Fernsteuerbarer A/B Switch für SPEAKER (!) selber bauen?

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tobi452
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Hi,

bin gerade dabei, einen V30 in meiner 212er gegen einen Greenback zu ersetzen. Diese beiden Speaker würde ich dann gerne per Fußschalter vom Board aus umschalten können, also entweder nur der Greenback, nur der V30 oder beide zusammen.
Normalerweise würde ich dafür einfach einen A/B Switch wie diesen hier (ohne Tunerausgang) verwenden: https://www.thomann.de/de/electro_harmonix_switchblade_plus.htm
Das müsste soweit funktionieren, oder? Lastwiderstand brauche ich ja nicht, da der Amp immer an einer oder eben beiden Speakern hängt?

Das Problem ist jetzt nur, dass ich dafür nicht immer zum Amp laufen will (und kann) sondern die Speaker direkt vom Board aus wählen will. Dafür aber extra drei weitere Kabel (Amp - Switch, Switch - Greenback, Switch - V30) vorlegen ist ausgeschlossen (wieder mehr zu schleppen (bei 6m Amp - Board), Signalverlust). Also brauche ich im Prinzip ne A/B Box, mit der ich den Eingang auch auf beide Ausgänge legen kann und das ganze mit Remote fürs Board. Also der eigentlich Schalter ist hinterm Amp, und nur der Fußtaster (bzw. die zwei Fußtaster) zum umschalten sind vorne auf dem Board.

Bei Thomann habe ich schon geschaut, hab nichts gefunden. (Kennt Ihr irgendetwas?) Also würde ich mir so ein Teil gerne selbst bauen. Die Frage ist nur: Wie? Ich kenne mich mit Elektronik nicht supergut aus, verfüge nur über die Grundkenntnisse, mein erster Gedanke war aber über ein Relais , das mit nem einfachen Fußtaster "ferngesteuert" wird. Was meint Ihr? funktioniert das, gibts im Netz Pläne dafür? Hat jemand Tipps?

Schon mal vielen Dank im voraus!
 
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Hallo!
Also mit dem Schalter von Electro Harmonix kannst du das vergessen. Da wird zum einen sicher so ein Fußschalter wie der hier drin sein. Wenn du mal schaust, der kann 1A bei 9V DC, das sind 9 Watt. Du schreibst nicht, welchen Verstärker du damit schalten willst, aber ich geh mal davon aus, dass der mehr Leistung ausgibt als 9 Watt. Zum andern sind da nur dünne Litzen drin, die sicher auch nicht für so hohe Belastungen ausgelegt sind.
Die Idee mit dem Relais ist schonmal ziemlich gut. Du musst halt nur ein Relais nehmen, das mindestens die Leistung deines Verstärkers schalten kann. Besser noch ein wenig mehr. Und dann verkabelst du das Ganze wie einen Looper, der zwischen zwei Effektketten hin und her schalten kann. Schalten kannst du das dann über einen externen Fußschalter.
Keine Ahnung, obs dafür Pläne gibt, aber das Ganze ist so einfach, dass das auch ein Laie hinbekommen sollte. Du musst ja im Endeffekt nur Buchsen an die Eingänge des Relais löten. Mehr ists ja nicht.
Grüße,
Fabi
 
Hi,

wie Fabi schon schreibt, kann man Speaker-Signale mit der entsprechenden Leistung nicht mit den gleichen Bauteilen schalten wie ein paar Miilivolt Gitarrenoutput oder Line-Pegel. Es gibt schon ein paar Hersteller, die Speaker-Switcher anbieten, aber solche Geräte sind alles andere als billig. Mir fiele da der Radial Eingineering Cabbone ein und der Umschalter von Palmer

http://www.palmer-germany.com/mi/de/Umschalter-fur-Gitarrenlautsprecher-PCABSW4X.htm

Aus dem Text bei Palmer schließe ich mal, dass die es auch nicht als ganz unproblematisch für den Verstärker ansehen, wenn er unter Last umgeschaltet wird, jedenfalls wird hier zu diesem Zweck extra eine kleine Unterbrechung im Gitarrensignal erzeugt, um am Ausgang keine hohen Ströme zu haben. Das kann ich in sofern nachvollziehen, als eine Endstufe ja nie nur Leistung abgibt, sondern umgekehrt das Verhalten des Lautsprechers wieder Spannungen induziert, die Rückwirkung auf die Ausgänge haben. Während des Umschaltens könnten da vielleicht irgendwelche Spitzen entstehen, und Funken könnte es auch schlagen, wie man das bei einem Lichtschalter im Augenblick des Schaltens kennt.

Das Cabbone wiederum geht das Problem wohl deshalb auch andersherum an und verspricht eine Art schnelle Überblendung, bei der permanent eine Last am Amp hängt:

http://www.tonebone.com/tb-cabbone.htm

Dass Röhrenamps nicht ohne Last betrieben werden dürfen, ist ja bekannt, in sofern könnte ich mir vorstellen, dass das Ausschalten zumindest auf Dauer Probleme bereiten kann.

