Fester Livemischer einer Band - Wieviel Geld nehmen?

rusher
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Hi,
ich wurde von einem Gesangsensemble (Quartett / Jazz und Pop Cover) gefragt, ob ich fester Bandmischer werden will. Damit einher ging die Frage nach der prozentualen Beteiligung an der Auftrittsgage. Eine eigene Anlage habe ich nicht. Um Equipment und Aufbau kümmern sich bei den Gigs normalerweise andere Leute. Ich wäre wirklich nur zum Mischen da (ab und an auch mal bei den Proben, um Plan von den neuen Stücken zu bekommen) und hätte von euch gerne einen prozentualen Anhaltspunkt, wieviel man als fünfter Mann an Board da nehmen darf.
 
Eigenschaft
 
Da du wirklich rein gar nix tust außer Mischen (hört sich jetzt negativ an, is aber halt so^^) würd ich sagen maximal 10%
 
wenn du fester mischer wirst bist du in meinen augen ein festes bandmitglied
wenn du nach prozentualer beteiligung fragst, dann gehe ich davon aus, dass du sozusagen "mit ins risiko gehst" was bedeutet, dass du beui niedrigen gagen auch weniger bekommst und eben nicht nach einem festen satz bezahlt wirst.
leider fehlen noch ein paar angaben finanzieller art um detaillierter auf das thema einzugehen aber einfach mal so ins blaue würde ich unter den umständen, die ich vermute sagen , dass du den gleichen anteil bekommen solltest wie die musiker.
bedeutet also (gage - kosten)/ 5
dann muss nur noch überlegen was in die kosten alles eingerechnet wird.
das können verschiedene punkte sein wie zb kosten für instrumente, die prozentual eingerechnet werden
entschädigungen für proben (du machst ja nicht jede probe die anderen aber schon)
und so weiter
kann gut sein dass dann am ende rechnerisch vielleicht 15% oder ähnliches herauskommt

mal als bsp:
die band hat im monat 4 auftritte und 4 proben
sie erwirtschaftet dabei 5000 euro
anlage und helfer kosten pro gig 500 euro = 2000
für die probe bekommt jeder 25 euro
du selbst warst bei einer probe anwesend
für die gigs werden zwei autos benötigt - pauschal 50€ fahrtkosten für die fahrer
bedeutet:
5000 - 2000 - 425 - 400 = 2175
davon könnte man zb 10% rücklagen bilden für anschaffungen wie plakate flyer homepagepflege und so weiter
ausserdem 10% abziehen und an die musiker mit aufwändigerem equipment aufteilen
bleiben also 80% von 2175€
für den einzelnen dann also 16%
konkret sind das dann 348 pro monat
87€ pro gig

gruß
 
Naja wie gesagt ist Equipmenttechnisch nicht viel los, weil sichs um ein Vocalensemble handelt. Dh die haben alle 4 ihr Mikrofon, singen irgendwelche Minigigs über Ihre AERs (da werd ich dann nicht gebraucht) und alles, was n bisschen größer ist und lohnender bezahlt wird über ne PA, die dann normalerweise vom Veranstalter gestellt wird, die dann eventuell noch mit meinen Monitor augestockt wird. Mehr dafür nützliches Equipment habe ich in dem PA-Bereich nicht.
 
Also nichts aufbauen, kein Geschleppe?
Nur hinsitzen, mischen und danach ein Bier und Verabschieden?
Bei unserem jährlichen Orchesterkonzert engagieren wir jemand der das für 150 Euro macht. Er bringt allerdings sein eigenes Digital-Pult mit und er ist ab ca. 14 Uhr (Generalprobe) bis ca. 23 Uhr anwesend.
Der Tonmensch unserer Bluesband bekommt dasselbe, der hilft allerdings beim Aufbauen.
 
Hallo,

Bei uns in der Band is so, das jeder das Selbe bekommt.
Also die Gage wird gleichmäßig auf Musiker und mich (Techniker) aufgeteilt.

