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Gast2014030801
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Im Februar diesen Jahres dachte ich mir, daß ich mir etwas Gutes antue und kaufte online besagte Gitarre in Lake Placid Blue für knappe 1650 Euro von einem großen Händler mit sehr guter Reputation. Made in USA wird sicher von guter Qualität sein, so dachte ich und wenn etwas sein sollte damit, so kann ich die Gitarre zurückgeben bzw. habe Garantie. Und der Kauf online bei einem großen Händler verspricht ein fabrikneues Instrument, das niemand angefaßt hat seit es die Fertigung verließ.
Ich will hier keinen Testbericht zum Handling und Klang der Gitarre schreiben. Das ist an andere Stelle schon getan worden. Die Gitarre ist eben eine neu aufgelegte Jaguar mit heißeren Pickups. Man bekommt trotzdem schöne surfige, Sixties oder Indie Sounds hin. Rock und Blues sind natürlich auch möglich und Punk geht immer. Man muss aufpassen mit dem Treble Poti, wenn man den Lead Circuit benutzt. Voll aufgedreht wird der Klang schnell allzu schrill und harsch. Das ist offenbar eine Eigenart von Jaguars aufgrund der Dimensionierung von Poti und Kondensator. Der Hals ist etwas dicker und breiter als der Durchschnitt nach meinem Empfinden. Die Gitarre hat Jumbo Bünde und diese sind somit höher als bei Gitarren mit normalen Bünden. Wenn man niedrige Bünde gewohnt ist, mag die Bespielbarkeit dadurch zunächst etwas ungewohnt und schwergängig erscheinen. Die Bünde sind sauber abgerichtet. Der Hals wird abgerundet durch ein weißes Binding und hat Blockinlays. Das Tremolo finde ich super, da es die Saiten bei normaler Bedienung (keine Dive-Bombs usw.) nicht verstimmt. Auch habe ich keine Probleme mit der Brücke. Manche Jaguar Besitzer berichten davon, daß die Saiten manchmal aus den Reitern springen. Das ist bei der 50th Anniversary offenbar nicht der Fall. Mir jedenfalls ist das noch nicht passiert.
Eigentlich ist es für meinen Geschmack eine wunderschöne und gut klingende Gitarre, die ich nicht wieder hergeben möchte.
Die Gitarre samt deluxe Koffer wurde geliefert in ungeöffnetem Originalkarton, der seinerseits von einem gut gepolsterten Umkarton geschützt wurde. Sehr gut verpackt!
Die Gitarre wird geliefert mit einem Kabel und Gurt, die aber meiner Meinung nach nicht der Rede wert sind.
Der Koffer
Der deluxe Koffer macht von außen einen seht gut verarbeiteten Eindruck. Die Farbe des Tolex ist zwar ungünstig gewählt wie ich finde. Es ist ein Braunton der nach Plastik aussieht. Warum nicht einfach Schwarz?
Den Koffer aufgeklappt musste ich feststellen, daß das Fach für Zubehör sich nicht richtig schließen lässt, da der Deckel des Fachs nicht genau montiert worden ist (das habe ich später mit einer Zwinge zurechtbiegen können).
Die Befestigung des Halpickups
Eine Befestigung des Halspickups war unter das Pickguard montiert, so daß dieses hochgedrückt worden ist. Das hat mich schon gestört bei diesem bereits recht teueren Instrument. Ich konnte den Mangel jedoch leicht selbst beheben und wollte deshalb die Gitarre auch nicht gleich wieder umtauschen (wieder alles verpacken und zu DHL dazu hatte ich nicht die Muße).
Das Abfärben des Griffbrettes
Beim Spielen musste ich feststellen, daß das Griffbrett auf die Finger abfärbte. Auch das fand ich ziemlich schwach. So etwas habe ich noch nie erlebt. Das Abfärben verschwand jedoch nach ein paar Wochen der Benutzung der Gitarre.
Die Abnutzung der Bünde
Nach einem halben Jahr des Spielens (ca. 3-5h pro Woche) sind bereits deutlich sichtbare Abnutzungserscheinungen an den Bünden zu sehen. Ist das immer so?
Die Abplatzer von Lack samt Grundierung
Ich spiele die Gitarre seit einem halben Jahr fast ausschließlich in der Wohnung. Einen Übungsraum und eine Bühne hat sie jeweils nur einmal gesehen. Ich behaupte: Ich bin mit der Gitarre nirgendwo gegen geschlagen noch ist die Gitarre heruntergefallen oder etwas auf sie gefallen außer Staub oder Schweiß. Sie hat äußerst geringe und abgesehen von der Abnutzung der Bünde fast nicht sichtbare Spielspuren bis auf 5 Abplatzer von Lack samt Grundierung bis auf das Holz, die im Laufe eines halben Jahres aufgetreten sind sozusagen jeweils über Nacht. Das ging jeweils so: Ich habe die Gitarre gespielt und auf dem gut gepolsterten Gitarrenständer abgestellt oder in den Koffer gelegt und beim nächsten Mal war ein Abplatzer da! Zack!
