Fender Hot Rod Deville 212 zickt rum!

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Mein 12 Jahre alter Deville 212 spinnt in letzter Zeit ein wenig rum. Mehrere Sachen passieren:

1. Es taucht ab und an ein Rauschen auf, mal stärker, mal schwächer, aber nie so richtig heftig. Das verschwindet manchmal von alleine, manchmal, wenn ich auf den Amp draufschlage. Besten Effekt erzielt hier ein Schlagen auf die rechte Seite des Amps.

2. Manchmal wird der Amp auf einmal ein ganzes Stück leiser bzw. weniger druckvoll, dabei ist dann auch ein Klirren, wie ein Vibrieren von Metal zu hören. Habe gestern mal die Röhren gecheckt und festgestellt, dass eine der Vorstufenröhren bei Erschütterung ebenfalls Klirrgeräusche von sich gibt, die anderen Röhren tun dies nicht.

Die Phänomene tauchen bei beiden Eingängen und bei beiden Kanälen bzw. Drive und More Drive auf. An den Endstufenröhren scheint zumindest das zweite Problem nicht zu liegen. Habe, als der Amp gestern wieder mal leiser wurde, meine alten Röhren mal testweise reingesteckt und das Problem blieb. Kabel, Gitarre etc. sind als Fehlerquelle ebenfalls ausgeschlossen. Hab das alles schon gecheckt.

Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?

---------- Post hinzugefügt um 11:20:44 ---------- Letzter Beitrag war um 11:01:03 ----------

Nachtrag: Habe mir jetzt ein Youtube-Video über "microphonic tubes" angeschaut. Genau das scheint es zu sein. So ein Geräusch taucht bei mir (wahrscheinlich im Zusammenhang mit der bei Erschütterung klirrenden Vorstufenröhre) auf. Bei der Vorstufenröhre handelt es sich übrigens um die, welche sich ganz links befindet (von hinten gesehen).
 
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Ich würde empfehlen erstmals mittels Klopftest die mikrofonischen Röhren zu ermitteln und zu tauschen. Je nachdem wie stark der Amp genutzt wurde und ob da noch die Originalröhren drinnen sind würde es sich rentieren mal einen komplett neuen Satz einzubauen. Dazu sollte dann auch noch der Bias gecheckt werden sowie die beiden Keramikwiderstände die die +/- 15V für die Umschaltlogik bereitstellen, die brennen nämlich gerne ab bzw löten sich selber aus. Man kann im übrigen die verbauten 470k ohne weiteres gegen 330er tauschen, das hilft etwas die Verlustleistung zu reduzieren...aber das ist nur was für jemanden der sich auskennt, also ggf Tech!
 
Danke, Bluesfreak! An einen kompletten Röhrentausch habe ich auch schon gedacht. Der Amp ist jetzt 12 Jahre alt, Endstufenröhren wurden vor 8 Jahren mal gewechselt. Komischerweise klingen die jetzigen (die also schon viel länger genutzt wurden als die Originalteile) viel besser/sauberer als die alten, die ich nur 4 Jahre gespielt habe. Vorstufenröhren sind noch die Originale drin. Grundsätzlich wurde der Amp jetzt nicht sooo viel gespielt. Es gab immer mal Phasen, in denen ich ein halbes Jahr so gut wie gar nicht gespielt habe. Auch war ich mit dem Teil jetzt nicht auf Tour oder so.

Ich werde die einzelnen Röhren auf jeden Fall nochmal auf Mikrofonie checken.

Noch zwei Fragen:
Müssen Vorstufenröhren gematcht sein?
Welche Röhren sind empfehlenswert? Ich spiele meinen Amp fast nur über den Clean-Channel, der ist mir also wichtiger als Zerre.
 
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Danke, Rockin'Daddy, genau sowas hab ich gesucht!
 