Allerdings bin ich bei den wichtigen Proben dabei, und fahr öfter mit dem
LKW und/oder Bus. Sowie aufbauen und schleppen, Ein und Ausladen.

Wenn mal weniger Gage ist, ists eben Weniger und wenns einmal Mehr ist, ists eben Mehr.
So wird das bei uns gehandhabt.

Bei einer anderen Band, ists so, die rufen mich an, wenn mehr Gage drin ist,
und es sich auszahlt einen Techniker zu haben.
Dort krieg ich auch ca. 150€, nehm mein Pult mit, und 3-4 Mikros, eventuell Kleinzeugs.
Und Aufbauen/Abbauen helf ich meistens auch, damits schneller geht. (Auch weil wir gut befreundet sind)

So meine Erfahrung und Anregungen.
LG Norbert
 
Danke schonmal für die Eindrücke. Weitere sind gerne gesehen! Ich kenn die vier Jungs und Mädels auch gut und es wäre kein rein geschäftliches Verhältnis. Sollten die mal mithelfen müssen, würde ich selbstverständlich auch mithelfen. Zeitaufwandmäßig käme das also pro Gig ca auf dasselbe raus, nur dass ich eben nicht bei allen Proben dabei sein würde. Wenn neue Stücke geprobt werden, sehe ich da auch keinen Grund. Dafür müsste ich mir bei den Sachen sicherlich auch die Arrangements noch mal reinziehen, um zu sehen, wer wo wann wie lange Solo hat. Bei den Acapella Geschichten gibts da ja teilweise ein lustiges Wechseln der Hauptstimme (wens interessiert: Hörproben gibts hier)
Gruß,
Julius
 
Bei uns in der Band is so, das jeder das Selbe bekommt.
Also die Gage wird gleichmäßig auf Musiker und mich (Techniker) aufgeteilt.
Bei uns bekommt der Toni auf jeden Fall immer denselben, festen Satz.
d.h. im Extremfall kann es sein, dass die Musiker auch mal umsonst spielen
Und ich bin eigentlich froh drum, dass meine Mitmusiker die Stellung des Tonmenschen so hoch bewerten. :)
 
solange es keine band ist die mittlere vierstellige gagen bekommt, würde ich so viel nehmen wie die bandmitglieder bekommen.

das muss man meistens als hobby ansehen, denn würde man den zeitaufwand in einen stundenlohn umrechnen rentiert es sich meist sowieso nicht. wenn die band zb quer durchs land fährt gehen da schnell mal zwei tage für einen gig drauf, macht bei einem hauptberuflichen tontechniker mindestens 500 euro.
 
Du bietest eine Dienstleistung an, nämlich: Bei Auftritten dafür sorgen, dass das technische Gerümpel läuft und die Band gut klingt.

Das ist eine ganz andere Aufgabenstellung als bei der Band. Die wird engagiert, um das Publikum für einen Abend (oder wie lang auch immer) zu unterhalten. Daher würde ich auch sagen, du bist KEIN Bandmitglied. Das ist weder auf- noch abwertend gemeint, das ist eine reine Feststellung.

Dienstleistungen wie Brötchenbacken, Taxifahren, Unternehmen beraten oder eben Bands mischen werden zu dem Preis verkauft, bei dem beide Parteien (noch) zufrieden sind. Je mehr du also leisten kannst, desto höher könnte auch deine Bezahlung liegen.

Wenn du also jedes übliche Beschallungssystem aus dem FF kennst, die Klangcharakteristiken aller Mikrofone auch im Blindtest im Halbschlaf erkennst, komplizierte Routings auf exotischen Digitalpulten ganz nebenbei programmierst, bei technischen Problemen absolut gelassen bleibst und in Echtzeit Lösungen entwickelst und wenn du außerdem der sympatische Liebling jeder Local Crew bist, dann solltest du dir das auch entsprechend bezahlen lassen.