Beim ersten Abplatzer dachte ich noch, daß ich heftig irgendwo gegen gestoßen sein müßte, konnte mich an so ein Ereignis aber nicht erinnern. Danach habe ich peinlichst genau darauf geachtet. Ich versichere: Nirgendwo bin ich gegen gestoßen. Ich habe auch keine Kinder hier und es hat außer mir niemand sonst die Gitarre angefasst.
Auch wären Dellen im Holz von einem Stoß an den abgeplatzten Stellen. Denn bei fehlerfreier Lackierung benötigt man schon einen recht kräftigen Stoß, bis der Lack abplatzt. Aber an den betreffenden Stellen sind aber keine Dellen im Holz zu sehen (siehe Fotos).
Nach dem Auftreten der letzten beiden Abplatzer hatte ich beschlossen, die Gitarre nach Absprache und Zusendung der Bilder (siehe unten) an den außerordentlich korrekten und netten Händler (danke!) zur Prüfung des Falles zurückzugeben. Der Händler hat die Gitarre dann an Fender gesendet. Nach ca. 2 Wochen hatte ich sie wieder samt einem Service Report, den ich hier ebenfalls abgebildet habe (Händler und Seriennummer habe ich geschwärzt): Fender sieht die Abplatzer nicht als Garantiefall.
Ich kann nur meine Argumentation wiedergeben: Wären die Abplatzer durch Stöße oder Ähnliches entstanden, so wären Dellen im Holz zu sehen an den abgeplatzten Stellen. Denn dafür bedarf es bei fehlerfreier Lackierung recht kräftiger Stöße. Aber dort sind keine Dellen im Holz zu sehen (siehe Fotos).
Fender spricht zum Beispiel auch von einem größeren Kratzer neben 2 Abplatzern am Korpushorn. Dieser ist auf den Fotos nicht zu sehen, da er dazu zu oberflächlich und gering ist. Und warum ist der Lack dort nicht abgeplatzt, sondern daneben? Mechanische Einwirkung fand doch an der Stelle des Kratzers statt. Schaut euch die Fotos an. Dort sind die Details klar erkennbar. Die Fotos habe ich vor dem Einsenden der Gitarre gemacht.
Die Angelegenheit hatte ich mit dem deutschen Fender Service diskutiert.
Fazit
Ich finde, daß ich sehr viel Geld gezahlt habe für eine nach meinen Geschmack eigentlich wunderschöne und gut klingende Gitarre.
Ich will hier keinen Testbericht zum Handling und Klang der Gitarre schreiben. Das ist an andere Stelle schon getan worden. Die Gitarre ist eben eine neu aufgelegte Jaguar mit heißeren Pickups. Man bekommt trotzdem schöne surfige, Sixties oder Indie Sounds hin. Rock und Blues sind natürlich auch möglich und Punk geht immer. Man muss aufpassen mit dem Treble Poti, wenn man den Lead Circuit benutzt. Voll aufgedreht wird der Klang schnell allzu schrill und harsch. Das ist offenbar eine Eigenart von Jaguars aufgrund der Dimensionierung von Poti und Kondensator. Der Hals ist etwas dicker und breiter als der Durchschnitt nach meinem Empfinden. Die Gitarre hat Jumbo Bünde und diese sind somit höher als bei Gitarren mit normalen Bünden. Wenn man niedrige Bünde gewohnt ist, mag die Bespielbarkeit dadurch zunächst etwas ungewohnt und schwergängig erscheinen. Die Bünde sind sauber abgerichtet. Der Hals wird abgerundet durch ein weißes Binding und hat Blockinlays. Das Tremolo finde ich super, da es die Saiten bei normaler Bedienung (keine Dive-Bombs usw.) nicht verstimmt. Auch habe ich keine Probleme mit der Brücke. Manche Jaguar Besitzer berichten davon, daß die Saiten manchmal aus den Reitern springen. Das ist bei der 50th Anniversary offenbar nicht der Fall. Mir jedenfalls ist das noch nicht passiert.
Eigentlich ist es für meinen Geschmack eine wunderschöne und gut klingende Gitarre, die ich nicht wieder hergeben möchte.
Die Gitarre samt deluxe Koffer wurde geliefert in ungeöffnetem Originalkarton, der seinerseits von einem gut gepolsterten Umkarton geschützt wurde. Sehr gut verpackt!
Die Gitarre wird geliefert mit einem Kabel und Gurt, die aber meiner Meinung nach nicht der Rede wert sind.
