Fette Pads / Flächensounds wie in "Manchild" gesucht

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thepublicservant
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Servus Leute,

seit ich denken kann bin ich auf die fetten analogen Flächensounds abgefahren. Genialstes Beispiel für mich dazu ist Manchild von Neneh Cherry. Habt ihr vielleicht eine Ahnung mit welchem Synth das erzeugt werden konnte? Ich habe einen Yamaha Motiv und einen Access Virus Kb. Mit beiden komme ich nicht annähernd an den Druck und das Volumen dieses Sounds. Das gibts doch gar nicht

Viele Grüße
Andy
 
Eigenschaft
 
Das kannst du mit jedem Synthesizer umsetzen, der mind. 2 Osc´s, Detune und Effekte wie Filter mitbringt. Druck und Volumen erzielt man mittels einer gezielten Bearbeitung der Klänge. Ein Trick ist, unter seinem Pad einen Mono- Subbasssinuston laufen zu lassen, der dem Ganzen mehr Volumen gibt. So etwas wie Druck gibt es eigentlich nicht in der Musikproduktion. Ist Musik lauter, hat sie gegenüber leiserer Musik mehr Durchsetzungsvermögen, verliert aber mit übertriebener Lautheit wiederum an Klangqualität.

Diese Art Druck kannst du auch in einem Pro- Mastering erzielen, wobei erstmal das Fundament des Mixes passen muss. Denn wo nix ist, kann man nix mastern.
Kraftvolle Pads bedingen viel Übung und Beschäftigung mit detunten Sawoszillatoren, sowie den richtigen Envelope- und Filtereinstellungen. Man benötigt für einen Padsound z.b. eine lange Attackzeit, Decay und Sustain auf Maximum, sowie eine lange Releasezeit, die einen möglichst weichen Übergang zur nächsten gespielten Note, bzw. deren Attackzeit ermöglicht. Und der Hall ist wichtig. Ein hochwertiger, leise beigemischter Hall mit großen Hallraum kann einiges bewirken. Und der genannte Sinusbass, ca. 1-2 Oktaven unter dem Padsound, der nur in den Tiefen unter ca. 100 HZ in Mono und ohne FX im harmonischen Kontext mitspielt, kann dem Pad mehr Durchsetzungsfähigkeit verleihen.
 
Naja, es gibt ja schon einige Presets die man verbiegen kann. Ich habe von Hüllkurve über Filter einiges probiert aber die Sounds waren trotzdem einfach nicht breit genug. Entweder es gibt bessere Hardware (oberheim matrix?) oder die haben verschiedene Flächen mehrspurig übereinander gelegt.
 
Mit dem Virus kann man doch schon extrem breite Flächen bauen. Ein gängiger Trick wäre, die selber Fläche drei mal übereinander zu legen und im Panorama auseinander zu ziehen, wobei die rechte und die linke Seite jeweils um den gleichen Centbetrag (meistens +/- 3 bis 5 Cent) gegeüber der Mitte verstimmt werden, als Effekt wäre dann noch ein Chorus zum verbreitern dabei. Vielleicht versuchst Du auch noch die verschiedenen Unisonomodi im Virus, die Wirken auch noch Wunder.

Prinzipiell bist Du mit den Instrumenten doch gar nicht so schlecht aufgestellt.

Grüße vom HammondToby
 
Hast du einen Stereo Enhancer als Effekt? Damit kannst du einen Stereo- Padsound (Monosound geht auch) über das Verschieben der rechten oder linken Phase extrem in die Breite legen. Wenn das nicht reicht, weiß ich auch nicht weiter.
 
@toby, ja dachte ich eigentlich auch, dass die beiden Lärmschachteln eine qualitativ brauchbare Kombi abgeben. Das Stereobild ist mir dabei in erster Linie nicht ganz so wichtig. Ich glaube dass vielleicht mittels gescheit eingestelltem Chorus auch noch was rauszuholen ist. Hab auch schon versucht am Motiv und am Virus parallel den Flächensound zu spielen. Reicht immer noch nicht, kommt meinen Vorstellungen aber schon näher.

@CJoe Mit dem Thema Bass hast Du sicherlich recht. Der gibt zusätzlich einiges an Volumen.
Ist schon echt immer wieder erstaunlich wie komplex scheinbar einfache Begleitungen wie ein Flächensound aufgebaut sein können. Selbst bei über 20 Jahre alten Songs. Wenn man da dicht ran kommen will, kann es schon echt zeitaufwändig sein, das rauszufinden.
Und klar, gute Effekte und Mastering bringen nochmal einiges, wobei ich leider keinen Enhancer habe.
 
Eigentlich sollte das alleine mit dem Motif (ich weiß jetzt nicht, welches Modell du genau hast) umsetzbar sein.
Ich würde mittels Layering mehrer Sounds im Performance- oder Multimode an die Sache herangehen - ich denke, dass auch auf dieser Produktion mehrere Flächen gelayert worden sind.

Der Sound hört sich wie eine Kombi aus Naturstrings aus der Konserve, Synthstrings sowie einer relativ dumpfen breiten Fläche an.
Ich würde als Basis fette Synthstrings (möglichst mit OB für Oberheim oder JP für Jupiter im Namen) nehmen, dann eine Naturstringssimulation mit durchsetzungsfähigen Mitten und ein Pad drunterlegen.
Wichtig: Die Sounds dürfen sich nicht zu ähnlich ssein, sonst gibt es u.U. hörbare Phasenauslöschungen. Dann einfach mal ein bisschen mit den Verhältnissen herumspielen und hören, ob die einzelnen Klangbestandteile passen - falls nicht, mal einen der Sounds austauschen und etwas passenderes suchen. So bekommst du auch ein Gespür dafür, welche Sounds zusammenpassen und welche nicht.

Bezgl. Spielweise werden - wie oben bereits erwähnt - auch Basstöne mitgespielt, was den Sound noch voluminöser klingen lässt...
 
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Genauso sehe ich das auch. Ist eine Mischung aus mindestens Streichersounds und Dumpfen Flächen. Ich habe mir einige analoge Synthesizer über YouTube angehört. Diesen Megaflächen Synthesizer gibt es wahrscheinlich nicht. Am naähesten käme meinen Vorstellungen nach der Andromeda. Aber wie gesagt, es wird ein Soundmix sein.
 
Bei der Enstehungszeit des Albums würde ich mich aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass die Sounds von einem Korg M1 stammen. Klingt stark nach typischen Rompler-Strings (gelayert, wie oben andere schon erläutert haben) und zu der Zeit gab es praktisch nur den M1.
 

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