Wenn du in den Job bislang eher mal reingschnuppert hast, froh bist, wenn der Local FOH-Tech dir das Pult erklärt und ein 3-Minuten-Linecheck direkt vor der Show dir den kalten Schweiß ausbrechen lässt, dann solltest du vielleicht nicht ganz so hoch rangehen.

Konkret: Wenn die Band sich drauf verlassen kann, das du unter normalen (nicht optimalen!) Umständen in angemessener Zeit (also zügig!) einen guten Front-und auch Monitorsound auf die Beine stellst und du auch unter widrigen Umständen nicht hektisch oder gar aggressiv wirst, halte ich ca. 200,- Euro pro Show für angemessen.

Angemessen heisst nicht zwangsläufig, dass deine Band das zahlen kann oder will. Da müsst ihr euch dann irgendwie einigen :)

Was ich NICHT machen würde, wäre, mich auf prozentuale Anteile an der Gage einzulassen. Wie gesagt, du bietest eine Dienstleistung an, und mir ist es bislang auch noch nicht gelungen, meinen Bäcker davon zu überzeugen, den Brötchenpreis an mein Einkommen zu koppeln - weil er damit schlicht nichts zu tun hat ;) :D

Was aber nicht heißt, dass man den einen oder andern Gig auch mal zum Sonderpreis oder gar für lau machen kann, wenn man gut mit der Band kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
hi legato
es gibt beide modelle und in meinen augen haben auch je nach situation beide ihre berechtigung.
gerade bei einer kapelle , die sich im aufbau befindet und die eben nicht oder noch nicht so angemessen bezahlen kann wie man sich das wünscht könnte das modell als festes bandmitglied insgesamt zu höherer zufriedenheit führen, weil wirklich alle im gleichen boot sitzen.
davon abgesehen sehe ich die von dir genannten unterschiede natürlich auch!
 
Hi Rusher,
also viel sinnvolles wurde ja schon gepostet.
Ich würde aber noch dazufragen wollen auf welchem Stand du eigentlich bist. Also in der Freizeit ab-und-zu-mal n bisschen am Mischpult drehen, oder bist du vielleicht öfters als (bezahlter) Tontechniker unterwegs?

Wenn das für dich reines Hobby ist würde ich etwas unterhalb von 1/5 fair finden. Also die 10% wurden ja schon genannt. Einfach deshalb weil du doch deutlich weniger Aufwand hast als die Bandmitglieder, die regelmäßig proben müssen, Songs schreiben Booking machen usw. Da ist der moment des Auftritts ja nur ein kleiner Teil.
Du könntest aber auch einfach mal die Band fragen was sie denn fair fände dir zu geben ;-)
Wir haben mit unserem Techniker eine Regelung dass er prozentual Beteiligt wird, allerdings bekommen wir kaum Gage. Der Mischer wird aber z.B. im Auto mitgenommen usw. und braucht einfach noch jede Menge Erfahrung weil er in dem Business Fuß fassen möchte (und noch nicht so versiert ist).
 
Hi, sorry ich habe jetzt erst wieder in meine erstellten Threads geschaut:
Ich studiere selbst Musik und habe Tontechnik als leidenschaftlichstes Hobby (nach meinem aktuellen Studium kommt in dem Bereiche eventuell noch ein Studium oder zumindest der Masterstudiengang "Producing" in Köln an der Musikhochschule dazu). Ich habe zwar schon häufiger Aufträge, die aber primär in die Studio, nicht in die Live-Richtung gehen. Mit dem Ensemble war ich aber jetzt auch schon ein paar mal unterwegs und das wird sich wohl auch etwas häufen.
 
Bei uns (fünföpfige Coverband) ist das so, dass der Mischer ausschließließlich ab dem Soundcheck anwesend ist und dann seine Arbeit aufnimmt. Manchmal kommt er etwas eher oder bleibt etwas länger und rollt noch die Kabel vom Pult ein, oder sowas. Er bekommt dafür immer mindestens 100€. Wenn die Band eben nur 300€ einnimmt ist das persönliches Pech. Unser Mischer ist verdammt gut und mit einem Mischer fällt und steht eine Band. Das ist meine Meinung. Punkt. Sollten wir mal eine höhere Gage kriegen (in den Fällen hatten wir bisher immer Mischer vom Veranstalter) würde unser Mann auch mehr kriegen.