Hi,

ich bin mal so frei und sage dass "balanced" Quatsch ist.
Nicht kaufen, spar das Geld, es bringt in Gitarrenapplikationen nichts bzw ist sogar kontraproduktiv.

Wenn jetzt jemand wegen der technischen Details interessiert ist, erklär ichs auch noch gerne :)

Grüße,
Schinkn
 
So, heute habe ich drei neue Vorstufenröhren eingebaut (Electro Harmonix). Vorher habe ich noch die Kontakte der Röhrenfassungen gereinigt (natürlich habe ich vorher brav die Elkos über einen fetten Widerstand entladen!). Nach dem Einschalten rauschte der der Amp ganz fürchterlich, woraufhin ich die Röhren nochmal raus- und wieder reingesetzt habe. Siehe da: nun rauschte nichts mehr und der Amp klang gut! Lag also offenbar daran, dass eine Röhre nicht richtig gesteckt war. Ich spielte etwa zwei Stunden über den Clean-Channel und die im Eingangspost beschriebenen Ärgernisse blieben aus. Problem behoben!

ABER: dann irgendwann schalte ich in den Drive Channel (welcher wiederum auf More Drive lief) und der Amp fängt furchtbar an zu fiepen. Sofort Lautstärke runter gedreht und gecheckt, was da läuft. Das Problem stellt sich wie folgt dar:

Amp läuft auf More Drive. Lautstärke an der Gitarre auf 0. Master auf 0. Drive auf 0. ---> bereits so ist ein ganz leises Fiepen zu hören. Drehe ich jetzt den Master hoch wird das Fiepen lauter. Drehe ich hingegen Drive und/oder Volume an der Gitarre hoch, verstärkt sich das Fiepen nicht. Gitarrensignal ist zu hören, wenn alle drei Regler größer 0 stehen. Im normal Drive Modus und im Clean Channel hingegen gibt es keinerlei Fiepen. Das einzige, was da evtl. anders ist als sonst, ist ein etwas stärkeres Feedback-Brummen (selbst bei geringer Lautstärke im Clean Channel), wenn ich mit den Pick Ups meiner Strat ziemlich am Amp stehe. Ich bilde mir ein, das ist stärker als es früher war.

Hat jemand eine Ahnung, woran das nun wieder liegen kann?

---------- Post hinzugefügt 06.10.2011 um 00:07:01 ---------- Letzter Beitrag war um 23:29:18 ----------

So, habe jetzt mal ganz hütchenspielermäßig die drei Vorstufenröhren in ihrer Position reihum geändert. In einer Konstellation rauscht der Amp (egal, welcher Channel), in einer fiept er (wie gehabt nur auf More Drive), in der dritten klingt er ordentlich (in jedem Channel - wow!). Was ist hier bitteschön los? Wer soll da noch durchsehen? Kann mir übrigens nicht so recht vorstellen, dass diese Phänomene jetzt durch "nicht richtig reinstecken" zustande kamen. Habe die Röhren jedes mal richtig feste reingedrückt. Weiß jemand, woran das liegen kann? Sind die Röhren so unterschiedlich, dass sie je nach Position so unterschiedlich wirken können?
 
Eine Woche ist vergangen, in der ich einigermaßen viel gespielt habe. Der Amp lief ordentlich ohne irgendwelche Macken zu haben. Doch vorgestern Abend trat plötzlich wieder dieses komische Rauschen/Kratzen auf, welches bei bestimmten Frequenzen stärker zu sein schien. Das war scheiße, denn wir haben Aufnahmen gemacht. Ich hab den Amp dann erst mal für eine Zigarettenlänge auf Standby gestellt und danach lief er wieder ohne Störgeräusche - aber nur für etwa 20 Minuten, danach ging der Ärger wieder los. Dasselbe Spiel wieder: 10 min Pause auf Standby, weitergespielt, nach 20 minuten wieder Ärger. Gestern dann wieder gespielt und alles klingt fantastisch. Menno!
 
