem Einsatz in kälterer Umgebung in einer Tasche (mit Schaf-Fell gefüttert) aufbewahrt, die mit einem warmen Kirschkern- oder Körnerkissen eingewickelt war. Warmgehalten, damit sie nicht so schnell kalt und dadurch heiser werden, durch die warme Atemluft und der kalten Umgebung bzw. der kalten Flöte (Kondenswasser-Bildung).
 
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Ich kenne das und bin mal auf Babypuder gekommen. Kurz die Hände damit einreiben. Hilft. Ansonsten die Tasten immer mal mit Key-Brite von Cory behandeln. Unbedingt in den Pausen die Finger warm halten.
 
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@FZiegler - die Tasten würden mir weniger Sorgen machen, daran kann man sich recht flott gewöhnen - aber die mögliche Korrosion der Ausgangsbuchsen und der Stecker der Kabel führt zu Problemen im Audio. Die Feuchtigkeit auf den Tasten scheint mir ein guter Indikator zu sein.
Ciao, Stefan
 
Mhm. Ich habe meine Geräte eigentlich immer in (Probe-) Räumen mit normaler Luftfeuchtigkeit - also zwischen 50 und 65%. Das heißt sie sind trocken. Ich sehe nicht, wie ich mich da an die stumpfe Oberfläche bei schwülen Open-Air-Verhältnissen gewöhnen kann. Allerdings habe ich mir überlegt, ich könnte tatsächlich mal mit absichtlich feuchten Händen üben und schauen, ob das was hilft.

Umgekehrt mache ich mir um die Technik bislang keine Sorgen - wische die Geräte vor dem Verstauen einigermaßen sorgfältig ab und das sollte genügen.

Ich habe jetzt auch in einem amerikanischen Forum gefragt, wo ich ein paar Nutzer kenne, die in den Südstaaten spielen. Florida z.B. ist eigentlich immer feucht. Manche benutzen tatsächlich auf die eine oder andere Art Talkum-Puder für die Hände - probiere ich mal mit meinem älteren Yamaha CP-33, bevor ich mit solchen Fingern an das Nord Stage gehe und mir Probleme mit Staubablagerungen an den Tastensensoren einfange. Ein anderer Nutzer bekommt tatsächlich von der Produktion regelmäßig einen Ventilator hingestellt - mit Neigungsmöglichkeit direkt auf die Tasten (das wäre für mich mit der Bigband oft ein Platzproblem). Ausgerechnet der Kollege in Florida benutzt aber nur ein Handtuch zum Abwischen zwischendurch.
 
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Ich hatte einmal einen Gig in Hochsommer, da war erst alles „schweissglatt“ und danach extrem stumpf. Spaß gemacht hat das wirklich nicht mehr, flüssiges spielen fast unmöglich da die Finger immer gebremst wurden. Puder wäre eine Lösung, aber ich hätte auch zu viel Angst, das da was in die Technik kommt.
 
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Ausgerechnet der Kollege in Florida benutzt aber nur ein Handtuch zum Abwischen zwischendurch.
Wundert mich nicht und den Gedanken an Puder in der Mechanik/Elektronik finde ich auch nicht so prickelnd, Deshalb wäre ich für "Normalisieren" der Verhältnisse durch Abwischen der Tasten, ggf. dem Schweiß der Hände plus etwas gute Handcreme danach.

Gruß Claus
 
Wundert mich nicht und den Gedanken an Puder in der Mechanik/Elektronik finde ich auch nicht so prickelnd, Deshalb wäre ich für "Normalisieren" der Verhältnisse durch Abwischen der Tasten, ggf. dem Schweiß der Hände plus etwas gute Handcreme danach.

Gruß Claus
Natürlich muss man das Babypuder einreiben. Die Haut ist geschmeidig und das Pulver weg. Habe es sehr oft in den Festzelten gemacht als es dort nachts nasskalt wurde.
 
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Ist das schon länger her? Ich frage, weil Talkum anscheinend in Babypuder häufig nicht mehr verwendet wird (Krebsrisiko) - stattdessen Maisstärke. Ich habe damit womöglich zwei komplett verschiedene Rezepte zum Ausprobieren.
 

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