Prozentual würde ich meine Gehalt nicht berechnen. Die Arbeit ist immer die gleiche. Für die Band zwar auch aber die kann sich die Gigs aussuchen und die Gagen verhandeln.

Gute Mischer sind unbezahlbar.
 
Und, wie handhabt ihrs nun?

Ich mache das auch unterschiedlich. Bin ich mit meiner "Hausband" (siehe Sig) unterwegs, bekommt einfach schlicht jeder das Gleiche und gut ists. Ich bin da Gründungsmitglied und daher mit der Band praktisch "großgeworden", daher selbstverständlich auch auf jedem Job (und sei er noch so winzig) dabei. Sind ja als Musiker alles keine technischen Laien, aber dennoch halt heilfroh, dass sie sich nicht um noch um Sound & Licht kümmern müssen und jemanden dabeihaben, der weiß, was zu tun ist, wenn die Gerätschaften streiken.

Worst case geht man dann halt mal mit nem Zwanni und warmem Essen Intus heim - that's life. ;) Wir sind hier ja mehr oder weniger auf dem Land, da spielt man oft so Geschichten, die von der Pfarrei, vom Frauenbund o.Ä. organisiert werden; da kannst du ja schlecht mit Gagenforderungen im fast vierstelligen Bereich auflaufen. :eek::gruebel: Und wenn ich dann meinen Job realistisch abrechnen würde, bleibt für die fünfköpfige Band ja nichts mehr, das kann nicht Sinn der Sache sein.

Bin ich dagegen mit Bands unterwegs, die eine Gage in eben dieser Region beziehen, siehts schon wieder anders aus. Wobei sich da der Aufwand sogar eher wieder in Grenzen hält - mit einer Band war ich jetzt öfter auf Kofferjobs; wenn man nicht weiß, was einen da erwartet, ist der Kofferraum halt vorsichtshalber wieder voll, i.d.R. beschränkt sich der Zusatzaufwand zum Mischen dann aber auf eigenes Siderack anstöpseln (wäre theoretisch auch mit dem bandeigenen gegangen) und ein bis zwei Griffe in den Adapterkoffer.

Wenn man mit kompletter PA aufläuft sieht die Sache dann natürlich gaaanz anders aus, aber das ist ja hier nicht der Fall.


Gruß Stephan
 
Hey, also das klint als könnte man dich echt gut gebrauchen. Dann fänd ich den gleichen Anteil wie die Bandmitglieder an sich auch vertretbar.
Aber wenn ich das Konzept so fahren würde, dann würde ich auch verlangen dass der Mischer zu den Gigs dann auch Zeit hat. Also, nen Termin nicht zusagen weil die Tante Geburtstag hat ist dann ein totales no-go. Wer wie die Band profitiert muss dann meiner Meinung nach auch die gleiche Verantwortung tragen ;-)
Kommt jetzt aus der Erfahrung, weil unser Mischer zwar wenig Geld verlangt, aber sich dafür auch rausnimmt zum Gig xy nicht zu kommen weil er da ne eigene Bandprobe hat...Naja.

Marc02 schreibt auch vernünftig, klingt für mich nach Profi. Da müssen Mischer und Band eben qualitativ zusammen passen ;-)
 
Richtig geeinigt haben wir uns noch nicht. wenn was ansteht fragen die mich und nennen mir nen betrag. Wenns aus irgend nem grund keine kohle für die band gibt mach ichs auch schonmal so, weil wir uns eben super verstehen und ich die jungs und mädels unterstützen möchte. im november stehen die nächsten großen sachen an, da wird man bestimmt nich mal ein wort darüber verlieren. auf jeden fall schonmal besten dank für die bisherigen eindrücke. Das finde ich ne spannende sach
 

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