Du willst ja sogar noch wildere Dinge anstellen, nämlich zwischen dem Einzelbetrieb und beiden Lautsprechern wechseln. Zumindest in Verbindung mit einem Röhrenamp würde das mMn schon daran scheitern, dass sich dabei jeweils die Impedanz verändert, die man ja an der Endstufe zugleich neu anpassen müsste. Ich halte das alles für eher gefährlich und würde einen anderen Ansatz wählen: Mit einer Stereoendstufe bzw. einer zweiten Monoendstufe müsstest Du nur das Signal (in Line-Pegel) schalten, dass zu den Endstufen hin führt. So hinge immer eine konstante Last an den Ausgängen, und die Umschaltung wäre recht unproblematisch. Dazu käme die Möglichkeit, auch Presence und andere Einstellungen je Lautsprecher getrennt vorzunehmen oder sogar unterschiedlich bestückte Endstufen (z.B. 6L6 und EL34) zu verwenden.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo!
Also mit dem Schalter von Electro Harmonix kannst du das vergessen. ... Du schreibst nicht, welchen Verstärker du damit schalten willst, aber ich geh mal davon aus, dass der mehr Leistung ausgibt als 9 Watt. Zum andern sind da nur dünne Litzen drin, die sicher auch nicht für so hohe Belastungen ausgelegt sind.

Ist mir klar. Der EHX war einfach ein beliebiges Beispiel für nen AB Switch. :)
Ich hab nen Blackheart BH15, wies der Name schon sagt mit 15 Watt. Wenns möglich wäre wärs mir aber recht, wenn das Relais mit 200 Watt-Amps umgehen könnte, man weis ja nie :D. An dickere Litzen oder (Schalt-)Draht habe ich schon gedacht. Reicht 0,25mm² (mit der verkable ich standardmäßig) Litze für den Arbeitsstromkreis? Der Steuerkreis mit - was weis ich - 12V kommt damit klar, oder?

aber das Ganze ist so einfach, dass das auch ein Laie hinbekommen sollte.

Deswegen habe ich mich etwas gewundert. Ich dachte, das wäre wesentlich komplexer, mit nem Haufen Zeugs drinnen, um alleine die Spannung für das Relais herzustellen und was weis ich noch alles. :D


Mir fiele da der Radial Eingineering Cabbone ein und der Umschalter von Palmer

http://www.palmer-germany.com/mi/de/Umschalter-fur-Gitarrenlautsprecher-PCABSW4X.htm

Den kannte ich noch gar nicht, nur den Ptino, der im Prinzip das Gegenteil macht (2 Amps auf eine Box).

Aus dem Text bei Palmer schließe ich mal, dass die es auch nicht als ganz unproblematisch für den Verstärker ansehen, wenn er unter Last umgeschaltet wird, jedenfalls wird hier zu diesem Zweck extra eine kleine Unterbrechung im Gitarrensignal erzeugt, um am Ausgang keine hohen Ströme zu haben. Das kann ich in sofern nachvollziehen, als eine Endstufe ja nie nur Leistung abgibt, sondern umgekehrt das Verhalten des Lautsprechers wieder Spannungen induziert, die Rückwirkung auf die Ausgänge haben. Während des Umschaltens könnten da vielleicht irgendwelche Spitzen entstehen, und Funken könnte es auch schlagen, wie man das bei einem Lichtschalter im Augenblick des Schaltens kennt.

Der Text bei Palmer macht mich irgendwie auch nachdenklich. Ich habe auch schon daran gedacht, dachte mir dann aber, dass der Umschaltvorgang ja nur wenige Millisekunden (?) dauert. Das mit dem Funkenschlag hört sich nicht gut an. Wo siehst du diese Gefahr?

Dass Röhrenamps nicht ohne Last betrieben werden dürfen, ist ja bekannt, in sofern könnte ich mir vorstellen, dass das Ausschalten zumindest auf Dauer Probleme bereiten kann.

Was meinst du damit?

Du willst ja sogar noch wildere Dinge anstellen, nämlich zwischen dem Einzelbetrieb und beiden Lautsprechern wechseln. Zumindest in Verbindung mit einem Röhrenamp würde das mMn schon daran scheitern, dass sich dabei jeweils die Impedanz verändert, die man ja an der Endstufe zugleich neu anpassen müsste.

Wie ich es schaffe, beide Speaker gleichzeitig zu schalten, weis ich auch noch nicht.
Bzgl. der Impedanz: Die beiden Speaker in meiner Box haben jeweils 16 Ohm. In der Anleitung (http://www.blackhearteng.com/pdf/BH15H_OM.pdf) steht (auf Seite 7 rechts oben) MIST! Ich habe mich verlesen. Ich dachte, ich könnte auch einen 16 Ohm Speaker allein an einem 8 Ohm Ausgang betreiben. Das einzige, was mir da jetzt einfallen würde wäre ein Lastwiderstand... Kann man damit was machen?