Der Koffer
Der deluxe Koffer macht von außen einen seht gut verarbeiteten Eindruck. Die Farbe des Tolex ist zwar ungünstig gewählt wie ich finde. Es ist ein Braunton der nach Plastik aussieht. Warum nicht einfach Schwarz?
Den Koffer aufgeklappt musste ich feststellen, daß das Fach für Zubehör sich nicht richtig schließen lässt, da der Deckel des Fachs nicht genau montiert worden ist (das habe ich später mit einer Zwinge zurechtbiegen können).
Die Befestigung des Halpickups
Eine Befestigung des Halspickups war unter das Pickguard montiert, so daß dieses hochgedrückt worden ist. Das hat mich schon gestört bei diesem bereits recht teueren Instrument. Ich konnte den Mangel jedoch leicht selbst beheben und wollte deshalb die Gitarre auch nicht gleich wieder umtauschen (wieder alles verpacken und zu DHL dazu hatte ich nicht die Muße).
Das Abfärben des Griffbrettes
Beim Spielen musste ich feststellen, daß das Griffbrett auf die Finger abfärbte. Auch das fand ich ziemlich schwach. So etwas habe ich noch nie erlebt. Das Abfärben verschwand jedoch nach ein paar Wochen der Benutzung der Gitarre.
Die Abnutzung der Bünde
Nach einem halben Jahr des Spielens (ca. 3-5h pro Woche) sind bereits deutlich sichtbare Abnutzungserscheinungen an den Bünden zu sehen. Ist das immer so?
Die Abplatzer von Lack samt Grundierung
Ich spiele die Gitarre seit einem halben Jahr fast ausschließlich in der Wohnung. Einen Übungsraum und eine Bühne hat sie jeweils nur einmal gesehen. Ich behaupte: Ich bin mit der Gitarre nirgendwo gegen geschlagen noch ist die Gitarre heruntergefallen oder etwas auf sie gefallen außer Staub oder Schweiß. Sie hat äußerst geringe und abgesehen von der Abnutzung der Bünde fast nicht sichtbare Spielspuren bis auf 5 Abplatzer von Lack samt Grundierung bis auf das Holz, die im Laufe eines halben Jahres aufgetreten sind sozusagen jeweils über Nacht. Das ging jeweils so: Ich habe die Gitarre gespielt und auf dem gut gepolsterten Gitarrenständer abgestellt oder in den Koffer gelegt und beim nächsten Mal war ein Abplatzer da! Zack!
Beim ersten Abplatzer dachte ich noch, daß ich heftig irgendwo gegen gestoßen sein müßte, konnte mich an so ein Ereignis aber nicht erinnern. Danach habe ich peinlichst genau darauf geachtet. Ich versichere: Nirgendwo bin ich gegen gestoßen. Ich habe auch keine Kinder hier und es hat außer mir niemand sonst die Gitarre angefasst.
Auch wären Dellen im Holz von einem Stoß an den abgeplatzten Stellen. Denn bei fehlerfreier Lackierung benötigt man schon einen recht kräftigen Stoß, bis der Lack abplatzt. Aber an den betreffenden Stellen sind aber keine Dellen im Holz zu sehen (siehe Fotos).
Nach dem Auftreten der letzten beiden Abplatzer hatte ich beschlossen, die Gitarre nach Absprache und Zusendung der Bilder (siehe unten) an den außerordentlich korrekten und netten Händler (danke!) zur Prüfung des Falles zurückzugeben. Der Händler hat die Gitarre dann an Fender gesendet. Nach ca. 2 Wochen hatte ich sie wieder samt einem Service Report, den ich hier ebenfalls abgebildet habe (Händler und Seriennummer habe ich geschwärzt): Fender sieht die Abplatzer nicht als Garantiefall.
Ich kann nur meine Argumentation wiedergeben: Wären die Abplatzer durch Stöße oder Ähnliches entstanden, so wären Dellen im Holz zu sehen an den abgeplatzten Stellen. Denn dafür bedarf es bei fehlerfreier Lackierung recht kräftiger Stöße. Aber dort sind keine Dellen im Holz zu sehen (siehe Fotos).
Fender spricht zum Beispiel auch von einem größeren Kratzer neben 2 Abplatzern am Korpushorn. Dieser ist auf den Fotos nicht zu sehen, da er dazu zu oberflächlich und gering ist. Und warum ist der Lack dort nicht abgeplatzt, sondern daneben? Mechanische Einwirkung fand doch an der Stelle des Kratzers statt. Schaut euch die Fotos an. Dort sind die Details klar erkennbar. Die Fotos habe ich vor dem Einsenden der Gitarre gemacht.
Die Angelegenheit hatte ich mit dem deutschen Fender Service diskutiert.
Fazit
Ich finde, daß ich sehr viel Geld gezahlt habe für eine nach meinen Geschmack eigentlich wunderschöne und gut klingende Gitarre.
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