Das wird dir jetzt nicht weiterhelfen, aber mein Gitarrist spielt deinen Amp in der 4x10 Combo Version und der ist ebenfalls eine komplette Wundertüte, was merkwürdigste Nebengeräusche und Symptome angeht.

Ich habe ihm gegenüber schon mal die Befürchtung geäußert, dass das wohl ein nicht wirklich guter Amp ist (obwohl er geil klingt)...deine Geschichte scheint das zu bestätigen.

Ich bin mal gespannt, wie dieser Thread hier weiter geht...:)
 
So, mittlerweile sind auch neue Endstufenröhren drin (TAD 6L6GC-STR). Somit klingt das Teil erst mal wieder ziemlich geil! Ich hoffe nur, dass ich damit auch die Störgeräusche ausgemerzt habe. Bis jetzt blieb alles ruhig. Abwarten und hoffen.

@pitsieben:
Bislang hatte ich mit dem Amp nie Probleme mit komischen Geräuschen und ich spiele ihn bereits seit 1998.
 
@pitsieben:
Bislang hatte ich mit dem Amp nie Probleme mit komischen Geräuschen und ich spiele ihn bereits seit 1998.

Wir hatten nach Tausch eines defekten Kondensators Ruhe...letzten Mittwoch ging es wieder mit einem Knarzen und schrillem Pfeiffen weiter...es ist zum Mäuse melken....:bad:
 
Neben Röhren die gerne im Alter mikrofonisch werden haben die ganzen HR/Blues DeVille einen gravierenden Konstruktionsfehler den ich oben schon angesprochen hab: die +/-15Vdc Spannungserzeugung für die Kanalumschaltung und den Reverb Drive/Recovery. Diese Spannung wird mithilfe zweier 470/330 Ohm 5W Widerstände (R78/79) erzeugt die im Betrieb verdammt heiß werden können und sich dann ggf selbstständig aus der Platine löten bzw die dann kräftig driften. Wenn dass dann der Fall ist und sich die Spannungen verschieben wandert auch der Arbeitspunkt der OPs mit und es kommt zum Pfeifkonzert oder gar selbsttätigem Kanalumschalten... Wenn also einer Eurer Amps diese Symptome aufweist am besten mal die Spannungen mit den Werten im Originalschaltplan vergleichen und ggf die beiden Widerlinge ersetzen, 330 Ohm reichen hier völlig aus, dazu gibts auch ein offizielles Fender Tech Memo. Wenn man da dann schon alles draussen hat empfiehlt es sich die Lötpunkte der Sockelfassungen an der Sockelplatine zu inspizieren (es treten öfter mal kalte Lötstellen auf) und die Flachbandkabel die die beiden Platinen verbinden durchzumessen. Insbesondere bei Amps die schon öfter im Service waren treten da gerne Drahtbrüche auf...

just my 2c
 
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Danke, bluesfreak, für deine Ausführungen! Dass diese beiden Widerstände gern mal Probleme bereiten, davon hatte ich schon gehört. Bislang funktioniert eigentlich alles einwandfrei, die beschriebenen Störgeräusche traten seit dem Endstufenwechsel vor zwei Wochen nicht mehr auf. Allerdings fing heute eine der neuen (!!!) Vorstufenröhren (Electro Harmonix 12AX7) in V1 an zu mikrofinieren! Kann das passieren, dass neue Röhren von Markenfirmen Ausschuss sind oder hat mir der Händler da evtl. ein altes Teil angedreht?
 
Hallo,

das ist durchaus normal, dass neue Röhren mikrofonisch sind.
Ist nicht schön, kommt aber vor.
Daher wenn man nur eine Röhre kauft, eine V1 selektierte kaufen. Ansonsten einfach mehrere bestellen und die "schlechteste" dann hinten als Phaseninverter, da fällts nicht so auf.
Das wäre übrigens auch mein tip; tausch die V1 mit V3, dann dürfte Ruhe sein.

Grüße,
Schinkn
 

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