Fender Hot Rod Deville 212 Aussetzer

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Hey,

folgendes Problem tritt seit ein paar Monaten (unregelmäßig) bei meinem Fender Hot Rod Deville 212 auf:

Mitten im Set kommt schlagartig kein Ton mehr aus dem Amp, kein Leiserwerden o.ä. sondern schlagartig Ruhe. Nach ein paar Sekunden bzw. auch Minuten geht er wieder.
Das passiert teilweise 3-4 mal hintereinander.

Das Ganze ist bisher - bescheidener Weise - nur Live passiert. :bang:
Im Proberaum gab es diese Vorfälle noch nie.

Ich liste mal ein paar Eckdaten auf:

- BJ 1996 (USA)
- V1 EHX 12AY7
- V2 EHX 12AY7
- V3 EHX 12AU7
- V4/V5 TAD 6L6GC-STR
- 2x 12" Fender Originalspeaker
- Ich betreibe den Amp ausschließlich im ersten Kanal (Clean) mit Brightswitch, Volume 5,5, EQ/Presence fast flat
- Der Rest kommt übers Board
- Die Settings und alles Andere sind Live und im PR identisch
- Der Ausfall lässt sich nicht provozieren oder gewollt nachstellen
- An einen thermischen Fehler glaube ich nicht recht, da er bspw. im Sommer open Air Live fehlerfrei 2h am Stück gelaufen ist. :nix:

Die typischen Fehler vom Deluxe mit den überhitzten Widerständen oder die sich lösenden Lötstellen an den Röhrensockel habe ich überprüft.
In meinen Augen alles i.O.

Kennt jemand noch weitere typische Fehler? (problematische Potis, Kondensatoren, etc.)

Röhrentausch wäre natürlich das einfachste, aber vlt. kennt jemand mein Problem und weiß direkt woran das abseits der Röhren liegen könnte, oder wast ich noch testen kann.

Danke schonmal für jeden Tipp!
:prost:
 
Eigenschaft
 
PreAmp Out / PowerAmp In Buchsen überprüft bzw gepatcht? Schlagartige Stille deutet auf ein Unterbrechung im Signalweg hin und da liegt der Schaltkontakt der PowerAmp In Buchse am nächsten wenn man logisch vorgeht...
Wenn Du E-technisch vorbelastet bist und die Buchse selber wechselst würde ich bei dem Amp gleich mal weitergehend die Elkos im Netzteil (C31 - C36) durch was anständiges wie F&T ersetzen und die Widerstände für die Hilfsspannungen prophylaktisch tauschen....
 
hey bluesfreak,

danke für die schnelle Antwort!
"vorbelastet" ja. Sogar beruflich :engel:
Nur eben nicht mit Röhrentechnik etc. Aber ich arbeite mich in die Materie ein.

Die Buchsen werde ich mal brücken oder auch tauschen. (Klingt plausibel)
Mit den Widerständen meinst du sicher die beiden 330k R78/79 ?
 
Mit den Widerständen meinst du sicher die beiden 330k R78/79 ?

Jep, wenn sie denn bei Deinem 330k sind, original waren da nämlich 470k drinnen die noch heißer wurden, das Downgrade auf 330k war eine Maßnahme um die abfallende Leistung zu reduzieren.
Ich empfehle diese Widerstände mit Abstand zum PCB ca 5-8mm einzulöten damit sie ihre Wärme an die Luft und nicht an das PCB abgeben, man kann dabei die Füßchen mit etwas Glasfaserschlauch verstärken, das hilft auch beim Einbau den Abstand zu halten
 
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Jep, wenn sie denn bei Deinem 330k sind, original waren da nämlich 470k drinnen die noch heißer wurden, das Downgrade auf 330k war eine Maßnahme um die abfallende Leistung zu reduzieren.
Ich empfehle diese Widerstände mit Abstand zum PCB ca 5-8mm einzulöten damit sie ihre Wärme an die Luft und nicht an das PCB abgeben, man kann dabei die Füßchen mit etwas Glasfaserschlauch verstärken, das hilft auch beim Einbau den Abstand zu halten

Ich würde da nichts verstärken sondern eine Sicke einprägen und fertig ;).
 
