Pickup-Wahl ist Geschmacksache
Geschmack muss man aber auch erst entwickeln.
Deshalb ein paar Erklärungen:
Bei einer Strat klingt der
Singlecoil an der Brücke (Tremolo)
bissig und
aggressiv. Auch ein Humbucker "beißt" an der Stelle ordentlich. Im Extremfall klingt es "glasig", d.h. die Höhen sind überspitzt.
Da
Singlecoils "Einspuler" sind, tendieren sie zu
Störgeräuschen. In den Zwischenpositionen werden zwei Singlecoils miteinander verschaltet. Das kommt einem Humbucker (Zweispuler) gleich, der Störgeräusche unterdrückt.
Je weiter man zum
Hals schaltet, um so "
sanfter" wird der
Klang. Die Höhen ordnen sich unter und die Mitten werden deutlich betont. Bei einer schlechten Strat wirkt der Klang dort sehr eindimmensional, da zwar die hohen Frequenzen abnehmen, aber die Mitten und Basstöne sehr dünn sind. Eine gute Strat bringt in der
Halsposition einen "
perligen"
Sound hervor: Ein paar Basstöne als Fundament, dominante Mitten und zarte Höhen.
Persönliche Beispiele:
Die
Zwischenposition Mitte - Hals ist meine Lieblingswahl für
"Cleansounds". Der Klang ist perlig, leicht funky und ohne Störgeräusche. Das passt z.B. für die meisten Songs der RHCP sehr gut.
Den
Singlecoil (in meinem Fall ein Humbucker-Split) an der Brücke kommt bei mir für die
"The Police" Soundbilder zum Einsatz
(perkussiv, höhenreich).
Für Beatsteaks nutze ich die
Zwischenposition des Humbuckers
(Brücke) und des Singlecoils (Mitte). Die Schaltung kommt einem P90 nahe, da der "Druck"
(hohe output) des Humbuckers etwas genommen wird (es schnalzt aber leider nicht so schön, wie bei einem echten P90).
Für
"blink 182" Songs wähle ich nur den
Humbucker an. Der klingt an meiner Strat sehr rotzig.
So wird mit der Zeit jeder seine eigenen Soundvorstellungen bzw. -interpretationen umsetzen. Wichtig ist nur, dass man experimentiert und nicht jeden Tipp als Dogma versteht. Das eigene Gehör muss geschult werden. Dann erübrigt sich meist auch die Frage: "Wie bekomme ich den Sound von XY hin."
Hier ein Youtube-Video, das die Sounds zeigt:
Gruß
Andreas