- - - Aktualisiert - - -

Gehört zwar nicht zum Thema, passt aber gerade einigermaßen rein: Ist es schlimm, wenn man zwei 8 Ohm Boxen gleichzeitig jeweils an die beiden 8 Ohm Ausgänge des Amps hängt? in der Anleitung (rechts unten) steht, dass die eigentlich an die beiden 4 Ohm Ausgänge gehören....
 
Gehört zwar nicht zum Thema, passt aber gerade einigermaßen rein: Ist es schlimm, wenn man zwei 8 Ohm Boxen gleichzeitig jeweils an die beiden 8 Ohm Ausgänge des Amps hängt? in der Anleitung (rechts unten) steht, dass die eigentlich an die beiden 4 Ohm Ausgänge gehören....

Das wäre ein klare Fehlanpassung, die die internen Bauteile doch stark belasten kann. Zwar stecken Röhrenamps eine Unteranpassung meistens besser weg als eine zu hohe ohmsche Last, aber warum sollte man das tun, wenn es passende 4 Ohm-Ausgänge gibt?

Was ich mit dem Leerlauf gemeint habe, ist übrigens, dass beim Umschalten unter Last der Verstärker für einen kurzen Zeitraum von der korrekten Last auf unendlich viel Ohm kommt, und danach plötzlich wieder auf die korrekte Impedanz - bzw. bei Deiner Idee mit dem Zuschalten eines zweiten Speakers auch noch auf eine Fehlbelegung. Das ist wieder so ein Punkt, über den ein Profi im Gegensatz zu mir natürlich Bescheid weiß, aber kurze extreme Impulse können ja durchaus Schaden anrichten.

Bezüglich der Funken denke ich mehr an die Kontakte im Schalter bzw. Relais. Ein Funke springt gerne über, wenn man zwei unter Spannung stehende Leiter einander nähert. Sieht man z.B. beim Starthilfekabel. Ob das jetzt direkte Folgen für den Amp und z.B. den Ausgangsübertrager hat, weiß ich nicht, aber zu schwach dimensionierte Anschlüsse und Kabel können da schon verschmoren.

Mein persönliches Fazit ist also eher, dass man das als Laie lieber nicht versuchen sollte, schon gar nicht in Gestalt einer Neuentwicklung ohne konkreten Schaltplan eines professionellen Vorbilds. Ich als bestenfalls "Halbgebildeter" würde es jedenfalls lassen, weil ich genug weiß, damit mir klar ist, dass ich nicht genug weiß. Zu einer soliden technischen Konstruktion gehört auf allen Gebieten neben dem Verstehen der Möglichkeiten auch das der Risiken. Erst wenn man weiß, was alles schiefgehen kann, kann man auch etwas dagegen tun, und ich schätze mal, das Leute wie die bei Palmer oder Radial genau das getan haben. Ich denke, dass es schon seinen Grund hat, dass es kein Gerät für ein paar Euro fuffzich gibt, dass das alles kann.

Wenn es Dir im Zweifelsfall nichts ausmacht, einen neuen Amp zu kaufen, kannst Du Dein Glück natürlich versuchen :gruebel:.

Gruß, bagotrix
 
Das wäre ein klare Fehlanpassung, die die internen Bauteile doch stark belasten kann. Zwar stecken Röhrenamps eine Unteranpassung meistens besser weg als eine zu hohe ohmsche Last, aber warum sollte man das tun, wenn es passende 4 Ohm-Ausgänge gibt?

Ich kenne mich damit nicht (wirklich) aus. Beim letzten Gig haben wir die Box von nem Freund und meine zusammen an seinen Amp ( gleicher wie meiner) gehängt, und zwar beide an die 8 Ohm Ausgänge. Er sagte, das passt so. Tja, anscheinend doch nicht. Na ja, der Amp hats überlebt ;).


OK, dann werde ich das wohl doch lassen. Wäre zwar echt praktisch gewesen und ich hätte gerade so richtig Lust gehabt, nen Relais Ab-Switch zu bauen aber bevor sich der Amp verabschiedet...

Danke trotzdem für die Hilfe!
 
Man könnte sich ja auch mal das Manual duchlesen, da steht genau beschrieben wie man welche Boxen anschließen kann.
Wenn ihr zwei 8 Ohm Boxen an die beiden 8 Ohm Eingänge angeschlossen habt, war es eine Unteranpassung und die ist wie schon erwähnt nicht so gefährlich.
Grundsätzlich kann es sein das etwas kaputt geht, weil die Bauteile mehr belastet werden, das heißt aber nicht das immer etwas kaputt geht.
 

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