Jep, wenn sie denn bei Deinem 330k sind, original waren da nämlich 470k drinnen die noch heißer wurden, das Downgrade auf 330k war eine Maßnahme um die abfallende Leistung zu reduzieren.
Ich empfehle diese Widerstände mit Abstand zum PCB ca 5-8mm einzulöten damit sie ihre Wärme an die Luft und nicht an das PCB abgeben, man kann dabei die Füßchen mit etwas Glasfaserschlauch verstärken, das hilft auch beim Einbau den Abstand zu halten

Hab den Amp jetzt daheim und mal unter die Lupe genommen.

Folgendes:

Die beiden R78/79 sind 330k, 5W und sehen noch verdammt gut aus. sind nach unten ca. 3mm vom PCB weg mit Heißkleber "isoliert".
Keinerlei Spuren von Hitzeentwicklung zu sehen. Ich würde die jetzt auch erstmal so lassen.

1.) Mit ist aber aber aufgefallen, dass R58 (100k, 1W (?) einer der beiden Kathodenwiderstände) der V3 (Phasendreher) deutliche bräunliche Verfärbungen an den Lötpads hat.
Zudem sitzt er irgendwie improvisiert auf dem PCB und ihm wurden rückseitig sehr seltsam schief die Füsschen abgeknipst. Den muss wohl schonmal jemand getauscht haben. :gruebel:
Sein Pendant R57 sehe ich leider nicht, wenn die Platine eingebaut ist...
Aber kann durch ein Überhitzen/"Auslöten" von dem Kathodenwiderstand der Amp schlagartig still sein? :confused:

2.) Ich hatte zwar gefühlt noch nie mikrofonische Röhren, aber nachdem, was man im Netz so sieht/hört/liest, scheint sowohl meine V1, als auch eine der 6L6 Anzeichen von Mikrofonie zu haben.
Tippe ich mit einen Stift leicht gegen V1 hört man aus den Speakern ein deutliches, federndes "Klooong". (im "MoreDrive" extrem laut!).
Bei V2 hört man so gut wie gar nichts aus den Speakern, lediglich das "Pling" mit dem Stift am Glaskolben (so sollte das ja auch sein, oder?)

Beide 6L6 geben eher ein relativ lautes "Kläääng" von sich, aber abhängig davon wo man dagegentippt. Die eine 6L6 deutlich lauter, als die andere.
Es scheint also so oder so ein Röhrentausch anzustehen.

Kann all das schon irgendwie mein Problem erklären?
Können mikrofonische Röhren oder aber auch der Kathodenwiederstand der V3 zu einen stummen amp führen?

Gruß
HBR :prost:
 
Der R58 kann definitiv einen Einfluss haben und Deiner wäre der 4te Amp der mir mit diesem Fehler unter die Finger kommt. Symptom war jedesmal ganz leiser oder komplett stummer Amp.
Ich vermute dass der original verbaute 1/2W einfach von Haus aus zu gering dimensioniert ist und der Amp bei hoher Last den Widerstand überlastet. Mach da mal einen 1W Metallschicht rein und dann sollte es eigentlich gut sein. Der 82k Kompanion R57 sollte nicht so sehr belastet sein da geringer im Wert.
Bezüglich der mikrofonischen Röhren würde ich zuerst die Schaltungsprobleme lösen und dann nochmal testen. Die Mikrofonie der Endröhren ist leider bei 6L6 in Combos ein permanentes Problem, deswegen empfehl ich bei den Combos immer 5881 da deren kürzeres System nicht ganz so vibrationsempfindlich ist und die Supports der Gitter usw stabiler ausgelegt sind...
 
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Der R58 kann definitiv einen Einfluss haben und Deiner wäre der 4te Amp der mir mit diesem Fehler unter die Finger kommt. Symptom war jedesmal ganz leiser oder komplett stummer Amp.

oha. :eek: Na dann ersetze ich den wirklich mal. Man kommt auch wirklich gut ran, ohne die Platine auszubauen.

Ich vermute dass der original verbaute 1/2W einfach von Haus aus zu gering dimensioniert ist und der Amp bei hoher Last den Widerstand überlastet. Mach da mal einen 1W Metallschicht rein und dann sollte es eigentlich gut sein. Der 82k Kompanion R57 sollte nicht so sehr belastet sein da geringer im Wert.

Frage am Rande (da ich mich ja eh gerade in die ganze Röhrenthematik einlese): Warum ist der R57 82k, und nicht identisch mit dem R58 100k?
Ist das nicht symmetrisch aufgebaut? :confused: (Der Rest ist es ja auch)

Bezüglich der mikrofonischen Röhren würde ich zuerst die Schaltungsprobleme lösen und dann nochmal testen. Die Mikrofonie der Endröhren ist leider bei 6L6 in Combos ein permanentes Problem, deswegen empfehl ich bei den Combos immer 5881 da deren kürzeres System nicht ganz so vibrationsempfindlich ist und die Supports der Gitter usw stabiler ausgelegt sind...

Das wäre jetzt direkt meine nächste Frage gewesen:
Ich würde gerne mal die 6L6 als solche gegen andere tauschen. (rein aus Interesse am Klang)
Ich hatte neben der von dir genannten 5881 auch die (identische?) 7027, KT66 und vorallem die 7581 im Blick (wird für ihren Headroom gepriesen).

Gruss
HBR
 
Der asymmetrische PI ist charakteristisch für Fender Amps, das ist ein sog Long Tail PI und die Ungleichheit fördert bei Übersteuerung die Bildung von Harmonics die unser Ohr als angenehm empfindet, deswegen würde ich den nicht ändern außer Du willst nen HiFi Amp draus machen ;)
Bzgl anderer Röhren:
7027 haben eine andere Pinbelegung => geht nicht ohne sicherzustellen das PIN 1/6 korrekt beschaltet sind
KT66 haben zu dicke Schädel und können am Lautsprecher anstehen, dazu kommt das der Abstand zwischen den Fassungen zu gering was zu einseitiger Überhitzung mit anschließendem Platzer führen kann
7581 sind möglich, haben ewig Headroom, klingen aber etwas kühl....für den Chickenpicker und Country Fan evtl das was er sucht, der Blueser steht eher nicht so drauf....
 
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Der asymmetrische PI ist charakteristisch für Fender Amps, das ist ein sog Long Tail PI und die Ungleichheit fördert bei Übersteuerung die Bildung von Harmonics die unser Ohr als angenehm empfindet, deswegen würde ich den nicht ändern außer Du willst nen HiFi Amp draus machen ;)

Besten Dank für die Info! Ich habe grob so etwas in diese Richtung vermutet.
Ich werde das natürlich so lassen ;)

Was sagst zu zu folgendem Widerstand als Ersatz für den R58:
Klick
(mit 5W natürlich "over the top" aber schaden kanns ja nicht..., gäbe ja auch noch eine 2W Variante)

Bzgl anderer Röhren:
7027 haben eine andere Pinbelegung => geht nicht
KT66 haben zu dicke Schädel und können am Lautsprecher anstehen, dazu kommt das der Abstand zwischen den Fassungen zu gering was zu einseitiger Überhitzung mit anschließendem Platzer führen kann
7581 sind möglich, haben ewig Headroom, klingen aber etwas kühl....für den Chickenpicker und Country Fan evtl das was er sucht, der Blueser steht eher nicht so drauf....

Huch, na das ist ja dann ein schnelles Ausschlussverfahren gewesen :D
Dann werde ich wohl ein Paar 5881 nehmen.
Ich bin Tung Sol "Fan" - habe gerade was Klang und Langlebigkeit angeht in meinen anderen Amps mit Tung Sol nur positive Erfahrungen gemacht.

Hättest du spontan noch andere Empfehlungen für die 5881, oder ist der "Hersteller" (oder eher der Aufdruck...:rolleyes:) fast Wurst?
 
5W ist überdimensioniert, wie gesagt ein 1W reicht da, außerdem sind die 5W meist Drahtwiderstände, nicht dass Du Dir da irgendwelche Schweinereien durch parasitäre Impedanzen einfängst....
Bezgl 5881 würde ich auch zur TungSol greifen, die klingt sehr gut und hat ein sehr kurzes System => gute Vibrationsresistenz
 
Okay, aber der Typ - Metalloxidschicht - ist doch schonmal korrekt oder?
Würde dann zu der 2W Variante von TAD greifen.
TubeTown hätte noch eine 1W Variante...

Allerdings bin ich noch leicht verwirrt, weil der aktuell (nachträglich) eingebaute schon eine recht große Bauform hat.
Ich gehe mal schwer davon aus, dass das schon einer mit 1W ist. :gruebel:
Oder er ist einfach mies verlötet...
 

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